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Die romisch katholische St Martin Kirche anhoren am Wilhelmsruher Damm 144 144b im Berliner Ortsteil Markisches Viertel des Bezirks Reinickendorf steht unter Denkmalschutz Sie wurde 1972 1973 nach einem Entwurf von Werner Duttmann in Betonbauweise errichtet Der Sichtbeton ist ein pragendes gestalterisches Mittel in der Hervorhebung der Oberflachenbeschaffenheit des Materials Beton ist das Gebaude kunsthistorisch der Architekturrichtung des Brutalismus verbunden und damit ein pragnantes Beispiel der Nachkriegsmoderne St Martin Kirche 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Gelaut 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVon 1965 an entstand im Norden Berlins ein neues Stadtviertel fur ca 50 000 Einwohner Bereits im Herbst 1968 wurde der erste Gottesdienst fur die katholische Bevolkerung in einem Laden gehalten Mit der Planung des Gebaudeensembles und dessen abschnittsweise Fertigstellung ging der Aufbau einer Tochtergemeinde der St Nikolaus Gemeinde in Berlin Wittenau einher Die neue Gemeinde wahlte als Schutzpatron den heiligen Martin von Tours St Martin wurde am 1 September 1971 vermogensrechtlich selbststandige Kuratie Die Grundsteinlegung zum neuen Gemeindezentrum war am 10 Oktober 1970 die Kirchweihe am 7 Oktober 1973 Die Baukosten fur Gemeindehaus und Kirche betrugen 5 5 Millionen Mark kaufkraftbereinigt in heutiger Wahrung rund 9 30 Millionen Euro die vom Bistum Berlin getragen wurden Die Gemeinde ubernahm 180 000 Mark fur die Inneneinrichtung Baubeschreibung BearbeitenNeben den vielen Gemeindezentren mit integrierter Predigtkirche entstanden in den 1970er Jahren auch reine Sakralbauten Verbindendes Element dieser Kirchenbauten war die Zentralisierung des architektonischen Raumes zur Forderung der tatigen Teilnahme der Glaubigen an der heiligen Messe gemass der Liturgiereform Der Altar wurde zwar immer weiter in den Raum hinein gezogen bildete aber selten tatsachlich den architektonischen Mittelpunkt sodass haufig eine Diskrepanz zwischen architektonischer und liturgischer Zentralisierung bestehen blieb Die ersten Beispiele fur die vollstandige Zentralisierung mit dem Altartisch in der Mitte des Raumes waren erst gegen Ende der 1960er Jahre zu verzeichnen Im nachfolgenden Jahrzehnt war die Zentrierung noch starker ausgepragt Die Kirche am Wilhelmsruher Damm ist hierfur ein Beispiel ein etwa zeitgleich entstandenes Beispiel fur eine exakt zentrale Stellung des Altars in einer Kirche ist St Laurentius im oberfrankischen Buchbach Das Bauensemble des Gemeindezentrums St Martin besteht neben der Kirche aus dem Gemeindehaus einem Altenheim einer Kindertagesstatte und einer Schule Die Kirche hat einen unregelmassig kreuzformigen Grundriss der von der Wirkung einem Zentralbau nahe kommt aber kein exakter Zentralbau ist Die Wande des kubistisch blockhaften Baus sind in Sichtbeton ausgefuhrt und haben die raue Struktur der ehemaligen Schalung beibehalten Die Umfassungswande haben keine Fenster Das Innere erhalt von oben durch schmale schragliegende Dachfenster die ringsum angeordnet sind indirekt Tageslicht Das Langhaus hat zwei versetzt angeordnete Querschiffe unterschiedlicher Hohe in deren Schnittpunkt unter der uberhohten Vierung der Altar steht Auf ihn fallt von oben das Licht durch ein grosses Oberlicht Es gruppiert sich um ein kleines quadratisches Deckenelement das in die