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Die Seychellenpalme Lodoicea maldivica auch Seychellennuss genannt ist eine endemische Palmenart die ausschliesslich auf den Seychellen vorkommt Sie ist auf die drei Inseln Praslin Curieuse und Silhouette beschrankt wo sie teils Reinbestande bildet Ihre Samen sind die grossten des Pflanzenreichs Die Pflanze aber auch nur der Samen sind als Coco de Mer bekannt SeychellenpalmeSeychellenpalme Lodoicea maldivica SystematikMonokotyledonenCommelinidenOrdnung Palmenartige Arecales Familie Palmengewachse Arecaceae Gattung LodoiceaArt SeychellenpalmeWissenschaftlicher Name der GattungLodoiceaComm ex DC Wissenschaftlicher Name der ArtLodoicea maldivica J F Gmel Pers Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Blatter 1 2 Blutenstande und Bluten 1 2 1 Mannliche Blutenstande und Bluten 1 2 2 Weibliche Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 2 Verbreitung Standorte und Gefahrdung 3 Systematik 4 Nutzung 5 Belege 5 1 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Seychellenpalme ist eine kraftige haufig hohe solitare unbewehrte Facherpalme Sie ist zweihausig getrenntgeschlechtig diozisch und mehrmals bluhend Der Stamm ist aufrecht an der Basis etwas erweitert und mit unauffalligen Ringen der Blattnarben bedeckt Er erreicht Hohen von 24 Meter bei Stammdurchmessern von bis zu 50 cm 1 Die Krone bildet eine Halbkugel und besteht aus rund 15 bis 20 Blattern 1 Die Palmen wachsen sehr langsam und konnen wahrscheinlich ein Alter von 200 Jahren erreichen 2 Die Chromosomenzahl betragt 2n 34 Blatter Bearbeiten Die Blatter sind induplikat gefaltet costapalmat und verbleiben nach dem Absterben an der Pflanze Marzeszenz bei hoheren Palmen fallen sie unter dem eigenen Gewicht ab Die Blattscheide reisst bald gegenuber dem Blattstiel auf und an der Stielbasis bildet sich eine dreieckige Spalte Der Blattstiel ist 1 8 bis 3 6 m lang 1 Er ist kraftig an der Oberseite mit einer tiefen Rinne an der Unterseite abgerundet Die Unterseite ist mit kleinen schwarzen Punkten besetzt und unregelmassig behaart Die Mittelrippe Costa ist lang allmahlich schmaler werdend und reicht fast bis zum Ende der Spreite Die Blattspreite ist etwa so lang wie der Blattstiel Sie wird bis 5 4 m lang und 3 6 m breit 1 Sie ist steif an der Basis keilformig und auf etwa einem Viertel bis einem Drittel der Lange in einfach gefaltete Segmente geteilt Diese sind kurz zweiteilig bifid die freien Enden hangen oft nach unten Die Oberseite ist glanzend glatt die Unterseite ist stumpf mit einer dicken Behaarung entlang der abaxialen Falten Die Mittelrippen sind an der Unterseite deutlich sichtbar Blutenstande und Bluten Bearbeiten Die Blutenstande sind massiv entspringen zwischen den Blattern interfoliar und sind kurzer als die Blatter zwischen denen sie hangen Mannliche und weibliche Blutenstande sind deutlich unterschiedlich nbsp Mannlicher Blutenstand mit Grunem Taggecko Phelsuma astriata nbsp Mannliche Bluten nbsp Weiblicher Blutenstand mit unreifen Fruchten nbsp Reifer SamenMannliche Blutenstande und Bluten Bearbeiten Die mannlichen Blutenstande besitzen einen kurzen schmalen Blutenstandsstiel Sie sind haufig unverzweigt und enden in einer einzelnen Rachilla blutentragenden Achse oder in zwei bis drei gefingert angeordneten Rachillae Das Vorblatt ist kurz zweikielig und ventral gespalten besitzt aber eine lange geschlossene dreieckige Spitze Es gibt ein Hochblatt am Blutenstandsstiel das den Stiel verbirgt Es ist rohrig und ventral gespalten uber der Mitte und bildet einen langen festen spitzen