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Der Stappitzer See ist ein See im Karntner Seebachtal in der Aussenzone des Nationalparks Hohe Tauern im Gemeindegebiet von Mallnitz Der See liegt auf einer Hohe von 1273 m u A Stappitzer SeeBlick ins SeebachtalGeographische Lage Karnten OsterreichAbfluss Seeausrinn Seebach Mallnitzbach MollDatenKoordinaten 47 1 4 N 13 11 39 O 47 017777777778 13 194166666667 1273 Koordinaten 47 1 4 N 13 11 39 OStappitzer See Karnten Hohe uber Meeresspiegel 1273 m u A Flache 3 6 haLange 216 mBreite 150 mVolumen 130 000 m Umfang 680 mMaximale Tiefe 6 mMittlere Tiefe 3 6 mVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS FLACHEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS SEEBREITEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS VOLUMENVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS UMFANGVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MAX TIEFEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MED TIEFE Verlandender Altarm im SeebachtalDer Seebach knapp unterhalb des Stappitzer Sees Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Entstehung 2 Geschichte 2 1 Talsperrenprojekt Stappitzer See 2 2 Klima und Vegetationsarchiv 3 Okologie 3 1 Fauna 3 2 Schutzstatus 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenEntstehung Bearbeiten Der Stappitzer See entstand am Ende der letzten Eiszeit Durch den Ruckgang der Gletscher und das damit verbundene Nachlassen des Eisdrucks kam es zu Bergsturzen aus den Flanken Hier im Mallnitzer Tal bildete ein gewaltiger Bergsturz vom Auernig 2130 m dessen Uberreste bei Rabisch unterhalb von Mallnitz eine deutliche Steilstufe bilden den naturlichen Sperrriegel hinter dem sich ein bis zu 10 km langer See aufzustauen begann Der See reichte weit ins Seebachtal hinein und wurde im Laufe der Zeit wieder mit dem Geschiebe des Seebachs und seiner Zubringerbache mit Blockwerk und Murenmaterial aufgefullt Dieser Vorgang ist auch der Grund fur das weitgehend flache Gelande im Ortsgebiet von Mallnitz Der Stappitzer See ist das Uberbleibsel dieses Verlandungsprozesses Schwemmkegel der Seitenbache des Seebachs haben knapp unterhalb eine weitere Barriere aufgebaut Hinter dieser hat sich der See aufgestaut Im Bereich des Sees haben sich dabei Sedimente in einer Machtigkeit von bis zu 250 Metern aufgebaut Geschichte BearbeitenTalsperrenprojekt Stappitzer See Bearbeiten In den 1970er Jahren wurde von den damaligen Osterreichischen Draukraftwerken im Seebachtal ein Speicherkraftwerk geplant Im Zuge der geologischen Voruntersuchungen fur die Talsperre wurden 1979 81 im Bereich des Stappitzer Sees vier Probebohrungen in den Sedimenten des Seebodens durchgefuhrt Das Kraftwerksprojekt scheiterte in der Folge am Widerstand einer Burgerinitiative und die Bohrkerne wurden fur geologische und pollenanalytische Untersuchungen zur Verfugung gestellt Klima und Vegetationsarchiv Bearbeiten Die ursprunglich vier Bohrungen reichten bis in eine Tiefe von bis zu 96 Metern und wurden im Herbst 1999 durch eine funfte Bohrung auf 160 Meter Tiefe erganzt Dabei wurde die Grundmorane des Talgletschers der Wurm Eiszeit erreicht jedoch nicht der gewachsene Fels Die Bohrkerne reichen bis zu 17 000 Jahre in die Vergangenheit zuruck Durch die Pollenstratigraphie konnten die klimatischen Ablaufe seit damals interpretiert werden Sie zeigen die Abfolge der Warmphasen und Kalteperioden der ausgehenden Eiszeit So sind schon in den untersten 17 000 Jahre alten Schichten 60 Pflanzenarten darunter auch erste Blutenpflanzen nachweisbar Zur damaligen Zeit war der Draugletscher bereits zerfallen im Tal lag ein lokaler Talgletscher Insgesamt waren die klimatischen Verhaltnisse damals trotz starker Schwankungen Stappitzer Klimaschwankungen gunstig fur die Ausbreitung strauch und baumformiger Geholze In der extremen Kalteperiode von vor 15 000 bis 12 000 Jahren verschwanden die Geholzpollen zugunsten von Graser und Krauterpollen ehe sich mit der Warmphase von vor 12 000 bis 11 000 Jahren wieder Birken Latschen und Grunerlen ausbreiteten Vor etwa 9 800 Jahren stieg der Geholzpollenanteil stark an Fichten Ulmen Haseln und Grauerlen wanderten in das Seebachtal ein dichte Grauerlenbestande dominierten Auf