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Schweizer Truppen in preussischen preussischen Diensten gab es zwischen 1696 und 1848 zwei eine Palastwache und ein Spezial Bataillon Brandenburgischer AdlerDie Schweizer Palastwache war 1696 1713 zustandig fur die Sicherheit des Kurfursten und im Innern seiner Palaste Das Garde Schutzen Bataillon Bataillon des Tirailleurs de la Garde entstand 1804 aus der Doppelrolle von Neuenburg als preussisches Furstentum und Kanton der Schweizer Eidgenossenschaft Schweizer Truppen in fremden Diensten hiess der von Behorden der Eidgenossenschaft mit Staatsvertragen geregelte Solddienst von gefuhrten ganzen Truppenkorpern im Ausland Diese Vertrage enthielten ein Kapitel das die militarischen Angelegenheiten regelte die sogenannte Kapitulation oder Privatkapitulation wenn einer der Vertragspartner ein privater Militarunternehmer war Inhaltsverzeichnis 1 Ubersicht der Schweizer Truppen in preussischen Diensten 2 Die Palastwache Friedrichs III I 1696 3 Das Spezial Bataillon zum speziellen Dienst fur Ihre Majestat 1814 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseUbersicht der Schweizer Truppen in preussischen Diensten BearbeitenKurfurstentum Brandenburg 1618 1701 Bezeichnung JahrKurfurst Friedrich III von Brandenburg 1688 1713Herzog in Preussen 1688 17011 1 Schweizer Palastwache 1696 1713Konigreich Preussen 1701 1871 Bezeichnung JahrKonig Friedrich I in Preussen 1701 1713Kurfurst von Brandenburg 1688 1713Konig Friedrich Wilhelm III von Preussen 1797 1840Kurfurst von Brandenburg 1797 18062 2 Garde Schutzen Bataillon 1814 1848Konig Friedrich Wilhelm IV von Preussen 1840 1861 Haus Brandenburg nbsp Friedrich III Friedrich I nbsp Friedrich Wilhelm III nbsp Friedrich Wilhelm IV Die Palastwache Friedrichs III I 1696 Bearbeiten nbsp Schweizer Garde bei der Kronung Friedrichs I 1701 in Konigsberg nbsp Seine Vorganger wurden zu ihrem Schutz von einer Ad hoc Einheit von 150 Mann begleitet der sogenannten Konigswache wenn sie Anfang des 17 Jahrhunderts die Brandenburg zugesprochenen jedoch unsicheren Herzogtum Kleve und Grafschaft Mark besuchten Markgraf und Kurfurst Herzog Friedrich III von Brandenburg wechselte 1696 zu einer stehenden Palastwache Bezeichnung Einsatzdauer 1 Schweizer Palastwache 1 2 1696 1713Jahr Vertragspartner 1696 auf Gesuch von Markgraf und Kurfurst Herzog Friedrich III von Brandenburg 3 ihm die Mannschaft zur Errichtung einer distinguierten Leibgarde zu stellen abgeschlossene Kapitulation mit den protestantischen Orten Bestand Formation 1 Kompanie von 104 Mann mit 24 Offizieren und 80 Soldaten nach dem Muster der franzosischen Hundertschweizer Besitzer Kommandant Namensgeber 1696 der erste Kommandanten Oberst Hauptmann Imbert Rollaz du Rosey 4 aus Rolle 1704 nach seinem Tod bis zur Auflosung der Einheit gefolgt von Oberst Hauptmann Sigmund von Erlach 5 aus Bern Herkunft Kader Truppe aus den protestantischen Orten geworben in Basel 3 1697 in Frankfurt a M ausgeschifft Einsatz Ereignisse Einsatz als Wache am kurfurstlichen Hof Brandenburgs zustandig fur das Innere der markgraflichen spater koniglichen Palaste Die Kompanie begleitete Friedrich III nach Konigsberg zu seiner Selbstkronung als Friedrich I Konig in Preussen Nach seinem Tod 1713 wurde die Schweizer Palastwache aufgelost Das Spezial Bataillon zum speziellen Dienst fur Ihre Majestat 1814 BearbeitenDas Spezial Bataillon Bataillon des Tirailleurs de la Garde Garde Schutzen Bataillon entstand aus der speziellen Situation von Neuenburg das als Furstentum mit der Alten Eidgenossenschaft informell verbundet war nbsp Uniformen des Garde Schutzen Bataillons 18151707 wurde der namentlich von Bern bevorzugte Friedrich I Konig in Preussen Nachfolger des erloschenen Hauses Orleans Longueville im Furstentum Neuenburg Valangin Er fuhrte den Titel souveraner Furst von Oranien Neuchatel und Valangin liess jedoch das Furstentum von Gouverneuren regieren Diese residierten im Schloss von Neuenburg oder in Berlin residierten und fuhrten zahlreiche Neuerungen ein Im Nachgang zur franzosischen Revolution wurde Neuenburg 1798 anders als