Schnabel Die Rachillae sind massiv katzchenartig und tragen an der Basis mehrere grosse leere becherartige Hochblatter Uber diesen stehen in schraubiger Anordnung sehr zahe lederige Hochblatter die seitlich verwachsen sind und distal grosse Gruben bilden In jeder dieser Gruben steht ein nach hinten gebogener Wickel aus 60 bis 70 mannlichen Bluten Jede mannliche Blute besitzt eine faserige Brakteole Die drei Kelchblatter sind zu einer asymmetrischen Rohre verwachsen die Zipfel sind frei imbricat und asymmetrisch Die Krone besteht aus einer langen stielartigen Basis und drei langlichen Zipfeln die ungleich breit sind und seitlich nicht um das Androeceum schliessen Die Spitzen der Zipfel sind dick rundlich und imbricat Eine Blute enthalt 17 bis 22 Staubblatter die an der Oberflache eines verlangerten Receptaculums stehen Die Filamente sind kurz breit die Antheren sind langlich die Spitzen ruckwarts gebogen und latrors Das Stempelrudiment ist saulenformig und dreiteilig Der Pollen ist ellipsoidisch und bisymmetrisch Die Keimoffnung ist ein distaler Sulcus Die langste Achse misst 61 bis 68 Mikrometer Weibliche Blutenstande und Bluten Bearbeiten Der weibliche Blutenstand ist unverzweigt Er besitzt ein Vorblatt und zwei selten bis drei rohrige Hochblatter am Blutenstandsstiel Diese sind ventral gespalten haben ein langes spitzes Ende ahnlich wie an den mannlichen Blutenstanden Es gibt nur eine Rachilla die eine direkte Verlangerung des Blutenstandsstiels ist Sie ist kurz breit zickzackformig gebogen und zum Ende hin verschmalert Sie besitzt mehrere leere becherformige Hochblatter Die nachfolgenden Hochblatter sind gross und tragen jedes eine weibliche Blute Die weibliche Blute ist die grosste bekannte Blute bei den Palmengewachsen Die Bluten sind ungestielt eiformig und besitzen an der Basis zwei seitliche grosse becherformige Brakteolen Die drei Kelchblatter sind frei imbricat lederig rundlich und basal dicker werdend Die drei Kronblatter gleichen den Kelchblattern Die Staminodien sind dreieckig niedrig basal verwachsen und besitzen mehrere spitze Enden Das Gynoeceum ist eiformig besteht aus drei Fruchtblattern ist dreijahrig mit einem zentralen dreilappigen Septalnektarium Der Griffelbereich ist breit dreieckig und faserig Die drei Narben sind kurz und zuruckgebogen Die Samenanlagen sind geschnabelt orthotrop seitlich geflugelt und haben zwei seitliche Korper moglicherweise nicht entwickelte Samenanlagen Fruchte und Samen Bearbeiten Die Frucht ist sehr gross und wird bis 50 cm lang 1 Sie ist eiformig und zugespitzt Sie enthalt einen selten bis drei Samen Das Exokarp ist glatt das Mesokarp faserig Das Endokarp besteht aus einem bis drei zweilappigen dicken und harten Steinkernen Der Samen ist der grosste bekannte Pflanzensamen Er ist zweilappig wie der Steinkern das Endosperm ist dick relativ hart hohl und homogen Der Embryo sitzt apikal im Sinus zwischen den beiden Lappen Ein Samen hat ein Gewicht von 10 bis 25 kg Da eine Frucht bis zu drei Samen enthalten kann betragt ihr Gewicht bis 45 kg 3 Eine Palme bildet meist nur eine Frucht pro Jahr Die Reifung der Frucht dauert bis zu sieben Jahre 2 Verbreitung Standorte und Gefahrdung Bearbeiten nbsp Wald aus SeychellenpalmenDie Seychellenpalme ist auf den Seychellen endemisch Sie ist heute auf die Hange und Taler von Praslin und Curieuse beschrankt In der Vergangenheit kam sie auch auf den Nachbarinseln vor Sie fehlt in den Kustenebenen und auf den Bergkammen Sie wachst auf fast allen Boden Ihr bestes Wachstum zeigt sie in Waldern uber tiefen gut wasserzugigen Talboden