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Schloss Luberegg liegt in St Georgen bei Emmersdorf im Bezirk Melk in Niederosterreich am linken Ufer der Donau Die um 1780 von Joseph Weber von Furnberg errichtete Anlage diente zunachst als Holzschwemme und Poststation dann als Sitz verschiedener staatlicher Einrichtungen Kaiser Franz II nutzte Luberegg zeitweilig als Sommersitz In jungerer Vergangenheit war in Luberegg ein Museum eingerichtet und Teile der Anlage sind als Hotel und Gasthof genutzt worden Schloss Luberegg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Errichtung des Schlosses 1 2 Verwaltung durch den Familienfonds 1 3 Republik Osterreich 1 3 1 Nutzung 1990 2002 1 3 2 Renovierung und heutige Nutzung 1 3 3 Brand 4 Mai 2022 2 Baubeschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Errichtung des Schlosses Bearbeiten Joseph Freiherr von Furnberg der Inhaber der Herrschaft Leiben war ein umtriebiger Unternehmer des 18 Jahrhunderts der viel zur wirtschaftlichen Entwicklung des sudlichen Waldviertels beitrug Zu seinen Betrieben zahlten unter anderem die Glashutte in Gutenbrunn und die Papierfabrik in Leiben Am 16 Juli 1774 wurde ihm das Privileg zur Errichtung einer Holzschwemme gewahrt die vom Weinsberger Forst bis Luberegg reichte An der Mundung des Weitenbaches wurde zeitweilig fast der halbe Bedarf Wiens an Brennholz verladen Neben dem grossen Lagerplatz liess von Furnberg zwischen 1774 und 1787 ein holzernes Landhaus als Verwaltungsgebaude und Sommersitz errichten Im Erdgeschoss des Hauptgebaudes liess er eine Wohnung einrichten im Obergeschoss zu dem eine grosse Treppe fuhrt zu Reprasentationszwecken einen grossen Saal mit bemalten Wanden sowie zwei Nebenzimmer Daneben gab es Stallungen fur 24 Pferde eine Tischlerei sowie Arbeiterwohnungen und ein Gasthaus Am Holzlagerplatz standen 24 Boote Zillen zum Transport der Holzer zur Verfugung 1791 erhielt von Furnberg auch das Postprivileg fur das Waldviertel 1 Luberegg diente auch als Poststation auf dem Weg nach Poggstall und weiter nach Budweis Nachdem 1795 sein Schuldenstand auf zwei Millionen Gulden gewachsen war verkaufte von Furnberg am 17 Oktober 1795 den gesamten Besitz an den Freiherrn von Braun 2 Braun trat allerdings als Vertreter des kaiserlichen Familienfonds auf Verwaltung durch den Familienfonds Bearbeiten Dieser Familienfonds zur Versorgung der Familienmitglieder wurde von Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Joseph II mit einem Teil des Vermogens von Kaiser Franz I ins Leben gerufen Die Generaldirektion des Fonds wurde eine selbstandige Behorde und in Luberegg wurde ein Inspektorat fur die Verwaltung der Herrschaften des Familienfonds im sudlichen Waldviertel eingerichtet 3 Die Abnehmer des Holzes waren zum Grossteil die Stadt Wien und die Porzellanmanufaktur Augarten Neben diesen wirtschaftlichen Aktivitaten wurde das Schloss von 1803 bis 1811 von Kaiser Franz II als Sommerresidenz genutzt 4 1805 wurde es von franzosischen Soldaten besetzt 1811 wurde die Holzschwemme eingestellt Im nahegelegenen Schloss Artstetten sind noch Mobel aus dieser Zeit erhalten Republik Osterreich Bearbeiten Der Fonds wurde 1919 zugunsten der Republik Osterreich entschadigungslos enteignet 5 Der Besitz wurde dem Kriegsgeschadigtenfonds ubereignet 6 1939 ging der Besitz an das Land Osterreich Spater wurde es von der Reichsforstverwaltung des Deutschen Reiches ubernommen 7 1946 