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St Martin ist eine romisch katholische Pfarrkirche in Rheinbach im Kreisdekanat Rhein Sieg Kreis Erzbistum Koln Sie liegt in der Kernstadt von Rheinbach zwischen der Hauptstrasse und der Langgasse Zur Pfarrgemeinde St Martin gehoren weitere 10 Kirchen und Kapellen in der Stadt Rheinbach und im benachbarten Kalenborn St Martin Rheinbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Geschichte der ursprunglichen Pfarrkirche 1 2 Unsere Liebe Frau und St Georg 1 3 Auf dem Weg zum ersten Neubau 1 4 Der erste Neubau 1 5 Der zweite Neubau 2 Architektur 3 Orgel 4 Glocken 5 Pfarrgemeinde 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGeschichte der ursprunglichen Pfarrkirche Bearbeiten nbsp Blick zum AltarEine Kirche mit dem Patrozinium des heiligen Martin von Tours in Rheinbach wird erstmals im Jahre 943 erwahnt Ihre Grundmauern sind heute auf dem alten Friedhof von Rheinbach wieder sichtbar gemacht worden inklusive einer Hinweistafel Da sie ausserhalb der Stadtmauern lag verlor sie seit dem Mittelalter zunehmend an Bedeutung nachdem innerhalb der Stadt die Kirche Unsere Liebe Frau und St Georg errichtet wurde Diese besass zwar keine Pfarrrechte aber wurde sie doch schnell zur Hauptkirche Als die eigentliche Pfarrkirche dann 1789 vom Blitz getroffen wurde und abbrannte wurden die Pfarrrechte und das Patrozinium der Pfarrkirche auf die in der Stadt gelegene Kirche ubertragen Die Grundmauern der ehemaligen Pfarrkirche sind auf dem heutigen Martinsfriedhof noch zu sehen Diese Kirche war mit 23 m Lange und 11 5 m Breite kleiner als ihre Filialkirche innerhalb der Stadt Unsere Liebe Frau und St Georg Bearbeiten Die Kirche wurde 1313 errichtet und besass einen Glockenturm der ausserhalb der Achse des Chores lag Die Kirche wurde in mehreren Bauabschnitten erweitert und bildete schliesslich eine dreischiffige Hallenkirche in spatgotischer Formgebung mit vorgelagertem Westchor und zwei polygonalen Choren im Nordosten war eine Sakristei angebaut Mit drei Gewolbejochen ausgestattet betrug die Lange von West nach Ost 21 40 m die Breite von Nord nach Sud 18 m Die Flache des Kirchenraumes ohne Altarraum und Saulen soll 280 m betragen haben Zur Ausstattung gehorte u a ein Chorgestuhl aus dem 15 Jahrhundert Auf dem Weg zum ersten Neubau Bearbeiten Bereits 1813 hat der Stadtrat zu Protokoll gegeben dass die ehemalige Filialkirche die jetzt Pfarrkirche sei von ihrer Grosse her nicht ausreiche So wurden 1829 die Emporen der Kirche vergrossert wodurch man etwas Platz gewinnen konnte In den kommenden Jahrzehnten kam es zwar zu Instandhaltungsarbeiten an der Kirche wie auch zu verschiedenen inneren Verschonerungen nicht aber zu einer Erweiterung des Baues Erst am 12 November 1882 wurde der St Martinus Pfarrverein gegrundet welcher Bau und Finanzierung einer neuen und grosseren Pfarrkirche zum Ziel hatte Die alte Stadtkirche war zu diesem Zeitpunkt bereits in einem recht schlechten Zustand Der erste Neubau Bearbeiten Der erste Neubau der Kirche war im eigentlichen Sinne kein Neubau sondern ein Erweiterungsbau denn er beinhaltete noch Teile der alten Kirche und wurde in seinen Planen 1902 gefertigt Wahrend das nordliche Seitenschiff niedergelegt wurde blieben der Turm das Hauptschiff und das sudliche Seitenschiff bestehen Der Neubau schloss sich an das alte Hauptschiff an und wurde nun nach Norden ausgerichtet Die alte Orgel blieb an ihrer alten Stelle erhalten nun jedoch in einem Seitenschiff gelegen und wurde im gegenuberliegenden Seitenschiff durch eine neue Klais Orgel erweitert Dem Altbau angeglichen und dem Zeitgeschmack entsprechend war der Neubau im Stil der Neugotik gehalten Der zweite Neubau Bearbeiten Nachdem die Kirche am 5 Marz 1945 durch Bomben fast vollkommen zerstort worden war kam es nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen 1948 und 1950 zu einem Neubau Lediglich der Turm der alten Kirche blieb erhalten Der Architekt Toni