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Das Schloss Frauenfeld liegt im Sudwesten der Frauenfelder Altstadt uber dem Ufer der Murg in der Schweiz Der 19 Meter hohe Bergfried aus grossformatigem Mauerwerk wurde im ersten Drittel des 13 Jahrhunderts errichtet im 14 Jahrhundert kamen weitere Anbauten hinzu Die Burg stand innerhalb der Stadtmauer war aber durch einen Graben abgetrennt Schloss Frauenfeld von Sudwesten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter 1 2 Fruhe Neuzeit 1 3 Spatere Nutzung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Seit 1094 waren die Kyburger die Herren der Landgrafschaft Thurgau Um 1230 bauten sie zur Starkung ihrer Herrschaft einen starken Wehrturm auf dem Molassefelsen uber der Murg Der aus grossen Findlingen gebaute Turm bildet heute den Mittelpunkt des Schlosses Der Eingang ursprunglich uber eine Holzlaube zuganglich lag auf der Hohe des heutigen zweiten Stockwerks Bis heute betritt man durch ihn das Turmgelass Der kleine Raum mit seinen dicken Mauern und zwei kleinen Fensterchen eines wurde spater verbaut war durch ein offenes Kaminfeuer heizbar Die eichenen Deckenbalken dieses Raumes wurden dendrochronologisch auf etwa 1231 datiert jene des daruber liegenden Geschosses auf 1235 Auf allen vier Seiten des Turms waren aussen auf der Hohe des zweiten Stockes holzerne Aussenlauben angebracht Davon zeugen an den Fassaden je drei Balkenlocher von Tragbalken und die Balkenabdrucke oder Uberreste von vier senkrechten Fuhrungsholzern Gleichzeitig mit dem Turm wurde an der Murgseite des Wehrturms der so genannte Murgturm eigentlich der Palas angebaut der die Wohnraume enthielt Auf dem aus Findlingen gemauerten Sockel stand wohl ein holzernes Blockhaus Hier befand sich auf Hohe des ersten Stocks der Eingang zum Palas Durch eine noch heute erkennbare Offnung in der dendrochronologisch auf 1235 datierten Balkendecke des heutigen Waffenkellers war dieser untere damals ebenfalls bewohnbare Raum zuganglich Da zwischen dem etwas weniger gesicherten Palas und dem Wehrturm keine direkte Verbindung bestand hatte man sich bei Gefahr in den Turm zuruckziehen konnen 1264 starben die Kyburger aus Rudolf von Habsburg 1218 bis 1291 beerbte sie Das Schloss wurde auf der Seite um einen Zwinger vermutlich mit Wehrgang und holzernem Aufbau erweitert 1273 erlangte Rudolf von Habsburg die deutsche Konigswurde das Schloss wurde zum Sitz eines habsburgisch osterreichischen Verwalters Unter Konig Albrecht 1248 bis 1308 war Jakob von Frauenfeld gefallen in der Schlacht am Morgarten 1315 Landvogt im Schloss stieg aber zum Hofmeister des Konigs auf und hielt sich deshalb wohl selten in Frauenfeld auf Nikolaus Hofmeister 1344 Sohn von Jakob von Frauenfeld und ab 1334 Bischof von Konstanz liess die Schlosskapelle verlangern Der Zwinger erhielt nochmals einen neuen zweistockigen Aufbau dessen Aussenmauern noch heute teilweise erhalten sind Fruhe Neuzeit Bearbeiten Gegen Ende des 14 Jahrhunderts verkauften die Hofmeister das Schloss an die Herren von Hohenlandenberg Diese hoben nach dem vergeblichen Angriff der Appenzeller von 1407 einen tiefen Graben zwischen Schloss und Stadt aus und umgaben es mit einer stellenweise doppelten starken Ringmauer Das Turchen in der inneren Mauer das zum unteren Schlossgarten fuhrte ermoglichte es dem Schlossherren die Burg auch bei geschlossenen Stadttoren zu verlassen Das Schloss erhielt nun den geriegelten vorkragenden Aufbau der ihm sein charakteristisches Aussehen verleiht Gleichzeitig brach man den ersten ebenerdigen Eingang neben dem Wehrturm aus der noch heute benutzt wird Die ehemalige Kapelle neben dem Schloss wurde zu einem Wohnbau und gegen das heutige Rathaus entstand eine Scheune 1460 eroberten die Eidgenossen den Thurgau und bauten allmahlich ihre Herrschaft auf Erst nach dem Schwabenkrieg von 1499 residierten die sich in zweijahrigem Turnus ablosenden Landvogte dauernd im Thurgau 1534 erwarben die Eidgenossen das Schloss von den verarmten Landenbergern Fortan hatten die Landvogte darin ihren Sitz Sie liessen die Fenster vergrossern und richteten im zweiten Stock den grossen Gerichtssaal ein liessen wohl auch den Gang im zweiten Stock und die Herrenstube vornehm ausmalen Wesentliche Anderungen wurden keine mehr vorgenommen Alle zwei