www.wikidata.de-de.nina.az
Das abgegangene Schloss Vorbach lag in der der oberpfalzischen Gemeinde Vorbach im Landkreis Neustadt an der Waldnaab Von dem Hofmarkschloss heisst es es wurde von seinem Besitzer anfangs der 1970er Jahre so grundlich beseitigt dass die regionale Forschung nicht einmal ein Bild beizubringen vermochte 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baulichkeit 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Sitz zu Forwein Vorba Forba wird erstmals in einem leuchtenbergischen Lehenbrief von 1454 genannt Darin wird einem Linhard Bibracher bestatigt dass ihm der Sitz von seinem Bruder Thomas Bibracher anerstorben sei Das heisst aber auch dass der Sitz schon fruher bestanden haben muss Das Geschlecht der Herren von Bibra ch ist aus der in der Nahe liegenden Burg Oberbibrach bekannt 1490 ist Erhard von Tobernegk mit dem Sitz zu Vorbach belehnt worden zuvor war er im Besitz des schickerten Ponreuters 1510 trennten sich Erhard von Tobernegk und seine Frau Margreth von ihrem Besitz den sie an den ehrbarn und festen Hans Haidenaber zu Hochstett Richter zu Auerbach verkauften 1550 ging es auf dem Kaufweg an seinen Vetter Wolf von Haidenab zu Zeulenreuth Es muss dann noch einen Besitzwechsel an Hans von Haidenab gegeben haben der dann den nachsten Verkauf tatigte nbsp Wappen der Feilitzsch nach Siebmachers Wappenbuch1583 haben die Feilitzsch das Rittergut als leuchtenbergisches Lehen im Tausch gegen ein Burggut zu Creussen erworben Der Erwerber Abraham von Feilitzsch verstarb drei Jahre spater kinderlos und die Landgrafen von Leuchtenberg wollten das Mannlehen einziehen Dagegen wehrten sich die Witwe Kunigunde und spater sein Bruder Melchior von Feilitzsch Kammergerichtsbeisitzer am Reichskammergericht zu Speyer der mit drastischen Worten den schlechten Zustand des Gutes beschrieb Schliesslich erhalt er 1586 den Lehensbrief Aber bereits 1588 war Melchior von Feilitzsch als Schlossherr verstorben und der Klosterrichter von Kloster Speinshart Philipp von Lindenfels auf Guthenau hatte als Vormund des minderjahrigen Sohnes Marquard von Feilitzsch die Verwaltung des Gutes ubernommen Er bestellte verschiedene Pachter und gab Anweisung das Gut wieder instand zu setzen Das verpachtete Gut wurde einige Jahre nicht bestellt wie aus einem Bericht des leuchtenbergischen Lehenvogtes vom 2 Juni 1601 hervorgeht 1594 zerstorte eine Feuersbrunst wieder grosse Teile des Gutes Philipp von Lindenfels erteilte Weisung das Schlossgebaude wieder zu errichten aber die Arbeiten gingen nur schleppend voran Am 4 September 1600 wurde der volljahrig gewordene Marquard von Feilitzsch mit dem Gut belehnt Dieser hatte zuvor in Speyer und Strassburg Jura studiert Als er 1600 nach Vorbach kam setzte er den Dorfwirt fur ein Jahr als Pachter des Gutes ein da er selbst noch seine Studien beenden musste Bei seiner Ruckkehr sah er dass weiterer Schaden an seinem Gut angerichtet worden war Sein Versuch das Gut zu verkaufen scheiterte an der fehlenden Zustimmung von Seiten der Leuchtenberger Lehensverwaltung Erst 1606 konnte er in Vorbach fur langere Zeit seinen Wohnsitz nehmen und begann mit dem Wiederaufbau seines Gutes Da er von seinen Untertanen unangemessene Scharwerksdienste forderte kam es zu einem Bauernaufstand Sieben taten sich zusammen und verweigerten die Arbeitsleistung der Streit zog sich bis zum 18 Dezember 1607 hin und wurde letztlich durch einen Entscheid der Regierung zu Amberg beendet wobei die Bauern nicht