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Die Kirche Sankt Marien offizieller Name Zur unbefleckten Empfangnis Mariens lateinisch St Maria Immaculata ist die ehemalige 2018 profanierte romisch katholische Kirche in der Stadt Loburg heute einem Ortsteil der Stadt Mockern im Landkreis Jerichower Land in Sachsen Anhalt Die Kirche gehorte zuletzt zur Pfarrei St Johannes der Taufer mit Sitz in Burg im Dekanat Stendal des Bistums Magdeburg Sie steht unter Denkmalschutz und ist im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen Anhalt unter der Erfassungsnummer 094 40838 als Baudenkmal aufgefuhrt Aussenansicht der Kirche mit Blick auf den Chor 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage Architektur und Ausstattung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 965 ubereignete Kaiser Otto I die civitas Luborn dem Magdeburger Mauritiuskloster es ist die erste urkundliche Erwahnung Loburgs 1537 wurde in Loburg durch den Magistrat die Reformation eingefuhrt dadurch wurden die Loburger Bevolkerung und die St Laurentius Kirche evangelisch lutherisch Gegen Ende des 19 Jahrhunderts fanden sich wieder Katholiken in grosserer Zahl in Loburg sowie umliegenden Ortschaften und Gutshofen wie Brietzke Gross Lubars Mockern und Wendgraben ein sie fanden oftmals Arbeit als Saisonarbeiter in der Landwirtschaft Sie gehorten zunachst zur Pfarrei Burg im Dekanat Magdeburg des Bistums Paderborn Am 16 August 1904 zelebrierte Franz Dunkelberg Pfarrvikar aus Gommern im Loburger Schutzenhaus den ersten katholischen Gottesdienst in Loburg nach der Reformation Am 23 April 1906 wurde der Priester Friedrich Jakobs als erster Seelsorger fur Loburg und die umliegenden Ortschaften ernannt er nahm zunachst Wohnung im Pfarrhaus zu Burg Damit wurde die Kirchengemeinde Loburg begrundet Zu seinem Seelsorgebezirk gehorten neben Loburg auch die Stadte Mockern und Ziesar der Truppenubungsplatz Altengrabow sowie uber 60 Dorfer Die Gottesdienste fanden unter seiner Leitung weiterhin im Loburger Schutzenhaus statt Im Herbst 1906 zog er in das St Marienstift nach Magdeburg um wo er im April 1907 zum Hausgeistlichen ernannt wurde Am 16 April 1908 beauftragte das Bistum Paderborn den Kaplan Heinrich Druing mit der Seelsorge im Raum Loburg Auch er zog zunachst in das Pfarrhaus in Burg Noch im gleichen Jahr erwarb er in Loburg ein Baugrundstuck nahe dem Bahnhof fur den Bau eines Missionshauses und einer Kirche Eine katholische Schule wie sie damals bei Neugrundungen katholischer Gemeinden in der Diaspora meist eingerichtet wurde konnte in Loburg aufgrund der geringen Zahl katholischer Kinder nicht errichtet werden nbsp Strassenansicht 2016 Ende August 1909 begann der Bau der Kirche die bereits am 12 Dezember 1909 vom Loburger Vikar Eberhard Gobel dem Nachfolger von Druing ihre Benediktion erhielt Am 14 Juni 1910 verlegte sein Nachfolger der am 5 April 1910 zum Pfarrvikar fur Loburg ernannte Wilhelm Ikemeier seinen Wohnsitz von Burg nach Loburg Im September 1939 wurden im Zuge der Saar Offensive Evakuierte aus dem Saarland in das Innere des Reichsgebiets evakuiert Infolgedessen kamen vorubergehend weitere Katholiken nach Loburg Im Zweiten Weltkrieg wurden auf dem Truppenubungsplatz Altengrabow viele Kriegsgefangene untergebracht unter denen auch viele Katholiken auch katholische Priester waren 1944 kamen Evakuierte aus den Westgebieten des Deutschen Reiches nach Loburg Im Zuge der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa 1945 1950 vergrosserte sich die Zahl der Katholiken in Loburg und Umgebung erheblich 1946 begann in Ziesar das zur Filialvikarie Loburg gehorte die Grundung einer katholischen Kirchengemeinde Am 1 Juni 1948 wurde die bisherige zur Pfarrei Burg gehorende Filialvikarie Loburg zur selbststandigen Pfarrei erhoben 1956 wurden neue Fenster in die Kirche eingebaut Am 1 Juli 1960 wurde das Dekanat Burg errichtet dem die Pfarrei Loburg mit ihrer Filialkirchengemeinde Ziesar angeschlossen wurde 1962 erhielt die Kirche einen neuen Taufstein 1965 1966 wurde der Altar vorgezogen und der Tabernakel bekam einen neuen Platz 1981 erfolgte der Einbau einer