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Die romisch katholische Pfarrkirche St Petrus in Hofkirchen bei Laberweinting ist eine neuromanische Saalkirche die 1864 erbaut wurde Das Gotteshaus ist ein Baudenkmal des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege mit der Nummer D 2 78 144 18 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 1 1 Aussenaufbau 2 1 2 Innenraum 2 2 Ausstattung 2 2 1 Hochaltar 2 2 2 Kirchenfenster 2 2 3 Seitenaltare 2 2 4 Taufstein 2 2 5 Kanzel 2 2 6 Gemalde 2 2 7 Figuren 2 3 Orgel 2 4 Glocken 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Geschichte der Ortschaft Hofkirchen ist seit alters her eng mit der Geschichte der Pfarrei verbunden was auch der Ortsname zum Ausdruck bringt Am 30 Dezember 1145 bestatigte Papst Eugen III dem Regensburger Domkapitel Ecclesiam Hovenchirchen die Kirche bei den Hofen Die geographische Lage wie die Entwicklung des Dorfes legen den Schluss nahe dass hier eine der ersten Pfarreien im Gebiet des Laber und Bayerbachtales entstanden ist Sie zahlt zu den zehn grossten des Dekanates Geiselhoring Die beiden ersten Seelsorger der Pfarrei werden in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts genannt Nach alten Aufzeichnungen gab es hier 1438 auch einen zusatzlichen Hilfspriester Die Pfarrkirche St Peter Hofkirchen wurde 1863 erbaut und am 31 Januar 1864 benediziert Im Bereich des sudlichen Langhauses stand eine barockisierte Vorgangerkirche aus dem 13 Jahrhundert die baufallig und vor allem fur die rasch wachsende Pfarrei viel zu klein war Sie wurde 1863 abgebrochen Nur der Turm der damals etwa 2 3 so hoch war und mit einer barocken Zwiebelhaube abgeschlossen war blieb stehen Der Eingang zum Turm im Vorzeichen der sogenannten Grotte hat heute noch den fur die Gotik typischen Spitzbogen 1 Beschreibung Bearbeiten nbsp Ansicht von Sudosten nbsp Innenraum nbsp Kreuzaltar nbsp Langhaus mit Westemporen nbsp Westempore mit Jann Orgel nbsp Sakristeitur mit Chorgestuhl nbsp Chor mit Bleiglasfenstern nbsp Taufstein nbsp Gemalde St WendelinArchitektur Bearbeiten Aussenaufbau Bearbeiten Das von einem Friedhof umgebene Gotteshaus ist eine Saalkirche mit eingezogenem Chor Die Kirche wurde 1863 1864 dem damaligen Zeitgeist entsprechend im neuromanischen Stil nach Entwurfen und unter der Leitung von Kreisbaumeister Leonhard Schmidtner aus Landshut errichtet Der Grundriss der Kirche erhielt durch die Anordnung von Schiff Chor der Sakristei und der Paramentenkammer die Form eines Kreuzes Das Aussere ist neben den Fenstern durch rechteckige Pilaster Simse Strebepfeiler Vierpass Fenster und Blendarkaden gegliedert Drei grosse zweiflugelige Portale mit Satteldachern von Norden Westen und Suden fuhren in das Langhaus Der westliche Eingang erfolgt uber ein Vorzeichen das Langhaus und Turm optimal verbindet Hier befinden sich eine Lourdesgrotte und der Aufgang zum Turm mit spitzbogigem Eingang Der quadratische Turm ist 41 Meter hoch davon sind 31 Meter Mauerwerk Die vier unteren Geschosse sind ungegliedert das 5 Stockwerk hat 8 rundbogige gepaarte Fenster Im 6 Stockwerk uber dem Wasserschlag befinden sich hinter 8 Klangarkaden vier Glocken Im 7 Stockwerk sind die vier Zifferblatter angebracht die die Uhrzeit in die vier Himmelsrichtungen zeigen Uber vier mit rundbogigen