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Die romisch katholische Pfarrkirche St Dionysius in Rheine hier auch einfach Stadtkirche genannt ist eine spatgotische Hallenkirche aus der Zeit von etwa 1400 bis 1520 Sie ist das traditionsreichste Gotteshaus der Stadt Die Stadtkirche vom historischen Marktplatz aus gesehenSt Dionysius genordeter Grundriss Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Lage 3 Namensgebung 4 Geschichte 4 1 Bauzeit 4 2 Bauabschnitte 4 3 Kirchburg 5 Wort Gottes Kapelle 6 Ausstattung 6 1 Kunstwerke in der Kirche 6 2 Kirchenschatz 6 3 Orgel 6 4 Glocken 7 Sonstiges 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksVorgeschichte BearbeitenDie geostete Kirche hatte Vorgangerbauten von denen bisher keine Reste nachweisbar sind Der Zeitraum des fruhesten Kirchbaus an dieser Stelle ist unsicher und kann nur grob aus einer vom 7 Juni 838 datierten Schenkungsurkunde Ludwigs des Frommen abgeleitet werden in der er neben anderen koniglichen Gutern auch das Gut Reni samt zugehoriger Kirche dem Reichsstift Herford uberschrieb Lage Bearbeiten nbsp Kunstlerische Darstellung der Kirche mit der westlichen Emsufer Bebauung vermutlich aus den 1930er JahrenDie Kirche liegt unmittelbar an der Nordseite des Rheinenser Marktplatzes Auch die Vorgangerbauten wurden vermutlich auf dem sich hoch uber die Ems erhebenden Hugel errichtet Es handelt sich hierbei um die hochste Erhebung der Altstadt einem 39 97 Meter uber dem Meeresspiegel liegenden Kalksporn einem Auslaufer des Thiebergs Um einen Vorganger der heutigen Kirche entwickelte sich in Folge zunachst eine dorfliche Siedlung mit dem Namen Villa Reni spater die Stadt Rheine Namensgebung Bearbeiten nbsp Sudportal mit den Figuren des Dionysius und seiner zwei GefahrtenPatron der Stadtkirche ist der Hl Dionysius Dieser wirkte um das Jahr 250 als Missionar in Gallien war erster Bischof von Paris wurde zu einem Martyrer und spater neben dem heiligen Martin von Tours zum frankischen Nationalheiligen Insbesondere als Patron fur Kirchen auf frankischen Konigsgutern wie der Villa Reni ist Dionysius haufig anzutreffen Dessen Patrozinium weist zudem haufig auf eine sehr fruhe Kirchengrundung hin Der Heilige begrusst den Besucher der Kirche bereits im Tympanon des Sudportals das Brautportal heute der Haupteingang vom Marktplatz in einer figurlichen Darstellung zusammen mit seinen Gefahrten Rusticus und Eleutherius Diese drei nebeneinander stehenden Figuren bildeten die Vorlage des Stadtwappens der Stadt Rheine goldener Grund roter Balken mit drei goldenen Sternen Die drei Sterne symbolisieren die drei Heiligen Geschichte Bearbeiten nbsp Nordportalalterer Bauabschnitt hintenneuerer Bauabschnitt vorne nbsp Chorraum und Apsis nbsp Blick zum Westfenster mit dem Thema Musik zur Ehre Gottes Ehemalige Empore vor dem Fenster war Standort der alten Orgel nbsp Westportal der Stadtkirche mit Resten der StadtmauerBauzeit Bearbeiten Die Arbeiten an der spatgotischen Hallenkirche wurden etwa um das Jahr 1400 begonnen dauerten rund 120 Jahre und wurden spatestens im Jahre 1520 mit der Vollendung des Turmes abgeschlossen Eine der im Jahre 1520 gegossenen und im gleichen Jahr bei ihrer Aufhangung im Turm geweihten Glocken tragt den Namen des Patrons der Pfarre Ein