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Der Sibirische Maulwurf Talpa altaica auch Altai Maulwurf ist eine Saugetierart aus der Familie der Maulwurfe Talpidae innerhalb der Ordnung der Insektenfresser Eulipotyphla Er kommt im westlichen und zentralen Sibirien in einem sehr ausgedehnten Verbreitungsgebiet vor Als Habitat nutzt er verschiedene Waldlandschaften und teils offene Gebiete Es handelt sich um den grossten Vertreter der Eurasischen Maulwurfe Ausserlich ahnelt der Sibirische Maulwurf seinen weiter westlich beheimateten Verwandten Besondere Kennzeichen finden sich in dem grauen Fell dem vergleichsweise kurzen Schwanz und in den verhaltnismassig kleinen Mahlzahnen Die Augen sind wie beim Europaischen Maulwurf nicht von Haut uberdeckt Die Tiere leben unterirdisch und graben teils verzweigte Tunnel mit Nestkammern Die Ausgange werden durch typische Auswurfhugel gekennzeichnet Als Nahrung dienen uberwiegend Regenwurmer untergeordnet auch Insekten Weibchen bringen pro Wurf drei bis sechs Jungen zur Welt Markant ist eine Diapause wodurch es zur verzogerten Entwicklung der Embryonen kommt und zwischen Paarung und Geburt bis zu zehn Monate vergehen konnen Die Art wurde im Jahr 1883 wissenschaftlich beschrieben durch verschiedene Reiseberichte war sie aber schon in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts bekannt Der Bestand wird als nicht gefahrdet eingestuft in der Vergangenheit wurden die Tiere aber stark bejagt Sibirischer MaulwurfSystematikOrdnung Insektenfresser Eulipotyphla Familie Maulwurfe Talpidae Unterfamilie Altweltmaulwurfe Talpinae Tribus Eigentliche Maulwurfe Talpini Gattung Eurasische Maulwurfe Talpa Art Sibirischer MaulwurfWissenschaftlicher NameTalpa altaicaNikolsky 1883 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Habitus 1 2 Schadel und Gebissmerkmale 1 3 Genetische Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Territorialverhalten 3 2 Ernahrung 3 3 Fortpflanzung 3 4 Fressfeinde und Parasiten 4 Systematik 5 Bedrohung und Schutz 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenHabitus Bearbeiten Der Sibirische Maulwurf ist der grosste Vertreter der Eurasischen Maulwurfe Seine Kopf Rumpf Lange betragt 12 4 bis 23 2 cm hinzu kommt ein 2 0 bis 3 4 cm langer Schwanz Das Gewicht kann bis zu 225 g betragen Eine Untersuchung von 35 Individuen erbrachte eine Korperlange von 13 5 bis 17 cm eine Schwanzlange von 1 6 bis 2 6 cm und ein Gewicht von 63 bis 185 g 1 Mannchen werden im Durchschnitt grosser als Weibchen Der Schwanz ist vergleichsweise kurz und entspricht rund 13 8 der Lange des restlichen Korpers Wie alle Eurasischen Maulwurfe ist der Korper zylindrisch geformt der Kopf sitzt auf einem kurzen Hals und die Vorderfusse sind nach aussen gedreht Vergleichbar zum bekannteren Europaischen Maulwurf Talpa europaea werden die Augen nicht durch eine Hautfalte bedeckt Beim Sibirischen Maulwurf ist ausserdem der Nasenspiegel sehr breit Das Korperfell zeichnet sich durch eine mausgraue schwarzgraue oder tief braune Farbung aus Am Rucken an der Kehle und an der Brust treten einzelne gelblich braune Flecken auf Selten sind bisher albinotische Individuen belegt Die Hinterfusslange liegt bei 1 9 bis 2 5 cm Der Vorderfuss wird 1 8 bis 2 4 cm lang und 1 9 bis 2 3 cm breit 2 1 3 Schadel und Gebissmerkmale Bearbeiten Die Schadellange belauft sich auf 30 2 bis 41 2 mm Auffallend am Schadel sind die verlangerten Nasenoffnungen und das schlitzformige Foramen infraorbitale Das Gebiss ist stark