gut abschnitten und einige auch auswanderten Marquard von Feilitzsch versuchte mehrmals das Gut loszuwerden aber dafur wurde nie Consens erteilt Schliesslich verpachtete er sein Gut und wurde kurpfalzischer Pfleger auf Burg Hartenstein bei Velden spater wurde er als Anhanger Martin Luthers 1623 Assessor am Reichskammergericht in Speyer Damit entging er der durch Kurfurst Maximilian I eingeleiteten Gegenreformation in der Oberpfalz 1640 kam die Nachricht er und drei seiner Sohne seien vermutlich an der Pest verstorben sein letzter und jungster Sohn hatte niemals Anspruche auf das Gut Vorbach erhoben 1640 in den letzten Jahren des Dreissigjahrigen Krieges berichtete der Landrichter von Auerbach an die Regierung in Amberg von dem verodeten Gut Vorbach und dem leerstehenden Schloss 1650 wurde als neuer Lehensnehmer der lutheranische Friedrich Teuffel von Birkensee auf Frankenberg genannt Da er Protestant war durfte er Vorbach nur alle acht Tage einmal besuchen aber immerhin bekam er Vorbach als Mann und Weiberlehen verliehen 1672 war der neue Besitzer verstorben und seine Enkel Christoph Wilhelm von Teuffel trat am 2 Dezember 1672 das Erbe an 1691 nannte er sich Christoph Wilhelm von Teuffel auf Pilgramsreuth und auch er bemuhte sich intensiv um den Verkauf seines hiesigen Gutes Am 7 Juli 1696 wurde erlaubt dass das Gut an Franz zu Quesnoy verkauft werden durfte Bereits 1699 wollte er die Hofmark an seinen Sohn Georg vererben der aber doppelten Handlohn hatte bezahlen mussen was ihm nicht moglich war nbsp Stammwappen der Miller nach Siebmachers WappenbuchSo kam um 1705 die Hofmark in den Besitz des Johann von Miller auf Altammerthal und Fronhofen Pfleger von Eschenbach der auch im benachbarten Schloss Thurndorf residierte Unter ihm wurde die heruntergewirtschaftete Hofmark es muss auch 1721 erneut einen Schlossbrand gegeben haben wieder aufgebaut Johann von Miller setzte in Vorbach keinen Pachter sondern einen Lohnbauern ein der ein festes Gehalt bezog Aus finanziellen Grunden war er 1730 wegen seiner Schulden gezwungen seine Hofmark an Elias Martin Erzgraber kurfurstlicher Gerichtsschreiber zu Kemnath zu verkaufen Der neue Besitzer verstarb bereits 1748 er hatte zumindest das Schloss wieder aufbauen lassen Seine Erben waren mit der neuerlichen Belehnung einverstanden verkauften aber am 21 Mai 1761 an den weiteren Burgerlichen Johann Adam Gradl Dieser verstarb 1789 und wurde in einer Gruft in der St Anna Kirche begraben Seine Witwe Margreth Gradl verkaufte am 1 Juni 1790 das Gut an Joseph von Miller den Enkel des bereits fruher genannten Hofmarkbesitzers 1811 ubergab dieser es an seinen Sohn Jakob von Miller Fur das Jahr 1812 ist vermerkt dass ein Freiherr von Ebertz aus Waidhaus das millersche Schlossgut an den Bauern Andreas Hecht aus Fuchsmuhl verkaufte und dieser wieder an den Forstmeister von Haider von Kulmain 1820 Dessen Witwe eine geborene von Dippel verkaufte an Graf Maximilian von Holnstein auf Altenhammer Bereits am 12 August 1837 kam das wieder als Rittergut bezeichnete Vorbach an Freiherrn von Dippel Posthalter von Kirchenthumbach Er verstarb an Nervenfieber uberraschend mit 31 Jahren am 2 Februar 1840 und seine Witwe verkaufte das Gut an Generalmajor Ernst Freiherr von Hirschberg auf Schlammersdorf Dieser begann mit dem Ausverkauf der Hofmarksguter Am 30 Januar 1857 erwarb Anna Brunner das ehemalige Schlossgut bzw das was von den Schlossgrunden noch ubrig war und ubergab es am 6 Mai 1868 an ihren Sohn Joseph