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Dieser Artikel behandelt das Kreuzlinger Schloss Girsberg Zum Schloss in Stammheim siehe Schloss Girsberg Stammheim Schloss Girsberg oder Mittel Girsberg befindet sich in Emmishofen einer fruher selbststandigen Gemeinde seit 1928 Ortsteil von Kreuzlingen Hauptort des gleichnamigen Bezirkes des Schweizer Kantons Thurgau Schloss Girsberg in EmmishofenFreitreppe und Wappen uber dem Eingangsportal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 15 bis 17 Jahrhundert 1 2 Kloster Zwiefalten Besitzer von 1679 bis 1803 1 3 19 bis 21 Jahrhundert 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten15 bis 17 Jahrhundert Bearbeiten Als nach 1363 etwas oberhalb von Alt Girsberg dem heutigen Schloss Brunegg ein weiteres Gut entstanden war wurde dieses als Ober Gyrsberg bezeichnet Das fuhrte spater zu Namensverwechslungen als dann ein noch hoherer gelegener Ober Girsberg das heutige Schloss Ebersberg aufkam Das heute als Girsberg bezeichnete Schloss wird urkundlich erstmals 1473 erwahnt Es gehorte damals Konrad Kupfermann Danach ging es an Peter Breunli dann an Hans Lewenberg zu Altiken 1518 kaufte es Ulrich von Wengy Arzt in Konstanz 1539 erwarb es der Konstanzer Burger Nicolaus de Gall Er entstammte der Comasker Kaufmannsfamilie de Galis de Cermenate und ist Ahnherr auch der hessischen Familie von Gall 1 Uber den Erwerb des Gutes und das Ersuchen des Nicolaus de Gall an die niedere Gerichtsbarkeit gibt ein Protokoll der Tagsatzung von Baden vom 26 August 1539 Auskunft Spater ging Girsberg an Junker Hans Nythart dessen Witwe es an Georg von Knoringen verkaufte Dessen Witwe wiederum uberliess den Besitz dem Kloster Kreuzlingen welches bald danach eine Kapelle baute 1567 verkaufte das Kloster an den Domherrn Sebastian von Herbstheim dem seit 1565 bereits der Alt Girsberg gehorte Ihm wurde Mittel Girsberg 1582 von den Eidgenossen zum Freisitz erklart Von Herbstheims Erben ubernahmen 1588 die Bruder Mayer von Stein am Rhein und verkauften das Schloss 1594 fur 10 500 Gulden an den Domherrn Paul Albert dem spateren Bischof von Breslau Nach dessen Tode ging das Gut in den Besitz des Bistums Breslau welches es Kaiser Rudolf II schenkte 2 Dieser bevollmachtigte den Konstanzer Bischof Johann Georg und Maximilian Schenk von Staufenberg Stadthauptmann in Konstanz das Schloss zu veraussern In einer Versteigerung kaufte es die Reichsabtei Petershausen in Konstanz Nach funfzig Jahren geriet das Kloster in finanzielle Schwierigkeiten und verkaufte Girsberg an Junker Johann Anton Wurz von Rudenz Seine Erben verkauften 1679 das Schloss fur 15 500 Gulden dem Kloster Zwiefalten Kloster Zwiefalten Besitzer von 1679 bis 1803 Bearbeiten Im Vertrag ist der damalige Zustand des Schlosses Girsberg dokumentiert Der Sitz mit Gerichtsherrlichkeit Mittel Gyrsberg umfasste die zu 2 000 Gulden bewerteten wohl erbauten zwei Behausungen samt Mobiliar mit vier Stuben drei Kuchen einem Schreibstubli Speisekammern acht Kammern drei gewolbten und einem ungewolbten Keller samt den grossen fast neuen Lagerfassern einen Torkel samt aller Zugehor ferner Scheune doppelte Stallung namhafte Schuttinen und ein schones freistehendes mittelgrosses Kirchlein Dies alles in einer Mauer zusammengefasst Ausserhalb standen Backhaus und Schopf Zur Liegenschaft gehorten ferner die um 12 250 Gulden geschatzten 10 Jucharten Reben 50 Mahd Wiesen 38 Jucharten Ackerfeld 5 Jucharten Wald eine halbe Emmishofer Schuppis Der Herrschaftssitz besass alle Rechte und Gerechtigkeiten wie andere Herrschaften und Gerichtsherrlichkeiten im Thurgau Im Jahre 1790 liess das Kloster das alte Schloss abbrechen ein neues erbauen und machte es zu einer Statthalterei In der um 1840 abgebrochenen Kapelle die ostlich des Schlosses stand befand sich eine Glocke mit der Inschrift A fulgure grandine et mala tempestate libera nos Domine und S Blasi ora pro nobis Dazu die Aufschrift Durch feier und hitz bin ich geflossen Leonhard Rosenlacher hat mich zu der Ehr Gottes in Constanz gegossen 1762 Diese Glocke befindet sich jetzt im heutigen Turmchen des Schlosses 19 bis 21 Jahrhundert Bearbeiten Im Zuge der Sakularisation