variabel aufgebaut normal besteht es aus 44 Zahnen mit folgender Zahnformel 3 1 4 3 3 1 4 3 displaystyle frac 3 1 4 3 3 1 4 3 nbsp Es treten aber haufig Anomalien in Form von fehlenden uberzahligen oder miteinander verwachsenen Zahnen auf Dadurch kann das Gebiss 34 bis 47 Zahne umfassen Unter knapp 1790 untersuchten Individuen liess sich bei gut 23 ein abweichender Gebissaufbau feststellen Am haufigsten fehlen der obere erste und der untere dritte Pramolar Zusatzliche Zahne bilden sich im Oberkiefer wiederum hinter dem vorletzten und dem letzten Pramolaren konnen aber auch die Schneidezahne und die Molarenreihe betreffen Verwachsene Zahne finden sich nur bei den Pramolaren 4 Generell sind die Zahne vergleichsweise klein die Pramolaren erreichen etwa die Ausmasse der Molaren Vor allem der vordere Molar des Oberkiefers ist sehr schmal und verfugt uber einen nur kleinen Protoconus Der innere obere Schneidezahn ist hoch und ahnelt einem Dolch Die gesamte obere Zahnreihe erweist sich als sehr kurz und beansprucht rund 35 bis 40 der Schadellange 2 3 Genetische Merkmale Bearbeiten Der diploide Chromosomensatz lautet 2n 34 Er setzt sich aus 13 meta bis submetazentrischen und 3 telozentrischen Paaren zusammen Das X Chromosom ist klein und zweiarmig das Y Chromosom fleckenhaft Das erste Chromosom stellt das grosste dar 5 6 7 8 2 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Sibirischen MaulwurfsDas Verbreitungsgebiet des Sibirischen Maulwurfs befindet sich in Nordasien Es dehnt sich uber weite Bereiche des westlichen und zentralen Sibiriens etwa zwischen dem 80 und 120 ostlichen Langengrad aus 7 Seine Grenzen werden in etwa durch das Becken des Irtysch im Westen und durch den Baikalsee sowie die Lena im Osten markiert Im Suden reicht es vom Salair Altai und Sajan nordwarts bis zum Jenissei bei etwa 68 bis 69 nordlicher Breite Dadurch tritt die Art in Russland sowie im Norden Kasachstans und der Mongolei auf Die bevorzugten Habitate bestehen aus mosaikartigen Waldsteppenlandschaften mit Laub und Mischwaldern zusatzlich sind die Tiere auch in den Bereichen der Taiga und auf Hochgebirgswiesen zu finden Haufig treten sie in Waldern mit dichter Untergrundvegetation und Gebuschen auf die auf humusreichen Boden mit hohem Grundwasserspiegel gedeihen In dunklen Nadelwaldern sind sie seltener anzutreffen Uberflutungs und Marschland meiden sie In Regionen mit regelmassigen Uberflutungen oder mit Fruhjahresschmelze wandert der Sibirische Maulwurf wobei er im Sommer Wassernahe sucht im Herbst aber in hohere Gebiete ausweicht In Gebirgslagen dringt er bis in 2000 bis 3500 m Hohe uber den Meeresspiegel vor Die Populationsdichte betragt im westlichen Sibirien etwa 0 5 bis 2 5 Individuen je Quadratkilometer in Mischwaldern steigt sie auf 1 bis 3 Tiere je Hektar 2 3 Lebensweise BearbeitenTerritorialverhalten Bearbeiten Wie andere Eurasische Maulwurfe auch lebt der Sibirische Maulwurf unterirdisch und legt Tunnel und Gange an In trockenen Jahresabschnitten grabt er zumeist tiefer Teilweise fuhren seine Gange auch durch Schnee oder Blatterabfall letzteres ist haufig bei Regenperioden zu beobachten Die Eingange der Tunnel werden durch Auswurfhugel Maulwurfshugel angezeigt Diese weisen einen Durchmesser von 48 cm auf und sind rund 15 cm hoch Im Fruhjahr findet sich haufig nur ein Hugel auf einem Hektar Die Tunnel besitzen eine Breite von 5 bis 8 cm auf sind zwischen 1 und 29 cm tief angelegt und erstrecken sich uber rund 90 m Lange Rundliche Nestkammern