Teil der Inschrift auf dieser Dionysiusglocke lautet Dionysius schutzt und vertreibt Unheilsblitze Die lange Bauzeit erklart sich zum einen aus bautechnischen Erschwernissen So durfte der neue Kirchenbau die alte Kirche nur nach und nach in mehreren Bauabschnitten ersetzen Das war notig da der Gemeinde naturlich wahrend der gesamten Bauzeit weiterhin ein funktionierendes Gotteshaus zur Verfugung stehen musste Ein zweites Problem waren fur die zu dieser Zeit kaum 2000 Seelen im Einzugsgebiet der Pfarrei die hohen Kosten des Kirchbaus Die Summe fur einen kompletten Neubau in einem Zuge ware niemals aufzubringen gewesen auch aus diesem Grund musste der Bau uber viele Jahrzehnte in mehrere in sich geschlossene Bauabschnitte aufgeteilt werden Mehrfach ruhten die Arbeiten wegen leerer Kirchen und Stadtkasse uber Jahre und Kirchbaukollekten in der Stadt und Region Rheine aber auch weit daruber hinaus wurden fur die Wiederaufnahme der Arbeiten gehalten So gewahrte der Bischof von Munster der Stadt Rheine eine zweijahrige Kollekte zur Finanzierung des Weiterbaus Die Spender erhielten als Gegenleistung u a einen vierzigtagigen Ablass An der gesamten Stadtkirche sind die einzelnen Bauabschnitte an unterschiedlichen Steingrossen unterschiedlichem Material zum Teil unterschiedlichen Baustilen und ungewohnlichen Aufmassen deutlich abzulesen Bauabschnitte Bearbeiten nbsp Blick von Nord Osten auf den ChorDer Bau der Stadtkirche St Dionysius ersetzte einen alteren Vorgangerbau gleichen Namens der nach hergebrachter Lehrmeinung aus Holz bestand Lokale Historiker postulieren neuerdings auch schon vor 1400 einen Vorgangerbau aus Stein was historisch allerdings unbelegt ist da sich die Baugeschichte der Kirche vor 1424 mangels schriftlicher Quellen und Aufzeichnungen nicht sicher rekonstruieren lasst Ein Indiz dafur dass sogar schon vor dem Jahr 838 eine aus Stein gebaute Kirche bestand findet der lokale Historiker Heinrich Krefeld in der Schenkungsurkunde Ludwigs des Frommen in der die Kirche dem Kloster Herford uberschrieben wird Uber die Kirche heisst es im lateinischen Originaltext ecclesiam inibi constructam deutsch die ebendort erbaute Kirche Unter constructam verstand man zur Zeit Ludwigs des Frommen aber immer eine aus Stein errichtete Kirche Beschrieb man ein Holzbauwerk verwendete man statt constructam stets das Wort fabricatam wie aus anderen Urkunden des 9 Jahrhunderts gesichert abzuleiten ist Die Bauarbeiten begannen um 1400 Erster Abschnitt war der Bau des nordlichen Seitenschiffes der im Jahre 1424 mit der Weihe des Altares abgeschlossen wurde Im Anschluss wurde der Chor gebaut Die Weihe des Hochaltars der Kirche am 7 Juni 1450 belegt die Fertigstellung von Mittelschiff Chor und Apsis Der Bau des sudlichen Seitenschiffes wurde 1464 begonnen und mit der Weihe des Altars im Jahre 1484 beendet 1494 begannen die Arbeiten am Kirchturm die mit der Glockenweihe im Jahr 1520 abgeschlossen wurden Weder beim grossen Stadtbrand 1647 zum Ende des Dreissigjahrigen Krieges noch wahrend der Weltkriege nahm die Kirche grossen Schaden Sie stellt sich somit seit ihrer Vollendung vor fast einem halben Jahrtausend dem Besucher in grossen Teilen unverandert dar und beherrscht seitdem die Silhouette der Altstadt Das 500 jahrige Jubilaum