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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Schnellbootflottille Begriffsklarung aufgefuhrt Die Schnellbootflottille SFltl war ein Grossverband der Deutschen Marine Sie wurde 1957 als Kommando der Schnellboote aufgestellt und 2006 aufgelost Ihre verbleibenden Einheiten wurden in die Einsatzflottille 1 eingegliedert Schnellbootflottille SFltl Verbandszeichen Wappen Aktiv 1957 bis 29 Juni 2006Staat DeutschlandStreitkrafte BundeswehrTeilstreitkraft Deutsche MarineTyp KommandobehordeUnterstellung FlottenkommandoLetzter Sitz des Stabes Warnemunde Hohe Dune Mecklenburg VorpommernFuhrungLetzter Kommandeur Kapitan zur See Matthias KahlerInsignienFlottillenstander des Kommandeurs der Schnellbootflottille Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Organisation 3 Kommandeure 4 Unterstellte Verbande 4 1 1 Schnellbootgeschwader 4 1 1 Kommandeure 1 Schnellbootgeschwader 4 2 2 Schnellbootgeschwader 4 2 1 Kommandeure 2 Schnellbootgeschwader 4 3 3 Schnellbootgeschwader 4 3 1 Kommandeure 3 Schnellbootgeschwader 4 4 5 Schnellbootgeschwader 4 4 1 Kommandeure des 5 Schnellbootgeschwaders 4 5 7 Schnellbootgeschwader 4 5 1 Kommandeure des 7 Schnellbootgeschwaders 5 Auftrag und Ausrustung 5 1 Einsatzkonzepte und Waffensysteme 5 2 Nicht verwirklichte Projekte 5 2 1 Kleine Schnellboote Klassen 150 und 151 5 2 2 Erprobungsboote Klassen 152 und 153 5 2 3 Grosses Kampfboot Klasse 130 5 2 4 Schnellboote Klassen 144 145 146 und 147 5 2 5 Tragflugelboote Klassen 160 161 und 162 5 2 6 Waffensysteme 6 Boots und Schiffsnamen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Rahmen des Aufbaus der damaligen Bundesmarine wurde das Kommando der Schnellboote KdoS am 1 Oktober 1957 in Flensburg vgl Marinestutzpunktkommando Flensburg Murwik aufgestellt Bei der Aufstellung existierte bereits das 1 Schnellbootgeschwader das am 1 April 1956 aus dem vormaligen British Baltic Fishery Protection Service hervorgegangen war und zunachst dem Kommando der Marineausbildung unterstand Das KdoS unterstand als Typkommando fur alle Schnellboote dem damaligen Kommando der Seestreitkrafte das spater zunachst in Kommando der Flotte dann in Flottenkommando umbenannt wurde Diese Unterstellung blieb durchgehend auch nach der Umbenennung in Schnellbootflottille 1967 erhalten Die Flottille wurde von einem Kapitan zur See gefuhrt Der Stab war bis 1994 in Flensburg stationiert und verlegte am 4 Oktober 1994 nach Warnemunde Am 29 Juni 2006 wurde die SFltl aufgelost Das verbliebene 7 Schnellbootgeschwader wurde der Einsatzflottille 1 in Kiel unterstellt Boote der SFltl nahmen an mehreren Auslandseinsatzen der Marine teil Bereits 1995 war der Einsatz von Schnellbooten im Rahmen der Operation Deliberate Force vorgesehen wurde jedoch nicht abgerufen 2002 nahmen Schnellboote an der Operation Enduring Freedom am Horn von Afrika teil und 2003 2004 an der Operation Active Endeavour im Seegebiet um Gibraltar Organisation BearbeitenDem Kommandeur der Schnellbootflottille KdS waren mehrere Schnellbootgeschwader SG unterstellt deren Anzahl und Bezeichnung sich im Laufe der Jahre kaum geandert hat Zur Unterstutzung des KdS diente der Flottillenstab nbsp Das Stabsgebaude der Schnellbootflottille Murwiker Strasse 183 185 in FlensburgDie SFltl sollte nicht als geschlossener Verband eingesetzt werden Die taktische Einheit war das Geschwader das im Einsatz wiederum meist in zwei manchmal in drei Divisionen aufgeteilt wurde Die Geschwaderkommandeure waren die taktischen Fuhrer Officer in Tactical Command OTC und fuhrten zugleich die 1 Division Die stellvertretenden Kommandeure S3 Stabsoffizier fuhrten die 2 Division und ein erfahrener Kommandant bei Bedarf die 3 Division Die Geschwaderstabe bildeten ursprunglich selbstandige Fuhrungselemente auf der Bataillonsebene 1994 fand im Rahmen der Neuausrichtung der Marine nach der Wiedervereinigung eine grossere Reorganisation der Stabe statt Dabei wurden die Geschwaderstabe in den Flottillenstab eingegliedert und stark verkleinert Der Flottillenstab ubernahm alle administrativen Aufgaben wahrend den Geschwaderkommandeuren nur ein kleines Fuhrungselement verblieb das als Kern eines Verbandsstabes in See dienen konnte Die Tender bildeten die logistische Basis der Geschwader Es wurde davon ausgegangen dass die Stutzpunkte fruh in einem Krieg zerstort werden wurden Deshalb fuhrten die Tender Versorgungsguter und spater auch eine Systemunterstutzungsgruppe SUG mit die in der Lage war auch solche Reparaturen und Wartungsarbeiten durchzufuhren fur die die Boote keine eigenen Fachleute und Ersatzteile hatten Die ursprungliche Rolle der Tender als Fuhrungs und Kampfunterstutzungsplattformen entfiel jedoch spatestens mit der Einfuhrung der Bootsklassen 148 und 143 Nach einem in den 1970er Jahren entwickelten Konzept sollten Kampfgruppen aus Booten verschiedener Klassen gebildet werden Sie sollten vom Kommandanten eines grossen Bootes Klasse 143 143A gefuhrt werden weil diese Boote mit den besseren Fuhrungsmitteln ausgestattet waren Als Kommandanten der grossen Boote wurden deshalb Korvettenkapitane eingesetzt die Erfahrung als Kommandant eines kleineren Bootes Klasse 142 148 haben sollten Allerdings gestaltete sich die logistische Betreuung