Unterzuge eingespannt ist Der Chor ist baulich nur angedeutet Der Zugang ins Innere fuhrt zunachst in einen Vorraum durch das Portal im Glockenturm Dahinter liegt das zur Vorhalle erweiterte erste Joch des Langhauses mit der Empore wo sich die Wege zum zentralen Gottesdienstraum und zur Marienkapelle teilen letztere wird an Werktagen benutzt Die Kapelle lasst sich durch raumhohe Faltturen vom Kirchenraum trennen Gelaut BearbeitenDem Turm ist kein Kreuz aufgesetzt sondern in seinen Wanden wurde oben eine Aussparung in Form eines Kreuzes eingeschnitten Sein Gelaut aus vier Bronzeglocken stammt aus der Glockengiesserei Rudolf Perner Jede Glocke ist mit einem Bild geschmuckt und hat einen besonderen Glockenspruch unterhalb der Krone Ihre Weihe fand am 6 September 1981 statt Name der Glocke Schlag ton Gewicht kg Durch messer cm Hohe cm GlockenspruchPETRUS fis 877 113 91 DU ABER STARKE DEINE BRUDER PAULUS a 506 0 97 75 ERLAHMT NICHT IM EIFER SEID FEURIGEN GEISTES DIENET DEM HERRN HEDWIG h 354 0 85 65 WIR VERKUNDIGEN CHRISTUS DEN GEKREUZIGTEN MARIEN d 211 0 72 55 WAS ER EUCH SAGT DAS TUT Ausstattung BearbeitenAlle Decken des Kirchenraumes sind mit Fichtenholzriemen verkleidet Auch der Altartisch der Ambo und die Sedilien sind aus hellem Fichtenholz gearbeitet ebenso die Banke des Kirchengestuhls die an drei Seiten der um eine Stufe erhohten Altarinsel angeordnet sind Die Wande sind geschmuckt mit vierzehn Kreuzwegstationen die Jakob Adlhart 1985 geschnitzt hat Die Orgel von der Freiburger Orgelbau Hartwig und Tilmann Spath liegt im vorderen Kirchenschiff Nahere Informationen zur Orgel konnen hier eingesehen werden 1 An der Stirnwand hinter dem Altar hangen ein grosses Bild des heiligen Martin und ein grosses Holzkreuz Das Taufbecken ist im rechten Seitenschiff in die Bankreihen eingegliedert In der Marienkapelle befindet sich eine Statue der Gottesmutter die um 1400 in Umbrien entstanden ist Bis 2004 wurde der hier auf dem Altar der Kapelle angebrachte Tabernakel genutzt Seither steht der neue Tabernakel eine Arbeit des Bildhauers Wilfried Statt im Altarraum 2 Das Tafelbild des Schutzpatrons wurde 1980 von Johannes Grutzke gemalt Das bronzene Taufbecken schuf Hubert Elsasser 1986 Literatur BearbeitenChristine Goetz Matthias Hoffmann Tauschwitz Kirchen Berlin Potsdam Berlin 2003 Architekten und Ingenieur Verein zu Berlin Berlin und seine Bauten Teil VI Sakralbauten Berlin 1997 Klaus Dieter Wille Die Glocken von Berlin West Geschichte und Inventar Berlin 1987 Gerhard Streicher Erika Drave Berlin Stadt und Kirche Berlin 1980 Kirchenvorstand der katholischen Kirchengemeinde St Martin Berlin Festzeitschrift zum 25 jahrigen Gemeindejubilaum Berlin 1996Weblinks BearbeitenKatholische Kirchengemeinde St Martin Berlin Eintrag zu St Martin Kirche Berlin Markisches Viertel Obj Dok Nr 09085078 in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen Kerstin Wittmann Englert St Martin In wernerduettmann de Brucke Museum abgerufen am 6 Marz 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel Der Tabernakel Gott hat ein neues Zuhause in St Martin Nicht mehr online verfugbar Pfarrei St Martin archiviert vom Original am 13 Mai 2016 abgerufen am 13 Mai 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www st martin berlin de 52 597198 13 352667 Koordinaten 52 35 49 9 N 13 21 9 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Kirche Berlin Markisches Viertel amp oldid 229791076