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Die Kirche Sankt Johannes der Taufer ist die katholische Kirche in Burg der Kreisstadt des Landkreises Jerichower Land in Sachsen Anhalt Die nach dem heiligen Johannes dem Taufer benannte Kirche gehort als Pfarrkirche zum Dekanat Stendal des Bistums Magdeburg Sie ist im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen Anhalt unter der Erfassungsnummer 094 10168 als Baudenkmal aufgefuhrt Aussenansicht der Kirche mit Blick auf den Chor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage Architektur und Ausstattung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNachdem das durch die Reformation im 16 Jahrhundert evangelisch gepragte Burg 1713 Garnisonsstadt wurde und von 1772 an in Burg Kasernen erbaut wurden zogen mit den Soldaten wieder Katholiken nach Burg Von Ende des 18 Jahrhunderts an fanden gelegentlich wieder katholische Gottesdienste in Burg statt sie wurden durch Priester aus dem Agnetenkloster in der Neustadt von Magdeburg oder dem Kloster Ammensleben gehalten Weihnachten 1814 begann Columban Valensieck Monch aus dem 1804 aufgelosten Kloster Huysburg seine Tatigkeit als erster katholischer Pfarrer von Burg seit der Reformation Fur die Gottesdienste wurde die Kapelle des St Johannes Hospitals angemietet 1815 erfolgte die Errichtung der Pfarrei Burg 1822 kam Burg durch die Papstliche Bulle De salute animarum zum Bistum Paderborn Bereits 1827 musste die Pfarrei die Kapelle wieder aufgeben weil der Abriss des Hospitals bevorstand die Gottesdienste fanden von da an in verschiedenen Privatraumen statt 1829 lebten in Burg bereits 478 Katholiken 1832 wurde in Burg eine katholische Schule gegrundet 1 1835 wurde das Grundstuck Berliner Strasse 38 angekauft und im dortigen Gebaude Kirche Pfarrwohnung und Schule eingerichtet 1839 wurde die auf dem Grundstuck befindliche Scheune zu einer Notkirche ausgebaut Nachdem sich im Zuge der Industrialisierung von Mitte des 19 Jahrhunderts an die Zahl der Katholiken im Raum Magdeburg durch Zuwanderung aus katholischen Gebieten wie dem Eichsfeld sowie aus Schlesien und Polen erheblich vergrossert hatte errichtete Bischof Konrad Martin am 23 April 1867 in der Provinz Sachsen eine Einteilung in Dekanate bei dem die Pfarrei Burg dem Dekanat Magdeburg zugeordnet wurde Von 1894 an bildete sich im zur Pfarrei Burg gehorenden Gommern eine eigene Kirchengemeinde welche 1903 die Herz Jesu Kirche erhielt Ab 1896 entwickelt sich im ebenfalls zur Pfarrei Burg gehorenden Genthin eine eigene Kirchengemeinde sie bekam 1903 die Maria Rosenkranzkonigin Kirche 1899 wurde die Notkirche wegen Baufalligkeit gesperrt Im Jahre 1900 lebten bereits 1013 Katholiken in Burg 2 1902 und 1903 erwarb die Kirchengemeinde die Grundstucke an der Blumenthaler Strasse und an der Grunstrasse auf denen heute das Pfarrhaus und die Kirche stehen 1902 wurde zunachst ein Schulgebaude bezogen Am 6 November 1904 erfolgte die Grundsteinlegung fur die Kirche bereits am 22 Oktober 1905 fand die Glockenweihe statt Am 27 Mai 1906 benedizierte Propst Franz Schauerte die neue Kirche die am 20 Mai 1908 durch Wilhelm Schneider ihre bischofliche Konsekration erhielt Ab 1906 entstand auch in Loburg eine eigene Kirchengemeinde sie bekam 1909 die St Marien Kirche 1911 bekam die Kirche ihre Orgel aber schon 1917 wurden die Glocken fur Kriegszwecke wieder abgenommen und eingeschmolzen 1923 wurden zwei neue Glocken geweiht die 1941 im Zweiten Weltkrieg ebenfalls wieder abgenommen und eingeschmolzen wurden Im Nationalsozialismus wurde die katholische Schule im April 1939 auf Anweisung der staatlichen Machthaber geschlossen Im Zuge der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa 1945 1950 erhohte sich auch in Burg und den umliegenden Ortschaften die Zahl der Katholiken erheblich Im zur Pfarrei Burg