der Fertigstellung des Gotteshauses soll im Jahr 2020 begangen werden Kirchburg Bearbeiten Mit Beginn der Stadtbefestigung Rheines um das Jahr 1320 wurde auch der Kirchhof mit einer Mauer umgeben und bildete die sogenannte Kirchburg Ein kleiner Teil dieser Mauer ist noch heute zu sehen und bildet den letzten Rest der mittelalterlichen Stadtbefestigung Wort Gottes Kapelle BearbeitenIm Jahr 2016 wurde die alte Sakristei seit Bau der neuen Sakristei fur Kirchenbesucher verschlossen zur Kirche hin geoffnet Sie dient heute unter der Bezeichnung Wort Gottes Kapelle unter anderem als Aufbewahrungsort fur ein besonders kostbares Evangeliar aus neuerer Zeit das Evangeliar als Veranschaulichung des Wortes Gottes daher der Name der Kapelle und die Heiligen Ole die bei Weihen Taufen und Krankensalbungen zum Einsatz kommen Ausserdem sind hier die Originale der Dionysius Figur und seiner Gefahrten zu finden die am Sudportal aus konservatorischen Grunden durch Kopien aus Kunstharz ersetzt wurden Die drei Buntglas Fenster stammen vom Kolner Glaskunstler Josef Scheuer und stellen die sog Theologische Tugenden aus dem 1 Korintherbrief Glaube Hoffnung und Liebe mit ihren zugehorigen Symbolen Kreuz Anker Herz und Engelsgestalten dar Der Kunstler hatte zwischen 1924 und 1939 schon einige Fenster im Langhaus der Dionysiuskirche gestaltet Eine Besonderheit des Raumes stellt die fast 6 m hohe Decke mit Sterngewolbe dar die die Schutzheiligen verschiedener Gruppen innerhalb der Gemeinde zeigt namlich die Schutzpatrone der Mutter Vater Jungfrauen Junglinge Manner und Frauen Jeder der Darstellungen ist der Text Bitte fur sie beigefugt Eines der Bilder zeigt die Mutter Jesu Maria in der Darstellung des Gnadenbildes des Wallfahrtsortes Kevelaer Der Grund liegt auf der Hand der damalige Pfarrer von St Dionysius Dechant Pietz war vor seiner Zeit in Rheine 18 Jahre lang als Priester in Kevelaer tatig und somit mit dem dortigen Gnadenbild der Consolatrix Afflictorum Trosterin der Betrubten sehr vertraut Von ihm stammt auch das komplette theologische Konzept der Ausgestaltung der ehemaligen Sakristei die Ausfuhrung besorgte der Maler Ludwig Wenzel Dieser zog eigens hierfur von Munster nach Rheine wo er 1920 auch starb sein Sohn Karl Wenzel war an der Ausgestaltung der St Antonius Basilika in Rheine beteiligt er besorgte die Ausmalung der Tauf Antonius Kapelle Ausserdem ist Karl der Schopfer des Samanns am Silogebaude der Emsmuhle Kurz vor der Vollendung der Sakristei zerstritten sich Wenzel und Pietz sodass der Maler seine Arbeit abrupt abbrach Einige Stellen der Gemalde sind aus diesem Grund bis heute unvollendet nbsp Die Bodenplatte im Ubergang von Kirche zur Kapelle nbsp Das Evangeliar der Wort Gottes Kapelle nbsp Die Heiligen Ole nbsp Madonna mit Kind in Form des Gnadenbildes aus Kevelaer nbsp Einer der unvollendet gebliebenen Teile der Deckenbemalung nbsp Originale der Dionysius Figurengruppe vom Sudportal nbsp Fenster der Wort Gottes Kapelle Thema Glaube nbsp Fenster der Wort Gottes Kapelle Thema Hoffnung nbsp Fenster der Wort Gottes Kapelle Thema LiebeDie achteckige 5 5 m im Radius messende Kapelle ist der einzige komplett in der Tradition des Nazarener Stils gestaltete Raum eines Sakralbaus in Rheine Sie wurde im Zuge der grundlegenden