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Die katholische Pfarrkirche 1 St Jakobus in Vierkirchen im oberbayerischen Landkreis Dachau wurde in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts an der Stelle mehrerer Vorgangerbauten im Stil des Rokoko errichtet Die Kirche die dem Apostel Jakobus dem Alteren dem Schutzpatron der Pilger und Reisenden geweiht ist gehort zu den geschutzten Baudenkmalern in Bayern 2 Pfarrkirche St JakobusKreuzigungsrelief am Turm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Deckenmalereien 4 Ausstattung 5 Epitaphien 6 Orgeln 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine erste vermutlich aus Holz erbaute Kirche gilt bereits fur das Jahr 779 als gesichert Im Jahr 820 wird die Kirche von Feohtkircha die ursprunglich Jesus Christus dem Erloser geweiht war erstmals schriftlich erwahnt Vierkirchen war wohl schon im 9 Jahrhundert Urpfarrei In der Konradinischen Matrikel dem 1315 16 erstellten Guterverzeichnis des Bistums Freising wird die Pfarrei mit neun Filialkirchen beschrieben Nachdem die spatgotische Vorgangerkirche im Jahr 1759 eingesturzt war erfolgte in den Jahren 1763 bis 1767 unter Pfarrer Johann Georg Grobmaier nach Planen des Dachauer Schlossmaurermeisters Anton Glonner der auch die Bauleitung innehatte der Neubau der Kirche Im Jahr 1779 wurde die neue Kirche durch den Freisinger Furstbischof Ludwig Joseph von Welden geweiht Vom gotischen Vorgangerbau blieb nur der Turmunterbau erhalten Die Ausstattung der Kirche wurde erst im Jahr 1789 unter dem damaligen Pfarrer Johann Baptist Aloysius von Edling vollendet wie aus der Inschrift an der Oratorienbrustung im Chor hervorgeht Architektur Bearbeiten nbsp Langhaus mit VorzeichenAussenbau Bearbeiten Im sudlichen Chorwinkel steht der im Grundriss quadratische 36 Meter hohe Glockenturm der uber dem gotischen Unterbau errichtet wurde Der oktogonale Aufbau wird von einer Zwiebelhaube mit Laterne und Pyramidenspitze bekront durch die die alte Turmzwiebel aus dem 18 Jahrhundert bei der Renovierung der Kirche im Jahr 1876 ersetzt wurde An der Aussenmauer des Turms ist ein gotisches Steinrelief mit der Kreuzigungsszene erhalten Zwischen Turm und Chor ist die Sakristei eingefugt und daruber ein Oratorium eingerichtet Die Aussenmauern von Chor und Langhaus werden durch flache Pilaster gegliedert und sind von grossen Rundbogenfenstern mit daruberliegenden Dreipassoffnungen durchbrochen An das sudliche Langhaus ist ein nach zwei Seiten offenes mit einem Satteldach gedecktes Vorzeichen angebaut nbsp DoppelemporeInnenraum Bearbeiten Der Innenraum ein funfachsiger Saalbau wird wie der Aussenbau durch flache Pilaster gegliedert Der leicht eingezogene Chor ist zweiachsig und halbrund geschlossen Auf der rechten Seite ist in die Chorwand ein Oratorium eingeschnitten Chor und Langhaus werden von Stichkappentonnen gedeckt Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine Doppelempore Sie ruht auf sechs kannelierten Holzsaulen und besitzt noch ihr Gestuhl aus der Erbauungszeit Die Emporenbrustung ist mit emblematischen Grisaille Fresken verziert Deckenmalereien BearbeitenDie Deckenfresken wurden um 1764 65 von Johann Georg Dieffenbrunner geschaffen Auf ihnen sind Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons dargestellt Im Chor sieht man die Berufung des Apostels im Langhaus sein Martyrium Die beiden kleineren Bilder zeigen vor dem Chorbogen die Verklarung Jesu auf dem Berg Tabor und uber der Empore Salome die Mutter des Jakobus vor Jesus Auf den Gewolbezwickeln im Chor und im Langhaus sind Rocaillekartuschen mit den Darstellungen von Maria und Jesus und den Aposteln gemalt nbsp Martyrium des Jakobus nbsp Rocaillekartuschen mit Apostel nbsp Rocaillekartuschen mit Apostel nbsp Verklarung JesuAusstattung BearbeitenDer Hochaltar stammt wie die beiden Seitenaltare aus dem Jahr 1710 und wurde aus der Vorgangerkirche ubernommen Im Zentrum des Altars steht die Figur des Apostels Jakobus aus dem fruhen 16 Jahrhundert Jakobus ist von einem Strahlenkranz umgeben und halt in der rechten Hand einen Pilgerstab und in der linken eine Muschel Im Altarauszug