Kleefisch 1888 1975 entwarf eine Kirche in den Massen der alten Kirche Architektur BearbeitenMit ihrem grossen und hohen Hauptschiff und ihren beiden kleinen niedrigen Seitenschiffen ist sie einer romanischen Basilika nachempfunden Dies zeigt sich nicht zuletzt in ihren Fenstern und der holzernen Kassettendecke Diese ist bemalt und zeigt Neumen welche an die musikalische Tradition der Pfarrei erinnern Der hoher gelegene Altarraum ist geraumig und besitzt ein Chorgestuhl Unter dem Turm der Kirche liegt eine Marienkapelle ihr gegenuber die Taufkapelle 1968 1969 erhielt die Kirche ihre Fenster mit Malereien von Ernst Otto Kopke Unter dem Altarraum gibt es eine Krypta die von vier Saulen getragen wird und in einem sehr schlichten Stil gehalten ist Orgel Bearbeiten nbsp Die heutige OrgelDie heutige Orgel von St Martin wurde 1983 von der Orgelbaufirma Rieger aus Schwarzach in Vorarlberg gebaut Sie besitzt Schleifladen mechanische Spiel und elektrische Registertraktur einen freistehenden Spieltisch schwarze Unter weisse Obertasten drei Manuale und Pedal ca 2700 Pfeifen und hat 43 klingende Register Gehause und Spieltisch sind aus rot gefarbtem Holz ausgefuhrt 2021 erfolgte eine Reinigung und Erweiterung durch die Firma TastenReich nbsp Spieltisch 2021Die Disposition lautet 1 I Ruckpositiv C g3Holzgedackt 8 Quintade 8 Prinzipal 4 Rohrflote 4 Octav 2 Larigot 1 1 3 Sesquialtera II 2 2 3 Scharff III 1 Rankett 16 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Bourdon 16 Principal 8 Spitzflote 8 Konzertflote 8 Octav 4 Nachthorn 4 Quinte 2 2 3 Superoctav 2 Mixtur Ill 1 1 3 Cornett V 8 Trompete 8 Zimbelstern III Schwellwerk C g3Rohrflote 8 Gamba 8 Vox celeste 8 Praestant 4 Koppelflote 4 Nasard 2 2 3 Blockflote 2 Terz 1 3 5 Sifflet 1 Plein Jeu IV 2 Basson 16 Hautbois 8 Clairon 4 Tremulant Pedal C f1Principalbass 16 Subbass 16 Octavbass 8 Gedacktbass 8 Choralbass 4 Rohrschelle 2 Rauschpfeife II 2 2 3 Bombarde 16 Posaune 8 Koppeln I II III I III II I P II P III P Spielhilfen 10 000 fache Setzeranlage Walze Sequenzer Mit markierte Register 2021 verandert mit markiertes Register 2021 hinzugefugt Glocken BearbeitenIm Turm hangen heute funf Bronzeglocken 2 Nr Name Schlagton Nominal Durchmesser mm Gewicht kg Gussjahr GiesserI Christ Konig es 7 1343 1550 1960 Hans Georg Hermann Maria Huesker Fa Petit amp Gebr Edelbrock GescherII Maria f 7 1188 1050 1960 Hans Georg Hermann Maria Huesker Fa Petit amp Gebr Edelbrock GescherIII Johann Baptist g 7 1059 0 750 1960 Hans Georg Hermann Maria Huesker Fa Petit amp Gebr Edelbrock GescherIV Georg Matthias as 7 1020 0 600 1928 Werner Hubert Paul Maria Huesker Fa Petit amp Gebr Edelbrock GescherV Johannes b 6 0 492 0 0 70 Mitte 16 Jhdt Heinrich II Ouerraide Glockenaufschriften Glocke I C H R I S T K O N I G S G L O C K E CHRISTO REGI GLORIFICATO IN SANCTIS SUIS NECNON IN BEATO MARTINO HUIUS ECCLESIAE PATRONO BENEDICTIO ET CLARITAS ET SAPIENTIA ET GRATIARUM ACTIO HONOR ET VIRTUS ET FORTITUDO IN SAECULA SAECULORUM MDCCCCLXDem Konig Christus verherrlicht in seinen Heiligen auch im hl Martin dem Schutzpatron dieser Kirche sei Lob Herrlichkeit Weisheit Ehre Tugend und Tuchtigkeit fur die Gnadenerweisungen in Ewigkeit 1960Glocke II M A R I E N G L O C K E AD LAUDEM MARIAE REGINAE IN CAELUM ASSUMPTAE VIVOS VOCO MORTUOS PLANGO FULGURA FRANGO MDCCCCLXZum Lobe der Konigin Maria die in den Himmel aufgefahren ist ich rufe die Lebenden ich beklage die Toten die Blitze breche ich 1960Glocke III J O H A N N B A P T I S T G L O C K E PRIMUM ANNO 1713 FUSA ET S JOANNI BAPISTAE DICATA ATROCI BELLO 1942 NECATA 1960 JOANNE LASSIEBEN PASTORE REVIVIFICATA PRAEDICO PARATE VIAM DOMINIZuerst im Jahre 1713 gegossen und dem hl Johannes dem Taufer geweiht im schrecklichen Krieg 1942 vernichtet 1960 durch den Pfarrer Johannes Lassieben wiederhergestellt spreche ich aus bereitet dem Herrn den Weg Glocke IV G E O R G S U N D M A T T H I A S G L O C K E DEO OPTIMO ET SS GEORGIO MATTHIAE ET