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Das romisch katholische Gemeindezentrum St Marien befindet sich nordlich der Zschopauer Altstadt in erhohter Lage Die Kirche ist eine Filialkirche der Chemnitzer Pfarrei Heilige Mutter Teresa Gemeindehaus links und Kirche rechts Glocke Gemeindehaus und Eingang zur KircheMajolika ReliefInnenansicht der KircheBleiglasfenster Inhaltsverzeichnis 1 Kirche 1 1 Geschichte 1 2 Architektur 2 Historie der Gemeinde 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseKirche BearbeitenGeschichte Bearbeiten Im Jahr 1454 wurde der Burgerschaft Zschopau von Kurfurst Friedrich dem Sanftmutigen die Einwilligung zum Bau einer Kapelle erteilt die Maria gewidmet war 1 Das Gotteshaus wurde ausserhalb der Stadt jenseits der Zschopau errichtet 1 Sie wurde auf den Namen Beatae Mariae Virginis zu des Leidens Auferstehens und Himmelfahrt Unseres lieben Herren und Selicmachers Jesu Christi Zu der Hochgelobten Himmelskonigin der Jungfrow Maria der heiligen Frowen vnd aller lieben Gottes Heiligen ewigen Gedachtnus geweiht Nach der Reformation gab es von 1539 an vierhundert Jahre lang praktisch keine Katholiken mehr in der Stadt und deren Umgebung 1 Deshalb diente die Kapelle von da an als evangelisch lutherische Gottesacker und Spitalkirche Beim Bau der steinernen Brucke uber die Zschopau in den Jahren 1812 bis 1813 wurde sie abgerissen 1 Erst nach dem 2 Weltkrieg als viele Fluchtlinge nach Sachsen kamen wurde auch in Zschopau wieder katholischer Gottesdienst gefeiert 1 Da keine katholische Kirche vorhanden war wurden die Gottesdienste zeitweise in der heutigen Martin Andersen Nexo Oberschule und in den Gasthausern Wettiner Hof Gambrinus und Meisterhof zelebriert Nach 1945 konnte die Heilige Messe im evangelischen Gemeindesaal gefeiert werden Ab 1947 wurde die zerfallene Totenkapelle auf dem Friedhof und ab 1948 die Hauskapelle der Villa des ehemaligen Besitzers des DKW Werkes Zschopau im Birkenweg 3 genutzt 1 die auch als Pfarrhaus diente Fur die Spendung des Firmsakramentes durch den Diozesanbischof und zur Feier der Christnacht wurde der katholischen Gemeinde die evangelisch lutherische Kirche St Martin zur Verfugung gestellt Ab 1952 gab es Bemuhungen um eine eigene Kirche in Zschopau 1 Diese sollte bis Herbst 1963 auf dem kircheneigenen Grundstuck in der Goethestrasse errichtet werden 2 3 Ab 1964 wurde beabsichtigt die Villa Birkenweg 3 und das angrenzende Grundstuck vom danischen Ingenieur und Industriellen Jorgen Skafte Rasmussen zu kaufen 3 und einen Anbau zu errichten der als Notkirche fur ca 220 Personen dienen sollte Aufgrund der unklaren Rechtsgrundlage wurde der Verkauf aber abgelehnt Schliesslich einigte man sich auf den Kauf des ehemaligen Firmengelandes der Firma Gey auf der Dr Wilhelm Kulz Strasse Zusatzlich konnte das kircheneigene Grundstuck in der Goethestrasse 2 gegen das Flurstuck mit der Zufahrtsstrasse getauscht werden Nach vielmaligen Vorsprechen von Pfarrvikar Decker bei dem Rat des Kreises Zschopau wurde 1965 die Erlaubnis zum Ausbau zweier Scheunen zu einem Gemeindezentrum erteilte 1 Die Finanzierung wurde grosstenteils durch Spenden von Gemeindemitglieder und von Zuschussen des Ordinariates Bautzen bewerkstelligt Mit dem Bau wurde am 12 April 1965 begonnen Aus der ganzen Umgebung fanden sich viele Helfer ein zum Beispiel aus Limbach Oberfrohna Annaberg Buchholz Floha Grunhainichen und Augustusburg Zeitweise