dieser Kampfgruppen als schwierig weil die verschiedenen Typen durch die auf den jeweiligen Geschwadertendern eingeschifften SUG zu unterstutzen waren Die SUG waren nicht zur Unterstutzung unterschiedlicher Bootstypen in der Lage Das Konzept wurde deshalb bald verworfen und die Boote wurden wieder im Geschwaderrahmen eingesetzt Die Kommandeure des Verbandes standen im Dienstgrad eines Kapitans zur See Kommandeure BearbeitenNr Name Zeitraum Bemerkungen18 Matthias Kahler 2005 2006 1997 99 Kommandeur 5 SGAls Stellvertreter mit der Wahrnehmung der Aufgaben beauftragt17 Heinrich Lange 2004 2005 1995 97 Kommandeur 5 SG16 Henning Hoops 1999 2004 1990 92 Kommandeur 7 SG15 Jens Volker Kronisch 1996 1999 1992 94 Kommandeur 7 SG14 Hubert Hass 1993 1996 1990 92 Kommandeur 2 SG13 Klaus Hecker 1989 1993 1981 84 Kommandeur 3 SG12 Hans Frank 1987 1989 1981 83 Kommandeur 2 SGSpater Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr11 Jurgen Geier 1986 1987 1977 79 Kommandeur 3 SG10 Heinrich Schuur 1981 1985 1974 76 Kommandeur 5 SG9 Hans Jochen Meyer Hoper 1978 1981 1972 74 Kommandeur 5 SG8 Gustav Carl Liebig 1975 1978 1969 71 Kommandeur 7 SG7 Klaus Jurgen Thater 1973 1975 Stellte das 5 SG mit auf 1959 Kommandeur 1 SG und 1966 68 3 SG Spater Kommandeur der Zerstorerflottille6 Hans Otto Rieve 1970 1973 1961 65 Kommandeur 7 SG5 Hans Helmut Klose 1968 1970 1956 Kommandeur 1 SGSpater Befehlshaber der Flotte4 Jens Matzen 1964 1968 1956 58 Kommandeur 1 SG1 Januar 1967 Umbenennung in Schnellbootflottille3 Bernd Klug 1962 19642 Carl Heinz Birnbacher 1960 19621 Friedrich Kemnade 1958 1960Jens Matzen 1957 1958 Von Oktober 1957 bis August 1958 mit der Aufstellung der Flottille beauftragt 1 2 Unterstellte Verbande BearbeitenDie Nummerierung der Geschwader der Bundesmarine entspricht nicht der Reihenfolge der Aufstellung vielmehr sind traditionell Geschwader mit gerader Nummer in der Nordsee und solche mit ungerader Nummer in der Ostsee stationiert So wurde das 3 Schnellbootgeschwader vor dem 2 aufgestellt 1970 wurden allerdings alle Schnellboote in der Ostsee konzentriert ohne die Nummer des 2 SG zu andern Damit war die Systematik durchbrochen nbsp 1 Schnellbootgeschwader Bearbeiten nbsp Boote des 1 SG beim AblegenDas 1 SG wurde am 1 April 1956 mit ruckwirkendem Aufstellungsbefehl vom 25 April 1956 als Schnellboot Lehrgeschwader unter Korvettenkapitan Hans Helmut Klose aufgestellt Das Geschwader wurde noch 1956 in 1 Schnellbootgeschwader umbenannt und war im Hafen Stickenhorn in Kiel Friedrichsort stationiert Klose blieb nur bis November 1956 Kommandeur des Geschwaders und ubergab das Kommando an Jens Matzen welcher spater von Oktober 1957 bis August 1958 mit der Aufstellung der Schnellbootflottille beauftragt wurde Erste Einheiten waren die Boote Silbermowe Sturmmowe Wildschwan die zuvor ebenfalls unter Kloses Kommando zum British Baltic Fishery Protection Service gehort hatten Sie wurden am 29 Mai 1956 offiziell durch den Inspekteur der Marine Vizeadmiral Friedrich Ruge in Dienst gestellt Zwei weitere Boote gleichen Typs Eismowe Raubmowe die fur den Seegrenzschutz bestellt worden waren liefen nach dessen Auflosung dem Geschwader am 1 Juli 1956 zu Ein sechstes Boot Seeschwalbe das mehrfach fur technische Erprobungen umgerustet wurde unterstand dem 1 SG zwar formal wurde aber nicht im Verband eingesetzt Die funf erstgenannten Boote der Klasse 149 blieben bis zu ihrer Ausserdienststellung 1967 beim 1 SG In den 1960er Jahren erprobte die Bundesmarine neben deutschen Schnellbootentwicklungen auch auslandische Alternativen Dafur wurden 1960 zwei Boote aus Norwegen P6191 Hugin und P6192 Munin aus der Tjeld Klasse und 1961 zwei Boote aus Grossbritannien erworben Die Boote erfullten jedoch nicht die in sie gesetzten Erwartungen und wurden 1964 und 1965 an die Turkei bzw Griechenland abgegeben Zur Unterstutzung standen dem 1 SG im Stutzpunkt Stickenhorn das Wohnschiff Knurrhahn und ab 1960 in See der Tender Weser zur Verfugung Das 1 SG hatte die Hauptaufgabe die Besatzungen fur die ab 1957 in schneller Folge zulaufenden Boote der Jaguar Klasse auszubilden Es nahm aber ab 1957 auch an nationalen und NATO Manovern teil und lief bereits im Juni 1957 erstmals niederlandische und britische Hafen an Es wurde der NATO am 1 Jan 1958 assigniert Nach Abgabe der Erprobungsboote war das Geschwader 1965 wieder auf funf Boote und einen Tender geschrumpft Weil die Boote in der Ausbildung stark abgenutzt worden waren wurden sie 1967 ausser Dienst gestellt und an die Griechische Marine abgegeben wahrend Tender Weser an das 7 SG uberstellt wurde Das 1 SG wurde am 1 Marz 1967 aufgelost Kommandeure 1 Schnellbootgeschwader Bearbeiten Korvettenkapitan Hans Helmut Klose spater Kommandeur der Schnellbootflottille von der Aufstellung bis November 1956 Korvettenkapitan Jens Matzen mit der Aufstellung der Schnellbootflottille beauftragt und spater Kommandeur der Schnellbootflottille von November 1956 bis Juli 1958 Kapitanleutnant Bernhard Wulfing von August 1958 bis August 1959 Kapitanleutnant Klaus Jurgen Thater spater Kommandeur der Schnellbootflottille mit der Wahrnehmung der Geschafte von August 1959 bis Dezember 1959 beauftragt Korvettenkapitan Reinhard Goette von Dezember 1959 bis Marz 1963 Korvettenkapitan Horst