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Schyrokolaniwka ukrainisch Shirokolanivka russisch Shirokolanovka Schirokolanowka fruherer deutscher Name Landau ist ein Dorf im Suden der Ukraine mit etwa 1800 Einwohnern SchyrokolaniwkaShirokolanivkaSchyrokolaniwka Ukraine SchyrokolaniwkaBasisdatenOblast Oblast MykolajiwRajon Rajon MykolajiwHohe 55 mFlache 3 494 km Einwohner 1 833 2001 Bevolkerungsdichte 525 Einwohner je km Postleitzahlen 57063Vorwahl 380 5163Geographische Lage 47 10 N 31 26 O 47 1675 31 433611111111 Koordinaten 47 10 3 N 31 26 1 OKATOTTH UA48060310160055169KOATUU 4821785601Verwaltungsgliederung 1 DorfAdresse vul Lenina 98 8257063 s ShirokolanivkaStatistische InformationenSchyrokolaniwka Oblast Mykolajiw Schyrokolaniwkai1 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Grundungsgeschichte der Kolonie Landau 2 2 20 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Personlichkeiten 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Landau im SchwarzmeergebietSchyrokolaniwka befindet sich im Westen der Oblast Mykolajiw im Rajon Mykolajiw und liegt am Ostufer des Oberlaufes des Beresan ein 49 km langer Zufluss zum Schwarzen Meer der aber nur im Unterlauf das ganze Jahr Wasser fuhrt Das ehemalige Rajonzentrum Wesselynowe liegt 36 km nordwestlich und das Oblastzentrum Mykolajiw 53 km sudostlich des Dorfes Am 28 November 2019 wurde das Dorf ein Teil der neugegrundeten Landgemeinde Stepowe 1 bis dahin bildete es zusammen mit dem Dorf Pischtschanyj Brid Pishanij Brid ehemals das schwarzmeerdeutsche Dorf Speyer die gleichnamige Landratsgemeinde Schyrokolaniwka Shirokolanivska silska rada Schyrokolaniwska silska rada im Suden des Rajons Wesselynowe Seit dem 17 Juli 2020 ist es ein Teil des Rajons Mykolajiw 2 Geschichte BearbeitenGrundungsgeschichte der Kolonie Landau Bearbeiten Die Kolonie wurde von katholischen Einwanderern gegrundet und war eine der sieben Mutterkolonien des Kolonistenbezirkes Beresan die 1809 3 gegrundet wurden Die Einwanderer kamen aus den durch die Napoleonischen Kriege verheerten Rheinprovinzen und folgten dem Einladungsmanifest von Zar Alexander I 4 sich bei Odessa niederzulassen Die Besiedlung des Gebietes und nicht nur dieses mit auslandischen Kolonisten war notwendig geworden nachdem alle Versuche gescheitert waren das nach dem Friedensschluss von Jassy vom 29 Dezember 1791 zwischen Russland und dem Osmanischen Reich an Russland gefallene Land mit Einheimischen zu besiedeln Von den Erstansiedlern der Kolonie stammten 66 Familien aus der Sudpfalz und 27 aus dem Unterelsass 5 6 Laut Stummp 63 Familien aus der Pfalz und 48 aus dem Elsass Die meisten Familien der Pfalzer kamen aus den Kreisen Germersheim Bergzabern Landau und Pirmasens die meisten Elsasser aus dem Kanton Weissenburg Zur Erinnerung an ihre alte Heimat wurde die Kolonie Landau genannt Alle Mutterkolonien am Beresan Karlsruhe Katharinental Landau Munchen Rastatt Rohrbach Speyer Sulz heute zerstort Waterloo und Worms gehorten ursprunglich zum Grossliebentaler Gebiet Ab 1813 bildeten sie das Beresaner Siedlungsgebiet das eine Landflache von 55 597 Desjatinen umfasste und seinen Verwaltungssitz in Landau hatte Die katholische Gemeinde Landau gehorte zum Dekanat Nikolajew und 1811 wurde die Pfarrei Landau gegrundet Die erste Pfarrkirche wurde 1821 erbaut ihr folgte Mitte der 1830er Jahre eine zweite Kirche 1863 wurde dann die dritte und letzte Pfarrkirche erbaut 20 Jahrhundert Bearbeiten Seit 1907 befand sich in Landau eine Zentralschule und seit 1908 auch ein Madchen Progymnasium Ferner gab es im Ort noch zwei Volksschulen an denen 1912 elf Lehrer 414 Schuler unterrichteten Auch gab es im Ort ein Armen und ein Krankenhaus mit zwolf Betten sowie eine Waisenkasse Ab dem 18 Januarjul 31 Januar 1918greg gehorte Landau