von 4 bis 25 cm Durchmesser verbinden bis zu einem halben Dutzend Tunnel Ein Teil dieser Gange verlauft horizontal und dienen der Luftversorgung beziehungsweise als Fluchtweg Die Kammern befinden sich uberwiegend in gut durchfeuchtetem Boden der fruh schneefrei ist und liegen zum Schutz unter Baumwurzeln oder Felsen Im Innern befindet sich ein Nest aus trockenem Pflanzenmaterial In der Regel ist der Sibirische Maulwurf ganztagig aktiv die meisten Grabungsaktivitaten finden jedoch nachts zwischen 21 00 und 01 00 Uhr statt Ausserdem kann er gut schwimmen und bewegt sich im Wasser mit rund 1 km h fort 2 3 Der Sibirische Maulwurf wandert jahreszeitlich In feuchten Perioden sucht er hohere Regionen auf und kehrt in trockeneren Jahresabschnitten in Taler zuruck Bei schlechten ausseren Bedingungen uberwinden die Tiere Entfernungen bis zu 2 5 km und bleiben in den Tunneln verborgen Die raumlichen Aktivitaten beschranken sich im Fruhjahr auf rund 50 bis 70 m Benachbarte Individuen halten sich in einer Entfernung von 300 bis 500 m zueinander auf 3 Ernahrung Bearbeiten Die Hauptnahrung des Sibirischen Maulwurfs setzt sich aus Wirbellosen zusammen Den grossten Anteil haben Regenwurmer die in 85 3 bis 100 aller untersuchten Mageninhalte gefunden wurden Sie stellen insgesamt 63 0 bis 73 6 der erbeuteten Nahrungsmenge dar Haufig werden die Regenwurmer durch die Verstummelung der vorderen Segmente betaubt und in Vorratsplatzen gebracht Einige dieser Platze unter Maulwurfshugeln konnen bis zu 150 cm an Regenwurmern beinhalten Andere Beute besteht aus Insekten vor allem Larven und Tausendfusser Unter den Insekten dominieren Maikafer Schnellkafer Russelkafer Schwarzkafer und Schnaken Der Magen eines Tieres fasst etwa 0 9 bis 3 4 g 3 Fortpflanzung Bearbeiten Weibliche Individuen sind mit 1 bis 1 5 Monaten geschlechtsreif mannliche mit zwei Jahren Die Paarungszeit findet von Mitte Mai bis zum spaten September statt Ein Hohepunkt wird im Sommer zwischen Juni und August erreicht Junge Weibchen in ihrem ersten Lebensjahr konnen sich sehr spat im Jahr verpaaren Eine verzogerte Einpflanzung der Eizelle dehnt die Tragzeit unter Umstanden auf neun bis zehn Monate aus Dadurch finden sich im Herbst meist nur zwei bis vier Blastozysten von 0 8 bis 1 mm Durchmesser je Gebarmutterhorn wobei diese zuvor eine mehrphasige Entwicklung durchlaufen haben 9 Die Diapause ist wahrscheinlich eine Anpassung an die harteren Klimabedingungen im nordlichen Asien Die Embryonalentwicklung beginnt im Fruhjahr im April und verlauft relativ schnell Ende April bis Ende Mai kommen dann die Jungen zur Welt Ein Wurf umfasst zwischen drei und sechs Neugeborene im Durchschnitt 4 6 Sie werden fur 35 bis 40 Tage gesaugt Bei der Entwohnung im spaten Juni oder Juli wiegen sie zwischen 80 und 134 g und haben so rund 80 bis 90 des Gewichts der ausgewachsenen Tiere erreicht Die Mortalitatsrate in dieser Phase ist relativ hoch so dass von einem Wurf uberwiegend nur zwei Junge die Entwohnung erreichen Schatzungsweise uberleben 23 3 bis 29 6 der Tiere den ersten Winter 12 9 bis 18 4 den zweiten und 11 8 bis 12 9 den dritten Die maximale Lebensspanne betragt funf bis sechs Jahre Zu den haufigsten Todesursachen gehoren extreme Fruhjahresschmelzen und schneearme Winter Beides kann zum Verschwinden lokaler Bestande beitragen 10 2 3 Fressfeinde und Parasiten Bearbeiten Es sind keine Beutegreifer bekannt die dem Sibirischen Maulwurf als primare Nahrungsressource nachstellen 3 Als aussere Parasiten