gehorenden Moser entstand ab 1946 eine katholische Kirchengemeinde die 1947 zur Kuratie erhoben wurde und eine Kapelle bekam Von 1954 bis 1957 war Theodor Hubrich der spater Weihbischof im in der DDR liegenden Teil des Erzbistums Paderborn wurde als Vikar an der Kirche tatig 3 1956 folgte die Weihe von drei neuen Glocken Da die Zahl der Kirchengemeinden in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg im Erzbischoflichen Kommissariat Magdeburg stark zugenommen hatte wurde am 1 Juli 1960 das Dekanat Burg errichtet Zu ihm gehorten die Pfarrei Burg mit der Kuratie Moser die Pfarrei Genthin mit den Kuratien Jerichow und Tucheim sowie der Filialkirchengemeinde Kirchmoser die Pfarrei Gommern mit der Kuratie Gutergluck sowie die Pfarrei Loburg mit der Filialkirchengemeinde Ziesar 1981 weihte Weihbischof Johannes Braun anlasslich des 75 jahrigen Kirchenjubilaums einen neuen Altar Am 8 Juli 1994 wurde das Bistum Magdeburg gegrundet dem Burg seitdem angehort Am 1 Februar 2006 wurde der Gemeindeverbund Burg Gommern Loburg errichtet dem die Pfarrei Burg von da an angehorte 4 Damals gehorten rund 820 Gemeindemitglieder zur Pfarrei Burg Am 2 Mai 2010 entstand aus dem Gemeindeverbund die heutige Pfarrei St Johannes der Taufer zu der neben der Kirche in Burg auch die beiden Kirchen Herz Jesu Gommern und St Marien Loburg gehoren 2012 erfolgte die Profanierung der Kapelle in Moser 2018 folgte die Profanierung der Kirche in Loburg Lage Architektur und Ausstattung Bearbeiten nbsp Inneres nbsp OrgelDie geostete Kirche befindet sich auf dem Grundstuck Blumenthaler Strasse 3 4 ihr Pfarrhaus an der benachbarten Grunstrasse Sie entstand nach Planen von Arnold Guldenpfennig im Baustil der Neugotik und bietet 238 Besuchern Sitzplatze Uber dem Eingangsportal befindet sich eine Kreuzigungsgruppe Im Vorraum der Kirche sind eine Pieta eine Gedenktafel fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs sowie eine Kopie des Gnadenbildes Unserer Lieben Frau von der immerwahrenden Hilfe vor dem Opferkerzen aufgestellt werden konnen platziert Die Fenster im Chor entworfen vom Glasgestalter Christof Gruger aus Schonebeck Elbe wurden 1960 von den Glaswerkstatten Muller aus Quedlinburg angefertigt 14 Kreuzwegstationen hangen an den Seitenwanden Zur Innenausstattung gehoren auch ein Taufbecken eine Statue des heiligen Antonius von Padua und zwei Beichtstuhle Die Orgel wurde 1911 von Anton Feith jr von der Eggert Orgelbau Anstalt aus Paderborn als Opus 204 erbaut Zur Pfarrei gehort auch die neben der Kirche befindliche Kindertagesstatte St Johannes die 1998 ihr heutiges Gebaude bezog und derzeit 65 Platze bietet Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmale in Burg bei Magdeburg Liste von Sakralbauten im Landkreis Jerichower Land Liste von JohanneskirchenLiteratur BearbeitenDie furstbischofliche Delegaturpfarrei Burg In Rudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 7 Teil 2 Die Errichtung des mitteldeutschen Kommissariats 1811 St Benno Verlag Leipzig 1978 S 306ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannes der Taufer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Pfarrei BurgEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 21 Teil 10 Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg vom Ausgang der Weimarer Republik bis zum Ende des zweiten Weltkrieges 1930 1945 St Benno Verlag Leipzig 1978 S 18 Burg bei Magdeburg deutsche schutzgebiete de abgerufen am 3 Februar 2022 Hubrich Theodor Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur abgerufen am 16 Januar 2022 Nr 22 Errichtung des Gemeindeverbunds Burg Gommern Loburg Bistum Magdeburg Amtsblatt 2 2006 abgerufen am 31 Januar 2022 52 272456 11 850626 Koordinaten 52 16 20 8 N 11 51 2 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannes der Taufer Burg amp oldid 236465954