die Eidgenossen unter dessen Schirm es sich gestellt hatte von Besetzung und der Helvetischen Republik verschont 1806 im Pariser Vertrag jedoch von Preussen Napoleon I uberlassen Er setzte Feldmarschall Louis Alexandre Berthier als Fursten von Neuenburg ein Berthier selber nie vor Ort anwesend dankte bereits 1814 nach dem Sturz Napoleons wieder zu Gunsten Preussens ab Dies veranlasste Friedrich Wilhelm III noch im selben Jahr zum Besuch des ersten und einzigen eines preussischen Konigs in Neuenburg und zum Einverstandnis Neuenburg 1815 vom Wiener Kongress gleichzeitig als Schweizer Kanton und preussisches Furstentum anerkannt noch 1814 auf der Basis des Bundesvertrages als 20 Kanton in die Schweizerische Eidgenossenschaft eintreten zu lassen Mit der Absicht sich das konigliche Wohlwollen zu sichern sowie mit dem Hintergedanken sich bei dessen Rekrutierung unangepasster Ruckkehrer sowie sonstiger entwurzelten Menschen aus den napoleonischen Kriegen entledigen zu konnen bat der Neuenburger Staatsrat daraufhin Friedrich Wilhelm III um die Erlaubnis ein Spezial Bataillon zum speziellen Dienst fur Ihre Majestat aufstellen zu durfen Worauf nach dessen umgehender Einwilligung 1814 in Paris das preussische Bataillon des Tirailleurs de la Garde errichtet wurde Hauptartikel Garde Schutzen Bataillon Bezeichnung Einsatzdauer 2 Garde Schutzen Bataillon 1 2 6 1814 1848Jahr Vertragspartner 1814 Kapitulation mit 15 Artikeln abgeschlossen vom Neuenburger Staatsrat mit Friedrich Wilhelm III Konig in PreussenBestand Formation 1 Bataillon von 429 Mann in 4 Kompanien a 4 Zuge mit 22 Soldaten pro Zug Die Kapitulation legte den Sollbestand des Bataillons mit 23 Offizieren 40 Unteroffizieren und 352 Soldaten davon 9 Musiker sowie 5 Spezialisten fest Besitzer Kommandant Namensgeber bis 1817 unter dem Kommando von Major Charles Gustave de Meuron 7 aus Saint Sulpice 1815 wahrend eines Urlaubs vier Monate von Major Johann Paul Franz von Lucadou ursprunglich aus Morges stammend vertreten anschliessend folgten preussische Kommandanten 1817 Major Konstantin von Witzleben 1818 Major Friedrich von Tilly 1829 Oberstleutnant Ferdinand von Grabowski 1830 Oberstleutnant Karl Wilhelm Ferdinand von Thadden 1840 Oberstleutnant Karl August von Brandenstein 1847 bis zum Ende 1848 Major Gustav von ArnimHerkunft Kader Truppe Die Rekrutierung des Garde Schutzen Bataillons gestaltete sich wesentlich muhsamer als der Staatsrat sich dies vorgestellt hatte Der Neuenburger Nachwuchs stockte trotz aller Bemuhungen und laufender Herabsetzung der Anforderungen Der Bestand und das Niveau des Offizierskorps verbesserten sich erst als vermehrt preussische Offiziere vorerst abkommandiert und schliesslich fest eingeteilt eintraten Disziplin Ordnung und Leistungsstand der Mannschaft des Garde Schutzen Bataillons stiegen sobald preussische Unteroffiziere die aus den napoleonischen Diensten erfahrenen Neuenburger Veteranen erganzten Die Werbung der Mannschaften erwies sich als besonders schwierig Die allgemeine Kriegsmudigkeit das weitentfernte und als Dienstherr unbekannte Preussen die nicht durchwegs konkurrenzfahige Besoldung und die fremde deutsche Sprache machten sich in Neuenburg negativ bemerkbar Immer wieder wurden daraufhin die Kapitulationsbedingungen grosszugiger interpretiert was die Ruckweisungsrate des preussischen Aushebungsoffiziers in Neuenburg und die Desertionsrate der Mannschaft zeitweise drastisch erhohte Einsatz Ereignisse Der jahrelange eintonige Garnisonsdienst in Berlin wurde nur durch das tagliche Exerzieren die beliebten Scheibenschiessubungen und die Paraden bei den regelmassig stattfindenden militarischen und anderen Feiern unterbrochen Im Verlaufe der Zeit sei es auch gelungen den grossten Teil der Mannschaft an die legendare preussische Disziplin zu gewohnen 6 Das Garde Schutzen Bataillon nahm insgesamt an drei Feldzugen mit unterschiedlichem Erfolg teil Gleich 1815 an einer Kampagne gegen Frankreich nach Paris bei der es infolge verschiedener Mangel nicht zum Einsatz kam Statt nach deren Abschluss nach Berlin zuruckzukehren desertierten grosse Teile bis