wurden unter anderem Flohe der Gattung Callopsylla beschrieben 11 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Eurasischen Maulwurfe nach Gunduz et al 2023 12 Talpa Asioscalops Talpa altaica Talpa Talpa ognevi Talpa caucasica Talpa hakkariensis Talpa talyschensis Talpa davidiana Talpa stankovici Talpa transcaucasica Talpa levantis Talpa caeca Talpa romana Talpa martinorum Talpa occidentalis Talpa aquitania Talpa europaeaVorlage Klade Wartung StyleFur Talpa streetorum liegen bisher keine genetischen Daten vorDer Sibirische Maulwurf ist eine Art aus der Gattung der Eurasischen Maulwurfe Talpa Die Gattung umfasst rund 15 weitere Mitgliedern zu denen als bekanntestes der Europaische Maulwurf Talpa europaea gehort Die Eurasischen Maulwurfe bilden einen Teil der Tribus der Eigentlichen Maulwurfe Talpini und der Familie der Maulwurfe Talpidae Die Tribus wiederum setzt sich aus den zumeist grabenden Formen der Maulwurfe zusammen Andere Angehorige der Familie leben dem gegenuber nur teilweise unterirdisch bewegen sich oberirdisch fort oder verfolgen eine semi aquatische Lebensweise 13 nbsp Alexander Michailowitsch NikolskyDie wissenschaftliche Erstbeschreibung des Sibirischen Maulwurfs erstellte Alexander Michailowitsch Nikolsky im Jahr 1883 Er veroffentlichte sie innerhalb seines Reiseberichtes uber seine Expedition in den Altai im Sommer 1882 In seiner ausfuhrlichen Darstellung hob er die im Vergleich zum Europaischen Maulwurf grosseren Korperausmasse die kleinen Mahlzahne und die dunkle Fellfarbung hervor Ausserdem verwies er auf Peter Simon Pallas der bereits 1831 in seiner Zoographia Rosso Asiatica einen sibirischen Maulwurf im Flusstal der Lena erwahnte ihn aber zum Europaischen Maulwurf stellte 14 Spater berichteten auch Alexander Theodor von Middendorff im Jahr 1853 und Gustav Radde im Jahr 1862 uber sibirische Maulwurfe bis in die Umgebung von Irkutsk wobei ersterer vermutete dass es sich aufgrund der abweichenden Merkmale vom Europaischen Maulwurf um eine eigenstandige Art handelte 15 16 Als Fundregion seines Exemplars gab Nikolsky Barnaul in der heutigen Region Altai an 17 Heute wird als Typuslokalitat zumeist das Tal von Tourak sudostlich der Stadt genannt 3 Als einziges Mitglied der Gattung Talpa steht der Sibirische Maulwurf nicht in der ebenfalls Talpa genannten Untergattung sondern wird zu Asioscalops verwiesen Die Bezeichnung war 1941 von Sergei Uljanowitsch Stroganow als Untergattung eingefuhrt worden und basiert auf morphologischen Merkmalen Hierzu gehoren etwa die Form des Beckens dessen vierter Kreuzbeinwirbel nach hinten geoffnet ist caecoidal der grosse und am Rostrum verlangerte Schadel die vergleichsweise kleinen Mahlzahne sowie die generell kurze Zahnreihe 18 Andere Autoren erganzten dies nachtraglich noch um weitere Merkmale wie den abweichenden Aufbau des aufsteigenden Astes am Unterkiefer und der Form der Eichel des Penis Ein zusatzlicher deutlicher Unterschied zu den anderen Eurasischen Maulwurfen ist die Diapause die zu einer verzogerten Entwicklung der Embryonen fuhrt Spater im Jahr 1957 hob Stroganov Asioscalops auf Gattungsebene was aber im weiteren Verlauf der Forschungsgeschichte unterschiedlich akzeptiert wurde Josef Kratochvil und Bohumil Kral argumentierten 1972 aufgrund karyologischer Befunde dass Asioscalops eine Vermittlerrolle zwischen den Eurasischen Maulwurfen und dem nordamerikanischen Haarschwanzmaulwurf Parascalops einnehme Alle drei Gattungen besitzen einen recht ursprunglichen