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Die Kirche Maria Rosenkranzkonigin auch kurz Sankt Marien genannt ist die Pfarrkirche der katholischen Pfarrei Sankt Marien in Genthin einer Kleinstadt im Landkreis Jerichower Land in Sachsen Anhalt Sie gehort zum Dekanat Stendal des Bistums Magdeburg und ist im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen Anhalt unter der Erfassungsnummer 094 76151 als Baudenkmal aufgefuhrt Sankt Marien Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Innengestaltung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm 16 Jahrhundert wurde Genthin durch die Reformation evangelisch lutherisch 1538 wurde in Genthin der erste lutherische Prediger angestellt 1 Vom 19 Jahrhundert an siedelten sich infolge der Industrialisierung und des Ausbaus der Verkehrsverbindungen wieder Katholiken in Genthin an Ab 1896 hatte Genthin mit dem Missionsvikar August Habbel wieder einen katholischen Priester der am 5 April 1896 seinen ersten Gottesdienst in Genthin hielt Im Haus Hagenstrasse 17 war ein Raum zur Nutzung als Kapelle angemietet worden 1897 wurden zwei an der Muhlenstrasse gelegene Hausgrundstucke fur den geplanten Kirchbau angekauft Im Mai 1898 folgte die Eroffnung einer zunachst einklassigen katholischen Schule sie war anfangs im Haus Muhlenstrasse 24 untergebracht nbsp St Marien Kirche rechts und evangelische St Trinitatis Kirche links im Hintergrund Im Herbst 1902 erfolgte die Grundsteinlegung durch Propst Franz Schauerte den Bischoflichen Kommissar von Magdeburg Am 23 Juni 1903 folgte die feierliche Einweihung der Kirche durch Wilhelm Schneider Bischof des Bistums Paderborn zu dem Genthin damals gehorte 1908 bekam die Kirche eine Orgel und eine Heizung Zum 1 Januar 1918 erfolgte die Errichtung der Filialkirchengemeinde Genthin die zur Pfarrei St Johannes Bapt Burg gehorte 1931 wurde die Orgel erweitert und 1938 die Heizung erneuert Im Nationalsozialismus wurde die katholische Schule im Marz 1940 auf Anweisung der staatlichen Machthaber geschlossen Am 1 Juni 1943 erfolgte die Errichtung der Pfarrei Genthin Nach dem Zweiten Weltkrieg vergrosserte sich die Zahl der Katholiken im Raum Genthin durch den Zuzug von Fluchtlingen und Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches Das hatte zur Folge dass in einigen umliegenden Ortschaften katholische Kapellen eingerichtet wurden 1953 in Tucheim 1957 in Ferchland 1963 in Gusen 1964 in Jerichow und 1970 in Parey Renovierungen des Kirchengebaudes erfolgten in den Jahren 1950 1962 bis 1964 1979 1980 nach einem Brand und 1988 Am 1 Juli 1960 wurde das Dekanat Burg errichtet dem die Pfarrei Genthin mit ihren Kuratien Jerichow und Tucheim sowie der Filialkirchengemeinde Brandenburg Kirchmoser zugeordnet wurde Zuvor gehorte die Pfarrei Genthin zum Dekanat Magdeburg Die Filialkirchengemeinde Ziesar gehorte damals noch zur Pfarrei Loburg Eine auf dem Satteldach des Kirchturms ursprunglich befindliche Laterne musste 1969 wegen Baufalligkeit entfernt werden 1986 87 wurde das Gemeindehaus abgerissen und neu erbaut 1988 in die Kirche eine neue Heizung eingebaut Weil im Laufe der DDR Zeit und auch nach der Wende die Zahl der Glaubigen und der Priester wieder abnahm wurden die Kapellen wieder aufgegeben zunachst 1988 die Kapelle in Gusen Am 25 Oktober 1989 begann in der Kirche die friedliche Revolution in Genthin eine Plakette am Eingangstor erinnert heute daran 1991 wurde die Orgel erneuert und die Kapelle in Ferchland