Brunner Unter der Familie Brunner wurde wieder ein Teil der fruheren Grunde zuruckgekauft Am 10 August 1891 erfolgte der Verkauf an Martin und Kunigunde Kellermann 1897 fiel es in die Hand des Grundstucksspekulanten Johann Hollederer aus Neukirchen Dieser verkaufte wieder einen Teil der Grundstucke am 23 Oktober 1897 an den Bauern Joseph Groher aus Ortlesbrunn heute Ortsteil von Auerbach Dieser starb am 29 September 1899 und seine Witwe verehelichte sich ein Jahr spater mit Johann Meierhofer Bierbrauer aus Zangenstein bei Schwarzhofen Deren Sohn Joseph Meierhofer ubernahm am 27 Juli 1954 den Hof kam aber am 23 September 1965 durch einen Autounfall ums Leben Er war verheiratet mit Barbara Ackermann aus Feilersdorf und das Ehepaar hatte die Tochter Anneliese die sich mit dem Bierbrauer Joseph Schickentanz aus Schneeberg verehelichte Diese waren einstweilen die letzten Besitzer des ehemaligen Schlossgutes nbsp Lageplan von Schloss Vorbach um 1600 nach Albert Biersack 1988 Baulichkeit BearbeitenBei dem Wiederaufbau des Schlossgutes im Jahre 1591 kann man davon ausgehen dass dieses aus einem Herrenhaus einem Wachhaus einem heute noch bestehenden Stadel und Stallungen die unmittelbar am Schlossweiher lagen bestanden hat Die Anlage wurde durch eine Mauer sowie ein oberes und ein unteres Tor geschutzt Das Aussere des Schlosses wurde vor seinem Abbruch so beschrieben Mit seinem Walmdach und dem aus schweren Quadern gefugten massigen Baukorper stellt es sich unverwechselbar als eines jener alten schmucklosen landlichen Herrensitze vor wie wir sie heute noch in manchen Dorfern unserer naheren und ferneren Heimat antreffen konnen 2 In jungerer Zeit wurde das Gut von seinem Besitzer Joseph Schickentanz grundlegend umgestaltet 1973 wurde das alte Herrenhaus abgerissen und durch ein neues Wohngebaude heute Haus Nr 14 ersetzt 1980 verschwand der Gebaudetrakt zum Schlossweiher hin ehemaliges Brauhaus Eiskeller und Wagenremise und wurde durch eine Schweinemastanlage ersetzt Der alte Stadel von 1591 ist als halbe Ruine noch vorhanden Der ehemalige Schlossteich der zur Gewinnung von Kuhleis fur den Bierkeller gebraucht wurde ist zugeschuttet Literatur BearbeitenStefan Benz Burgen und Schlosser zwischen Oberpfalz und Oberfranken Zeitschrift fur Burgen und Schlosser 2 2002 S 66 83 Hrsg Deutsche Burgenvereinigung Albert Biersack Vorbach Voawa ein Heimatbuch Selbstverlag Amberg 1988 Einzelnachweise Bearbeiten Stefan Benz 2002 S 72 Albert Biersack 1988 S 9049 821544 11 745174 453 Koordinaten 49 49 17 6 N 11 44 42 6 O Burgen und Schlosser im Landkreis Neustadt an der Waldnaab Burgen und Burgruinen Flossenburg Leuchtenberg Neuhaus Oberbibrach Parkstein Schellenberg Treswitz WaldauSchlosser und Schlossruinen Altenhammer Schlossl Burggrub Burgtreswitz Diessfurth Dietersdorf Enzenrieth Ernstfeld Eschenbach Feilershammer Filchendorf Floss Altes Schloss Floss Neues Schloss Frankenreuth Friedrichsburg Hammergmund Illsenbach Kaimling Kalmreuth Mantel Altes Jagdschlossell Neuenhammer Neustadt an der Waldnaab Altes Schloss Neustadt an der Waldnaab Neues Schloss Pirk Puchersreuth Roggenstein Rothenbach Rupprechtsreuth Schlammersdorf Schlossfrankenohe Steinfels Tagmanns Trippach Troschelhammer Untermantel Waldau Waldthurn Waltenrieth Weihersberg ZintlhammerWeitere auch abgegangene Burgen und Schlosser Liste von Burgen und Schlossern im Landkreis Neustadt an der Waldnaab Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Vorbach amp oldid 206725440