Chromosomensatz von 2n 34 lediglich bei einigen Vertretern der kaukasischen Maulwurfe und beim Blindmaulwurf als Angehorige der Gattung Talpa hat sich ein erweiterter Chromosomensatz ausgebildet 5 Shin ichiro Kawada widersprach dem dann aber nach neueren karyologischen Untersuchungen im Jahr 2002 und kam zu starkeren Ubereinstimmungen von Asioscalops und Talpa 7 Andere Autoren wiederum sehen in den morphologischen und morphometrischen Schadelmerkmalen evidente Unterschiede zwischen Talpa und Asioscalops die ihrer Auffassung nach in etwa gleichrangig sind wie zu vergleichbaren Merkmalen bei den Ostasiatischen Maulwurfen Mogera 19 Im achten Band des Standardwerkes Handbook of the Mammals of the World aus dem Jahr 2018 ordnet Boris Krystufek Asioscalops als Untergattung ein 2 3 Die vor allem in den 2000er und 2010er Jahren vielfach eingesetzten molekulargenetischen Untersuchungen brachten neue Einblicke in die Verwandtschaftsverhaltnisse der Maulwurfe Demnach bildet der Sibirische Maulwurf gemeinsam mit allen anderen Angehorigen der Eurasischen Maulwurfe eine monophyletische Gruppe und gehort somit der Gattung Talpa an Innerhalb dieser zeigt er sich als ein ursprungliche Abzweig der nach Untersuchungen von Anna A Bannikova und Kollegen aus dem Jahr 2015 bereits im Oberen Miozan vor 5 5 bis 6 5 Millionen Jahren eigene Wege beschritt Ahnlich alt ist eine Gruppe eher ostlich verbreiteter Formen um den Kaukasischen Maulwurf Talpa caucasica und den Pater David Maulwurf Talpa davidiana Der Grossteil der anderen Vertreter der Eurasischen Maulwurfe hingegen wird einer westlichen Gruppe zugewiesen die den Europaischen Maulwurf und dessen nahere Verwandtschaft sowie die des Levantinischen Maulwurfs Talpa levantis zusammenfasst 20 21 22 Fossilfunde von Maulwurfen sind allgemein recht selten Vom Sibirischen Maulwurf ist ein Unterkieferfragment mit den beiden hinteren Mahlzahnen und den Alveolen der vorderen Backenzahne aus der Hohle Razdolinskaya 7 in der Region von Irkutsk berichtet worden Er fallt in seinen Ausmassen in die Variationsbreite des Europaischen Maulwurfs weist aber im Gegensatz zu diesem und in Ubereinstimmung mit dem Sibirischen Maulwurf kleine Zahne auf Der Fund datiert in das Oberpleistozan 23 Uber die Anzahl der Unterarten liegt keine Einigkeit vor Teilweise werden bis zu einem halben Dutzend ausgewiesen Michail Wjatscheslawowitsch Saizev erkannte im Jahr 2014 insgesamt drei Unterarten an 2 T a altaica Nikolsky 1883 Nominatform beschrieben aus der Region Altai im Grossteil des Verbreitungsgebietes mit Ausnahme des Naryn Kamms und des sudwestlichen Transbaikalien dunkler gefarbt 9 9 bis 19 5 cm lang T a gusevi Fetisov 1956 beschrieben aus dem Oblast Irkutsk Tuwa und sudwestliches Transbaikalien eher klein aber ahnlich gefarbt wie die Nominatform 14 0 bis 16 5 cm lang T a tymensis Egorin 1937 beschrieben aus dem Oblast Tomsk in den Talern des Naryn und des Wassjugan eher klein und heller 11 7 bis 16 0 cm langBannikova und Vladimir S Lebedev listen wiederum im Jahr 2012 sechs Unterarten auf 24 T a altaica Nikolsky 1883 Nominatform Altai und angrenzende Gebiete T a gusevi Fetisov 1956 Tuwa und sudostliches Transbaikalien T a salairica Egorin 1936 Salair Kusnezker Alatau T a sibirica Egorin 1937 Umgebung von Mariinsk Becken des Jenissei T a suschkini Kastschenko 1905 Sajan Krasnojarsk ostwarts bis zum Baikalsee T a tymensis Egorin 1937 Becken des Wassjugan und des TymDagegen sieht Krystufek im Jahr 2018 die Verbreitungsgrenzen zwischen