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Die romisch katholische Pfarrkirche St Gertrud in Schuld einer Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland Pfalz geht zuruck bis in die Mitte des 13 Jahrhunderts 1923 wurde sie weitgehend durch einen Neubau ersetzt der im Zweiten Weltkrieg zerstort wurde Die heutige Kirche wurde von 1972 bis 1974 nach Planen des Architekten Peter van Stipelen 1 errichtet Schutzpatronin der Kirche ist die heilige Gertrud von Nivelles Katholische Pfarrkirche St GertrudBlick zum ChorBlick zur Empore Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Bronzeturen 4 Bleiglasfenster 5 Ausstattung 6 Glocken 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Entstehung einer eigenstandigen Pfarrei in Schuld wird in die Zeit um 650 bis 975 datiert In einer Chronik aus dem Jahr 975 wird die Pfarrei zum ersten Mal schriftlich erwahnt und ihre Grenzen beschrieben Schuld gehorte damals zur Grundherrschaft der Abtei Prum Bereits zu dieser Zeit muss es eine Pfarrkirche gegeben haben an deren Stelle um 1240 eine neue Kirche errichtet wurde Von diesem Bau sind die Grundmauern des ehemaligen Langhauses und der heutige Turm erhalten Die Kirche aus dem Jahr 1240 besass einen geraden Chorabschluss Der romanische Turm war vermutlich von einem Pyramidendach bekront An den Chor schloss sich im Suden ein Anbau an der zunachst als Sakristei diente und spater als Seitenkapelle genutzt wurde Im spaten 15 Jahrhundert wurde die Kirche spatgotisch ausgestaltet Das Chordach wurde erhoht und der Turm erhielt einen sechsseitigen Turmhelm der bis heute fast unverandert erhalten geblieben ist Das damals zweischiffige in drei Joche gegliederte Langhaus wurde durch zwei Saulen geteilt Im 18 Jahrhundert wurde durch Bauanfugungen am Chor im Osten eine neue Sakristei und an der Nordseite des Chores eine weitere Seitenkapelle der Grundriss verandert Die Kirche erhielt den Grundriss eines lateinischen Kreuzes Ab 1316 gehorte die Pfarrei Schuld zum Eifeldekanat und bis 1802 zum Erzbistum Koln Anschliessend unterstand Schuld dem von Napoleon geschaffenen Bistum Aachen Bereits 1570 sind die zur Pfarrei Schuld gehorenden Filialen Insul Winnerath Harscheid und Sierscheid erwahnt 1821 kam die Pfarrei zum Dekanat Adenau und zur Diozese Trier 1923 24 wurde nach Planen des Architekten Josef Mockenhaupt an der Sudseite der Kirche ein neues Langhaus mit Altarraum angebaut Am 12 Juli 1924 wurde die Kirche durch Bischof Franz Rudolf Bornewasser konsekriert Am 29 Oktober 1944 wurden das Langhaus und der Altarraum durch einen Bombenangriff fast vollig zerstort Die 1945 46 wiederaufgebaute Kirche wurde wegen Baufalligkeit von 1972 bis 1974 durch einen Neubau ersetzt und am 6 April 1974 durch Weihbischof Alfred Kleinermeilert konsekriert Architektur BearbeitenDer Kirchenneubau ist in Form eines Quadrats gestaltet und aus verputztem Ziegelmauerwerk errichtet Der Haupteingang befindet sich heute an der Westseite Von der alten Kirche ist der quadratische Turm erhalten Er ist dreigeschossig und besitzt im Obergeschoss auf jeder Seite zwei rundbogige Zwillingsfenster An der Stelle des ursprunglichen Langhauses befindet sich heute die Orgelempore der ehemalige Altarraum wurde zur Seitenkapelle umgestaltet Bronzeturen BearbeitenDie beiden Bronzeturen wurden 