Kirchenrenovierung 2016 in einem Festgottesdienst zur Wiedereroffnung des Gebaudes von Weihbischof Christoph Hegge einem geburtigen Rheinenser aus der Gemeinde St Elisabeth heute zu St Dionysius gehorend eingeweiht Im Durchgang von der Kirche zur Kapelle ist eine Metallplatte in den Boden eingelassen Darauf der Text Im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit MMXVI wurde diese Tur geoffnet um dem Wort Gottes einen Raum zu geben Darunter ist das Logo der Pfarrei St Dionysius zu sehen Ausstattung BearbeitenKunstwerke in der Kirche Bearbeiten Die Kirche verfugt uber eine Vielzahl von Kunstwerken von hohem Rang in der Tradition der westfalischen Plastik sowohl aus der Erbauungszeit als auch aus jungerer Zeit Es befinden sich auffallend viele Werke des zur Zeit der Entstehung der Objekte in Rheine ansassigen Bildhauers Bernhard Meyering in der Kirche Hier eine Auswahl aller Kunstwerke in chronologischer Folge ihrer Entstehung nbsp Barockausstattung vor der Neugestaltung 1870 72 im Stil der Neogotik Carl Weddige Album Rheinense um 1850 nbsp Die neogotische Ausstattung vor der Umgestaltung nach Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils nbsp Sakramentshaus 1500 1510 Sandstein nach starkem Verfall wegen Aufstellung unter freiem Himmel 1900 stark restauriert nbsp Madonna mit Kind Unbekannter Bildhauer aus dem Munsterland Sandstein um 1470 nbsp Anna selbdritt Kunstler unbekannt Eichenholz mit Fassung aus Olfarben und Blattgold 3 Viertel 15 Jahrhundert nbsp Vesperbild Pieta Heinrich Meyering Sandstein 2 Viertel 17 Jahrhundert nbsp Hl Ludgerus B Meyering Sandstein 1674 nbsp Hl Johannes der Taufer B Meyering Sandstein um 1674 nbsp Verkundigungsgruppe von Bernhard Meyering Sandstein um 1680 nbsp Hl Sebastian Bernhard Meyering Sandstein um 1685 nach einem Sterbenden Sklaven Michelangelos vom Grab Julius II gearbeitet nbsp Hl Christophorus mit Christuskind westfalischer Bildhauer Holz Beginn des 18 Jahrhunderts nbsp Hl Dionysius vom barocken Hochaltar der Kirche Joseph Guidobald Licht Worms Holz vor 1771 nbsp Seitenaltar des Hl Josef um 1870 Kunstler unbekannt Holz farbig gefasst Ol Blattgold ursprunglich an der Ostwand des sudl Seitenschiffes nbsp Hl Josef mit dem Jesuskind Ende 18 Jahrhundert Wilhelm Heinrich Kocks Holz farbig gefasst Ol BlattgoldKirchenschatz Bearbeiten nbsp Darstellung eines Teils des Kirchenschatzes in Form eines hintergrundbeleuchteten Bildes im Tresor der ehemaligen Sakristei nbsp Der Hl Dionysius auf einem Kaselstab aus der SchatzkammerDes Weiteren ist die Kirche im Besitz eines aussergewohnlich umfangreichen Kirchenschatzes mit Objekten aus sieben Jahrhunderten Dieser Bestand umfasst liturgisches Gerat wie Monstranzen Mess und Speisekelche Altarleuchter eine sehr beachtenswertes Aquamanile aus der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts in Form eines Lowen Reliquienkreuze Weihrauchfasser und schiffchen ausserdem noch liturgische Gewander aus dem 16 bis 20 Jahrhundert Der Kirchenschatz zahlt zu den bedeutendsten in westfalischen Pfarrkirchen Auswahl der liturgischen Gerate In Klammern die Nummer des Objektes auf der Abbildung des Kirchenschatzes bei Vergrosserung ist die Nummerierung jeweils links unten in den einzelnen Fotos sichtbar 1 1 Messkannchen