Geffers von April 1963 bis September 1963 Korvettenkapitan Reinhard Bucher von Oktober 1963 bis Marz 1966 Korvettenkapitan Hubert Reimann von April 1966 bis Marz 1967 nbsp 2 Schnellbootgeschwader Bearbeiten nbsp Tender Donau 1993 nbsp Funf Boote der Jaguar Klasse des Geschwaders 1974 Das 2 SG wurde am 1 Juni 1958 in Wilhelmshaven aufgestellt und war das einzige Schnellbootgeschwader das zeitweise in der Nordsee stationiert war Zwischen September 1958 und November 1959 erhielt das Geschwader zehn Neubauten der Jaguar Klasse Version Klasse 141 und im April 1962 den Tender Elbe Im Mai 1964 wurde auch der Tender Donau dem 2 SG unterstellt Am 1 November 1970 verlegte das 2 SG in den neu gebauten Stutzpunkt Olpenitz an der Ostsee Zwischen Juni 1975 und November 1976 wurden die Jaguar Boote ausser Dienst gestellt und an die griechische Marine abgegeben Zwischen November 1976 und Dezember 1977 wurden als Ersatz zehn Boote der Albatros Klasse Klasse 143 in Dienst gestellt Diese Boote verfugten als erste deutsche Schnellboote uber ein voll integriertes Waffensystem und das Fuhrungsmittel Link 11 Am 1 April 1982 wurde Tender Elbe an das 7 SG abgegeben nbsp Boote der Albatros Klasse mit Flaggensignal F H G in Kiel einlaufend Oktober 1985Nach der Wiedervereinigung verlegte das 2 SG am 1 November 1994 nach Rostock Warnemunde wo es zusammen mit dem 7 SG und dem Stab der SFltl stationiert war Am 1 Dezember 1994 wurde Tender Donau A 69 an die Turkei abgegeben und durch ein gleichnamiges Schiff der Klasse 404 ersetzt Am 1 Oktober 1999 tauschten das 2 und das 7 SG die Halfte ihrer Boote gegeneinander aus so dass das 2 SG nunmehr aus jeweils funf Booten der Klassen 143 und 143A Gepard Klasse bestand Im Juni 2006 wurde das 2 SG bei gleichzeitiger Aufstellung des 1 Korvettengeschwaders 1 KG ausser Dienst gestellt Von den Booten der Klasse 143 wurden sechs an Tunesien abgegeben wahrend vier in Deutschland aufliegen und zur Verwertung anstehen Die Boote der Klasse 143A wurden wieder im 7 SG zusammengefasst Tender Donau A 516 wurde an das 1 KG abgegeben Das Geschwadermotto lautete Frohlich heiter und gelassen und wurde beim Ein und Auslaufen durch das Flaggensignal F H G angezeigt Kommandeure 2 Schnellbootgeschwader Bearbeiten Quelle Schnellbootflottille Broschuren mit den Jahresberichten der Schnellbootflottille 1988 bis 2005 Fregattenkapitan Gerhard Meyering von der Aufstellung bis September 1961 Fregattenkapitan Fritz Schay von Oktober 1961 bis September 1964 Fregattenkapitan Carl Hoffmann von Oktober 1964 bis Marz 1965 Fregattenkapitan Rudolf Arendt von Marz 1965 bis Oktober 1967 Fregattenkapitan Hans Zeitz von Oktober 1967 bis Dezember 1969 Fregattenkapitan Helmut Kleve von Dezember 1969 bis Mai 1972 Fregattenkapitan Hans Georg Tetzlaff von Mai 1972 bis Dezember 1974 Fregattenkapitan Christian Giermann von Dezember 1974 bis Mai 1979 Fregattenkapitan Klaus Jancke von Juni 1979 bis Marz 1981 Fregattenkapitan Hans Frank spater Kommandeur der Schnellbootflottille von Marz 1981 bis September 1983 Fregattenkapitan Rudiger Kubalek von Oktober 1983 bis Mai 1986 Fregattenkapitan Arndt Boonstoppel von Mai 1986 bis September 1987 Fregattenkapitan Rainer Feist von September 1987 bis Oktober 1990 Fregattenkapitan Hubert Hass spater Kommandeur der Schnellbootflottille von Oktober 1990 bis April 1992 Fregattenkapitan Axel Seemann von April 1992 bis Januar 1994 Fregattenkapitan Klaus Beyer von Januar 1994 bis Oktober 1996 Fregattenkapitan Andreas Vollers von Oktober 1996 bis Marz 1999 Fregattenkapitan Thomas von Buttlar von Marz 1999 bis August 2001 Fregattenkapitan Jean Martens von August 2001 bis April 2003 Fregattenkapitan Thomas Daum von April 2003 bis November 2004 Fregattenkapitan Volker Gelhausen von November 2004 bis Juni 20063 Schnellbootgeschwader Bearbeiten nbsp Das 3 SG wurde am 1 Oktober 1957 in Flensburg Murwik vgl Marinestutzpunktkommando Flensburg Murwik aufgestellt Zwischen November 1957 und Juli 1959 erhielt das Geschwader als erstes Schnellbootgeschwader zehn Neubauten der Jaguar Klasse Version Klasse 140 1963 stiess ausserdem der Tender Rhein als Typschiff der Klasse 401 zum 3 SG Obwohl anfangs die Verlegung in einen an der Flensburger Aussenforde bei Langballig geplanten neuen Stutzpunkt vorgesehen war blieb das Geschwader bis zu seiner Ausserdienststellung in Flensburg 1 1971 wurden die vier besterhaltenen Boote Wolf Iltis Tiger und Lowe an das 5 SG abgegeben dafur kamen von dort die vier Boote Reiher Weihe Pinguin Kranich die zuerst mit denen des 3 SG ausgemustert wurden nbsp Schnellboote der Tiger Klasse Anfang der 1980er Jahre in OlpenitzVon Oktober 1972 bis Januar 1974 wurden die Boote durch zehn der Tiger Klasse Klasse 148 ersetzt Diese Boote waren die ersten deutschen Schnellboote mit einer Flugkorperbewaffnung gegen Seeziele die aus je vier Flugkorpern des Typs MM 38 Exocet bestand Im Juni 1992 wurde Tender Rhein ausser Dienst gestellt und zum Abbruch verkauft Als Ersatz wurde im September 1993 ein gleichnamiges Schiff der Klasse 404 in Dienst gestellt Als erstes Boot der Tiger Klasse wurde im Oktober 1992 S 42 Iltis an Griechenland ubergeben Bei der Ausserdienststellung des 3 SG im September 1998 wurden mit Ausnahme des zu verwertenden S 50 Panther alle Fahrzeuge