Blendarkaden belebten Giebeln erhebt sich der Spitzhelm der mit einer goldenen Kuppel und einem 3 Meter hohen Kreuz bekront ist 1892 wurde die barocke Zwiebelhaube samt dem achteckigen Obergeschoss bis herunter zum 5 Stockwerk abgetragen und der Turm in der jetzigen Form erhoht Innenraum Bearbeiten Man betritt die Kirche uber den Haupteingang durch das westliche Vorzeichen In der linken Ecke befindet sich eine Lourdesgrotte die gegen Ende des 19 Jahrhunderts eingebaut wurde Die Halbfigur des hl Bruders Konrad von Parzham eines Laienbruders aus Altotting die in einer rundbogigen Mauernische steht kam in der Mitte des 20 Jahrhunderts hinzu Der eingezogene Chor mit zwei Fensterachsen und Schluss geht mit einem Segmentbogen mit darunter liegendem halbkreisformigem Gurtbogen an das flach gedeckte Langhaus uber Die Kirchenfenster wurden im Jahr 2006 erneuert Die Symbole stellen Attribute des Kirchenpatrons St Petrus dar Das Kreuzrippengewolbe im Chor hat Birnstabrippen welche abgestuften und nach unten spitz zulaufenden Wandkonsolen erwachsen die in sechs Seiten eines Achtecks aus der Wand ragen Den Abschluss bilden im Gewolbescheitel zwei ringformige Schlusssteine mit Birnstabprofil Im Bereich der Apsis bilden die Gewolberippen vom ostlichen Schlussstein aus uber den rundbogigen Fenstern funf Spitzkappen Der Gurtbogen in der Mitte des Gewolbes spannt sich zwischen den Strebepfeilern der Aussenwande Die durch die Bogenform bedingten Schubkrafte Gewolbeschub werden neben den vertikalen Kraften auf die Strebepfeiler ubertragen die die gesamte Konstruktion statisch stabilisieren Das Langhaus mit seinen funf Fensterachsen ist mit halbrunden Pilastern zwischen den rundbogigen Fenstern gegliedert und flach gedeckt Die Flachdecke besteht aus maserierten Holzkassetten mit blattvergoldeten Leisten Die Traversen werden gestutzt von Kragarmen die mit Vierpass Ornamenten verziert sind Zwei mal 18 Kirchenbanke mit je 8 grosszugig bemessenen Platzen bieten im Schiff fast 300 Sitzplatze Die Kirchenbanke wurden 1982 erneuert Dabei wurden die Wangen aus Eichenholz mit den geschnitzten Lilien erhalten Das mit 10 m sehr hoch gebaute Kirchenschiff ist auf der Westseite mit einer doppelgeschossigen Empore ausgestattet Die untere Empore bietet etwa weitere 100 Platze fur Burschen und Manner wahrend die obere Empore mit der 15 registrigen Jann Orgel vom Oktober 1987 fur den Kirchenchor reserviert ist Ausstattung Bearbeiten Die Kirche ist ebenso wie die Vorgangerkirche dem heiligen Petrus geweiht Eine Heiligenfigur finden wir an der Sudseite des Presbyteriums uber dem Chorgestuhl Seine Attribute sind Buch und Schlussel Bis 1958 stand diese Figur zusammen mit St Paulus mit Buch und Schwert in Schreinen am neuromanischen Hochaltar 1959 wurde die Kirche umfassend renoviert Dabei wurden die neuromanischen Altare entfernt und gegen die heutige Einrichtung ersetzt Die Figuren Gemalde Stuhlwangen und das Chorgestuhl blieben erhalten bekamen aber teilweise eine andere Fassung Hochaltar Bearbeiten Der Hochaltar ein sogenannter Kreuzaltar stellt die Sterbeszene Jesu auf Golgatha dar Seitenfiguren sind links Johannes Evangelist rechts Maria die Mutter des Herrn Jesus hat die Augen geoffnet und folglich auch noch keine Seitenwunde Der Kreuzbalken wurde von der Zimmerei Roider in