Silber Maximilian Anton Schmitz Rheine 1772 4 Lowenaquamanile Bronze 1 Halfte des 14 Jahrhunderts 5 Weihrauchfass Silber Gottfried Storp Munster 1757 6 Nurnberger Wasserschussel 1 Halfte des 16 Jahrhunderts 7 Augsburg Messkelch Joseph Anton Seethaler letztes Drittel 18 Jahrhundert 8 Augsburger Speisekelch Johann Zeckel um 1715 10 Monstranz Westfalen vor 1599 11 Vortragekreuz aus Italien Bronze hochglanzvergoldet teils versilbert 2016 14 Gefass fur heilige Ole vor 1654 17 Altarleuchter Goldschmied Maximilian Schmitz Rheine 1764 18 Weihrauchschiffchen Silber Goldschmied Maximilian Schmitz Rheine 1779 20 Messkelch des Professor Dr Monchmeyer 1909 Orgel Bearbeiten nbsp Klais Orgel im sudlichen Seitenschiff 2014 nbsp Chorpodest mit Schallaustritt fur Tonus Profundus 32 nbsp Neues Fernwerk mit Celesta nbsp Neuer Spieltisch 2018 Die Orgel der Stadtkirche Sankt Dionysius wurde 1975 von der Orgelbauwerkstatt Johannes Klais Bonn mit 47 Registern auf drei Manualen und Pedal erbaut und ist die funfte Orgel der Kirche Das Instrument mit der imposanten Hohe von 14 Metern fand an der Ostwand des sudlichen Seitenschiffes Aufstellung 2 Aus Kostengrunden blieb das Instrument 1975 allerdings gewissermassen unvollendet Nicht realisiert wurde zum einen ein geplantes zusatzliches Teilwerk an der sudlichen Chorwand uber dem sog Levitensitz und auch ein an sich vorgesehenes Bassregister in 32 Fuss Lage Im Zuge einer umfassenden Renovierung wurde das Instrument im Jahr 2002 durch die Orgelbaufirma Romanus Seifert amp Sohn Kevelaer teilweise neu intoniert und um zwei Suboktavkoppeln und das Register Trompette harmonique erweitert Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen elektrisch 3 Im Jahr 2018 ermoglichte eine grosszugige Spende das Instrument zu erweitern und im Sinne der ursprunglichen Konzeption zu vollenden 4 Zum einen wurde das Instrument um ein Manualwerk erweitert Dieses neue Werk wurde als Fernwerk angelegt und im Durchgang zwischen Chorraum und Friedenskapelle aufgestellt Das Fernwerk ist schwellbar angelegt seine Vorder und Ruckwande lassen sich unabhangig voneinander offnen und schliessen Es sorgt in der taglichen Liturgie fur eine bessere Beschallung der Apsis Im konzertanten Rahmen kann das Fernwerk Echo artige Effekte erzeugen oder den Eindruck vermitteln dass die Musik von weit her aus anderen Spharen zum Zuhorer schallt Das Fernwerk hat 13 Register unter anderem das seltene Register Celesta eine Art Glockenspiel mit 56 kleinen Stahlplatten Ausserdem wurde das Pedal um drei Register erganzt Besonders eindrucksvoll ist das tiefe Bass Register Tonus profundus 32 in Organisten Kreisen auch scherzhaft Subwoofer genannt die sehr langen Pfeifen dieses Registers die grosste misst mehr als 5 Meter passten nicht mehr in das freistehende Orgelgehause von 1975 sie wurden daher liegend installiert und zwar vor der Sudwand neben der Orgel geschutzt durch eine Holzkonstruktion die als Chor Podest genutzt werden kann Zur optimalen Verteilung des Klanges im Raum sind in dem Podest Schallaustritts Offnungen eingelassen Die Pfeifenreihe des Tonus profundus wurde um 12 zusatzliche Tone zum Tonus supplementus erweitert so dass im Pedal ein zusatzliches extendiertes 16 Fuss Register generiert wurde Zudem wurde im Pedal das