Hier bildet die Seychellenpalme fast reine Bestande oder gemischte Bestande mit anderen Palmen wie Deckenia nobilis oder mit der Schraubenpalme Pandanus hornei Diese Bestande zeichnen sich durch geringen Unterwuchs aus was durch den Lichtmangel und die hohe Blattstreu bedingt ist In der Stammrinde wachsen Epiphyten wie etwa Flechten In der Krone um die Blutenstande konnen Farne wachsen Mit den Palmenbestanden eng verbunden sind einige endemische Tierarten der Kleine Vasapapagei Coracopsis nigra barklyi Seychellen Rotschnabelbulbul Hypsipetes crassirostris und die drei Gecko Arten Phelsuma sunbergi Phelsuma astriata und Ailuronyx seychellensis 4 Die IUCN gab 2011 die Gesamtpopulation mit 8282 erwachsenen Individuen an Die meisten kommen in drei Subpopulationen vor im Vallee de Mai in Fond Ferdinand und auf Curieuse 4 In den letzten drei Generationen wird der Ruckgang der Population auf rund 30 geschatzt Grunde fur den Habitatverlust sind naturliche Brande und Brandrodung Infrastrukturausbau eingefuhrte Pathogene und Parasiten und das Sammeln und Wildern von Nussen und Samen Der Gefahrdungsgrad wird als endangered stark gefahrdet eingestuft 4 Systematik BearbeitenDie Gattung Lodoicea wird innerhalb der Familie Arecaceae in die Unterfamilie Coryphoideae Tribus Borasseae und Subtribus Lataniinae gestellt Die Gattung ist monotypisch sie besteht aus der einzigen Art Lodoicea maldivica Ihre Schwestergruppe ist moglicherweise die Gruppe aus Borassodendron und Borassus In der World Checklist of Selected Plant Families der Royal Botanic Gardens Kew wird nur die Art Lodoicea maldivica anerkannt 5 Die Gattung wurde nach dem franzosischen Konig Ludwig XV benannt 6 Das Artepitheton maldivica bezieht sich auf die Malediven und stammt aus einer Zeit als die Samen nur von angeschwemmten Exemplaren von den Malediven bekannt waren 1 Nutzung BearbeitenDie Blatter werden lokal zum Dachdecken und fur Flechtarbeiten verwendet Aus dem Holz werden Palisaden und Wassertroge hergestellt Aus den Samen wird Essgeschirr hergestellt Sie finden auch als Elfenbein Ersatz sog vegetabiles Elfenbein Verwendung Mit dem Flaum junger Blatter werden Polster gefullt Der Verkauf der Nusse an Touristen ist eine bedeutende Einkommensquelle wobei die Gesamtzahl der Fruchte begrenzt ist Das Fruchtfleisch ist essbar Belege BearbeitenJohn Dransfield Natalie W Uhl Conny B Asmussen William J Baker Madeline M Harley Carl E Lewis Genera Palmarum The Evolution and Classification of Palms Zweite Auflage Royal Botanic Gardens Kew 2008 ISBN 978 1 84246 182 2 S 323 325 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Robert Lee Riffle Paul Craft An Encyclopedia of Cultivated Palms Timber Press Portland 2007 ISBN 978 0 88192 558 6 S 381f a b H Walter Lack William J Baker Die Welt der Palmen The World of Palms Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin Dahlem Berlin 2011 ISBN 978 3 921800 69 0 S 56 P Barry Tomlinson The uniqueness of palms Botanical Journal of the Linnean Society 2006 Band 151 S 5 14 a b c Lodoicea maldivica in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN abgerufen 14 April 2012 Lodoicea In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 14 April 2012 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Seychellenpalme Lodoicea maldivica Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lodoicea maldivica in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Pflanze des Monats November 2002 der Uni Bonn Geschichte der Seychellen Nuss Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seychellenpalme amp oldid 238036282