weiterverwandt Funf Boote wurden an das 5 SG ubergeben je zwei nach Griechenland und Chile und eins nach Agypten Tender Rhein kam zum 3 Minensuchgeschwader Kommandeure 3 Schnellbootgeschwader Bearbeiten Korvettenkapitan Heinz Haag von der Aufstellung bis August 1959 Korvettenkapitan Bernhard Wulfing ehem Kommandeur des 1 SG von August 1959 bis Januar 1962 Korvettenkapitan Karl Friedrich Kunzel von Januar 1962 bis Marz 1963 Fregattenkapitan Gunter Dobenecker von April 1963 bis September 1966 Korvettenkapitan Klaus Jurgen Thater ehem Kommandeur des 1 SG und spater Kommandeur der Schnellbootflottille von Oktober 1966 bis September 1968 Korvettenkapitan Egon Kruse von Oktober 1968 bis Marz 1971 Fregattenkapitan Hans Meiburg von April 1971 bis Januar 1974 Fregattenkapitan Klaus Ehlert von Januar 1974 bis Marz 1977 Fregattenkapitan Jurgen Geier spater Kommandeur der Schnellbootflottille von April 1977 bis Januar 1979 Fregattenkapitan Kurt Harald Jacobi von Februar 1979 bis Marz 1981 Fregattenkapitan Klaus Hecker spater Kommandeur der Schnellbootflottille von April 1981 bis 1984 Fregattenkapitan Gunter Porrio von 1984 bis 1986 Fregattenkapitan Jurgen Poesze von 1986 bis 1987 Fregattenkapitan F W von Krosigk von 1988 bis 1990 Fregattenkapitan L Kampschulte von 1991 bis 1992 Fregattenkapitan Karl Erich Houtrouw von 1993 bis 1994 Fregattenkapitan Jurgen Mannhardt von 1995 bis 1996 Fregattenkapitan Gert Weber von 1996 bis 1998 nbsp 5 Schnellbootgeschwader Bearbeiten nbsp Flottenparade zur Indienststellung des Tenders Main Friedrichsort 29 Juni 1963 Das 5 SG wurde am 1 Oktober 1959 in Neustadt in Holstein aufgestellt Es erhielt zwischen Oktober 1959 und Marz 1961 zehn Boote der Jaguar Klasse Version Klasse 140 Ab April 1964 stand der Tender Main Klasse 401 dem Geschwader zur Verfugung Ende 1961 wurde das Geschwader der NATO unterstellt Am 1 Februar 1968 verlegte das 5 SG in den neuen Stutzpunkt Olpenitz wo es bis zur Ausserdienststellung verblieb 1971 wurden vier Boote mit dem 3 SG getauscht Die Boote der Jaguar Klasse wurden zwischen Mitte 1974 und Ende 1975 ausser Dienst gestellt nbsp Boote der Jaguar Klasse des 5 SG im Stutzpunkt Neustadt etwa 1960Zwischen Juni 1974 und August 1975 liefen als Ersatz zehn Boote der Tiger Klasse Klasse 148 zu Sie bildeten bis zur Ausserdienststellung des Geschwaders dessen Bootsbestand Tender Main wurde 1993 ausser Dienst gestellt und im Juni 1994 durch einen Neubau gleichen Namens Klasse 404 ersetzt Als erstes Boot wurde 1992 S 52 Storch das lange als Erprobungstrager fur verschiedene Systeme gedient hatte ausser Dienst gestellt und an Griechenland abgegeben Zwischen 1994 und 1998 folgten vier weitere Boote die an Griechenland und Chile gingen Als Ersatz kamen 1998 funf Boote des 3 SG hinzu und komplettierten das 5 SG wieder Zwischen 2000 und 2002 wurden alle Boote ausser Dienst gestellt und an Griechenland und Agypten abgegeben Drei Boote wurden verschrottet Tender Main wurde bei der Ausserdienststellung des Geschwaders im Dezember 2002 zunachst dem 2 SG unterstellt bevor er spater nach Umbaumassnahmen dem 1 U Geschwader unterstellt wurde Kommandeure des 5 Schnellbootgeschwaders Bearbeiten Quelle Broschure 40 Jahre 5 Schnellbootgeschwader 3 Korvettenkapitan Klaus Jurgen Thater spater Kommandeur der Schnellbootflottille mit der Wahrnehmung der Geschafte von Oktober 1959 bis Dezember 1959 beauftragt Korvettenkapitan Wolfgang Benzino mit der Wahrnehmung der Geschafte von Dezember 1959 bis Marz 1960 beauftragt Fregattenkapitan Gunter Rabe von April 1960 bis Dezember 1961 Fregattenkapitan Albert Muller von Januar 1962 bis September 1964 Korvettenkapitan Ernst Gunther Muller von Oktober 1964 bis Marz 1967 Fregattenkapitan Hubert Reimann von Marz 1967 bis September 1968 Fregattenkapitan Hans Jurgen Marschall von Oktober 1968 bis September 1970 Fregattenkapitan Roland Hess von Oktober 1970 bis September 1972 Fregattenkapitan Hans Jochen Meyer Hoper spater Kommandeur der Schnellbootflottille von Oktober 1972 bis September 1974 Fregattenkapitan Heinrich Schuur spater Kommandeur der Schnellbootflottille von Oktober 1974 bis Marz 1976 Fregattenkapitan Otto Ciliax von April 1976 bis Februar 1978 Fregattenkapitan Christian Dobberthien von Februar 1978 bis Marz 1980 Fregattenkapitan Peter Ruhnke von April 1980 bis September 1982 Fregattenkapitan Wolf Rudiger Lietzau von September 1982 bis September 1984 Fregattenkapitan Norbert Dziambor September 1984 bis September 1985 Fregattenkapitan Hartmut Hechtfisch von September 1985 bis September 1987 Fregattenkapitan Jurgen Oelrich von September 1987 bis Marz 1990 Fregattenkapitan Helmut Erb von Marz 1990 bis Januar 1992 Fregattenkapitan Hans Peter Schweichler von Januar 1992 bis September 1993 Fregattenkapitan John Schamong von September 1993 bis August 1995 Fregattenkapitan Heinrich Lange spater Kommandeur der Schnellbootflottille von August 1995 bis Marz 1997 Fregattenkapitan Matthias Kahler spater Kommandeur der Schnellbootflottille von Marz 1997 bis Februar 1999 Fregattenkapitan Helmut von Schroeter von Februar 1999 bis Marz 2001 Fregattenkapitan Lennart Steen von Marz 2001 bis Dezember 2002 nbsp 7 Schnellbootgeschwader Bearbeiten nbsp Flottenparade zur Indienststellung des Tenders Werra Friedrichsort 2 