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Die katholische Pfarrkirche St Louis en l Ile in der Rue Saint Louis en l Ile Nr 19 21 auf der Ile Saint Louis im 4 Arrondissement in Paris ist ein Bauwerk im Stil des franzosischen Barock Der Bau der Kirche wurde in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts begonnen und zu Beginn des 18 Jahrhunderts fertiggestellt Die nachsten Metrostationen sind Saint Paul und Pont Marie der Linien 1 und 7 1915 wurde die Kirche in die Liste der franzosischen Baudenkmaler als Monument historique aufgenommen 1 Saint Louis en l IlePilaster mit korinthischem Kapitell Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Bleiglasfenster 4 Ausstattung 4 1 Skulpturen 4 2 Gemalde 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorlaufer der heutigen Kirche war eine Kapelle von 1622 die 1623 zur Pfarrkirche erhoben wurde Sie war zunachst Unserer Lieben Frau geweiht und wurde Notre Dame de l Ile genannt Spater erhielt sie das Patrozinium Ludwigs des Heiligen des 1297 heiliggesprochenen Konigs von Frankreich 1664 legte der Erzbischof von Paris Hardouin de Perefix den Grundstein fur die neue Kirche fur die der Architekt Francois Le Vau der Bruder von Louis Le Vau die Plane entworfen hatte Mit der Ausmalung wurde Jean Baptiste de Champaigne 1631 1681 der Neffe des beruhmteren Philippe de Champaigne betraut Nach dem Tod Le Vaus fuhrten nacheinander Gabriel Le Duc Pierre Bullet und Jacques Doucet die Bauarbeiten weiter die 1725 abgeschlossen wurden Wahrend der Franzosischen Revolution wurde die Kirche geschlossen und samtlicher Ausstattungsstucke und Kunstwerke beraubt 1798 wurde sie als Nationaleigentum verkauft Im Jahr 1817 erwarb die Stadt Paris die Kirche zuruck und liess 1842 neue Bleiglasfenster einbauen Im 19 Jahrhundert wurden zahlreiche Kunstgegenstande erworben mit denen man die Kirche ausstattete Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Die Kirche ist nach Osten ausgerichtet und hat eine Lange von 57 Metern eine Breite von 28 Metern und eine Hohe von 20 Metern Uber dem Eingangsportal an der Rue Louis en l Ile erhebt sich der 30 Meter hohe Glockenturm aus dem Jahr 1765 dessen steinerne Spitze abwechselnd von ovalen und runden Offnungen durchbrochen ist Die Turen des Portals stammen aus dem 17 Jahrhundert Sie sind aus Eichenholz geschnitzt und mit Medaillons und Girlanden verziert Innenraum Bearbeiten nbsp InnenraumDas Langhaus ist dreischiffig und in drei Joche gegliedert Das Querhaus ragt nicht uber die Breite des Langhauses hinaus Der Chor erstreckt sich uber zwei Joche Er ist gerade geschlossen und von einem Chorumgang umgeben an den sich neun Kapellen anschliessen Rundbogenarkaden uberspannen die machtigen Pfeiler des Mittelschiffs und grenzen es von den beiden Seitenschiffen ab Die Pfeiler werden durch kannelierte Pilaster verstarkt die mit korinthischen Kapitellen versehen sind Uber der Arkadenzone verlauft ein mit Arabesken verzierter Fries und ein auf skulptierten Kragsteinen aufliegendes Gesims Haupt und Seitenschiffe tragen Kreuzgratgewolbe Die Vierung wird von einer Pendentifkuppel uberwolbt Sie ist mit dem Lilienwappen der franzosischen Konige und der Kette des Ordens vom heiligen Geist verziert Bleiglasfenster Bearbeiten nbsp ChorfensterDas grosse Chorfenster mit der Darstellung der Kreuzigung Christi stammt aus dem 17 Jahrhundert und wurde 1844 von Jean Louis Bezard und Joseph Vigne erganzt 2 Die Fenster in den Chorkapellen wurden 1842 von Joseph Vigne nach Kartons von Pierre Jollivet 1794 1781 ausgefuhrt Sie sind Ludwig dem Heiligen seiner Schwester Isabella von Frankreich der Grunderin der Abtei Longchamp und seiner Mutter Blanka von Kastilien gewidmet In der Herz Jesu Kapelle im rechten Seitenschiff befindet sich ein Fenster mit der Bildunterschrift DEVOTION DE LA FRANCE AU SACRE COEUR Frankreich weiht sich dem Herzen Jesu auf dem im Hintergrund die Kirche Sacre Cœur dargestellt ist Die Signatur am unteren Rand Ancienne maison Coffetier Ch Champigneulle fils de Paris et Cie verweist auf die Werkstatt des Glasmalers Charles Champigneulle Das Fenster in der Grabeskapelle der Familie Czartoryski stellt die Auferstehung Jesu dar und wurde 1866 von Alfred Gerente geschaffen Ausstattung BearbeitenUber dem Hauptaltar aus weissem und grauem Marmor schwebt ein Auge Gottes eine vergoldete Schnitzerei mit den hebraischen Buchstaben JHWH Skulpturen Bearbeiten nbsp