halfen Ordensbruder des Pramonstratenser Ordens aus Auch Zschopauer Protestanten unterstutzten den Bau tatkraftig Durch Kriminelle wurde das Baugeschehen mehrfach gestort So wurden Baustoffe und Werkzeuge von der Baustelle gestohlen 4 Auch unbekannte Nationalsozialisten drangen auf der Baustelle ein beschadigten den Grundstein und beschmierten die Wande mit Hakenkreuzen 4 Am 9 September 1967 wurde die Kirche von Bischof Otto Spulbeck geweiht 1 Von 1981 bis 1983 wurde ein Vorbau am Kircheneingang erstellt 1 Die Rekonstruktion des Pfarrhauses und die Sanierung und Modernisierung der Pfarrwohnung als auch spater des Erdgeschossbereichs erfolgten von 1995 bis 1997 1 Von September bis Dezember 1999 wurde die Kirche rekonstruiert 1 2017 wurde sie renoviert Im Jahr 2002 wurde der anfanglich aus alten Balken der ehemaligen Firma Gey gebaute Glockenstuhl abgerissen und als ein dem den Vorganger angelehntes Bauwerk neu errichtet Architektur Bearbeiten Das Pfarrzentrum St Marien wurde nach dem Entwurf des Architekten Hubert Paul aus Floha errichtet 1 der im Dienst des Bistums Dresden Meissen stand Dieser war wahrend seiner Amtszeit fur den Bau Umbau und die Restaurierung von rund 120 Kirchen und Gemeindezentren verantwortlich 5 Auf dem Gelande befinden sich das Gemeindehaus die Kirche und der freistehende Glockenstuhl Zum Grundstuck des Pfarrzentrums gehort auch ein angrenzender weitlaufiger Wald Auf dem Weg zur Kirche befindet sich auf der rechten Seite das Marien Relief Maria mit Kind Majolika Dieses hat schon lang seinen Platz auf dem Grundstuck des Pfarrzentrums Im Jahr 2003 ubertrugen die Erben der Familie Bodemer es der katholischen Gemeinde 6 Das Gemeindehaus ist zweistockig Im Erdgeschoss befinden sich das Buro der Unterrichtsraum der Gemeindesaal und die Sakristei im Obergeschoss ist die Pfarrwohnung Die Kirche ist ein Flachbau Er enthalt einen schlichten weiss verputzten und flach gedeckten Saal mit anliegender Taufkapelle die durch ein rundes farbiges Glasfenster 1982 eingebaut beleuchtet wird Auf diesem ist das Lamm Gottes abgebildet Ein weiteres grossformatiges farbiges Glasfenster welches vom Dessauer Grafiker Franz Johannknecht stammt befindet sich an der dem Altarraum gegenuberliegenden Seite 7 Der Altarraum wird durch eine aufwendige mit Metallstreben plastisch gestaltete Glaswand den sogenannten Auferstehungsfenstern erhellt Diese wurde 1973 vom Dresdner Bildhauer Friedrich Press entwickelt Altar und Ambo setzten sich aus kubischen und quaderformigen Steinblocken Muschelkalk die aufeinander gestapelt sind zusammen 8 Seit ca 1965 besitzt die katholische Gemeinde einen geschnitzten Korpus des Altarkreuzes 9 An einer Seitenwand steht auf einem Sockel die barocke Statue einer gekronten Madonna mit Jesuskind Dabei handelt es sich um eine Nachbildung der Osnabrucker Madonna von 1520 Diese wurde 1983 nach langwierigen Bemuhungen des damaligen Pfarrers Kurt Ludwig aus Spenden von BRD Burgern fur die Kirche gekauft Das Taufbecken welches an das Design vom Altar und Ambo angelehnt ist wurde im Jahr 1999 installiert Die neue elektronische Orgel befindet sich seit dem 18 April 1971 in der Kirche Der Glockenstuhl ist ein separates Bauwerk aus Holz Die Bronzeglocke wurde 1962 von der Glockengiesserei Schilling in Apolda gegossen und auf den Ton d2 gestimmt Sie tragt die Aufschrift finnisch ARMO JA RAUHA Gnade und Frieden 2 Petrus 1 Satz 2 10 und sollte nach