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Die evangelische Stadtkirche ist eine dreischiffige ehemals romanische spater zur Stufenhalle umgebaute Basilika mit gotischem Chor in Homberg Ohm im mittelhessischen Vogelsbergkreis Sie gehort zur Evangelischen Kirchengemeinde Homberg Ohm im Dekanat Vogelsberg der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Stadtkirche Homberg Ohm Langhaus und TurmChorInnenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Stadtkirche ehemals mit Marienpatrozinium liegt im Suden der Altstadt gehort zu den Einturmkirchen und wird in der ausseren Ansicht durch das relativ niedrige Langhaus in Form einer Stufenhalle zwischen dem hohen Westturm und dem hohen gotischen Chor gepragt Eine moglicherweise bereits mit Gewolben geschlossene dreischiffige romanische Pfeilerbasilika wurde nach dendrochronologischer Datierung bis 1256 d vollendet und ahnelt den Kirchen in Alsfeld und Geiss Nidda im Bautyp Von den Bauformen und der Wolbung her ist die Kirche vergleichbar den beiden Stadtkirchen von Volkmarsen und Wolfhagen im Grenzgebiet zwischen Westfalen und Hessen Von diesem Bauwerk sind am heutigen Langhaus nur die Aussenwande Pfeiler und Scheidarkaden mit dem Obergaden erhalten Der Westturm wurde im dritten Viertel des 13 Jahrhunderts erbaut Das ursprungliche Chorquadrat mit Apsis aus der Zeit vor 1365 d wurde im 15 Jahrhundert durch einen erheblich hoheren Chor ersetzt der in den Formen der Alsfelder Kirche verwandt ist Wenig spater wurde die Sakristei an die Nordseite des Chors angebaut Ein geplanter Umbau zur Hallenkirche gedieh in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts nur zu einer Stufenhalle 1491 In den Jahren 1926 1932 wurden spatere Emporeneinbauten weitgehend entfernt und das Innere eingreifend umgestaltet Bei einer Renovierung im Jahr 1962 wurde die Orgel auf die Westempore versetzt Bei einer Renovierung und Restaurierung in den Jahren 1984 1985 wurden einige Steinmetzzeichen gefunden und freigelegt Architektur BearbeitenDer hohe fruhgotische Westturm ist durch drei schmale horizontale Gesimse gegliedert und zeigt ein spitzbogiges Hauptportal Die Ostwand des Turms ist auf die Westwand des alteren romanischen Langhauses aufgesetzt Der Abschluss des Turms erfolgt durch einen fur oberhessische Kirchturme charakteristischen Spitzhelm uber vier steinernen Giebeln Im Langhaus sind alle drei Schiffe unter einem gemeinsamen tief herabgezogenen Satteldach zusammengefasst Beim Umbau zur Stufenhalle wurden die Seitenschiffswande erhoht und mit Masswerkfenstern versehen Der Chor besteht aus nur einem Joch mit Funfachtelschluss und ist mit Masswerkfenstern und Strebepfeilern versehen Das Erdgeschoss des Turms ist mit einem Kreuzrippengewolbe abgeschlossen im Obergeschoss war eine Einwolbung vorgesehen wurde jedoch nicht ausgefuhrt moglicherweise war eine Michaelskapelle geplant Die Fenster sind mit Plattenmasswerk versehen daruber ist ein Glockengeschoss Das Innere des Schiffes ist mit Kreuzrippengewolben geschlossen die zum Teil mit Symbolen in Relief an den Schlusssteinen versehen sind Im Mittelschiff sind die Dienste mit romanischen Kampfern versehen die einst zu den Arkaden gehorten In den Seitenschiffen sind teilweise Kopfkonsolen zu finden Am Triumphbogen mit der Jahreszahl 1477 sowie an den anschliessenden Scheidbogenpfeilern an der Ostseite des Schiffs ist erkennbar dass beim Umbau eine Hallenkirche geplant war aber nicht vollendet wurde Im Chor sind die Dienste mit Kelchknospenkapitellen versehen Uber den Seitenschiffen unter den heute zum Dachstuhl geoffneten ehemaligen Obergadenfenstern ist eine horizontale Maueraussparung zu finden die ehemals als Widerlager der romanischen Pultdacher der Seitenschiffe diente nbsp Orgel nbsp Epitaph des Ludwig von BoyneburgAusstattung BearbeitenIm ostlichen Arkadenbogen sind Fragmente spatmittelalterlicher Wandmalereien aus der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts zu finden welche die Himmelfahrt Maria darstellen Im nordlichen Seitenschiff ist eine spatgotische Nische von 1521 zu finden die mit einer baldachinartigen Bekronung versehen ist Im Chor ist eine hochgotische Sakramentsnische zu finden An der neuzeitlichen Altarmensa wurde die gotische Frontplatte aus Sandstein mit Masswerkblenden wiederverwendet Eine nahezu lebensgrosse spatgotische Kreuzigungsgruppe aus Holz stammt aus der Zeit um 1500 Ein Allianzwappengrabstein des Jost von Weytters und der Anna Schenck zu Schweinsberg tragt die Jahreszahl 1563 In der Turmhalle ist das Grabdenkmal des Ludwig von Boyneburg 1568 zu finden das nach einem Steinmetzzeichen von M Atzel gearbeitet wurde weiterhin drei Familiengrabsteine des 18 Jahrhunderts Uber dem Nordportal ist aussen ein kleines steinernes Kruzifix von 1491 angebracht Die Orgel ist ein Werk der Firma Forster amp Nicolaus Orgelbau aus dem Jahr 2002 mit 19 Registern auf zwei Manualen und Pedal 1 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel Deutscher Kunstverlag Munchen 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 S 418 419 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche Homberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde Homberg Ohm Abgerufen am 8 Mai 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 26 September 2019 Normdaten Geografikum GND 4368941 3 lobid OGND AKS VIAF 241192020 50 726699 8 997577 Koordinaten 50 43 36 1 N 8 59 51 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtkirche Homberg Ohm amp oldid 222706289