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Dieser Artikel beschreibt die Art Schmetterlingsflieder Buddleja davidii Fur die gleichnamige Gattung Buddleja siehe Sommerflieder Der Schmetterlingsflieder Buddleja davidii auch Sommerflieder Gewohnlicher Sommerflieder Schmetterlingsstrauch oder Fliederspeer genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Sommerflieder Buddleja in der Familie der Braunwurzgewachse Scrophulariaceae Mit den im Deutschen einfach als Flieder Syringa bezeichneten Zierstrauchern oder baumen aus der Familie der Olbaumgewachse ist er nur uber die Ordnung Lamiales verwandt SchmetterlingsfliederSommerflieder Buddleja davidii SystematikEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Braunwurzgewachse Scrophulariaceae Tribus Sommerfliedergewachse Buddlejeae Gattung Sommerflieder Buddleja Art SchmetterlingsfliederWissenschaftlicher NameBuddleja davidiiFranch Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Giftigkeit 4 Vorkommen 5 Systematik 6 Ahnliche Arten 7 Quellen 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Addisonia Tafel 045Vegetative Merkmale Bearbeiten Der Schmetterlingsflieder wachst als halbimmergruner Strauch der Wuchshohen von 0 5 bis 5 Metern erreichen kann Die fast vierkantigen Zweige besitzen eine charakteristische filzig behaarte Rinde Die Laubblatter sind gegenstandig an den Zweigen angeordnet Die einfache Blattspreite ist bei einer Lange von bis zu 25 Zentimetern sowie einer Breite von etwa 7 Zentimetern schmal lanzettlich und der Blattrand ist schwach gezahnt Die Blattoberseite zeigt eine dunkelgrune Farbgebung die Blattunterseite ist graufilzig behaart Die meist vorhandenen Nebenblatter sind mit einem Durchmesser von 1 bis 6 Millimetern fast rundlich bis eiformig Generative Merkmale Bearbeiten Der endstandige aufrechte dichte schmalkegelige thyrsige 1 Blutenstand erreicht eine Lange von 4 bis zu 30 Zentimeter und einen Durchmesser von 2 bis 5 Zentimeter Die unteren Hochblatter sind laubblattformig die anderen sind klein und linealisch Die Bluten bluhen asynchron im Blutenstand von unten nach oben 2 Im Juni offnen sich die angenehm nach Honig duftenden Bluten Die zwittrigen stieltellerformigen kurz gestielten bis sitzenden Bluten sind vierzahlig mit doppelter Blutenhulle Die vier 2 bis 3 5 Millimeter langen Kelchblatter sind glockenformig verwachsen Die vier lilafarbenen Blutenkronblatter sind zu einer etwa 1 Zentimeter langen schmalen Kronrohre verwachsen mit kurzen ausgebreiteten Zipfeln Die Krone ist in der mehr oder weniger behaarten Kronrohre orange mit gelben Saftmalen am Schlund 2 bei der Wildform ist die restliche Blute blaulila Gartenformen konnen auch weisse rosafarbene purpurrote oder dunkelviolette Bluten haben Die Narben und Staubbeutel bleiben in der Kronrohre verborgen Es sind Nektarien vorhanden Die zweiklappigen braunen vielsamigen schmal ellipsoiden bis eiformigen Kapselfruchte mit bestandigem Kelch weisen eine Lange von 5 bis 9 Millimetern und einen Durchmesser von 1 5 bis 2 Millimetern auf Die Samen sind bei einer Lange von 3 bis 5 Millimetern und einem Durchmesser von etwa 0 5 Millimetern ellipsoid und beidseits geflugelt Die Chromosomenzahl betragt 2n 76 3 Okologie Bearbeiten nbsp Teil eines Blutenstandes nbsp Vierzahlige Bluten im Detail nbsp Taubenschwanzchen an Schmetterlingsflieder nbsp Fruchte nbsp SamenDie Bestaubung erfolgt durch langrusselige Insekten insbesondere durch Tagfalter und das Taubenschwanzchen Auch Honigbienen Hummeln und Holzbienen gehoren zu den Blutenbesuchern und bestaubern Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der angefuhrte Beleg erwahnt diese Art nicht auch keine verwandte Hummeln und anderen Bienen Schmetterlingen und Taubenschwanzchen bietet der Schmetterlingsflieder eine reichhaltige Nektarquelle besonders in der blutenarmen Zeit im Juli und August 4 Die Samen werden als Ballonflieger uber den Wind ausgebreitet Die Samenschale besitzt an beiden Enden blasige Gebilde die als kleine Flugel die Windausbreitung unterstutzen Pro Jahr kann ein Exemplar ungefahr 20 Millionen Samen bilden Giftigkeit BearbeitenDer