1974 von Georg Gehring geschaffen Thema der Darstellungen ist die Parusie die zweite Wiederkunft Jesu nach der Offenbarung des Johannes Die beiden Turgriffe sind als Adler Symbol des Evangelisten Johannes den man lange Zeit fur den Verfasser der Offenbarung hielt und als Buch mit sieben Siegeln gestaltet Auf dem linken Turflugel ist Johannes dargestellt der vom Engel den Auftrag erhalt seine Visionen niederzuschreiben Auf dem rechten Turflugel schaut Johannes in den Himmel und sieht Jesus der auf dem Thron sitzt umgeben von den 24 Altesten und den vier geflugelten Wesen Er sieht das Lamm und das Buch mit sieben Siegeln Bleiglasfenster BearbeitenDie Bleiglasfenster des Altarraums sind ebenfalls der Apokalypse gewidmet Sie sind als aufsteigendes Lichtband an der Stirnseite der Apsis angeordnet Der Entwurf stammt von Georg Gehring die Ausfuhrung von der Glasmalerei Oidtmann in Linnich im Jahr 1975 Auf dem unteren Fenster der rechten Seite ist das Buch mit sieben Siegeln dargestellt auf der linken Seite sieht man ein erbrochenes Siegel und die Kirche von Schuld Die Felder daruber zeigen zwei apokalyptische Reiter Auf der rechten Seite halt der dritte Reiter der Apokalypse eine Waage in der Hand Auf der linken Seite ist der vierte Reiter der Apokalypse der Tod als Sensenmann gekennzeichnet Daruber geben Posaune blasende Engel das Signal zum Ende der Welt und furchterliche Plagen brechen uber die Menschheit herein Johannes der Verfasser der Apokalypse ist in ein helles Gewand gekleidet und halt das geoffnete Buch in dem er seine Visionen aufzeichnet In einer oberen Szene auf der rechten Seite stosst der Erzengel Michael seine Lanze in den Rachen eines roten Drachen Auf der linken Seite steht die apokalyptische Frau inmitten eines Strahlenkranzes mit den Fussen auf dem Halbmond Ihr Haupt ist von zwolf Sternen umgeben Diesen Szenen folgt auf dem rechten und linken Lichtband eine nach oben schreitende Schar mit weissen Gewandern und Palmen in den Handen Daran schliesst sich auf dem linken Lichtband die Darstellung des Lammes an das mit einem goldenen Heiligenschein versehen ist und aus dessen Brustseite Blut fliesst Auf der rechten Seite ist der Baum des Lebens dargestellt und das Neue Jerusalem Unterhalb der Fensterspitze stehen der erste und letzte Buchstabe des griechischen Alphabets Alpha und Omega Nach der Offenbarung des Johannes soll sich Christus selbst als das Alpha und das Omega der Erste und der Letzte der Anfang und das Ende bezeichnet haben Die Spitze des Lichtbandes ist als Dreieck gestaltet dem Symbol der Heiligen Dreifaltigkeit Dieses ist mit einer Krone versehen und verweist auf Christus den Konig der Konige Herr der Herrscher Die sieben Rundfenster an der Nordfassade uber dem ehemaligen Haupteingang stammen aus dem Wiederaufbau nach 1945 und stellen Motive der Schopfungsgeschichte dar Sie wurden wie die vier ornamentalen Fenster rechts und links des ehemaligen Hauptportals und die beiden Fenster der Seitenkapelle mit der Darstellung der Arma Christi von Reinhard Hess entworfen und 1953 von der Glasmalerei Kaschenbach in Trier angefertigt Ausstattung Bearbeiten nbsp TaufbeckenDer Hauptaltar wurde 1927 im Stil des Neobarock von der Firma Kickartz aus Wittlich geschaffen Er ist bekront von Gottvater unter dem eine Taube als Symbol des