Register Vox balenae 64 lat Stimme der Wale eingerichtet dieses sehr seltene Orgelregister verfugt uber keine eigenen Pfeifen sondern ist ein akustisches Register durch Zusammenschaltung von Grundton und Quinte des Registers Tonus profundus 32 entsteht die akustische Wirkung eines 64 Registers das zugrunde liegende Prinzip der Residualtone ist eine weit verbreitete Technik im Orgelbau Wegen des Erweiterung des Instruments um ein Manualwerk wurde ein neuer viermanualiger Spieltisch gebaut Wie der alte Spieltisch er wird nun in der Pfarrkirche St Anna in Neuenkirchen weiter genutzt orientiert sich auch der neue in Form und Gestaltung an Spieltischen des franzosischen Orgelbauers Aristide Cavaille Coll Er verfugt uber etliche elektronische Sonderfunktionen u a eine Midi Schnittstelle und ein Replay System Ausserdem lassen sich fur die Register des neuen Fernwerks mittels Einzeltonansteuerung individuelle Koppeln und damit zusatzliche Klangfarben erzeugen Die Orgel hat heute 63 Register auf vier Manualwerken und Pedal einige der Register des Fernwerkes sind Extensionen 5 Seit Ende 2019 kann die Orgel von einem weiteren viermanualiger Spieltisch angespielt werden der an vier verschiedenen Positionen in der Kirche einsetzbar ist I Positiv C g30 1 Quintade 0 8 0 2 Rohrflote 0 8 0 3 Praestant 0 4 0 4 Blockflote 0 4 0 5 Nasard 0 2 2 3 0 6 Principal 0 2 0 7 Hohlflote 0 2 0 8 Terz 0 1 3 5 0 9 Sifflote 0 1 10 Benedicta II III11 Rankett 16 12 Cromorne 0 8 Tremulant II Hauptwerk C g313 Rohrgedackt 16 14 Principal 0 8 15 Spitzflote 0 8 16 Octave 0 4 17 Traversflote 0 4 18 Quinte 0 2 2 3 19 Superoctave 0 2 20 Mixtur IV 021 Cymbel III 022 Cornet V 023 Trompete 0 8 Trompeteria24 Trompeta magna 16 25 Trompeta de batalla 0 8 III Schwellwerk C g326 Bordun 0 8 27 Spitzgamba 0 8 28 Schwebung 0 8 29 Principal 0 4 30 Flute octaviante 0 4 31 Waldflote 0 2 32 Terz 0 1 3 5 33 None 0 8 9 34 Scharff V 035 Trompette harmonique 0 8 36 Hautbois 0 8 37 Clairon harmonique 0 4 Tremulant IV Fernwerk C g338 Bourdon 16 N 39 Diapason 0 8 N 40 Bourdon Ext Nr 38 0 8 N 41 Flute harmonique 0 8 N 42 Gambe 0 8 N 43 Voix celeste 0 8 N 44 Octave 0 4 N 45 Flute octaviante Ext Nr 41 0 4 N 46 Viole Ext Nr 42 0 4 N 47 Octavin harmonique Ext Nr 41 0 2 N 48 Voix humaine 0 8 N 49 Clarinette durchschlagend 0 8 N 50 Celesta 0 8 N Tremulant Pedalwerk C f151 Vox balenae 64 N 52 Tonus profundus 32 N 53 Tonus supplementus 16 N 54 Principal 16 55 Subbass 16 56 Quintbass 10 2 3 57 Octavbass 0 8 58 Spielflote 0 8 59 Holzoctave 0 4 60 Hintersatz IV 061 Posaune 16 62 Trompete 0 8 63 Schalmey 0 4 Anmerkung N Neues Register 2018 Glocken Bearbeiten Im Turm von St Dionysius hangen 5 Glocken darunter 3 mittelalterliche Glocken 6 Nr Name Gussjahr Giesser Gewicht kg Durchmesser kg Nominal 16tel Anmerkungen Inschrift 1 Dreifaltigkeit 1958 Feldmann amp Marschel Munster 4500 192 a0 Schriftsatz TRINITAS SANCTUS SANCTUS SANCTUS DOMINUS DEUS SABAOTH Dreifaltigkeit heilig heilig heilig Herr Gott Sabaoth Umlaufendes Schriftband am Fuss ACCIPE SANCTA TRINITAS HOC TIBI GRATIS ANIMIS DONUM DEDICATUM ET NOSMETIPSOS TIBI PERFICE MUNUS AETERNUM ME FECERUNT FELDMANN amp MARSCHEL MONASTERII A D MCMLVIII Nimm an o heilige Dreifaltigkeit diese Dir mit frommem Sinn gewidmete Gabe und vollende uns