fiel das Schloss 1803 an das Haus Wurttemberg als Entschadigung fur den Verlust der Grafschaft Montbeliard Friedrich II spater erster Konig von Wurttemberg liess das Schloss 1803 versteigern Fur 26 000 Gulden kaufte es der Genfer Fabrikant und Bankier Jacques Louis Macaire de L Or der sich in Konstanz niedergelassen hatte und verpachtete es im folgenden Jahr an Salomon Hogger in Bischofszell Spater erbte Sohn David Macaire das Schloss Eine seiner Tochter Amelie 1816 1852 heiratete den Grafen Friedrich von Zeppelin 1807 1886 Sohn des wurttembergischen Ministers Ferdinand Ludwig Graf von Zeppelin 1771 1829 Das Paar erhielt den Girsberg 1840 als Weihnachtsgeschenk und nahm zusammen mit ihren Kindern Eugenia Eberhard und dem erstgeborenen Sohn Ferdinand Graf von Zeppelin 1838 1917 dort Wohnsitz Ferdinand der beruhmte Luftschifffahrer war ab 1870 alleiniger Besitzer von Girsberg und er verbrachte viel Zeit auf seinem Gut hauptsachlich in den Sommermonaten Besonders sein siebzigster Geburtstag am 8 Juli 1908 als abends fast das ganze Dorf mit einem Fackelzug zum Girsberg marschierte und ein Feuerwerk der dorfeigenen Feuerwerkfabrik Alois Muller abgebrannt wurde blieb noch lange in der Erinnerung der Emmishofer Nach Ferdinand von Zeppelins Tod erbte seine Tochter Helene Hella Grafin von Brandenstein Zeppelin 1879 1967 den Girsberg 1960 uberschrieb sie es ihrer Tochter Alexandra Alexa Baronin von Koenig Warthausen 1911 Schwagerin von Friedrich Karl von Koenig Warthausen die bis zu ihrem Tode 1997 auf dem Schloss wohnte Bereits 1983 hatte Alexa von Koenig Warthausen unter der Bedingung eines lebenslangen Wohnrechts den Besitz an das befreundete Ehepaar Kurt und Jolanda Schmid Andrist verkauft Diese liessen zwischen 1985 und 1987 auf Schloss Girsberg verschiedene Renovierungsmassnahmen vornehmen Im Jahr 2002 2003 wurde die landwirtschaftlich nicht mehr genutzte Gutsscheune in eine Kulturscheune umgebaut Diese beherbergt seitdem ein Puppenmuseum und ein Gedachtniszimmer fur Ferdinand Graf von Zeppelin Das Puppenmuseum wurde in den Raumlichkeiten des Schlosses um Puppen und mechanisches Spielzeug der Zurcher Sammlerin Marguerite Stohler Daeniker erweitert 3 Literatur BearbeitenPeter Erni Alfons Raimann Die Stadt Kreuzlingen Band 7 aus der Reihe Die Kunstdenkmaler des Kantons Thurgau Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Hrsg Bern 2009 S 265 272 ISBN 978 3 906131 90 0 Hermann Strauss Schloss Gyrsberg In Beitrage zur Ortsgeschichte von Kreuzlingen Heft IX Kreuzlingen 1955 S 26 45 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Girsberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite von Schloss Girsberg Internetseite zu Schloss Girsberg bei www swisscastles ch Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Nach Peter Erni und Alfons Raimann Die Kunstdenkmaler des Kantons Thurgau Band VII Der Bezirk Kreuzlingen I Die Stadt Kreuzlingen ISBN 978 3 906131 90 0 S 266 wurde das Gut Girsberg vom Bistum Breslau an Kaiser Rudolf II verkauft Inka Grabowsky Historische Puppen als Zeitzeugen In Sudkurier 12 Januar 2021 Burgen und Schlosser im Kanton Thurgau Ruine Alt Bichelsee Altenburg Schloss Altenklingen Schloss Arbon Arenenberg Schloss Bachtobel Schloss Bernegg Schloss Bischofszell Schloss Blidegg Brunegg Unterer Girsberg Ruine Anwil Buhwil Schloss Burglen Schloss Castell Schloss Ebersberg Schloss Eppishausen Schloss Eugensberg Schloss Frauenfeld Schloss Freudenfels Schloss Girsberg Glarisegg Schloss Gottlieben Schloss Hagenwil Burg Heitnau Burg Helfenberg Schloss Heidelberg Burg Heuberg Gut Hochstrass Schloss Hubberg Schloss Kefikon Burgruine Last Schloss Liebburg Burg Liebenfels Schloss Louisenberg Schloss Mammertshofen Neuburg Burg Ottlishausen Okenfiner Haus Schloss Pflanzberg Schloss Roggwil Schloss Sandegg Burg Schleifenrain Seeburg Schloss Salenstein Schloss Sonnenberg Ruine Spiegelberg Schloss Steinegg Ruine Tannegg Ruine Tuttwilerberg Burg Unterhof Schloss Weinfelden Schloss Wellenberg Schloss Wildern 47 645555555556 9 15 Koordinaten 47 38 44 N 9 9 0 O CH1903 728585 278613 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Girsberg amp oldid 236178739