Heiligen Geistes schwebt In der Mitte wird eine Kreuzigungsgruppe dargestellt Auf der rechten Seite steht der heilige Josef der mit seinen Attributen der Lilie und einem Winkel versehen ist Auf der linken Seite ist die Schutzpatronin der Kirche dargestellt die heilige Gertrud von Nivelles die in der linken Hand die Heilige Schrift halt und in der rechten Hand den Abtissinnenstab mit ihrem Symbol der Maus Auf dem Antependium wird das Lamm Gottes dargestellt auf dem Buch mit sieben Siegeln liegend wie es die Offenbarung des Johannes beschreibt Der Zelebrationsaltar und der Ambo wurden von Georg Gehring entworfen und 1974 aus Kerpener Marmor gearbeitet In den Ecken des Altars sind die Symbole der Evangelisten eingemeisselt der Kopf eines Lowen fur Markus eines Stiers fur Lukas eines Adlers fur Johannes und eines Menschen fur Matthaus Der Ambo tragt das Christusmonogramm Die Mondsichelmadonna an der Wand links von der Altarnische ist barock und stammt aus dem 17 Jahrhundert Sie ist von einem Strahlenkranz umgeben und steht auf dem Halbmond Auf ihrem Haupt tragt sie eine goldene Krone Auf dem linken Arm Marias sitzt das Jesuskind mit der rechten Hand halt sie das Zepter Das Taufbecken aus Basalt ist aus dem 13 Jahrhundert erhalten Der Kupferdeckel mit der Aufschrift Wasser der Taufe Flut der Reinigung Heiliges Geschopf Bad der Wiedergeburt Strom der Gnade Quelle des Lebens wurde 1963 geschaffen In der Seitenkapelle befindet sich ein Gabelkreuz aus dem 15 Jahrhundert das bis zum Neubau der Kirche im Jahr 1923 uber dem Triumphbogen hing nbsp Hochaltar nbsp Heilige Gertrud nbsp Mondsichelmadonna nbsp GabelkreuzGlocken BearbeitenDie Kirche besitzt drei mit Inschriften versehene Glocken Eine der heiligen Maria geweihte Glocke stammt von 1472 diese Glocke lautet taglich zum Angelus um 8 00 12 00 und 18 00 Uhr Auf dieser Glocke befindet sich ein Pilgerzeichen von der Neusser Quirinuswallfahrt Es zeigt den heiligen Quirinus von Neuss in Rustung und Schwert in der Hand tragt er die typische Fahne mit den Kugeln Die Glocke soll das Geschenk eines Kolner Domherren sein Eine der heiligen Gertrud geweihte Glocke stammt von 1478 und eine ebenfalls Maria geweihte Glocke von 1659 Die Glocke von 1659 ist die grosste der Pfarrkirche und wurde von Claudius Lamiral gegossen Sie wird solistisch beim Tod eines Pfarrangehorigen gelautet Glocke 1 St Maria 1659 Glocke 2 St Maria 1472 Glocke 3 St Gertrud 1478Literatur BearbeitenPaul Clemen Hrsg Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Die Kunstdenkmaler des Kreises Ahrweiler 17 Band 1 Abteilung Verlag von L Schwann Dusseldorf 1938 S 595 598 Gerold Rosenthal Pfarrkirche St Gertrud Schuld In Die Kirche mitten im Ort Kirchen und Kapellen in der Verbandsgemeinde Adenau Verbandsgemeinde Adenau Hrsg Adenau 2001 ISBN 3 9804818 5 9 S 106 110 Gerold Rosenthal Die Pfarrkirche Schuld in Vergangenheit und Gegenwart 2 Auflage Katholisches Pfarramt Schuld Hrsg Schuld 1985 DNB 800828461 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Gertrud Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Stipelen Peter van in der Datenbank Saarland Biografien50 446884 6 889239 Koordinaten 50 26 48 8 N 6 53 21 3 O Normdaten Geografikum GND 7545913 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Gertrud Schuld amp oldid 234810954