September 1964Das 7 SG wurde in Kiel Wik am 1 April 1961 als letztes der Schnellbootgeschwader der Bundesmarine aufgestellt Es wurde mit Booten der Zobel Klasse Klasse 142 einer Weiterentwicklung der Jaguar Klasse ausgerustet Die Boote hatten eine ABC Schutzanlage und verbesserte Motorisierung Der Zulauf der Boote erfolgte erst acht Monate spater und war bis zum Oktober 1963 abgeschlossen Als Tender erhielt das Geschwader 1963 die Neckar und 1964 die Werra zugewiesen zeitweise auch Weser Einer der beiden Tender des 7 SG war fur den Kriegsfall als Fuhrungsschiff der Flottille vorgesehen Zwischen 1969 und 1972 wurden die Boote zur Klasse 142 mod umgerustet Sie erhielten drahtgelenkte Torpedos des Typs DM 2A1 Seeaal und eine radargesteuerte Feuerleitanlage fur die beiden 40 mm Geschutze und die Torpedos 1982 wurde Tender Werra an das Minenabwehrgeschwader Nordsee abgegeben und durch den vom 2 SG kommenden Tender Elbe ersetzt nbsp Schnellboot S 71 Gepard der gleichnamigen Klasse1982 bis 1984 wurden die Boote der Zobel Klasse durch Flugkorperschnellboote der Gepard Klasse Klasse 143A ersetzt Die Klasse 143A war eine Modifizierung der Klasse 143 mit erheblich verbesserter Elektronik und Minenlegefahigkeit Das vorgesehene Flugabwehrraketensystem RAM war aber erst etwa 10 Jahre spater einsatzbereit Am 15 Juni 1987 wurde der Tender Neckar A 66 in internationalen Gewassern vor der Oblast Kaliningrad in der Ostsee versehentlich von mehreren Granaten getroffen die eine polnische Korvette der Tarantul Klasse zuvor im Rahmen einer Flugabwehrubung in der Ostsee abgeschossen hatte 4 Dabei wurden drei Soldaten verletzt 5 und es entstand ein Sachschaden in Hohe von 560 000 DM 6 Die Neckar die ein Ubungsschiessen von Marinen der Warschauer Pakt Staaten beobachtet hatte befand sich dabei in der Schusslinie der 1983 in Dienst gestellten polnischen Flugkorperkorvetten ORP Gornik 434 und ORP Hutnik 435 7 Die deutsche Bundesregierung legte am 16 Juni 1987 aufgrund des Zwischenfalls Protest ein Im Oktober 1994 wurde das 7 SG in den Stutzpunkt Rostock Warnemunde verlegt wo alle verbliebenen Schnellboote konzentriert wurden Am 1 Oktober 1999 tauschten das 2 und das 7 SG die Halfte ihrer Boote gegeneinander aus s o nach der Ausserdienststellung des 2 SG kehrten die Boote der Gepard Klasse wieder zum 7 SG zuruck Am 29 Juni 2006 wurde das 7 SG nach der Ausserdienststellung der Schnellbootflottille als einziges verbliebenes Schnellbootgeschwader der in Kiel aufgestellten Einsatzflottille 1 unterstellt 2 Am 4 Juli 2016 ging das Geschwader aus der Fahrbereitschaft Die verbliebenen Schnellboote wurden zusammen mit dem Geschwader am 16 November 2016 ausser Dienst gestellt 8 und die Tender dem neu gebildeten Unterstutzungsgeschwader unterstellt Kommandeure des 7 Schnellbootgeschwaders Bearbeiten Korvettenkapitan Albert Muller spater Kommandeur des 5 SG von der Aufstellung bis Dezember 1961 Fregattenkapitan Hans Otto Rieve spater Kommandeur der Schnellbootflottille von Dezember 1961 bis Marz 1965 Fregattenkapitan Siegfried Roesner von April 1965 bis Dezember 1967 Fregattenkapitan Alfred Werner von Januar 1968 bis Dezember 1969 Fregattenkapitan Gustav Liebig spater Kommandeur der Schnellbootflottille von Dezember 1969 bis September 1971 Fregattenkapitan Siegfried Gunther von September 1971 bis Juni 1974 Fregattenkapitan Wulf Hornung von Juni 1974 bis Januar 1977 Fregattenkapitan Dietmar Bausch von Februar 1977 bis Februar 1980 Fregattenkapitan Hermann Brannolte von Februar 1980 bis Marz 1983 Fregattenkapitan Uwe Bruhns von Marz 1983 bis Juni 1984 Fregattenkapitan Wilfried Stallmann von Juni 1984 bis Marz 1987 Fregattenkapitan Karl Heinz Struve von Marz 1987 bis Dezember 1988 Fregattenkapitan Henning Hoops spater Kommandeur der Schnellbootflottille von September 1990 bis 1992 Fregattenkapitan Jens Volker Kronisch spater Kommandeur der Schnellbootflottille von 1992 bis 1994 Fregattenkapitan Grothe von 1994 bis 1997 Fregattenkapitan Rainer Brinkmann 1998 99 Fregattenkapitan Andreas Ullmann von 1999 bis 2001 todlich verungluckt Fregattenkapitan Uwe Schmidt 2001 02 an einem Herzinfarkt verstorben Fregattenkapitan Gorz Meiert von Januar 2002 bis Oktober 2003 Fregattenkapitan Markus Behnert von Oktober 2003 bis Juni 2005 Fregattenkapitan Gunnar Jopp von Juli 2005 bis Mai 2007 Fregattenkapitan Andreas Jungmann von Mai 2007 bis Marz 2009 Fregattenkapitan Stephan Haisch von April 2009 bis Juni 2011 Fregattenkapitan Christian Meyer von Juni 2011 bis September 2013 Fregattenkapitan Jorn Ruhmann von September 2013 bis November 2016Auftrag und Ausrustung BearbeitenDie Schnellboote hatten im Wesentlichen den strategischen Zweck den Seestreitkraften des Warschauer Pakts die drei Ostseeausgange Oresund Grosser Belt Kleiner Belt zu verlegen und amphibische Landungen zu verhindern Siehe auch Die Nordflotte im Kalten Krieg im Artikel Nordflotte Einsatzkonzepte und Waffensysteme Bearbeiten nbsp Deutsches Schnellboot S 204 bei der Kapitulation nbsp Schnellboot Wildschwan 1965Die Schnellboote sollten entsprechend der Konzeption der Bundesmarine vor allem der Bekampfung von Uberwasserzielen dienen Ursprunglich war ein offensiver Einsatz zur Unterstutzung einer Landung im Rucken des Gegners im Ostseebereich vorgesehen Als