Weichs angefertigt Der Korpus stammt aus der 1935 abgebrochenen Kirche Maria Himmelfahrt Neufahrn 2 Im 1938 erstellten Neubau passte das grosse Kreuz dort weder raumlich noch stilistisch Die Figur des hl Johannes ist eine Nachbildung unbekannten Datums einer Rokoko Figur des beruhmten Bildhauers Christian Jorhan d A die in der Kirche in Westen steht Auf der rechten Seite erganzt die Figur der Maria das Ensemble Uber Herkunft und Alter der beiden sicherlich alteren aber neu gefassten Assistenzfiguren konnte nichts in Erfahrung gebracht werden Die vier Leuchterengel die Christus im Strahlenkranz umgeben waren in der Barockzeit auf Tragestangen befestigt und wurden bei Prozessionen als Zunftstangen neben dem Allerheiligsten getragen Im Rahmen einer Renovierung im Jahr 2003 wurden die gemauerten Altare neu mit Holz verkleidet Das Antependium des Hochaltars wurde mit dem fruheren Papstsymbol der Tiara versehen Das Chorgestuhl in dessen Mitte sich der Eingang zur Sakristei befindet stammt aus der Erbauungszeit der Kirche und wurde damals von einem Spender zusammen mit der Orgel gestiftet Uber dem Eingang zur Sakristei befindet sich ein rundbogiges Fenster das zum Obergeschoss der Sakristei fuhrt und mit geschnitztem Masswerk ausgestattet ist Kirchenfenster Bearbeiten Die drei farbigen Kirchenfenster die im Hintergrund zu sehen sind wurden 2006 von der Malerin Ruthild Langhammer entworfen und gestaltet Das Thema des Triptychons ist der Kirchenpatron St Petrus Alle drei Fenster werden von einem Fischernetz durchzogen Jesus sagte zum Fischer Petrus dass er kunftig Menschen fischen werde Das linke Fenster zeigt einen Hahn das Zeichen des Verrats Jesus sagte zu Petrus dass er ihn dreimal verleugnen werde bevor der Hahn kraht Im rechten Fenster sieht man einen Felsen mit einer Kirche Jesus sagte du bist Petrus der Fels Auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen Das mittlere Fenster wird grosstenteils vom Kreuz verdeckt und hat deshalb keine Symbole Die Farbe wechselt vom Blau des Wassers hin zum Gelb des Lichtes Seitenaltare Bearbeiten Der nordliche Seitenaltar ist Maria der unbefleckten Empfangnis geweiht Die Figur ist ebenso wie die Seitenfiguren St Josef und St Anna im Nazarenerstil gestaltet der sich durch eine klassizistisch statische Haltung der Figuren auszeichnet Der sudliche Seitenaltar ist dem heiligen Sebastian geweiht Die Hauptfigur des Sebastian stammt aus dem fruhen 18 Jahrhundert und kann dem Fruhrokoko zugeordnet werden Die Seitenfiguren sind St Florian und St Aloisius Taufstein Bearbeiten Das Taufbecken aus Sandstein mit rundem Sockel ist wie ein uberdimensionaler Kelch gestaltet Sockel und Kuppa sind mit Blattwerk verziert Die goldene Abdeckung der Schale ist neueren Datums Kanzel Bearbeiten Die achteckige neuromanische Kanzel stammt aus der Bauzeit der Kirche 1959 wurden die Felder mit Bildern der Evangelisten verblendet und mit den jetzigen Figuren ausgestattet die die Evangelisten Johannes Lukas Markus und Matthaus mit ihren Wesen darstellen Gemalde Bearbeiten An der Sudwand des Kirchenschiffes hangt das grosse signierte Gemalde des Munchner Malers Thomas Guggenberger aus dem Jahre 1853 Es zeigt den heiligen Wendelin fur den zwei Engel wahrend seines Gebetes den Hirtendienst ubernehmen Zu seinen Fussen liegen Krone und