ging die Anlage wieder in den Besitz der Republik Osterreich uber 8 Bis 1990 wurden die Gebaude von der Verwaltung der Osterreichischen Bundesforste genutzt Nutzung 1990 2002 Bearbeiten Graf Romee de La Poeze d Harambure Harambure und La Poeze d Harambure der als Eigentumer des nahegelegenen Schlosses Artstetten das dortige Museum fuhrte beschloss 1990 Luberegg zu erwerben Mit Hilfe des Denkmalamtes wurde die Anlage renoviert und der Offentlichkeit zuganglich gemacht Im Hauptgebaude entstand ein Museum uber Kaiser Franz und seine Zeit in der ehemaligen Kapelle eine Ausstellungsflache daneben ein Restaurant und im nahegelegenen Herrenhaus einige Wohnungen Im Zuge der Renovierung wurden die Gebaude durch den Architekten Hans Hoffer miteinander verbunden Nachdem Luberegg beim schweren Donauhochwasser von 2002 uberflutet worden war mussten die Mauern jahrelang austrocknen Das Museum ist seither geschlossen Renovierung und heutige Nutzung Bearbeiten 2003 erwarb der Hotelbesitzer Josef Pichler aus Emmersdorf das Anwesen und errichtete 2005 einen Hochwasserschutz Schloss Luberegg dient seit einigen Jahren schon der Gastronomie so beherbergt das westliche Eckhaus etwa seit 2003 einen Heurigen In den Jahren 2007 2008 wurde die Dachlandschaft der drei mittleren Gebaude neu mit Larchenholzschindeln gedeckt und die historische Bausubstanz so fur die nachsten Jahre wieder gut geschutzt Zeitgleich wurden auch samtliche durch das Donauhochwasser 2002 stark beschadigten Fassadenteile erneuert sowie die Fenster in altem Kastenstockstil renoviert In den Jahren 2016 2019 wurde der Schlossgarten in modern traditionellem Stil angelegt Die Renovierung der einzelnen Gebaude selbst erfolgte ab 2017 Im Hauptgebaude wurde dabei in den Erdgeschossraumlichkeiten ein Restaurantbereich eingerichtet Brand 4 Mai 2022 Bearbeiten Am fruhen Nachmittag des 4 Mai hat ein Feuer welches im Dachstuhl des ostlichsten Gebaudes dem Heurigen Haferkasten ausgebrochen ist diesen bis auf das Gerippe zerstort Es waren 5 Feuerwehren und 80 Personen im Einsatz um den Brand zu bekampfen Es kam zu keinen Personenschaden Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Beleuchtungsturm Bundesstrasse WirtschaftsgebaudeDie langgestreckte Schlossanlage ist fur ein kaiserliches Sommerschloss sehr bescheiden gehalten Die fast hundert Meter lange Gebaudezeile besteht aus funf nebeneinander angeordneten fruhklassizistischen kubischen Bauten Das Haupthaus besitzt zwolf Achsen und ist lediglich im Mittelteil zweigeschossig Rechts und links schliessen sich langgestreckte Gebaude an an deren Ende jeweils ein dreiachsiges Eckhaus angebaut ist Die Fassaden sind unverziert die Dacher mit grauen Holzschindeln gedeckt Am Haupteingang in der Mittelachse befinden sich zwei freistehende Hermen die einen Balkon mit schmiedeeisernem Gitter tragen Dieser etwa west ost verlaufenden Zeile sudseitig vorgelagert liegt ein etwa 20 m breiter Grunstreifen teilweise noch mit Parkwegen gestaltet teilweise heute als Gastgarten umzaunt Dem Zaun entlang fuhrt die Bundesstrasse 3 Der Flucht der Gebaudezeile folgt in etwa 100 m Seitenabstand westwarts bei Frontalansicht also links das zweigeschossige etwa 30 m lange Wirtschaftsgebaude Landmarken bilden flussseitig der Gebaudeflucht etwa 20 m vorgelagert zwei gedrungen zylindrische aus Stein gemauerte Turme Sie sind dachlos gut 6 m hoch bei 4 m Durchmesser und weisen je eine Turoffnung auf Einer