Anfang der 1960er Jahre eine solche Landung zunehmend unrealistisch erschien wurde die Abwehr gegnerischer Landungsverbande Hauptaufgabe der Boote Dabei kam der Fahigkeit Minen zu legen eine besondere Rolle zu Nach 1990 verloren diese Aufgaben an Bedeutung und die Schnellboote wurden fur Uberwachungs und Geleitaufgaben im Rahmen von Auslandseinsatzen der Marine verwandt Bei ihrem Wiederaufbau griff die Marine zunachst auf im Zweiten Weltkrieg bewahrte Schiffskonzepte zuruck die gemass dem technischen Stand der 1950er Jahre modifiziert wurden Bei den Booten der Jaguar Klasse wurden insbesondere die Einsatzerfahrungen aus den Kampfen mit britischen Uberwasserkraften im Armelkanal gegen Kriegsende berucksichtigt Dabei wurde vor allem auf Seetuchtigkeit und Artilleriebewaffnung geachtet Die anfangs schwache Sensorenausstattung wurde mehrfach nachgebessert Es zeigte sich jedoch bald dass das Hauptproblem in den geradeaus laufenden Torpedos als Hauptwaffensystem bestand Deren mangelnde Reichweite machte es erforderlich tief in die Reichweite der Waffen des Gegners einzudringen was angesichts der im Vergleich zum vorangegangenen Krieg weit verbreiteten Uberwachungs und Feuerleitradarsysteme zu hohen Verlusten fuhren wurde s a Jaguar Klasse Taktik Ausserdem gelang es dem erwarteten Gegner Sowjetunion gleichzeitig mit der Einfuhrung der Jaguar Boote seinerseits die ersten Schnellboote mit Flugkorpern auszurusten Damit waren die deutschen Boote bereits zum Zeitpunkt ihrer Indienststellung technisch uberholt nbsp Torpedorohre und 40 mm Geschutz auf einem Boot der Jaguar KlasseVor diesem Hintergrund gab es bereits fruh in den 1960er Jahren Uberlegungen zu neuen Bootstypen mit verbesserter Bewaffnung In einem ersten Schritt wurden die Boote der Zobel Klasse modernisiert indem sie weitreichende drahtgelenkte Torpedos und eine radargesteuerte Feuerleitanlage erhielten Eine erheblich leistungsfahigere Bootsklasse 143 sollte uber Seeziel Flugkorper drahtgelenkte Torpedos und eine starkere Flugabwehr moglichst auch mit Flugkorpern verfugen Ausserdem sollte sie eine moderne integrierte Waffenanlage bekommen die den automatisierten Waffeneinsatz im Geschwaderverbund moglich machen sollte Parallel fanden Erprobungen verschiedener Bootstypen und Waffensysteme statt von denen spater jedoch keines eingefuhrt wurde Da sich das anspruchsvolle Vorhaben Klasse 143 verzogerte und spatestens der erfolgreiche Angriff agyptischer Raketenschnellboote sowjetischer Produktion auf den israelischen Zerstorer Eilat im Sechstagekrieg 1967 verdeutlichte dass die Bundesmarine dringenden Bedarf an modernen Booten hatte wurde beschlossen im Ausland eine schnelle Beschaffung von Flugkorperschnellbooten einzuleiten Dabei wurden gegenuber der Klasse 143 reduzierte Leistungen im Bereich der integrierten Waffenanlage der Torpedos und des ABC Schutzes in Kauf genommen Die Wahl fiel auf den franzosischen Typ La Combattante II der auf einen Lurssen Entwurf zuruckging Von diesen Booten wurden 20 gekauft und zwischen 1973 und 1975 unter der Bezeichnung Klasse 148 in Dienst gestellt Sie waren die ersten Trager von Seeziel Flugkorpern in der Bundesmarine Ab April 1976 bis Ende 1977 konnten schliesslich zehn Boote der Klasse 143 in Dienst gestellt werden Sie entsprachen weitgehend den ursprunglichen Planungen wobei sie an Stelle von Flugabwehr Flugkorpern mit zwei 76 mm Geschutzen ausgerustet waren Die Boote waren erheblich grosser als die vorherigen Klassen Ihre grosste Starke war das neuartige Fuhrungs und Waffeneinsatzsystem FuWeS AGIS Automatisches Gefechts und Informationssystem fur Schnellboote das im Verband den Datenaustausch und die Koordination des Waffeneinsatzes ermoglichte nbsp Die beiden FK Systeme RAM rechts im Mehrfachstarter und MM38 in Einzelbehaltern auf S 78 OzelotMit dem Zulauf der Klassen 148 und 143 war die Kampfkraft der Schnellboote erheblich gestarkt worden Die Flottille verfugte jetzt uber dreissig Boote mit je vier Flugkorpern MM38 Exocet und uber zwanzig Boote mit je 2 drahtgelenkten Torpedos DM2 A1 Allerdings hatte sich die Minenlegefahigkeit erheblich reduziert Verfugten die Klassen 140 141 und 142 noch uber je 40 m Minenschienen mit einer Kapazitat von bis zu dreissig Minen verschiedener Typen so konnten die 148er Boote nur noch sechs bis acht und die Klassen 142 mod und 143 uberhaupt keine Minen mehr mitfuhren erst der als Klasse 143A bezeichnete Nachfolger der Klasse 142 mod wurde wieder mit Minenschienen fur etwa 30 Minen ausgestattet Ausserdem konnte spater mit dem System RAM ein Flugkorperabwehr Flugkorper eingefuhrt werden Dafur wurde auf die Torpedorohre verzichtet Die Klasse 143A stellt damit den Abschluss der deutschen Schnellbootentwicklung dar Mitte der 1980er Jahre wurde mit der Modernisierung und Kampfwertsteigerung der Klasse 148 begonnen Dazu gehorte der Einbau einer Link 11 Anlage PALIS die den Datenaustausch mit den Booten der Klassen 143 143A erlaubte Nach und nach folgten neue Feuerleit und Suchradare und auf einem Teil der Boote eine neue Anlage zur elektronischen Kampffuhrung Mit dieser modernen Ausrustung und vor allem den leistungsfahigen Fuhrungsmitteln waren die Verbande der SFltl spatestens in der zweiten Halfte der 1980er Jahre in der Lage ihren