Zepter die auf ihn als schottischen Konigssohn hinweisen Im landschaftlichen Hintergrund sind die Kirchen der damaligen Pfarrei Weichs Hofkirchen Asbach Greilsberg und Bayerbach dargestellt Dieses Bild stammt noch aus der Vorgangerkirche Zwei weitere Bilder auf Leinwand befinden sich im Chorraum An der Emporenbrustung sind in Feldern die 15 Geheimnisse des Rosenkranzes auf bemalten Blechtafeln bildlich dargestellt 3 Figuren Bearbeiten An den beiden unteren Saulen der Empore hangen zwei Kreuze Links eine Besonderheit ein jansenistisches Kreuz das auf die Gnadenlehre des Cornelius Jansen zuruckgeht Christus hat seine Arme steil nach oben gestreckt Rechts findet sich ein barockes Kreuz Unter der Empore hangen die lebensgrossen Figuren des hl Franz von Assisi mit Kreuz und des hl Antonius von Padua mit einem Buch auf dem das Jesuskind steht An den Seitenwanden des Chores wurden die Figuren von St Simon Petrus und St Paulus von Tarsus angebracht die bis 1959 in den seitlichen Schreinen im neuromanischen Altar standen Orgel Bearbeiten Auf der oberen Empore wurde 1987 die alte pneumatische Orgel durch eine Schleifladenorgel mit rein mechanischer Ton und Registertraktur ersetzt Die Orgel stammt von der Orgelbaufirma Georg Jann in Allkofen und besitzt 15 Register auf zwei Manualen und Pedal 4 5 I Ruckpositiv C g3Holzgedackt 8 Rohrflote 4 Quinte 2 2 3 Principal 2 Oktave 1 Sesquialtera II 2 2 3 Anm 1 Scharff III 1 Tremulant II Hauptwerk C g3Principal 8 Holzflote 8 Salicional 8 Oktave 4 Gemshorn 4 Schwegel 2 Mixtur IV 1 1 3 Pedal C f1Subbass 16 Gedacktbass 16 Oktavbass 8 Holzflote 8 Koppeln I II I P II PAnmerkungen C 2 2 3 ab f0 2 2 3 1 3 5 Glocken Bearbeiten Die Glocken sind im Parsifal Motiv einer Verbindung des Gloria Motivs mit dem Te Deum Motiv in den Tonen a cis e fis abgestimmt Da die ursprunglichen Glocken 1943 abgeholt und als Metallspende zu Kriegsmaterial eingeschmolzen wurden stammen diese aus dem Jahr 1949 und wurden von der Firma Hamm in Regensburg gegossen Die grosse Glocke Christus Rex wiegt 1800 kg Die 2 Glocke wiegt 1000 kg und tragt den Namen Sankt Maria Die 3 Glocke wiegt 600 kg und ist dem hl Petrus geweiht Die 4 Glocke ist 400 kg schwer und tragt den Namen seines Stifters Michael Es befindet sich eine 5 Glocke im Turm Sie wiegt 75 kg und hat die Inschrift Mich hat gegossen Johann Florido aus Straubing 1779 Diese Glocke wurde 1943 abgenommen und zum Glockenfriedhof nach Hamburg transportiert Nach dem Krieg kam sie unversehrt wieder nach Hofkirchen zuruck Siehe auch BearbeitenListe der Kirchengebaude im Dekanat GeiselhoringWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Petrus Hofkirchen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hofkirchen Sankt Petrus Kirchenbeschreibung von Richard Stadler Online auf kirchturm net abgerufen am 23 Mai 2019 Die Kunstdenkmaler von Niederbayern XXV Bezirksamt Mallersdorf 1936 S 221 Hofkirchen Sankt Petrus Gemalde Online auf kirchturm net abgerufen am 23 Mai 2019 Hofkirchen Sankt Petrus Orgel Online auf kirchturm net abgerufen am 23 Mai 2019 Hofkirchen Sankt Petrus Festschrift zur Orgelweihe 1987 Online auf kirchturm net abgerufen am 23 Mai 2019 48 7628 12 30242 Koordinaten 48 45 46 1 N 12 18 8 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Petrus Hofkirchen amp oldid 238213913