zur Sowjetrepublik Odessa die zwei Monate nach ihrer Grundung am 13 Marz 1918 kurz nach dem Separatfrieden 27 Januarjul 9 Februar 1918greg zwischen den Mittelmachten und der Ukrainischen Volksrepublik und dem Friedensvertrag von Brest Litowsk mit Sowjetrussland 3 Marz 1918 endete als sie von deutschen und osterreichisch ungarischen Truppen besetzt wurde Mit der Verwaltungseinteilung vom 30 April 1925 wurden die Gemeinden des Beresaner Gebiets zu einem deutschen nationalen Rajon Landau zusammengefasst Verwaltungssitz des Rajons wurde Landau Bei der Grundung des Rajons bestand er aus 19 deutschen und funf ukrainischen Siedlungen mit insgesamt 25 859 Einwohnern Davon waren 23 521 Deutsche 91 1 265 Ukrainer 4 9 437 Russen 1 7 und 398 Juden 1 5 Im Mai 1926 erfolgte die Umbenennung in Karl Liebknecht Rayon Landau in Karl Liebknecht Karla Libknehta nach dem deutschen Marxisten Karl Liebknecht 7 8 9 Nachdem im September 1930 die Verwaltungseinheiten abgeschafft wurden wurde im Februar 1932 das Gebiet Odessa geschaffen dem der Rajon Karl Liebknecht Landau angehorte Der deutsche Rajon Karl Liebknecht wurde Mitte April 1939 aufgelost und seine Dorfer anderen Rayons zugeteilt 10 Wahrend des Zweiten Weltkrieges war das Dorf zwischen September 1941 und 1944 Hauptort des Rajon Landau im Rajon Berezovca im rumanisch besetzten Transnistrien Ausserdem war Landau Sitz des Sonderkommando R Russland das zur SS Organisation Hauptamt Volksdeutsche Mittelstelle gehorte Leiter war ab Juli 1941 Horst Hoffmeyer Diesem Sonderkommando unterstanden die im Siedlungsgebiet der Schwarzmeerdeutschen lebenden 128 949 11 Volksdeutsche in 228 Dorfern die von der rumanischen Verwaltung ausgenommen waren Die deutschstammige Bevolkerung wurde Anfang 1944 von der Volksdeutschen Mittelstelle auch Volksdeutsche Mittelstelle offizielle Abkurzung VoMi mit Sitz in Odessa im letzten Moment vor der zuruckkehrenden Roten Armee als Administrativumsiedler 12 in den Warthegau umgesiedelt Die Vorbereitungen zu diesem Auszug mussten in aller Stille getroffen werden da nichts nach draussen dringen durfte Die Leitung hatte SS Obersturmbannfuhrer Bruno Muller auf Befehl des SS Brigadefuhrers und Generals der Polizei Horst Hoffmeyer ubernommen Er bereitete die Plane vor in denen Marschwege Abmarschzeiten Verpflegstellen Flussubergange Auffangraume usw genau festgelegt waren Da der Treck nur mit landesublichen Pferdegespannen Panjewagen vor sich gehen konnte mussten Pferde Wagen und Geschirre beschafft werden 13 Seit Weihnachten lebte die Bevolkerung unter standigem Druck da sie nicht wusste ob sie fort musste oder bleiben durfte Am 12 Marz 1944 um 11 Uhr wurde die telefonische Meldung aus Odessa durchgegeben Alarmstufe 4 Die Russen hatten den Oberlauf des Bug uberschritten 14 Am 13 Marz 1944 einem Montag um 3 Uhr fruh befahl ein Funkspruch der VoMi aus Odessa den Abmarsch Am 16 Marz 1944 war es so weit Die Treckwagen sammelten sich auf der Anhohe vor dem Dorf in Richtung Rohrbach heute Nowoswitliwka Erst nach Stunden setzte sich der Landauer Treck in Bewegung Uber Owidiopol wo sie den Dnister Lima uberquerten fuhrte der Weg durch Bessarabien die Dobrudscha das Banat und kurz darauf die reichsdeutsche Grenze 15 Das Dorf wurde 1945 in Schyrokolaniwka umbenannt ebenso wurde ein gleichnamiger Rajon Schyrokolaniwka eingerichtet Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten1811 1859 1918 16 1919 1926 1943470 1 958 2 403 2 541 2 653 2 596Quelle 1811 1918 17 18 1919 1943 19 Personlichkeiten BearbeitenMarkus Glaser 1880 1950 romisch katholischer Bischof und Apostolischer Administrator Michael Seifert 1924 2010 NS KriegsverbrecherSiehe auch BearbeitenListe deutscher Bezeichnungen ukrainischer Orte Schwarzmeerdeutsche Kriegsverbrechen der Roten Armee im Zweiten WeltkriegWeblinks