Verteidigungsauftrag in der gegebenen Geografie mit guten Erfolgsaussichten auch gegen einen zahlenmassig uberlegenen Gegner zu erfullen Die 1990 eingetretene Lageveranderung machte diesen Verteidigungsauftrag hinfallig An seine Stelle traten Einsatze zur Konfliktverhutung und Krisenbewaltigung in entfernten Regionen Dafur waren die Schnellboote nur bedingt geeignet Die relativ geringe Reichweite die Abhangigkeit von einem Tender die technische Auslegung fur kuhle Gewasser und die begrenzte Seefahigkeit in offenen Ozeanen schrankten ihre Einsatzmoglichkeiten ein Als kleine Plattformen mit hoher Geschwindigkeit und starker Bewaffnung waren sie allerdings gut in der Lage Aufgaben in Kustennahe zu ubernehmen So wurden die Boote der Gepard und Albatros Klasse fur Geleit und Sicherungsaufgaben am Horn von Afrika und in der Strasse von Gibraltar eingesetzt Auch bei der Kusten und Seeraumuberwachung vor der libanesischen Kuste haben sie sich bewahrt Nicht verwirklichte Projekte Bearbeiten Ausser diesen realisierten Projekten untersuchte die SFltl eine Anzahl von Alternativen darunter auch grossere Vorhaben die aus unterschiedlichen Grunden nicht verwirklicht wurden Kleine Schnellboote Klassen 150 und 151 Bearbeiten Bei diesen beiden Projekten handelte es sich um Planungen fur Boote von 50 bzw 70 ts die nach der Beschaffung von Booten der Klassen 152 und 153 eingestellt wurden 9 Erprobungsboote Klassen 152 und 153 Bearbeiten nbsp Schnellboot Strahl mit Torpedos in AbwurfeinrichtungAls Alternative fur die in Deutschland favorisierten Verdrangerboote wurden in der ersten Halfte der 1960er Jahre je zwei britische und norwegische Schnellboote beschafft Nach den Erfahrungen mit diesen Booten wurde die Beschaffung von Gleiterbooten aufgegeben Die norwegischen Boote der Nasty Klasse Klasse 152 wurden als Hugin und Munin von 1960 bis 1964 erprobt Sie sollten eine ahnlich Bewaffnung tragen wie die Jaguar Boote jedoch kleiner und schneller sein Weder Reichweite noch Seeverhalten entsprachen jedoch den Anforderungen fur den Einsatz in der Ostsee Die Boote wurden 1965 an die Turkei abgegeben Die nach ihrer britischen Bauwerft als Vosper Klasse Klasse 153 bezeichneten Boote Pfeil und Strahl waren mit ihrem Gasturbinenantrieb noch schneller als Hugin und Munin und konnten bei ruhiger See bis zu 60 kn laufen Sie wurden von 1962 bis 1965 mit einem ahnlichen Ergebnis erprobt wie die Nasty Klasse und anschliessend an Griechenland abgegeben 1 9 Grosses Kampfboot Klasse 130 Bearbeiten Bereits etwa 1962 wurde als Alternative zur Fortentwicklung der bisherigen Schnellboote ein grosserer Typ mit der Bezeichnung Grosses Kampfboot Klasse 130 untersucht Gedacht war an ein nach Schnellbootstandard gebautes schnelles Fahrzeug von unter 1000 ts Es sollte ahnlich bewaffnet sein wie die spatere Klasse 143 jedoch sechs MM38 tragen und als Fuhrungsboot fur Kampfgruppen eingesetzt werden Als Antrieb war eine CODOG Anlage auf zwei Wellen vorgesehen Technisch und finanziell erwiesen sich diese Forderungen jedoch als unrealistisch so dass das Projekt 1971 abgebrochen wurde 1 9 Schnellboote Klassen 144 145 146 und 147 Bearbeiten Parallel zur Klasse 143 wurde unter der Bezeichnung Klasse 144 ein vergleichbarer Typ untersucht der im Unterschied zur Klasse 143 uber Tartar Flugkorper und einen CODAG Antrieb verfugen sollte Als sich herausstellte dass die Entwicklung der Klasse 143 auf Grund der Komplexitat des Systems langer dauern wurde als ursprunglich vorgesehen wurden einige alternative Entwurfe gepruft die nur einzelne Komponenten der fur 143 vorgesehenen Bewaffnung tragen sollten Es wurden drei Klassen mit einem Einheitsrumpf und folgenden Bezeichnungen ins Auge gefasst Klasse 145 vier Tartar oder Exocet Flugkorper zwei 40 mm oder je eine 76 mm und 40 mm Flak Klasse 146 zwei Torpedorohre 533 mm je eine 76 mm und 40 mm Flak Klasse 147 zwei 40 mm oder je eine 76 mm und 40 mm FlakHinzu kamen bei allen Typen Minenschienen von unterschiedlicher Lange Weil die Marine jedoch auf der Einrustung des noch in Entwicklung befindlichen Fuhrungssystems AGIS bestand wurden diese Planungen nicht weiterverfolgt sondern weiter an der Klasse 143 gearbeitet Parallel erfolgte die Beschaffung der Klasse 148 als kurzfristiger Behelf 1 9 10 Tragflugelboote Klassen 160 161 und 162 Bearbeiten nbsp Tragflugelschnellboot USS Aquila der Pegasus KlasseAls eine weitere Alternative zu den herkommlichen Schnellbooten wurde das Tragflugelkonzept untersucht 1964 wurde mit dem Bau eines Versuchsboots begonnen das von der Schweizer Firma Supramar AG entworfen worden war Es sollte eine ahnliche Bewaffnung tragen wie die Jaguar Boote jedoch 45 bis 50 kn schnell sein Das Projekt wurde 1967 abgebrochen als sich das Projekt Klasse 162 abzeichnete Der zu 90 fertiggestellte Rumpf des Prototyps wurde 1973 verkauft und lag noch lange auf einer Werft in Bad Arnis 9 nbsp Italienisches Tragflugelschnellboot Nibbio der Sparviero KlasseUnter der Bezeichnung Klasse 161 wurde in den 1960er Jahren ein weiteres Projekt begonnen das ebenfalls nicht realisiert wurde Die Boote sollten mit zwei Torpedorohren und einem 40 mm Geschutz ausgestattet werden 9 Als Ersatz fur die Klasse 142 mod wurde in Zusammenarbeit mit anderen NATO Marinen ein weiteres Tragflugelprojekt