neuen Holzdecke und neuer Banke 1994 wurde der letzte ortsansassige Priester Leo Noring 1941 2022 der seit 1978 in Loburg tatig war nach Lobnitz versetzt 1 Die Kirche in Loburg wurde fortan vom Pfarrer aus Ziesar mitbetreut Am 8 Juli 1994 wurde das Bistum Magdeburg gegrundet dem Loburg seitdem angehort Seit dem Tod des Pfarrers von Ziesar Josef Stache im Jahre 1998 werden die priesterlichen Aufgaben in Loburg vom Pfarrer aus Burg wahrgenommen Am 1 Februar 2006 wurde der Gemeindeverbund Burg Gommern Loburg errichtet dem die Pfarrei Loburg von da an angehorte 2 Damals gehorten nur noch rund 180 Gemeindemitglieder zur Pfarrei Loburg Am 2 Mai 2010 entstand aus dem Gemeindeverbund die heutige Pfarrei St Johannes der Taufer zu der neben den Kirchen St Johannes der Taufer Burg und Herz Jesu Gommern auch die Loburger St Marien Kirche gehorte Auf Grund zuruckgehender Finanzmittel aber auch der geringer werdenden Zahl von Priestern und Kirchenbesuchern wurde beschlossen die Kirche aufzugeben Im Juni 2018 fand sich bei einer Versteigerung der Kirche zu einem Mindestgebot von 75 000 Euro kein Bieter 3 Am 29 Dezember 2018 wurde die Kirche im letzten Gottesdienst profaniert seitdem werden Raume der evangelisch lutherischen Laurentiusgemeinde mitgenutzt die Marienkirche wurde verkauft 4 5 Lage Architektur und Ausstattung Bearbeiten nbsp Gesamtansicht mit Sakristei Kirche und Pfarrhaus 2016 nbsp Inneres 2016 Das Kirchengebaude steht an der Bundesstrasse 246 auf dem Grundstuck Bahnhofstrasse 16 und bildet mit dem quer zum Kirchenschiff angeordneten Pfarrhaus auf dem sich ein Dachreiter befindet eine bauliche Einheit In dieser Bauform entstanden gegen Anfang des 20 Jahrhunderts auch andere Kirchen wie zum Beispiel St Elisabeth Alsleben Herz Jesu Atzendorf St Norbert Calbe Herz Jesu Eilsleben Herz Jesu Gerbstedt Herz Jesu Hecklingen St Josef Loderburg Herz Jesu Osternienburg Heilig Kreuz Sandersleben St Franziskus Xaverius Unseburg St Paulus Unterluss und Maria Hilfe der Christen Wietze Die Kirche ist als Putzbau auf Bruchsteinsockel ausgefuhrt Die Kirche ist innen von einer holzernen Spitztonnendecke uberspannt und bietet 70 Besuchern Platz Der Chorraum besitzt ein Kreuzrippengewolbe Im Chorraum stellen Reliefs von 1958 Laurentius von Rom Simon Petrus die Jungfrau Maria Jesus Christus den Apostel Johannes Paulus von Tarsus und Johannes den Taufer dar von links nach rechts Links und rechts vom Chorraum befinden sich der Tabernakel mit einer Darstellung des Heiligen Geistes in Form einer Taube daruber sowie in einer kleinen Wandnische eine Marienstatue vor der Opferkerzen aufgestellt werden konnen Zur Innenausstattung der Kirche gehoren ferner 16 Kreuzwegstationen ein Beichtstuhl sowie ein Missionskreuz das an die Volksmissionen von 1920 1930 und 1959 erinnert Uber eine Pfeifenorgel verfugte die Kirche nicht Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmale in Mockern Liste von Sakralbauten im Landkreis Jerichower LandLiteratur BearbeitenRudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 19 Teil 8 Die kirchliche Entwicklung im Kommissariat Magdeburg vom Ende des Kulturkampfes bis zum Sturz der Monarchie 1887 1918 St Benno Verlag Leipzig 1978 S 194 198 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Unbefleckte Empfangnis Loburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche auf Internetprasenz der Pfarrei BurgEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Kriesel Pfarrer i R Leo Noring gestorben Bistum Magdeburg 27 September 2022 abgerufen am 14 Oktober 2022 Nr 22 Errichtung des Gemeindeverbunds Burg Gommern Loburg Bistum Magdeburg Amtsblatt 2 2006 abgerufen am 31 Januar 2022 Ingmar Hofgen Loburg behalt katholische Kirche In Volksstimme vom 22 Juni 2018 abgerufen am 25 Januar 2019 Stephen Zechendorf Gemeindeleben bleibt der Ort wechselt In Volksstimme vom 22 Dezember 2018 abgerufen am 2 Januar 2019 Stephen Zechendorf Das letzte Abendmahl in St Marien In Volksstimme vom 31 Dezember 2018 abgerufen am 2 Januar 2019 52 11472 12 08908 Koordinaten 52 6 53 N 12 5 20 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Loburg amp oldid 234520995