BearbeitenOrtsplan von Landau Informationen zum Ort Landau englisch Bilder des Ortes Landau englisch Fotos von Landau Kirche von Landau PDF 2 0 MB in 200 Jahre Ansiedlung der Deutschen im Schwarzmeergebiet Seite 7Einzelnachweise Bearbeiten Vidpovidno do Zakonu Ukrayini Pro dobrovilne ob yednannya teritorialnih gromad u Mikolayivskij oblasti na teritoriyah Veselinivskogo ta Mikolayivskogo rajoniv Katerinivska Kubryacka Shirokolanivska silski radi Veselinivskogo rajonu ta Stepivska silska rada Mikolayivskogo rajonu rishennyami vid 27 i 28 listopada 2019 roku Verhovna Rada Ukrayini Postanova vid 17 07 2020 807 IX Pro utvorennya ta likvidaciyu rajoniv Karl Stummp Die Auswanderung aus Deutschland nach Russland in den Jahren 1763 1862 Landsmannschaft der Deutschen aus Russland 9 Auflage 2009 S 90 Alexanders I Ansiedlungsmanifest vom 20 Februar 1804 Memento des Originals vom 27 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www migrationsmuseum it Beresan District Odessa Newsletter Ausgabe 1 1 Juni 1996 Seite 4 5 Memento des Originals vom 13 November 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www grhs org englisch PDF 471 kB 200 Jahre Ansiedlung der Deutschen im Schwarzmeergebiet Seite 5 17 Memento des Originals vom 13 November 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot lmdr de PDF 2 0 MB Herausgegeben von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e V Autor Dr Alfred Eisfeld Karl Stumpp Grundung der deutschen Siedlungen im Gebiet Odessa und die Herkunft der Einwanderer in Heimatbuch 1956 Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e V S 7 Cohen Saul Bernard Jahr 2008 The Columbia Gazetteer der Welt P bis Z New York Columbia University Press Seite 3564 Zimmer Adrian Jahr 2009 Alternative Ortsnamen A Worldwide Worterbuch Jefferson NC McFarland amp Co Seite 188 200 Jahre Ansiedlung der Deutschen im Schwarzmeergebiet Seite 5 17 Memento des Originals vom 13 November 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot lmdr de PDF 2 0 MB Herausgegeben von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e V Autor Dr Alfred Eisfeld Ingeborg Fleischhauer Unternehemen Barbarossa und die Zwangsumsiedlung der Deutschen in der UdSSR Heft 2 Jahrgang 30 1982 S 305 Administrativumsiedler waren ca 228 000 Volksdeutsche die nach einer Anordnung der Militar und Zivilverwaltung des Dritten Reiches in den besetzten Gebieten der UdSSR Reichskommissariat Ukraine rumanische Transnistrien ohne einen zwischenstaatlichen Vertrag in den Jahren 1942 44 in den Warthegau oder ins Altreich umgesiedelt wurden Fast alle von ihnen hatten bis Kriegsende die deutsche Staatsburgerschaft verliehen bekommen Marburger Zeitung Der Treck der dreihundertfunzigtausend 24 Juli 1944 S 2 Waldemar Schwindt Viktor Schafer Eduard Stephan Der Siebte Treck Heimatbuch der Deutschen aus Russland Landsmannschaft der Deutschen aus Russland Stuttgart 2004 S 29 Paul Milata Zwischen Hitler Stalin und Antonescu Rumaniendeutsche in der Waffen SS Bohlau Verlag Koln Weimar 2007 S 127 nach anderen Quellen 1 363 Beresan District Odessa Newsletter Ausgabe 1 1 Juni 1996 Seite 4 5 Memento des Originals vom 13 November 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www grhs org englisch PDF 471 kB 200 Jahre Ansiedlung der Deutschen im Schwarzmeergebiet Seite 5 17 Memento des Originals vom 13 November 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot lmdr de PDF 2 0 MB Herausgegeben von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e V Autor Dr Alfred Eisfeld Karl Stumpp Grundung der deutschen Siedlungen im Gebiet Odessa und die Herkunft der Einwanderer in Heimatbuch 1956 Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e V S 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schyrokolaniwka amp oldid 239387863