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Die mittelalterliche Stadtmauer von Rheinbach die etwa zur Wende vom 13 auf das 14 Jahrhundert errichtet wurde ist heute nur noch in Form einiger Turme sowie weniger Teilstucke vorhanden Die ehemalige Befestigung Rheinbachs zu der auch die Rheinbacher Burg gehorte wird seit den 1980er Jahren als touristisch bedeutend angesehen und so kommt es seit Ende des 20 Jahrhunderts zu Teilrekonstruktionen Einer von mehreren Turmen der Rheinbacher Stadtmauer Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Verlauf 1 2 Kirche 1 3 Himmeroder Hof 2 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Ritter von Rheinbach hatten als Vertreter des Klosters von Prum zum Ende des 12 Jahrhunderts eine steinerne Burg in Rheinbach errichtet Nach dem Ubergang Rheinbachs an das Kolner Erzbistum Mitte des 13 Jahrhunderts begannen die Ritter nach mehr Eigenstandigkeit zu streben So wurde ab etwa 1290 mit dem Bau einer Stadtmauer begonnen 1 Ausgangspunkt der neuen Befestigung war die mittlerweile um eine sich nach Osten erstreckende Vorburg erweiterte Burganlage die in die neue Stadtbefestigung integriert wurde 2 Verlauf Bearbeiten Die Vorburg verfugte an ihrem ostlichen Ende uber einen Halbturm den Hundsturm Der Bergfried der Hauptburg der heutige Hexenturm war einer der drei Vollturme der Stadtbefestigung Die gesamte Befestigung war etwa 1200 Meter lang 3 verlief im Norden halbrund und war im Suden abgekantet Sie umfasste ein Stadtgebiet von rund 11 5 Hektar 4 Die Stadtmauer erstreckte sich von der Burg im Sudosten der Stadt entlang dem heutigen Bungert nach Norden zum als Gefangnis genutzten Kallenturm ein rechteckiger Vollturm und nach Westen entlang dem heutigen Parkplatz Himmeroder und Prumer Wall zum Wasemer Turm ein runder Vollturm Vom Wasemer Turm nach Norden hin und im Nordbogen selbst verlief die Stadtmauer entlang den heutigen Strassen Putzstrasse Grabenstrasse und Loherstrasse An der Ostflanke entstand das Voigtstor von hier fuhrte die Rheinbacher Hauptstrasse als Teil der Aachen Frankfurter Heerstrasse quer durch die Stadt bis zum Dreeser Tor auf der Westseite Spater wurde ostwarts an den Wasemer Turm angelehnt ein drittes Tor errichtet das Neutor Dieses im 19 Jahrhundert abgerissene Tor wurde im Jahr 1983 komplett rekonstruiert und mit dem Wasemer Turm verbunden Zwischen Wasemer Turm und dem Burgturm wurden zwei runde Halbturme in die Stadtmauer eingesetzt Insgesamt verfugte die Stadtbefestigung uber acht Voll und Halbturme 5 zwei Halbturme befanden sich an der Nordseite der Stadtmauer Kirche Bearbeiten Die Integration der Heerstrasse in die Stadtummauerung hatte wirtschaftliche Grunde 6 Weitere Uberlegungen zu der Lage der zu erstellenden Stadtmauer sind nicht bekannt Auffallig ist dass die Stadtmauer nur die wichtigsten Hofe von Rheinbach umschloss und zwar die vier Hofe der Prumer Klosters Himmeroder Hof Junkerhof Stadelhof und Meerkatzhof und den Hof des Grafen von Manderscheid 7 Die Pfarrkirche und der anbei gelegene Zehnthof blieben dagegen extra muros moglicherweise wegen eines einige Jahre vorher nachgewiesenen Streites der Rheinbacher Ritter mit dem Stift Munstereifel den Patronatsherren der Pfarrkirche 8 9 Um 1320 wurde innerhalb der Stadtmauern eine der Heiligen Jungfrau und dem Heiligen Georg geweihte Kapelle errichtet heute befindet sich an dieser Stelle die spater errichtete Martinskirche 6 Im Laufe der Zeit wurde die innerhalb der schutzenden Stadtmauern liegende Kapelle bei den Rheinbachern beliebter als die ausserhalb liegende Mutterkirche weshalb in der Stadtkirche ab Beginn des 17 Jahrhunderts alle liturgischen Dienste verrichtet das Allerheiligste aufbewahrt und die Sakramente gespendet wurden Die alte Pfarrkirche auf dem St Martin Friedhof wurde ab dann nur noch fur die freitagliche Stiftsmesse als Prozessionsziel und fur Begrabnisgottesdienste genutzt 10 Himmeroder Hof Bearbeiten Hauptartikel Himmeroder Hof Rheinbach Im Jahr 1317 wahrend der Arbeiten an der neuen Stadtmauer entschied das Kloster Himmerod die zentrale Hebe und Verwaltungsstelle fur die Himmeroder Besitzungen der Gegend von Rheinbachweiler nach Rheinbach zu verlegen 6 Der in Rheinbach etablierte Himmeroder Hof finanzierte nun den Bau