den einzelnen beschriebenen Unterarten als nicht eindeutig an Er stuft den Sibirischen Maulwurf daher als monotypisch ein 3 Bedrohung und Schutz BearbeitenDer Sibirische Maulwurf ist weit verbreitet und relativ haufig Grossere Bedrohungen fur den Gesamtbestand sind nicht bekannt Die IUCN listet ihn daher als nicht bedroht least concern Im westlichen Sibirien konnen Waldrodungen und damit verbundene Schadigungen angrenzender Graslander zu einem deutlichen Ruckgang der lokalen Bestande fuhren Andererseits schaffen Entwaldungen in bestimmten Regionen auch besiedelbare Areale fur den Sibirischen Maulwurf und ermoglichen so einen Populationszuwachs um teils bis zu dem Zehnfachen In der Vergangenheit wurde er haufig bejagt uberwiegend seines Felles wegen In den 1930er bis 1950er Jahren gelangten so allein im westlichen Sibirien jahrlich zwischen 180 000 und 185 000 Felle in den Handel In Russland steht der Sibirische Maulwurf heute auf der Roten Liste von Burjatien Jakutien und der Oblast Omsk Er kommt in mehreren Naturschutzgebieten vor allein in der Mongolei sind etwa 16 seines Verbreitungsgebietes geschutzt 3 25 Literatur BearbeitenBoris Krystufek und Masaharu Motokawa Talpidae Moles Desmans Star nosed Moles and Shrew Moles In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 552 620 S 609 ISBN 978 84 16728 08 4 M V Zajcev L L Vojta und B I Sheftel Mlekopitayushie fauny Rossii i sopredelnyh territorij Nasekomoyadnye Sankt Peterburg 2014 S 1 390 S 152 158 Einzelnachweise Bearbeiten a b Shin ichiro Kawada Morphological Review of the Japanese Mountain Mole Eulipotyphla Talpidae with the Proposal of a New Genus Mammal Study 41 4 2016 S 191 205 doi 10 3106 041 041 0404 a b c d e f g h M V Zajcev L L Vojta und B I Sheftel Mlekopitayushie fauny Rossii i sopredelnyh territorij Nasekomoyadnye Sankt Peterburg 2014 S 1 390 S 152 158 a b c d e f g h i j k l Boris Krystufek und Masaharu Motokawa Talpidae Moles Desmans Star nosed Moles and Shrew Moles In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 552 620 S 609 ISBN 978 84 16728 08 4 Shin ichiro Kawada Kazuhiro Koyasu Elena I Zholnerovskaya und Sen ichi Oda Analysis of dental anomalies in the Siberian mole Talpa altaica Insectivora Talpidae Archives of Oral Biology 51 11 2006 S 1029 1039 a b Josef Kratochvil und Bohumil Kral Karyotypes and phylogenetic relationships of certain species of the genus Talpa Talpidae Insectivora Zoolicke Listy 21 1972 S 99 208 1 Stanislaw Fedyk und Elena Y Evanitskaya Chromosomes of the Siberian Mole Talpa altaica Nokolsky 1883 Acta Theriologica 17 3 1972 S 496 498 a b c Shin ichiro Kawada M Harada A S Grafodatsky und S Oda Cytogenetic study of the Siberian mole Talpa altaica Insectivora Talpidae and karyological relationships within the genus Talpa Mammalia 66 1 2002 S 53 62 E Gornung M Volleth E Capanna und R Castiglia Comparative cytogenetics of moles Eulipotyphla Talpidae chromosomal differences in Talpa romana and T europaea Cytogenetic Genome Research 121 2008 S 249 254 doi 10 1159 000138892 Yu B Baevskj Cito i kariometricheskie issledvaniya blastocist krota Talpa altaica perioda diapauzy Doklady Akademii Nauk SSSR 176 5 1967 S 1198 1200 B S Yudin Osobennosti razmnozhenie sibirskogo krota Asioscalops altaica Nikolsky 1883 Acta Theriologica 19 24 1974 S 355 366 Robert E Lewis Descriptions of New Fleas from Nepal with Notes on the Genus Callopsylla Wagner 1934 Siphonaptera Ceratophyllidae The Journal of Parasitology 57 4 1971 S 761 771 Islam Gunduz