selbst in Dir zur ewigen Bestimmung Mich schufen Feldmann amp Marschel in Munster im Jahre des Herrn 1958 2 Salvator 1520 Wolter Westerhues Munster 2100 160 c1 Glocke hangt im originalen holzernen Glockenstuhl von 1520 Schriftband in gotischen Kleinbuchstaben Salvator tuba sum ego soter inquit Jesus Drunthem ac Pastor populus sat terque beatus Mudux Me resonateviamque affertat olympo Die Salvatorglocke spricht Ich bin der Heiland Jesus Pfarrer Drunthem und die dreimal gluckliche Gemeinde 1520 Bei meinem Klang nimmt sie den Weg zum Himmel 3 Dionysius 1520 Wolter Westerhues Munster 1450 142 d1 Schriftband Me renis egregio patroni nomine donat Drunthem tutatur Dionysius atra retorquet fulmina Wolterus finxit canat omnia Mudux tempus signat Mir gab zu Rheine Drunthem den hervorragenden Namen des Patrons Dionysius ist der Beschutzer er halt die unheilvollen Blitze ab Wolterus hat mich gegossen moge sie alles besingen MUDUX 1520 bezeichnet die Zeit 4 Johann Baptist 1580 Hans van Hervorde und Teipe Ottnick Stuckmeister aus Osnabruck 1180 126 e1 Zweiteiliges Schriftband in romischen Kapitalen JESAIE 40 VOX DNI DICEBAT CLAMA ET DIXIT QUID CLAMABO QUIS CARO FOENUM ET ONIS GLORIA EIUS SICUT FLOS VERBU AUTEM DIE NOSTRI STABIT IN AETERNU ANNO 1580 M HANS VAN HERVORDE U M TEIPE OTTNICK Jesaias 40 Eine Stimme des Herrn sprach Predige Und er sprach Was soll ich predigen Alles Fleisch ist Gras und all sein Ruhm ist wie die Blume des Feldes das Gras verdorrt die Blume verwelkt aber des Herren Wort bleibt Ewigkeit Im Jahre 1580 M Hans van Hervorde und Teipe Ottnick 5 Marien 1958 Feldmann amp Marschel Munster 707 103 g1 Inschrift AVE MARIA GRATIA PLENA ULTIMA IN MORTIS HORA FILIUM PRO NOBIS ORA BONAM MORTEM IMPETRA VIRGO MATER DOMINA A D MCMLVIII Gegrusset seist Du Maria voll der Gnade In der letzten Todesstunde bitte fur uns bei Deinem Sohn Guten Tod erflehe uns Jungfrau Mutter Herrscherin Im Jahre des Herrn 1958 Sonstiges BearbeitenIm Jahr 2015 wurde die alte Tradition des Kirchenschweizers wieder eingefuhrt Der derzeitige Schweizer in St Dionysius fuhrt hiermit eine Familientradition fort bereits dessen Vater erfullte diesen Dienst in der Kirche Stella Maris auf Norderney Literatur BearbeitenAnnette Harnitz St Dionysius Kath Pfarrkirche Rheine Kleiner Kunstfuhrer Nr 1926 2 Auflage Schnell amp Steiner Regensburg 1996 ISBN 3 7954 4052 1 Mechthild Beilmann Schoner u Thomas Fusenig Burgersinn amp Seelenheil Der Kirchenschatz von St Dionysius in Rheine Rheine 2020 ISBN 978 3 96176 127 2 Einzelnachweise Bearbeiten Infotafel in der Wort Gottes Kapelle Rheine Die Kunst und Kulturdenkmaler in Rheine Teil I Tecklenborg Verlag 2003 Die Orgel der katholischen Stadtpfarrkirche Sankt Dionysius Rheine Memento vom 2 August 2012 im Internet Archive Renovierung St Dionysius PDF Die Klais Orgel 1976 2018 Stadtkirche Sankt Dionysius Rheine Marz 2018 PDF 1 7 MB Zu den Glocken auf der Website der Gemeinde mit weiteren Links zu YouTubeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Dionysius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der katholischen Kirchengemeinde St Dionysius Rheine52 279425947222 7 4381652472222 Koordinaten 52 16 45 9 N 7 26 17 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Dionysius Rheine amp oldid 238899175