SEBASTIANO NEC NON OMNIBUS SANCTIS DEI SUB A R JOE REIFFERSCHEIDT PASTORE IN RHEINBACH ET REDO DNO PAULO RATHS VICARIO DOMINUS JOANNES HENRICUS DE ZAPP ARCHIEPISCOPALIS COLONIENSIS CAMERAE DIRECTORET DNA MARIA ALEXANDRINA DE SPIS ABBATISSA IN CAPELLEN BENEFACTORES ECCLESIAE EDMUNDUS LE FEBURE ME FUDIT ANNO 1695 Dem besten Gott dem hl Georg Matthaus und Sebastian auch allen Heiligen Gottes unter A R Joe Reifferscheidt Pfarrer in Rheinbach und dem ehrwurdigen Herrn Paul Raths Kaplan der ehrwurdige Herr Johannes Heinrich von Zapp Direktor des erzbischoflichen Kolner Generalvikariats und Herrin Maria Alexandrina von Spis Abtissin in Capellen Wohltater der Kirche Le Febure goss mich im Jahr 1695 MORTUA SUM ANNO 1923 SED REVIVERE ME FECERUNT ANNO 1928 PETIT ET FRATRES EDELBROCK IN GESCHERZerstort wurde ich im Jahre 1923 aber ich wurde wiederhergestellt im Jahre 1928 durch die Glockengiesserei Petit amp Gebr Edelbrock in GescherGlocke V J O H A N N E S G L O C K E JOH x EN x KANN x NEIT x SPRECHEN x NOCH x KANN x ICH x RUFFER x VND x LANSKNECH x RECHEN Lautemotiv Glocken I IV Veni Sancte Spiritus Gotteslob Nr 343 es f g as g f es f nbsp Pfarrgemeinde BearbeitenAm 1 Januar 2010 wurden die Pfarrgemeinden im Stadtgebiet von Rheinbach vom Erzbistum Koln zur Kath Kirchengemeinde St Martin Rheinbach zusammengeschlossen 3 Lediglich die Kath Kirchengemeinde St Martin in Wormersdorf verblieb im Seelsorgebereich Meckenheim Pfarrkirche der neuen Pfarrei wurde die St Martins Kirche in der Kernstadt Zur Pfarrgemeinde gehoren ausserdem folgende Kirchen und Kapellen St Martin in Flerzheim St Martin in Hilberath St Bartholomaus in Kalenborn St Maria Himmelfahrt in Merzbach St Margareta in Neukirchen St Antonius in Niederdrees St Agidius in Oberdrees St Joseph in Queckenberg St Basilides in Ramershoven St Hubertus in TodenfeldHinzu kommt noch die Waldkapelle als regionaler Wallfahrtsort welche aber keinen Altar besitzt und damit auch keinen regularen Gottesdienstort bildet Seit den 1970er Jahren waren Pallottiner SAC Pfarrer in mehreren der damals selbstandigen Pfarreien Die Seelsorger wurden seit 2012 vom Deutschen Orden OT gestellt Die Tatigkeit der drei Patres endete mit dem 15 November 2014 nachdem es zu Konflikten mit der Gemeinde gekommen war und auch eine Konfliktmoderation durch das Erzbistum Koln scheiterte 4 Seitdem war Hermann Josef Zeyen Pfarrverweser seit dem 1 Februar 2016 ist Bernhard Dobelke Pfarrer von St Martin Rheinbach 5 Literatur Bearbeiten200 Jahre Pfarrkirche St Martin Rheinbach 1789 1989 Rheinbach 1989 Peter Jurgilewitsch Wolfgang Putz Liebenow Die Geschichte der Orgel in Bonn und im Rhein Sieg Kreis Bouvier Verlag Bonn 1990 ISBN 3 416 80606 9 S 441 444 noch nicht fur diesen Artikel ausgewertet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Martin Rheinbach auf der Website der Pfarrgemeinde Rheinbach Rheinbach Kath Kirche St Martin Forschungsstelle Glasmalerei 20 Jahrhundert e V Das Gelaut auf wdr de GlockenpforteEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel auf Organ index Abgerufen am 2 Dezember 2021 Gerhard Hoffs Achim Bursch Glocken im Dekanat Meckenheim Rheinbach bearb Januar 2014 Memento des Originals vom 6 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www glockenbuecherebk de abgerufen am 17 August 2014 Amtsblatt des Erzbistums Koln Stuck 1 1 Januar 2010 Nr 38 Generalanzeiger Bonn vom 18 Oktober 2014 abgerufen am 1 Dezember 2014 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 14 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www katholische kirche rheinbach de www katholische kirche rheinbach de 9 November 2015 Kirchen und Kapellen in Rheinbach St Martin Flerzheim St Martin Hilberath St Margareta Neukirchen St Antonius Niederdrees St Agidius Oberdrees St Martin Rheinbach Waldkapelle Rheinbach St Martin Wormersdorf 50 626055 6 950792 Koordinaten 50 37 33 8 N 6 57 2 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Rheinbach amp oldid 236203840