Schmetterlingsstrauch wird als wenig giftig eingestuft wobei alle Pflanzenteile giftig sind im Besonderen die Blatter und die Samen Wirkstoffe sind die Glykoside Catalpol Methylcatalpol Aucubin und verschiedene Saponine 5 6 Vorkommen BearbeitenDer Schmetterlingsflieder stammt aus China und Tibet Der Schmetterlingsflieder wird in den gemassigten Gebieten weltweit als Zierpflanze verwendet Als Gartenfluchtling etablierte sich der Schmetterlingsflieder in diesen Gebieten auch in der freien Natur Er ist in Europa Nordamerika Australien und Neuseeland ein Neophyt 7 Der Schmetterlingsflieder gedeiht auf skelettreichen Boden gut 8 Man findet ihn daher auf Gleisanlagen an Bach oder Flussufern oder auf dem Trummerschutt in den Stadten der Nachkriegsjahre 8 Im Alpenraum findet er sein Optimum in Gesellschaften des Verbands Sambuco Salicion 9 1928 wurde der Schmetterlingsflieder das erste Mal in Deutschland auf einer Kiesbank im Rhein entdeckt Er ist heute eine haufig zu findende Pflanzenart entlang von Bahngleisen und auf brach liegenden Industrieflachen sowie entlang von Uferboschungen Die nordliche Verbreitungsgrenze ist durch das Winterklima bestimmt Bei Wintertemperaturen unter 20 Grad Minus sterben die Pflanzenexemplare in der Regel ab Im Vereinigten Konigreich und in der Schweiz wird der Schmetterlingsflieder als invasive Art bewertet und in die Schwarze Liste der invasiven Neophyten der Schweiz aufgenommen die durch ihre rasche und schnelle Ausbreitung die Tendenz habe die Artenvielfalt zu reduzieren 10 11 12 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 massig trocken Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch 13 Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung erfolgte 1887 durch den franzosischen Botaniker Adrien Rene Franchet 14 7 Das Artepitheton davidii ehrt den franzosischen Naturforscher in China und Lazaristenpater Armand David Ein Synonym fur Buddleja davidii Franch ist Buddleja variabilis Hemsl Der Schmetterlingsflieder wurde in die Familie der Schmetterlingsfliedergewachse Buddlejaceae gestellt bis diese durch molekularbiologische Untersuchungen in die Braunwurzgewachse eingegliedert wurden Dies wurde zuvor schon durch die Lebensweise von Russelkafern der Gattung Cionus angedeutet von denen Cionus hortulanus in Europa auf Braunwurzen und Konigskerzen spezialisiert ist beide Braunwurzgewachse aber auch an Buddleja gefunden wurde 15 Vor allem im gartnerischen Zusammenhang werden eine Reihe von Varietaten von Buddleja davidii aufgefuhrt 16 Diese sind teilweise in fruheren Jahrzehnten auch botanisch beschrieben worden 17 werden aber heute nicht mehr anerkannt und sind mit der typischen Varietat synonymisiert worden so dass heute meist keine Varietaten mehr unterschieden werden 18 19 Unterschieden werden eine Reihe durch Zuchtung aus verschiedenen chinesischen Wildherkunften gewonnenen Sorten und Cultivare die sich etwa in der Wuchshohe und der Blutenfarbe unterscheiden 20 21 Diese Art wurde durch einen franzosischen Missionar Armand David im Jahr 1869 nach Europa eingefuhrt und ihm zu Ehren davidii benannt Unabhangig davon wurde sie 1887 durch den irischen Botaniker und Sinologen Augustine Henry 1857 1930 aus Yichang importiert und durch William Botting Hemsley als Buddleja variabilis erneut beschrieben die Synonymie wurde erst 25 Jahre spater bemerkt Die meisten heutigen Gartenpflanzen gehen auf durch Louis de Vilmorin und Ernest Wilson Ende des 19 Jahrhunderts gesammeltes Material zuruck 22 Ahnliche Arten BearbeitenNeben Buddleja davidii und seinen Sorten ist in den Parks und Garten in den Gemassigten Breiten auch noch der Wechselblattrige Sommerflieder Buddleja alternifolia verbreitet Im Gegensatz zu Buddleja davidii bluht er an den vorjahrigen Zweigen Quellen BearbeitenEckehart J Jager Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Gefasspflanzen Grundband Begrundet von Werner Rothmaler 20 neu bearbeitete und erweiterte Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2011 ISBN 978 3 8274 1606 3 Mario Ludwig Harald Gebhard Herbert W Ludwig Susanne Schmidt Fischer Neue Tiere amp Pflanzen in