Sadik Demirtas Metin Silsupur Medine Ozmen P David Polly und David T Bilton Notes from the Anatolian underground two new mole taxa from Eastern Turkey together with a revised phylogeny of the genus Talpa Mammalia Eulipotyphla Talpidae Zoological Journal of the Linnean Society 2023 S zlad049 doi 10 1093 zoolinnean zlad049 Kai He Akio Shinohara Kristofer M Helgen Mark S Springer Xue Long Jiang und Kevin L Campbell Talpid Mole Phylogeny Unites Shrew Moles and Illuminates Overlooked Cryptic Species Diversity Molecular Biology and Evolution 34 1 2016 S 78 87 Peter Simon Pallas Zoographia Rosso Asiatica sistens omnium animalium in extenso Imperio Rossico et adiacentibus maribus observatorum recensionem domicilia mores et descriptiones anatomen atque icones plurimorum St Petersburg 1831 S 1 568 S 126 127 2 Alexander Theodor von Middendorff Reise in den aussersten Norden und Osten Sibiriens Band Zwei Teil Zwei Saugethiere Vogel und Amphibien St Petersburg 1853 S 1 256 S 77 3 Gustav Radde Reisen im Suden von Ost Sibirien in den Jahren 1855 1859 incl Band Eins Saugethierfauna St Petersburg 1862 S 1 327 S 115 4 Aleksandr Mihajlovich Nikolskij Puteshestvie v Altajskie gory letom 1882 goda Trudy Sankt Peterburgskago Obshestva Estestvoispytatelej 14 1 1883 S 150 218 S 165 170 Sergei U Stroganov Insectivore mammals of the fauna of the USSR Doklady Akademii Nauk 33 3 1941 S 270 272 Marija Starodubaite Mikhail Potapov Aniolas Sruoga Dalius Butkauskas und Vadim Evsikov Talpa ir Asioscalops genciu kurmiu morfologinu pozymiu skirtumai Veterinarija ir Zootechnika 54 76 2011 S 64 70 P Colangelo A A Bannikova B Krystufek V S Lebedev F Annesi E Capanna und A Loy Molecular systematics and evolutionary biogeography of the genus Talpa Soricomorpha Talpidae Molecular Phylogenetics and Evolution 55 2010 S 372 380 Jean Pierre Hugot Se Hun Gu Carlos Feliu Jacint Ventura Alexis Ribas Jerome Dormion Richard Yanagihara und Violaine Nicolas Genetic variability of Talpa europaea and Nova hantavirus NVAV in France Bulletin de l Academie Veterinaire de France 167 3 2014 S 177 184 Anna A Bannikova Elena D Zemlemerova Paolo Colangelo Mustafa Sozen M Sevindik Artem A Kidov Ruslan I Dzuev Boris Krystufek und Vladimir S Lebedev An underground burst of diversity a new look at the phylogeny and taxonomy of the genus Talpa Linnaeus 1758 Mammalia Talpidae as revealed by nuclear and mitochondrial genes Zoological Journal of the Linnean Society 175 2015 S 930 948 Barbara Rzebik Kowalska New data on Soricomorpha Lipotyphla Mammalia from the Pliocene and Pleistocene of Transbaikalia and Irkutsk Region Russia Acta zoologica cracoviensia 50A 1 2 2007 S 15 48 Anna A Bannikova und Vladimir S Lebedev Order Eulipotyphla In I Y Pavlinov und A A Lissovsky Hrsg The Mammals of Russia A Taxonomic and Geographic Reference Moskau 2012 S 25 72 M Stubbe R Samiya J Ariunbold V Buuveibaatar S Dorjderem T Monkhzul M Otgonbaatar M Tsogbadrakh und Gankhuyag Talpa altaica The IUCN Red List of Threatened Species 2017 e T41478A22321277 5 zuletzt aufgerufen am 27 Juli 2020Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Talpa altaica Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Talpa altaica in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2017 Eingestellt von M Stubbe R Samiya J Ariunbold V Buuveibaatar S Dorjderem T Monkhzul M Otgonbaatar M Tsogbadrakh amp Gankhuyag 2016 Abgerufen am 27 Juli 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sibirischer Maulwurf amp oldid 235688927