eines Teilstuckes 16 Ruten der Stadtmauer In einem Dokument vom 15 Juni 1344 bekundete der Kolner Erzbischof Walram von Julich dass die Himmeroder zur Befestigung der Stadt Rheinbach beigetragen hatten und deshalb fur alle Zeiten von Steuern und Fuhrdiensten zum Erhalt der Befestigungsanlage befreit seien 11 Der Vorgang war keineswegs ungewohnlich Zisterzienser bezahlten auch in anderen Stadten fur den Bau von Befestigungsanlagen wie die Eberbacher in Oppenheim und Boppard oder die Himmeroder auch in Wittlich 12 Im Jahr 1323 war der Bau der Rheinbacher Befestigung die auch einen umlaufenden Wassergraben beinhaltete 13 abgeschlossen 4 Der Abbruch der zunehmend zerfallenden Stadtmauer begann ab 1820 um der sich entwickelnden Stadt mehr Raum zu geben 14 Von den sechs runden Halbturmen wurden in den letzten Jahren der untere Teil des Windmuhlenturms heute befindet sich hier ein offentliches WC und des Bocksturms wieder aufgemauert 3 Auch an anderen Stellen werden Teile der alten Mauer rekonstruiert Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Fink Rheinbach unterm Krumstab vom Leben in einer kurkolnischen Kleinstadt Band 2 Beitrage zur Geschichte der Stadt Rheinbach Stadtarchiv Rheinbach 2005 S 185 Eintrag von Jens Friedhoff zu Rheinbach in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 16 September 2016 a b Website 1 2 Vorlage Toter Link www rheinland info Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis rheinland info Region Koln Bonn e V a b Monika Escher und Frank G Hirschmann Die urbanen Zentren des hohen und spateren Mittelalters vergleichende Untersuchungen zu Stadten und Stadtelandschaften im Westen des Reiches und in Ostfrankreich Band 2 Trierer historische Forschungen Kliomedia 2005 ISBN 978 3 89890 048 5 S 514 Franz Irsigler und Gunter Loffler Geschichtlicher Atlas der Rheinlande Band 12 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Landschaftsverband Rheinland Rheinland Verlag 2008 S 66 a b c Kleine Chronik der Stadt Rheinbach Memento des Originals vom 1 Mai 2016 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rheinbach de Website der Stadt Rheinbach Heimatbuch des Landkreises Bonn Band 2 Der Landkreis Bonn 1959 S 259 Im Jahr 1197 bestatigte der Kolner Erzbischof Adolf I dem Munstereifeler Stift Monasterium in Eiflia das Patronat der Rheinbacher Pfarrkirche nach Anton Joseph Binterim und Joseph Hubert Mooren Die alte und neue Erzdiozese Koln in Dekanate eingetheilt oder das Erzbisthum Koln mit den Stiften Dekanaten Pfarreien und Vikarien sammt deren Einkommen und Collatoren Simon Mullersche Buchhandlung Mainz 1828 S 140 Klaus Fink Geschichte der Burg der Stadt und des Amtes Rheinbach von den Anfangen bis zum Ausgang des 18 Jahrhunderts Ein Beitrage zur Untersuchung der rheinischen Kleinstadt Band 59 Rheinisches Archiv Veroffentlichungen des Instituts fur geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universitat Bonn Ludwig Rohrscheid Verlag 1965 Hans Orth Geschichte der Pfarrkirche St Martin Rheinbach Memento des Originals vom 2 Mai 2016 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www katholische kirche rheinbach de Website der Katholischen Kirchengemeinde St Martin Rheinbach Friedrich Wilhelm Oedigern und Richard Knipping Die Regesten der Erzbischofe von Koln im Mittelalter Band 5 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde P Hanstein 1973 S 303 Winfried Schich Ralf Gebuhr Hrsg Wirtschaft und Kulturlandschaft gesammelte Beitrage 1977 bis 1999 zur Geschichte der Zisterzienser und der Germania Slavica Band 12 Bibliothek der brandenburgischen und preussischen Geschichte ISBN 978 3 8305 0378 1 BWV Verlag 2007 S 137 Klaus Fink Rheinbach unterm Krumstab vom Leben in einer kurkolnischen Kleinstadt Band 2 Beitrage zur Geschichte der Stadt Rheinbach Stadtarchiv Rheinbach 2005 S 33 Klaus Fink Geschichte der Burg der Stadt und des Amtes Rheinbach von den Anfangen bis zum Ausgang des 18 Jahrhunderts Ein Beitrage zur Untersuchung der rheinischen Kleinstadt Band 59 Rheinisches Archiv Veroffentlichungen des Instituts fur geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universitat Bonn Ludwig Rohrscheid Verlag 1965 S 107 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtmauer Rheinbach amp oldid 236034876