zu 50 Mann pro Tag und brachten den Kommandanten Major de Meuron in grosse Schwierigkeiten denen und weiteren er schliesslich 1817 durch seinen Rucktritt ein Ende bereitete Ganz zum Schluss im Revolutionsjahr 1848 bei den Strassenkampfen in Berlin und 1849 im Feldzug gegen Danemark taten sich jedoch die verbliebenen Neuenburger Soldaten durch aussergewohnlichen Kampfgeist und grosse Tapferkeit hervor Da war das Ende der Schweizer Truppen in preussischen Diensten jedoch bereits eingelautet Da das Garde Schutzen Bataillon 1848 nur noch aus einer Minderheit von Schweizern bestand wurde es durch die Macht des Faktischen bedingt stillschweigend formlos und ohne offiziellen Beschluss nicht mehr in Neuenburg sondern ab 1848 in Potsdam rekrutiert Als leichte Infanterie im Gardekorps dem preussischen Heer zugeteilt wurde es 1918 nach dem Ersten Weltkrieg endgultig aufgelost1859 war Preussen nach dem sogenannten Neuenburgerhandel gezwungen de jure auf das Furstentum Neuenburg zu verzichten jedoch bis heute nicht auf den zugehorigen Titel Preussen blieb jedoch auch nach dem Ende der Neuenburger Periode des Garde Schutzen Bataillons noch bis zum Ende des Ersten Weltkrieges eine gute Adresse fur Schweizer Offiziere die dort zur Ausbildung oder im Dienstverhaltnis weilten und sich teilweise auch niederliessen Siehe auch BearbeitenGarde Schutzen Bataillon Schweizer Truppen in fremden DienstenLiteratur BearbeitenBeat Emmanuel May von Romainmotier 8 Histoire Militaire de la Suisse et celle des Suisses dans les differents services de l Europe Tome VII J P Heubach et Comp Lausanne 1788 OCLC 832583553 Karl Muller von Friedberg Chronologische Darstellung der eidgenossischen Truppenuberlassungen an auslandische Machte Huber und Compagnie St Gallen 1793 OCLC 716940663 Auguste Bachelin 9 Jean Louis ein Roman aus Alt Neuenburg Attinger Freres Neuchatel 1895 OCLC 605084540 Eugene Vodoz Le Bataillon Neuchatelois des Tirailleurs de la Garde de 1814 a 1848 Attinger Freres Neuchatel 1902 OCLC 602169922 Alfred von Besser Geschichte des Garde Schutzen Bataillons Ernst Siegfried Mittler und Sohn Berlin 1910 OCLC 72018836 Moritz von Wattenwil Die Schweizer in fremden Kriegsdiensten Separatdruck aus dem Berner Tagblatt Bern 1930 OCLC 72379925 Paul de Valliere 10 Henry Guisan Ulrich Wille Treue und Ehre Geschichte der Schweizer in fremden Diensten Ubersetzt von Walter Sandoz Les editions d art ancien Lausanne 1940 OCLC 610616869 Rudolf Gugger Preussische Werbungen in der Eidgenossenschaft im 18 Jahrhundert Quellen und Forschungen zur brandenburgischen und preussischen Geschichte Band 12 Duncker und Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 08760 7 Dissertation Universitat Bern 1995 301 Seiten OCLC 38132858 Weblinks BearbeitenMundung Preussische Steinschlossbuchse mit Ladestock um 1815 Preussisches Perkussionsgewehr M1839 Uniformrock des Garde Schutzen Formationsgeschichte des Garde Schutzen BataillonsEinzelnachweise Bearbeiten a b Moritz von Wattenwil Die Schweizer in fremden Kriegsdiensten Separatdruck aus dem Berner Tagblatt Bern 1930 a b Heinrich Turler Viktor Attinger Marcel Godet Historisch Biographisches Lexikon der Schweiz Vierter Band Neuenburg 1927 a b Alfred von Welck Schweizer Soldtruppen in kursachsischen Diensten 1656 1681 Dr Hubert Ermisch Neues Archiv fur Sachsische Geschichte Band 13 S 224 Wilhelm Baensch Koniglich Sachsische Hofverlagsbuchhandlung Dresden 1892 Gerome Guisolan de Rolaz Imbert In Historisches Lexikon der Schweiz Barbara Braun Bucher von Erlach Sigmund In Historisches Lexikon der Schweiz a b Eugene Vodoz Le bataillon neuchatelois des tirailleurs de la garde de 1814 a 1848 In Revue Militaire Suisse Band 46 1901 Cyrille Gigandet Meuron Charles Gustave de In Historisches Lexikon der Schweiz Marti Weissenbach Karin May Beat Emmanuel von Romainmotier In Historisches Lexikon der Schweiz Klauser Eric Andre Bachelin Auguste In Historisches Lexikon der Schweiz Meuwly Olivier Valliere Paul de In Historisches Lexikon der Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweizer Truppen in preussischen Diensten amp oldid 213713919