Jahre kam ein neuer Landvogt im Turnus aus den sieben Alten Orten Zurich Luzern Uri Schwyz Unterwalden Zug und Glarus Ab 1712 beteiligte sich auch Bern an der Herrschaft Der wichtigste Hausrat blieb im Schloss damit nicht jeder neue Landvogt welchen mitbringen musste Spatere Nutzung Bearbeiten Der alten Herrschaft bereitete 1798 die Franzosische Revolution das Ende die Landvogte kamen nicht mehr 1803 fiel das Schloss dem nun selbstandigen Kanton Thurgau zu der es zunachst fur Wohnungen verwendete Ab Mitte 1809 diente es als provisorische Zucht und Arbeitshausanstalt 1811 war die Zuchthausphase des Schlosses vorbei die Anstalt wurde nach Tobel verlegt Vom folgenden Jahr an diente das Schloss als Amtsgebaude fur die Staatskasse und Regierungsrat Johann Conrad Freyenmut 1775 1843 hatte zugleich seine Wohnung darin 1834 baute der Kanton den Gebaudeteil gegen das Rathaus an um die Finanzverwaltung im Schloss unterzubringen In den Turm baute man den Staatstresor ein Wenig spater fullte man den unteren Schlossgarten und den Burggraben auf und brach die aussere Ringmauer ab wahrend man die innere niedriger machte Zudem wurde die Schloss Remise im Hof gegen das Rathaus erstellt fur deren Ruckseite die alte Stadtmauer diente Mit dem Bau des Regierungsgebaudes von 1864 bis 1866 wurde das Schloss als Verwaltungssitz uberflussig und vom Kanton verkauft Dank dem Widerstand aus der Bevolkerung kam der Verkauf an die Thurgauische Hypothekenbank nicht zustande die es abgebrochen und an seiner Stelle einen Neubau errichtet hatte 1867 kaufte Oberrichter Johann Jakob Bachmann Wegelin in Stettfurt das Schloss fur seinen Sohn Jakob Huldreich Bachmann der darin Wohnungen einrichtete und mindestens bis 1895 mit seiner Familie auch selber im Schloss wohnte 1 Dessen Tochter Marie Elise Bachmann vererbte es 1955 dem Kanton mit der Bedingung darin das Historische Museum unterzubringen Im Jahre 1960 als der Thurgau 500 Jahre Zugehorigkeit zur Eidgenossenschaft feierte war das Schloss innen und aussen fertig restauriert das Museum mit der Ausstellung der ur und fruhgeschichtlichen sowie der historischen Sammlung darunter der Frauenfelder Mitra eingerichtet Im zweiten Geschoss wurde ein Bachmannzimmer mit Objekten der Familie eingerichtet 1 nbsp Schloss mit naherer Umgebung nbsp Nord Fassade im WinterLiteratur BearbeitenErwin Eugster Frauenfeld 1 Von der Fruhgeschichte bis zum Ende des Ancien Regime In Historisches Lexikon der Schweiz 11 Februar 2005 Martin Leonhard Frauenfeld von Wiesendangen In Historisches Lexikon der Schweiz 11 Februar 2005 Margrit Fruh Fuhrer durch das Historische Museum des Kantons Thurgau im Schloss Frauenfeld 2 erneuerte Auflage 2001 Th Greyerz Schloss Frauenfeld In Thurgauer Jahrbuch Bd 4 1928 S 6 10 e periodica ch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Frauenfeld Sammlung von Bildern Bilder Schloss Frauenfeld auf Swisscastles Schlossausstellung auf der Website des Historischen Museums ThurgauEinzelnachweise Bearbeiten a b Marie Bachmanns Vermachtnis Schloss Frauenfeld und das Historische Museum Thurgau Abgerufen im 1 Januar 1 Archiviert in E Periodica der ETH Zurich Burgen und Schlosser im Kanton Thurgau Ruine Alt Bichelsee Altenburg Schloss Altenklingen Schloss Arbon Arenenberg Schloss Bachtobel Schloss Bernegg Schloss Bischofszell Schloss Blidegg Brunegg Unterer Girsberg Ruine Anwil Buhwil Schloss Burglen Schloss Castell Schloss Ebersberg Schloss Eppishausen Schloss Eugensberg Schloss Frauenfeld Schloss Freudenfels Schloss Girsberg Glarisegg Schloss Gottlieben Schloss Hagenwil Burg Heitnau Burg Helfenberg Schloss Heidelberg Burg Heuberg Gut Hochstrass Schloss Hubberg Schloss Kefikon Burgruine Last Schloss Liebburg Burg Liebenfels Schloss Louisenberg Schloss Mammertshofen Neuburg Burg Ottlishausen Okenfiner Haus Schloss Pflanzberg Schloss Roggwil Schloss Sandegg Burg Schleifenrain Seeburg Schloss Salenstein Schloss Sonnenberg Ruine Spiegelberg Schloss Steinegg Ruine Tannegg Ruine Tuttwilerberg Burg Unterhof Schloss Weinfelden Schloss Wellenberg Schloss Wildern 47 555277777778 8 8966666666667 Koordinaten 47 33 19 N 8 53 48 O CH1903 709740 268193 Normdaten Geografikum GND 1046027689 lobid OGND AKS VIAF 305927231 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Frauenfeld amp oldid 237763649