erkennt man die Figur des heiligen Johannes Nepomuk aus der Zeit um 1770 Die beiden Assistenzfiguren die Apostel Petrus und Paulus sind moderne Hinzufugungen Die Seitenaltarbilder wurden 1787 vom Freisinger Hofmaler Johann Baptist Deyrer ausgefuhrt Auf dem linken Altarblatt ist Maria Heimsuchung dargestellt auf dem rechten Altarblatt das Martyrium des heiligen Sebastian Die Assistenzfiguren der heilige Joachim und die heilige Anna am linken Altar der heilige Vitus und der heilige Florian am rechten Altar stammen aus dem Ende des 19 Jahrhunderts An der Innenseite des Chorbogens sind zwei Nischen eingelassen in denen heilige Ole links fur die Krankensalbung rechts der Chrisam fur die Taufe aufbewahrt wurden Auf den bemalten Holzturen aus dem spaten 18 Jahrhundert sind die beiden Sakramente dargestellt Das Taufbecken aus Rotmarmor wurde 1689 in der Vorgangerkirche aufgestellt Die Barockkanzel wurde um 1710 geschaffen Der Schalldeckel wird von den Gesetzestafeln bekront Die Figuren der Evangelisten am Kanzelkorb stammen aus der Zeit um 1750 und gehorten ursprunglich zur 1956 abgebrochenen Kanzel der Filialkirche St Peter und Paul in Rudelzhofen Die beiden Beichtstuhle sind mit den Halbfiguren der Maria Magdalena und des Apostels Petrus aus der Zeit um 1710 15 verziert Die wertvollsten Kunstwerke der Kirche sind das Kruzifix und die Schmerzensmutter an der Sudseite des Langhauses Die Skulptur der Mater dolorosa wurde um 1765 von Ignaz Gunther geschaffen das Kruzifix stammt vermutlich aus seiner Werkstatt Beide Werke kamen erst um 1874 in die Kirche nbsp Kruzifix nbsp Mater dolorosa nbsp Kanzelkorb nbsp Taufbecken nbsp Epitaph fur Johann Georg GrobmaierEpitaphien BearbeitenAn den Innenwanden der Kirche sind mehrere Epitaphien eingemauert Kunstlerisch bedeutend ist das links vom Sudportal angebrachte Rokoko Epitaph des Pfarrers Johann Georg Grobmaier 1779 unter dem der Neubau der Kirche erfolgte Zwei Putti tragen Attribute die die beiden Tatigkeitsschwerpunkte des Verstorbenen symbolisieren links Birett Stola und Messkelch fur sein Priestertum rechts Bauplan und Messlatte fur seine Rolle als Bauherr Bekront wird das Epitaph von Verganglichkeitssymbolen Totenkopf Fackel Sense und abgeknickte Kerze Orgeln Bearbeiten nbsp Orgelempore mit den zwei OrgelnAuf der Doppelempore sind zwei Orgeln mit zwei separaten Spieltischen aufgestellt Die Barockorgel wurde um 1745 von Quirin Weber gebaut und kam vermutlich erst um 1767 in die Kirche Sie hat 10 Register auf einem Manual und Pedal Die Disposition lautet 3 Manual C c3Gedeckt 8 Salicional 8 Gamba 8 Flote 4 Principal 4 Quinte 2 2 3 Octav 2 Mixtur III 1 Pedal C aSubbass 16 Octavbass 8 Koppel M P Bemerkungen Schleiflade mechanische Spiel und RegistertrakturDie zweite Orgel wurde 1959 von Orgelbau Carl Schuster amp Sohn gebaut Sie hat 17 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Disposition lautet 4 I Manual C f3Quintadena 16 Principal 8 Rohrflote 8 Octav 4 Spitzgamba 4 Nachthorn 2 Mixtur 1 1 3 II Manual C f3Salicional 8 Gedackt 8 Principal 4 Flote 4 Quinte 2 2 3 Octav 2 Zimbel 1 Pedal C f1Subbass 16 Octavbass 8 Pommer 4 Koppeln II I II P I P Bemerkungen Kegellade elektrische Spiel und Registertraktur freistehender SpieltischSiehe auch BearbeitenPfarrhaus Vierkirchen Oberbayern Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2002 ISBN 3 422 03010 7 S 1227 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Jakobus Vierkirchen Oberbayern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrkirche St Jakobus in Vierkirchen Kirchen und Kapellen im Dachauer Land abgerufen am 22 Oktober 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Pfarrei St Jakobus Vierkirchen Erzdiozese Munchen und Freising Pfarrverband Petershausen Vierkirchen Weichs Denkmalliste fur Vierkirchen PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 1 74 150 1 Georg Brenninger Orgeln in Altbayern 2 Auflage Bruckmann Munchen 1982 ISBN 3 7654 1859 5 S 200 Orgeldatenbank Bayern online48 36604 11 45928 Koordinaten 48 21 57 7 N 11 27 33 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Jakobus Vierkirchen amp oldid 232920779