untersucht das die Bezeichnung Klasse 162 erhielt An den Untersuchungen waren zunachst die Marinen der USA Kanadas Grossbritanniens und Italiens beteiligt Deutschland die USA und Italien schlossen 1972 ein Abkommen uber die Arbeit an dem Projekt durch die Firma Boeing Deutschland schied unter anderem wegen sehr hoher Kosten geschatzt 1 4 Mrd DM fur zehn Boote aus dem Projekt aus Die U S Navy entwickelte daraus die Pegasus Klasse mit sechs Booten die italienische Marine die ahnliche Sparviero Klasse mit sieben Booten Waffensysteme Bearbeiten nbsp SeaCat Starter mit drei FK auf der neuseelandischen Fregatte Wellington 1987 nbsp Tartar als Ausstellungsstuck der White Sands Missile RangeAls Alternativen fur die spater eingefuhrten Flugkorper Systeme Exocet und RAM wurden in den 1960er Jahren andere Typen untersucht Dabei spielte vor allem der Luftzielflugkorper Tartar eine Rolle der auch gegen Seeziele eingesetzt werden sollte Als Flugkorper gegen Luftziele wurde der britische SeaCat erprobt Dafur wurde ab 1963 das Schnellboot Nerz der Zobel Klasse eingesetzt Zwei Tartar Flugkorper wurden auf Abschussgestellen am Heck mitgefuhrt Ebenfalls zwei SeaCat wurden an beiden Seiten des vorderen 40 mm Geschutzes angebracht Die SeaCat Versuche scheiterten schnell an der Notwendigkeit das Ziel wahrend des FK Fluges vom Boot aus zu verfolgen Das war nur bei guter Sicht und ruhiger See moglich Die Tartar Erprobungen dauerten mehrere Jahre und fuhrten zu dem Ergebnis dass Seeziel FK grundsatzlich fur den Einsatz von Schnellbooten geeignet sind der Tartar jedoch zu schwer fur kleine Plattformen war Deshalb wurde als Alternative der franzosische MM38 Exocet ausgewahlt Boots und Schiffsnamen BearbeitenDie Boote der SFltl fuhrten mit Ausnahme der Erprobungsboote Klasse 152 und 152 Vogel oder Raubtiernamen Dabei handelt es sich zum Teil wie z B bei Iltis oder Seeadler um Traditionsnamen aus deutschen Vorgangermarinen andere wurden erstmals verwandt Aus offiziell nie erlauterten Grunden wurden die Boote der Klassen 148 und 143 zunachst nur mit Nummern in Dienst gestellt Als Hintergrund wurden vielfach politische Grunde angenommen jedoch gibt es dafur keine Belege Weil die Besatzungen an den alten Bootsnamen hingen und jedem neuen Boot den Namen eines alten zugeordnet hatten wurden ab 1981 wieder die Tiernamen in Kombination mit der bisherigen Nummer vergeben Diese Praxis wurde auch fur die erst danach in Dienst gestellte letzte Schnellbootklasse 143A beibehalten Die Tender erhielten die Namen deutscher Flusse die auch beim Wechsel von Klasse 401 auf 404 beibehalten wurden Siehe auch BearbeitenListe der Schiffe der Bundeswehr Geschichte der Deutschen Marine Sechste Flottille Volksmarine Literatur BearbeitenHans Frank Die deutschen Schnellboote im Einsatz 1956 bis heute Mittler amp Sohn Hamburg 2007 ISBN 978 3 8132 0880 1 Hauptgrundlage fur diesen Artikel Siegfried Breyer Gerhard Koop Die Schiffe Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine von 1956 bis heute Bernard amp Graefe Bonn 1996 ISBN 978 3 7637 5950 7 Wolfgang Harnack Die Zerstorerflottille der Deutschen Marine von 1958 bis heute Kohler Hamburg 2001 ISBN 3 7822 0816 1 Weblinks BearbeitenSFltl Schnellboote Tender Kameradensuche Website des Freundeskreis 2 Schnellbootgeschwader Private Webseite uber das 2 Schnellbootgeschwader Private Webseite uber das 5 Schnellbootgeschwader Website der Kameradschaft 5 SchnellbootgeschwaderEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Hans Frank Hrsg Die deutschen Schnellboote im Einsatz 1956 bis heute Hamburg Berlin Bonn 2007 ISBN 978 3 8132 0880 1 a b http www freundeskreis schnellboote korvetten de 5 Schnellbootgeschwader Broschure 40 Jahre 5 Schnellbootgeschwader Olpenitz 1999 S 12 Jane s defence weekly Jane s Pub Co 1987 Seite 1345 E S Mittler Marine rundschau Zeitschrift fur Seewesen Bande 84 85 Seite 244 Blechschaden und andere Konflikte Spiegel Online 16 Mai 1988 Haut an Haut Spiegel Online 22 Juni 1987 Die Ara der Schnellboote bei UNIFIL geht zu Ende a b c d e f Siegfried Breyer Gerhard Koop Die Schiffe Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine von 1956 bis heute 1966 Harald Fock Schnellboote Band 3 Herford 1974 ISBN 3 7822 0093 4 Schnellbootklassen der deutschen Bundeswehr Torpedoschnellboote Silbermowe Klasse 149 Jaguar Klasse 140 Seeadler Klasse 141 Zobel Klasse 142 Torpedo Flugkorperschnellboote Tiger Klasse 148 Albatros Klasse 143 Gepard Klasse 143A Sassnitz Klasse Projekt 151 Versuchsboote Nasty Klasse 152 Vosper Klasse 153 Siehe auch Schnellbootflottille und Liste der Schiffe der BundeswehrKommandeure des Kommandos der Schnellboote 1957 1967 und der Schnellbootflottille 1967 2006 Jens Matzen bis 1958 Friedrich Kemnade 1958 1960 Carl Heinz Birnbacher 1960 1962 Bernd Klug 1962 1964 Jens Matzen 1964 1968 Hans Helmut Klose 1968 1970 Hans Otto Rieve 1970 1973 Klaus Jurgen Thater 1973 1975 Gustav Carl Liebig 1975 1978 Hans Jochen Meyer Hoper 1978 1981 Heinrich Schuur 1981 1985 Jurgen Geier 1986 1987 Hans Frank 1987 1989 Klaus Hecker 1989 1993 Hubert Hass 1993 1996 Jens Volker Kronisch 1996 1999 Henning Hoops 1999 2004 Heinrich Lange 2004 2005 Matthias Kahler 2005 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schnellbootflottille amp oldid 233861788