steht 70 m westlich der Hauszeile und sudlich knapp an der B3 der andere 50 m ostlich jedoch nordlich der Strasse Vor Errichtung dieser Strasse waren beide ehemals holzverkleideten Turme baulich mit dem Schloss verbunden Sie dienten mit oben brennenden Feuern hauptsachlich zur Beleuchtung des nachtlichen Verladens von getriftetem Holz auf Schiffe am nahen Donauufer sind also Beleuchtungsturme Aber auch der Schiffsverkehr orientierte sich an den Feuern 9 Literatur BearbeitenFranz Xaver Schweickhardt Darstellung des Erzherzogthums Osterreich unter der Ens durch umfassende Beschreibung aller Burgen Schlosser Herrschaften Stadte Markte Dorfer Rotten etc etc topographisch statistisch genealogisch historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis Vierteln alphabetisch gereiht Teil Viertel Ober Manhardsberg 6 von 34 Banden 6 Band Taures Stiftsherrschaft Zwettl bis Pobring Anton Benko Wien 1841 S 275 Lubereck Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Luberegg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Luberegg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Schloss Luberegg in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Einzelnachweise Bearbeiten HKA Camerale Nr 418 Fasz 9 Reg Nr 296 Jahr 1787 HHStA AH Familienfond Guterdirektion Kart 20 Fasz 1 f 185 192 Anton Friedrich Reil Das Donaulandchen der kaiserl konigl Patrimonialherrschaften im Viertel Obermannhartsberg in Niederosterreich Geographisch und historisch beschrieben Wien 1835 S 4 Online in der Google Buchsuche Familienarchiv Hofreisen Kart 14 Gesetz vom 3 April 1919 StGBl Nr 209 1919 StGBl Nr 501 1919 GBl f d Land Osterreich Nr 311 und 694 1939 BGBl Nr 156 1946 Daniel Szavosz Vass Donauinseln Lighthouses of the Danube 26 Februar 2004 abgerufen am 23 August 2021 englisch Gemeindegliederung von Emmersdorf an der Donau Katastralgemeinden Emmersdorf Fahnsdorf Gossam Grimsing Hain Hofamt Modelsdorf Pomling Rantenberg Reith Schallemmersdorf St GeorgenOrtschaften Emmersdorf an der Donau Fahnsdorf Gossam Grimsing Hain Hofamt Luberegg Modelsdorf Pomling Rantenberg Reith Schallemmersdorf St GeorgenMarktort Emmersdorf an der Donau Dorfer Fahnsdorf Gossam Grimsing Hain Hofamt Pomling Rantenberg St Georgen Siedlung Seegarten Hausergruppe Luberegg Weiler Modelsdorf Rotten In Hofen Reith Schallemmersdorf Sonstige Ortslagen Schloss LubereggZahlsprengel Emmersdorf an der Donau Hofamt Modelsdorf Gossam Rantenberg Burgen und Schlosser im Waldviertel Burg Albrechtsberg Schloss Allentsteig Burgruine Arbesbach Schloss Arndorf Schloss Artstetten Schloss Breiteneich Schloss Brunn am Wald Schloss Burgschleinitz Schloss Dietmanns Schloss Dobersberg Burgruine Dobra Schloss Drosendorf Schloss Drosiedl Schloss Dross Burgruine Durnstein Kellerschlossl Durnstein Burgruine Eibenstein Schloss Engelstein Schloss Fronsburg Burg Gaber Burgruine Gars am Kamp Schloss Gmund Schloss Gneixendorf Schloss Gobelsburg Schloss Gopfritz an der Wild Gozzoburg Schloss Greillenstein Schloss Grossau Schloss Grosspoppen Burg Grub Schloss Haindorf Burg Hardegg Schloss Harmannsdorf Burg Harmannstein Burg Hartenstein Burg 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Weitenegg Schloss Weitra Schloss Wetzlas Schloss Wildberg Schloss Wisent Schloss Zogelsdorf Burgruine Hausberg Zorimauer 48 23262 15 313901 Koordinaten 48 13 57 4 N 15 18 50 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Luberegg amp oldid 236928645