geschlossen 2003 bekam die Kirche einen neuen Innenanstrich Am 1 Marz 2006 wurde der Gemeindeverbund Genthin Kirchmoser Ziesar errichtet 2 Damals gehorten rund 800 Katholiken zur Pfarrei Genthin zu den Filialkirchengemeinden Kirchmoser und Ziesar jeweils rund 360 Mitglieder Im gleichen Jahr wurden auch das Kirchendach erneuert und die Kapelle in Jerichow aufgegeben 2010 folgte die Schliessung der Kapelle in Parey und am 2 Mai 2010 entstand aus dem Gemeindeverbund die heutige Pfarrei Genthin 3 2011 wurde auch die die Kapelle in Tuchheim geschlossen Die Volkszahlung in der Europaischen Union 2011 zeigte dass von den 15 036 Einwohnern der Stadt Genthin 430 also rund 2 9 der romisch katholischen Kirche angehorten Die Mehrzahl der Einwohner gehorte keiner Religionsgemeinschaft an Das Einzugsgebiet der Pfarrei Genthin reicht heute im Osten bis an die Grenze zum Erzbistum Berlin im Suden bis weit sudlich der Autobahn 2 im Westen bis zur Elbe und im Norden bis kurz vor Tangermunde Architektur und Innengestaltung Bearbeiten nbsp Mosaik uber dem EingangDas Kirchengebaude steht auf dem Grundstuck Muhlenstrasse 29 es entstand im Stil der Neoromanik unter der Leitung des Kreisbaumeisters Engelbrecht Der Stil ist der ehemaligen Jerichower Klosterkirche nachempfunden die sich auf dem Gebiet der Pfarrei befindet 4 Der Kirchturm befindet sich nordostlich des Kirchenschiffs An der Nordseite des Schiffs entstand ein hoher Seitenanbau An der Ostseite befindet sich in voller Breite des Kirchenschiffs ein mit einem Pultdach versehener Vorbau In dessen Mitte befindet sich das risalitartig gestaltete Kirchenportal Uber dem Eingang ist als Mosaik zwischen Palmenblattern eine Mondsichelmadonna ahnlich dem Genthiner Stadtwappen abgebildet Die Decke des Kirchenschiffs ist aus Holz und dreiteilig getreppt Die Deckenbalken sind mit Ornamenten verziert Die Chordecke ist als Kreuzgratgewolbe ausgefuhrt Im Kirchenschiff befinden sich mehrere farbige Fensterverglasungen die in den 1940er Jahren entstanden Die Fenster wurden von der Quedlinburger Firma Ferdinand Muller nach Planen von W Rittenbach geschaffen und stellen Maria Verkundigung die Geburt Jesu sowie Kreuzigung und Pfingsten dar Noch aus der Bauzeit stammen die farbigen Glasfenster der Apsis die die Heiligen Liborius und Norbert darstellen Im nordlichen Anbau befindet sich eine Orgelempore mit einer 1908 von Wilhelm Ruhlmann senior aus Zorbig geschaffenen Orgel Literatur BearbeitenFolkhard Cremer in Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 S 251 Rudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 19 Teil 8 Die kirchliche Entwicklung im Kommissariat Magdeburg vom Ende des Kulturkampfes bis zum Sturz der Monarchie 1887 1918 St Benno Verlag Leipzig 1978 S 81 87 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marien Genthin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Gemeinde Einzugsgebiet der PfarreiEinzelnachweise Bearbeiten Historischer Streifzug durch das Jerichower Land Landkreis Jerichower Land abgerufen am 12 Februar 2022 Nr 44 Errichtung von Gemeindeverbunden Bistum Magdeburg Amtsblatt 3 2006 abgerufen am 12 Februar 2022 Nr 69 Pfarreierrichtungen Bistum Magdeburg Amtsblatt 5 2010 abgerufen am 12 Februar 2022 St Marien erhalt neues Dach Bistum Magdeburg Presse Archiv 2006 abgerufen am 12 Februar 2022 52 40836 12 15429 Koordinaten 52 24 30 1 N 12 9 15 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Rosenkranzkonigin Genthin amp oldid 220128449