der heimischen Natur Einwandernde Arten erkennen und bestimmen BLV Verlagsgesellschaft Munchen ISBN 3 405 15776 5 Bingtao Li Antony J M Leeuwenberg Loganiaceae Buddleja davidii Franchet S 334 textgleich online wie gedrucktes Werk In Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 15 Myrsinaceae through Loganiaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 1996 ISBN 0 915279 37 1 Abschnitt Beschreibung Bruno P Kremer Strauchgeholze Erkennen amp bestimmen Steinbachs Naturfuhrer 2002 ISBN 3 8001 4275 9 Marilena Idzojtic Dendrology Academic Press 2019 ISBN 978 0 444 64175 5 S 102 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sommerflieder Buddleja davidii Album mit Bildern Videos und Audiodateien Buddleja davidii Franch Gewohnlicher Sommerflieder FloraWeb de Schmetterlingsflieder In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Thomas Meyer Sommerflieder Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Einzelnachweise Bearbeiten Eckehart J Jager Rothmaler 21 Auflage Springer 2017 S 663 a b Nita G Tallent Halsell Michael S Watt The Invasive Buddleja davidii Butterfly Bush In The Botanical Review 75 3 2009 S 292 325 doi 10 1007 s12229 009 9033 0 online auf researchgate net Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 824 Sommerliches Hummelsterben beim NABU Lutz Roth Max Daunderer Kurt Kormann Giftpflanzen Pflanzengifte Giftpflanzen von A Z Notfallhilfe Vorkommen Wirkung Therapie Allergische und phototoxische Reaktionen 4 Auflage Nikol Hamburg 2000 ISBN 3 933203 31 7 S 178 179 Nachdruck von 1994 R B Duff J S Bacon et al Catalpol and methylcatalpol naturally occurring glycosides in Plantago and Buddleia species In The Biochemical Journal Band 96 1965 ISSN 0264 6021 S 1 5 PMID 14343132 PMC 1206900 freier Volltext a b Buddleja davidii im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland a b Georg Philippi Buddlejaceae In Oskar Sebald et al Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 5 Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1996 ISBN 3 8001 3342 3 S 16 David Aeschimann Konrad Lauber Daniel Martin Moser Jean Paul Theurillat Flora alpina Band 2m S 178 Bern Stuttgart Wien Haupt Verlag 2004 ISBN 3 258 06600 0 Tanya Gupta Buddleia The plant that dominates Britain s railways BBC News 15 Juli 2014 abgerufen am 15 Juli 2014 englisch Sommerflieder Art der Schwarzen Liste PDF info flora 2012 abgerufen am 31 Juli 2016 S Buholzer M Nobis N Schoenenberger S Rometsch Liste der gebietsfremden invasiven Pflanzen der Schweiz Hrsg Infoflora infoflora ch abgerufen am 6 August 2019 Buddleja davidiiFranch In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 13 Marz 2021 Franchet Nouv Arch Mus Hist Nat ser 2 10 1887 65 Joachim Rheinheimer Michael Hassler Die Russelkafer Baden Wurttembergs 2 Auflage verlag regionalkultur Heidelberg 2013 ISBN 978 3 89735 608 5 An Introduction to Buddleja davidii Varieties Cultivars and Hybrids Buddleja Garden Website www buddlejagarden co uk abgerufen am 14 September 2020 C V B Marquand 1930 Revision of the Old World Species of Buddleja Bulletin of Miscellaneous Information Royal Botanic Gardens Kew 5 177 208 Bingtao Li Antony J M Leeuwenberg Loganiaceae Buddleja davidii Franchet S 334 textgleich online wie gedrucktes Werk In Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 15 Myrsinaceae through Loganiaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 1996 ISBN 0 915279 37 1 A J M Leeuwenberg 1979 The Loganiaceae of Africa XVIII Buddleja L II Revision of the African and Asiatic species Mededelingen Landbouwhogeschool Wageningen 79 6 163 S M E C M Hop Buddleja davidii tussenstand sortimentsonderzoek In Dendroflora Volume 43 2006 S 59 64 Find the perfect Buddleja Colours amp Heights Buddleja Garden Website www buddlejagarden co uk abgerufen am 14 September 2020 Nita G Tallent Halsell Michael S Watt The Invasive Buddleja davidii Butterfly Bush In Botanical Review Volume 75 2009 S 292 325 article number 292 doi 10 1007 s12229 009 9033 0 Normdaten Sachbegriff GND 1100194975 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schmetterlingsflieder amp oldid 236077743