dem Hohepunkt der nacheiszeitlichen Warmeperiode zwischen 6 700 und etwa 5 000 Jahren vor heute erreichten die Jahresmitteltemperaturen 1 bis 2 C die Sommermitteltemperaturen 2 bis 3 C mehr als heute Okologie BearbeitenFauna Bearbeiten Am Stappitzer See gibt es keine Brutvorkommen von Anhang I Vogelarten Der See dient aber Zugvogeln als Rastplatz bei ihrer Uberquerung der Alpen z B dem Prachttaucher Gavia arctica oder der Schafstelze Motacilla flava Die Brutplatze des Zwergtauchers Tachybaptus ruficollis am See gehoren zu den hochstgelegenen in Osterreich Fur die Flugjager des Seebachtals wie den Alpensegler Apus melba und die Felsenschwalbe Ptyonoprogne rupestris ist der See und die umliegende Verlandungszone ein wichtiges Nahrungsgebiet 1 Schutzstatus Bearbeiten Im April 1986 wurde der Stappitzer See und seine Umgebung zum Naturdenkmal erklart und im Marz 2008 zum Europaschutzgebiet Stappitzer See und Umgebung 2 Als schutzenswert angefuhrt werden nach der Vogelschutzrichtlinie Anhang I der Prachttaucher Gavia arctica das Haselhuhn Bonasa bonasia der Uhu Bubo bubo der Sperlingskauz Glaucidium passerinum der Raufusskauz Aegolius funereus der Schwarzspecht Dryocopus martius der Grauspecht Picus canus der Dreizehenspecht Picoides tridactylus das Blaukehlchen Luscinia svecica und der Neuntoter Lanius collurio Tierarten der FFH Richtlinie der Anhange II und IV im Gebiet sind die Koppe Cottus gobio und die Gelbbauchunke Bombina variegata nbsp Panorama Stappitzer See links Blick ins Seebachtal rechts talauswartsLiteratur BearbeitenLeopold Fureder Gewasser Nationalpark Hohe Tauern Tyrolia Verlag Innsbruck Wien 2007 ISBN 978 3 7022 2808 8 S 196 197 Karntner Institut fur Seenforschung Hrsg Stappitzer See und Mallnitzer Seebach Limnologische Untersuchung 2001 2002 Klagenfurt November 2004 ktn gv at abgerufen am 26 Dezember 2009 Adolf Fritz und Friedrich H Ucik Vegetationsgeschichte des Seebachtals Beitrag zur Klima und Vegetationsgeschichte des Seebachtales bei Mallnitz Hohe Tauern wahrend der letzten 17000 bis 18000 Jahre Hrsg Naturwissenschaftlicher Verein fur Karnten Klagenfurt 2001 S 393 402 zobodat at PDF abgerufen am 26 Dezember 2009 Thomas Friedl Wolfgang Honsig Erlenburg und Jurgen Petutschnig Der Fischbestand des Stappitzer Sees Untersuchung im Rahmen der fischokologischen Exkursion des Naturwissenschaftlichen Vereines 1994 In Naturwissenschaftlicher Verein fur Karnten Hrsg Carinthia II Band 185 105 Klagenfurt 1995 S 169 182 zobodat at PDF abgerufen am 26 Dezember 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stappitzer See Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Umweltbundesamt Hrsg Stappitzer See und Umgebung umweltbundesamt at abgerufen am 19 Januar 2009 Land Karnten Hrsg Karntner Landesgesetzblatt Karntner Druck und Verlagsges m b H Klagenfurt 14 April 2008 20 Verordnung sbg ac at PDF abgerufen am 19 Januar 2009 Karntner Seen Afritzer See Aichwaldsee Badesee Kirschentheuer Bassgeigensee Brennsee Dietrichsteiner See Dosener See Egelsee Faaker See Falkertsee Farchtensee Feistritzer Stausee Ferlacher Badesee Ferlacher Stausee Flatschacher See Flattnitzer See Forstsee Goggausee Gosselsdorfer See Gradensee Greifenburger Badesee Griffner See Grossedlinger Teich Grosser Muhldorfer See Grosssee Gurksee Hafnersee Haidensee Hochwurtenspeicher Horzendorfer See Jeserzer See Keutschacher See Kleinsee Klopeiner See Kraiger See Langsee Leonharder See Linsendorfer See Magdalensee Maltschacher See Meeraugen Stausee Margaritze Millstatter See Moosburger Mitterteich Moosburger Muhlteich Naturbadesee Lavamund Oscheniksee Ossiacher See Penkensee Pirkdorfer See Pressegger See Rauschelesee Sandersee Schwarzsee St Andraer See St Johanner Badesee St Urbaner See Silbersee Sonnegger See Stappitzer See Stausee Soboth Strussnigteich Tatschnigteich Techelsberger Kleinsee Torersee Trattnigteich Turnersee Turracher Grunsee Turracher Schwarzsee Turracher See Vassacher See Villacher Grunsee Volkermarkter Stausee Wangenitzsee Weissensee Wernberger Badesee Wolayer See Worthersee Zirmsee Zmulner See Zollnersee Normdaten Geografikum GND 7735145 9 lobid OGND AKS VIAF 241753624 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stappitzer See amp oldid 238143057