Alabasterrelief mit der Kreuzigung ChristiIn den Kapellen des Chorumgangs befinden sich Alabasterreliefs aus Nottinghamer Werkstatten die aus dem 14 15 und 16 Jahrhundert stammen vgl Saint Leu Saint Gilles Sie stellen u a das Begrabnis eines Bischofs 14 Jahrhundert die Kronung Mariens und die Kreuzigung Christi 15 Jahrhundert dar Das aus Lindenholz geschnitzte farbig gefasste Relief mit der Darstellung der Grablegung Mariens gehorte ursprunglich zu einem Altarretabel und stammt aus einer flandrischen Werkstatt Es wird um 1500 datiert Die beiden Reliefs in der Saint Vincent de Paul Kapelle mit der Darstellung des Letzten Abendmahls und einer Grablegung aus dem 16 Jahrhundert werden einer franzosischen Werkstatt zugeschrieben Acht Holztafeln mit Szenen aus dem Leben Jesu in der Taufkapelle stammen aus dem 16 Jahrhundert Die Stuckskulpturen der Madonna mit Kind und der heiligen Genoveva beide von 1741 sind Werke des Bildhauers Francois Ladatte Die Kreuzwegreliefs wurden von Jean Bernard Duseigneur 1808 1866 geschaffen Gemalde Bearbeiten Zwolf Malereien auf Kupfer auf den Pfeilern des Hauptschiffes mit der Darstellung der zwolf Apostel stammen aus dem 17 Jahrhundert Uber dem Eingang befindet sich das Gemalde Saint Louis recevant la derniere communion Ludwig der Heilige empfangt die Letzte Kommunion von Ary Scheffer 1795 1858 In den Seitenschiffen befinden sich Drei Gemalde mit Darstellungen des heiligen Hieronymus des heiligen Franz von Assisi beide aus dem 15 Jahrhundert und der heiligen Klara von Assisi 14 Jahrhundert aus der italienischen Schule Les Pelerins d Emmaus Emmausjunger von Charles Antoine Coypel 1694 1752 Les Disciples d Emmaus Emmausjunger von Francesco Vecellio 1475 1559 Saint Pierre et saint Jean guerissant un paralytique a la porte du Temple Petrus und Johannes heilen einen Gelahmten an der Pforte des Tempels von 1743 von Carle Van Loo 1705 1765 Le Bapteme du Christ Taufe Christi von 1645 von Jacques Stella 1596 1657 Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelDie Orgel ist ein Werk des Orgelbauers Bernard Aubertin und wurde 2005 in ein neobarockes Gehause eingebaut Das Instrument hat 51 Register auf drei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 3 I Positif de Dos C g31 Montre 8 2 Bourdon 8 3 Quintaton 8 4 Prestant 4 5 Flute a cheminee 4 6 Flageolet 2 7 Flute 1 1 3 8 Sesquialter II9 Mixture IV10 Dulciane 8 11 Allemande 4 Tremblant II Grand Orgue C g312 Principal 16 13 Octave 8 14 Gambe 8 15 Flute 8 16 Prestant 4 17 Flute conique 4 18 Quinte 3 19 Octave 2 20 Cornet V 8 21 Mixture IV VI22 Basson 16 23 Trompette 8 Tremblant III Recit C g324 Bourdony 8 25 Principal 8 26 Flute traversiere 8 27 Unda Maris 8 28 Octave 4 29 Flute 4 30 Nazard 3 31 Traversine 2 32 Octave 2 33 Terz 1 3 5 34 Quinte 1 1 3 35 Sifflet 1 36 Mixture III37 Fagott 16 38 Voix humaine 8 Pedale C f139 Principal 16 40 Violon 16 41 Bourdon 16 42 Quinte 12 43 Octave 8 44 Bourdon 8 45 Prestant 4 46 Flute 2 47 Mixture IV48 Dulciane 32 49 Buzene 16 50 Trompette 8 51 Cornet 4 Koppeln I II III II II III II PLiteratur BearbeitenGeorges Brunel Marie Laure Deschamps Bourgeon Yves Gagneux Dictionnaire des Eglises de Paris Editions Hervas Paris 2000 1 Auflage 1995 ISBN 2 903118 77 9 S 280 282 Jean Colson Marie Christine Lauroa Hrsg Dictionnaire des Monuments de Paris Paris 2003 1 Auflage 1992 ISBN 2 84334 001 2 S 712 713 Aline Dumoulin Alexandra Ardisson Jerome Maingard Murielle Antonello Paris D Eglise en Eglise Editions Massin Paris 2008 ISBN 978 2 7072 0583 4 S 77 81 Paroisse Saint Louis en l Ile Hrsg L eglise Saint Louis en l Ile Lelivredart Paris 2007 ISBN 978 2 35532 006 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saint Louis en l Ile Paris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eglise Saint Louis en l Ile Beschreibung der Kirche und der Orgel franzosisch und englisch Einzelnachweise Bearbeiten Eglise Saint Louis en l Ile in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Elisabeth Pillet Le vitrail a Paris au XIXe siecle Entretenir conserver restaurer Corpus Vitrearum France Etudes IX Presses Universitaires de Rennes Rennes 2010 S 110 ISBN 978 2 7535 0945 0 Nahere Informationen zur Orgel der Kirche Saint Louis en l Ile franzosisch und englisch 48 851217 2 357631 Koordinaten 48 51 4 4 N 2 21 27 5 O Normdaten Geografikum GND 1226963161 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Louis en l Ile Paris amp oldid 218215662