Finnland exportiert werden aber die Firma erhielt keine Exporterlaubnis 1967 wurde die Glocke von der Gemeinde gekauft und mit der Aufschrift Ich weiss dass mein Erloser lebt Hiob 19 Satz 25 11 erganzt Historie der Gemeinde BearbeitenEnde des 19 Jahrhunderts verschlug es im Zuge die Industrialisierung vereinzelt Katholiken aus den katholischen Gebieten in Schlesien Bohmen Frankreich und Italien in die Stadt Erst 1945 kamen viele katholische Fluchtlinge in das Gebiet Zschopau gehorte bis 1972 zum Pfarrbezirk Annaberg Die religiose Betreuung der Katholiken von Zschopau und der Umgebung erfolgte bis 1948 durch den Pfarrer von Annaberg Buchholz Am 1 Marz 1948 wurde die Lokalkaplanei Unbeflecktes Herz Maria in Zschopau errichtet 1 Kaplan Paulus Bursy betreute die zeitweilig bis zu 2500 Katholiken der Umgebung 1 Bischof Petrus Legge erhob die Lokalkaplanei 1951 zur Pfarrvikarie 1 Am 1 Juli 1972 wurde die Pfarrei St Marien in Zschopau errichtet 6 Die Pfarrei umfasste die Stadt Zschopau inklusive der Ortsteile Wilischthal und Krumhermersdorf Gemeinde Amtsberg mit den Ortsteilen Schlosschen Weissbach und Wilischthal Gemeinde Drebach mit den Ortsteilen Griessbach Scharfenstein Spinnerei und Venusberg Gemeinde Gelenau Gemeinde Gornau mit Ortsteil Dittmannsdorf Gemeinde Grossolbersdorf mit den Ortsteilen Hohndorf und Hopfgarten und Waldkirchen mit Zschopenthal Stadt Thum mit seinen Ortsteilen Herold und Jahnsbach und die Stadt Ehrenfriedersdorf 6 In Thum befand sich ein Gottesdienststandort der Pfarrei mit der inzwischen profanierten Kirche St Johannes Maria Vianney 12 Durch Priestermangel und der seit 1990 stark sinkenden Zahl an Katholiken im Dezember 2010 insgesamt nur noch etwa 115 aktive Mitglieder wurde zum 1 Januar 2011 die Pfarrei St Marien Zschopau aufgehoben 6 Die Orte Thum mit seinen Ortsteilen Ehrenfriedersdorf und der Kernort Drebach wurden der Pfarrei Heilig Kreuz in Annaberg Buchholz 12 die Restlichen der Pfarrei St Antonius in Chemnitz zugeordnet Damit wurde die Pfarrkirche St Marien Zschopau eine Filialkirche der Pfarrei St Antonius Chemnitz 6 Die seelsorgerische Betreuung fand durch die Salesianer Don Boscos in Chemnitz statt Im Zuge der Neustrukturierung im Bistum Dresden Meissen wurden am 22 April 2018 alle katholischen Chemnitzer Stadtpfarreien St Johannes Nepomuk St Joseph St Antonius und St Franziskus mit ihren Filialkirchen in Chemnitz Frankenberg und Zschopau zur Pfarrei Heilige Mutter Teresa Chemnitz vereint 13 Seit 2020 ist St Marien Zschopau eine Filialkirche der Pfarrei Hl Mutter Teresa Chemnitz Im Grossraum um Zschopau gibt es Stand 2021 nur sehr wenige Katholiken lateinisch Diaspora Zerstreuung 1 Chronologie der in Zschopau wirkenden Priester von bis Pfarr bezirk als Name1899 1905 Anna berg Pfarrer Edmund Grohmann 1869 1969 14 1905 191900 1943 Lorenz Zentgraf 1890 1943 in Annaberg Buchholz 15 1943 Hugo Franz 1891 1962 in Panschwitz 15 1943 1948 Paul Joch 1906 in Halberstadt 1986 in Crottendorf 15 1948 1951 Lokal kaplan Paulus Bursy 1 1913 in Kreuzburg 1979 in Treffelhausen 1951 1960 Pfarr vikar1960 1961 Joachim Greger 1 A 1 1927 1961 1971 Gregor Decker 1 1928 in Beuthen 2015 in Chemnitz 16 1971 1972 Kurt Ludwig 1 1934 in Pirna 1972 1983 Zscho pau Pfarrer1983 1993 Peter Neumann 1 1940 in Berlin 1993 1995 Johannes Johne 1 1956 in Zittau 1995 2002 Francois Reckinger 1 1934 in Differdange 17 2002 2009 Gregor Decker 1 A 2 2009 2010 Pfarr ad mi nis tra tor2010 2020 Chem nitz Pfarrer Bernhard 1 A 3 Kuhn 1953 in Munchen 2020 Bernd Fischer 1953 in Lobau Siehe auch BearbeitenListe von Marienkirchen Liste in der DDR errichteter SakralbautenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Katholische Filialkirche St Marien Zschopau Homepage In hl mutter teresa chemnitz de Katholischen Pfarrei Heilige Mutter Teresa Chemnitz abgerufen am 30 April 2021 Anmerkungen Bearbeiten Ist 1961 aus dem priesterlichen Dienst ausgeschieden Er wurde 1983 zum Ehrendomkapitular ernannt Mitglied des Ordens SDB Anrede Pater Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z Eine kurze Chronik unserer Gemeinde Nicht mehr online verfugbar In kath kirche zschopau de Katholischen Pfarrei Heilige Mutter Teresa Chemnitz archiviert vom Original am 11 August 2020 abgerufen am 16 Dezember 2020 a b Katholische Pfarrvikarie Zschopau Antrag auf Kontrollziffer fur Bau einer kath Kirche in Zschopau in der Goethestrasse In Archiv der Kirche St Marien Zschopau 20 Mai 1963 Online JPG a b Katholische Pfarrvikarie Zschopau Kirchenbau Zschopau In Archiv der Kirche St Marien Zschopau 16 April 1964 Online JPG a b Katholische Pfarrvikarie Zschopau Ausschnitt aus der Bauchronik In Archiv der Kirche St Marien Zschopau Marz 1967 Online JPG Andreas Kutschke Architekt Hubert Paul 82 verstorben In bistum dresden meissen de Bistum Dresden Meissen 23 November 2015 abgerufen am 16 Dezember 2020 a b c d e Die katholischen Glaubigen aus dem Territorium um Zschopau Nicht mehr online verfugbar In kath kirche zschopau de Katholische Pfarrei Heilige Mutter Teresa Chemnitz archiviert vom Original am 11 August 2020 abgerufen am 20 Dezember 2020 Sternsinger 2016 JPG In st marien hl mutter teresa chemnitz de Katholische Pfarrei Heilige Mutter Teresa Chemnitz abgerufen am 26 Mai 2021 Altarraum 2020 JPG In kath kirche zschopau de Katholische Pfarrei Heilige Mutter Teresa Chemnitz archiviert vom Original am 1 Februar 2021 abgerufen am 18 Dezember 2020 Steffi Puschel WIE DIE FILIALKIRCHE ST MARIEN ZU IHREM ALTARKREUZ KAM In Lebenszeichen Ausgabe 13 I Nr 22 2013 S 4 st antonius chemnitz de PDF abgerufen am 26 Mai 2021 2 Petrus 1 In Einheitsubersetzung der Heiligen Schrift vollstandig durchgesehene und uberarbeitete Ausgabe Katholische Bibelanstalt Stuttgart 2016 bibleserver com abgerufen am 13 Januar 2021 Hiob 19 In Einheitsubersetzung der Heiligen Schrift vollstandig durchgesehene und uberarbeitete Ausgabe Katholische Bibelanstalt Stuttgart 2016 bibleserver com abgerufen am 13 Januar 2021 a b Thum Gemeindehaus der Evang Freikirchl Gemeinde In erz katholisch de Katholische Pfarrei Maria Mutter der Kirche Annaberg Buchholz abgerufen am 1 Februar 2021 Unsere Pfarrei wurde am 22 April 2018 gegrundet In hl mutter teresa chemnitz de Katholische Pfarrei Heilige Mutter Teresa Chemnitz abgerufen am 16 Dezember 2020 Michael Kunze Katholische Grenzfragen In michael kunze net Michael Kunze 18 Juni 2020 abgerufen am 7 Februar 2021 a b c Schematismus des Bistum Meissen St Benno Verlag GmbH Leipzig Dezember 1971 S 72 Foto der Seite JPG Heiner Koch Pfarrer i R Gregor Decker 87 verstorben In bistum dresden meissen de 29 April 2015 abgerufen am 26 Mai 2021 Francois Reckinger Biographie In f reckinger de Francois Reckinger abgerufen am 8 Februar 2021 50 75118 13 06781 Koordinaten 50 45 4 2 N 13 4 4 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Zschopau amp oldid 239466831