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Marie Elise Bachmann geb 4 Juni 1879 in Frauenfeld 1 gest 10 Juni 1955 in Meilen war die Stifterin und somit letzte Besitzerin des Schlosses Frauenfeld einem Standort des heutigen Historischen Museums Thurgau Sie war evangelisch reformierter Konfession und heimatberechtigt von Stettfurt Marie Elise Bachmann um 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Werdegang und Leben 3 Legat von 1948 4 Tod und Nachruf 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHerkunft und Familie Bearbeiten nbsp Marie Elise Bachmann um 1950Marie Elise Bachmann wurde als zweites Kind des Bundesrichters und thurgauischen Kantonsrates Jakob Huldreich Bachmann 1843 1915 und seiner Ehefrau Anna Gertrud Luti 1857 1939 von Zurich im Schloss Frauenfeld geboren 1 Sie hatte drei Geschwister Der jungere Bruder Otto Bachmann 1885 2 1890 verstarb mit noch nicht ganz funf Jahren in Frauenfeld Die knapp elf Jahre jungere Schwester Clara Gertrud Bachmann 1890 1914 verstarb nach einem langen Lungenleiden mit 24 Jahren 3 in der Privatklinik Hohenegg in Meilen 4 Die alteste Schwester Anna Maria Gertrud Bachmann wurde am 4 Februar 1878 in Frauenfeld 5 geboren und starb um 1947 6 Die Familie wurde immer wieder von Krankheiten heimgesucht die sie zu regelmassigen Erholungsreisen in den Suden und Kuraufenthalten in der Schweiz und Deutschland zwang 7 Werdegang und Leben Bearbeiten nbsp Schloss Frauenfeld um 1900Dank der Herkunft aus einer gut vernetzten bildungsburgerlichen und wohlsituierten Thurgauer Familie der Oberschicht verfugte sie uber ein Vermogen um sich eine gute Bildung aneignen zu lassen 3 Unter anderem besuchte sie zusammen mit ihrer alteren Schwester Anna Maria Gertrud Haushalts und hohere Tochterschulen in Lausanne und auf dem Gut Ralligen am Thunersee Solche Schulen sollten sie auf ihre zukunftige Rolle als Mutter und Vorsteherin des Haushalts vorbereiten Wie auch ihre Geschwister erlernte sie die franzosische und englische Sprache und konnte 1911 fur einen Aufenthalt nach England Marie Elise Bachmann war nicht berufstatig 8 Die Historikerin Aline von Raszewski entdeckte Hinweise fur ein Architekturstudium in Munchen Marie Elise Bachmann hatte einen Sinn fur den Wert von Antiquitaten Sie stellte sicher dass die Sammlung von Antiquitaten ihrer Familie in den musealen Bereich uberfuhrt wurde und somit fur die Nachwelt erhalten bleibt Sie engagierte sich wohltatig Meistens hatten diese Engagements einen religiosen Hintergrund Sowie auch ihre Eltern fuhlte sie sich der evangelischen Konfession verpflichtet und verkehrte auch in den entsprechenden Kreisen wie zum Beispiel der Basler Mission Die Raumlichkeiten auf ihrem Anwesen in Stettfurt stellte sie der dortigen Sonntagsschule zur Verfugung 8 Gefluchteten franzosischen Kindern des Zweiten Weltkrieges bot sie ein Heim und Bildung 9 Wie es ihr Vater wunschte ubergab sie das Anwesen in Stettfurt der von ihrem Vater gegrundeten Bachmannschen Stiftung damit dort ein Erholungsheim fur evangelische Frauen eingerichtet werden konnte In fortgeschrittenem Alter lebte Marie Elise Bachmann mit ihrer vertrauten Margrith Scherrer in Stettfurt Sie pflegte ein sehr sparsames und zuruckgezogenes Leben 8 Trotzdem unternahm sie ausgedehnte Reisen bis in ihren Lebensabend Dabei fand sie Erholung und Anregung 9 Legat von 1948 BearbeitenAb 1947 hatte Marie Elise Bachmann die alleinige Verantwortung dem letzten Willen ihres Vaters Rechnung zu tragen Auch unterstand nun nach dem Tod der Schwester ihr allein die Verwaltung samtlicher Besitztumer der Familie Sieben Jahre vor ihrem Tod ubertrug sie das Schloss per Legat dem Kanton Thurgau Dabei setzte sie den letzten Willen ihres Vaters aber mit einer entscheidenden Anderung um Sie vermachte das Schloss dem Kanton als Schenkung Ihr Vater sah eine schenkungsweise Ubergabe damals bei seinem Testament nicht vor Eine Rolle gespielt haben wird damals auch der Einfluss des ersten Denkmalpflegers des Kanton Thurgaus Albert Knoepfli 1909 2002 Knoepfli ermutigte Bachmann seit seinem Stellenantritt in den 40er Jahren stetig darin die Zukunft des Schlosses Frauenfeld baldmoglichst zu regeln Mit der Auflage der Schlossbesitzerin gegenuber dem Kanton das Schloss Frauenfeld als eine Einrichtung eines historischen Museums zu verwenden wurde der Schenkungsvertrag am 30 April 1948 unterzeichnet 6 Tod und Nachruf BearbeitenVor Antritt einer geplanten Reise im Mai 1954 wollte sie sich im Schwesternheim Obermeilen noch etwas ausruhen Diese Ruhe wurde dort am 10 Januar 1955 dann endgultig Es sollte Marie Elises expliziter Wunsch gewesen sein bei ihrer Abdankung keinen Lebenslauf zu verlesen Dieser Wunsch wurde vom damaligen Stettfurter Pfarrer Walter Spengler 10 bei der Abdankungspredigt am 14 Januar 1955 respektiert und in der Abdankung betont Er leitete diesen Wunsch auf die Wohltatigkeit der verstorbenen Familienmitglieder Marie Elise Bachmanns her Auch soll sie angeordnet haben dass nach ihrem Tod ihr ganzer schriftlicher Nachlass durch den Testamentsvollstrecker vernichtet werden solle Wohl als Zeugnis ihrer Selbstlosigkeit schirmte sie sich zeitlebens gegen jede Offentlichkeit ab Menschen die Marie Elise Bachmann gekannt haben berichten einhellig dass sie ihre Entscheidungen stets nach dem Leitbild ihres Vaters traf Sie galt als wohlwollend und gutig zu Bekannten und jeder Person die in ihre Nahe trat 9 Marie blieb wie auch ihre zwei Schwestern zeitlebens ledig und kinderlos 8 Literatur BearbeitenAline von Raszewski Marie Bachmans Vermachtnis Schloss Frauenfeld und das historische Museum Thurgau In Mittelalter Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins Moyen Age revue de l Association Suisse Chateau Forts Medioevo rivista dell Associazione Svizzera dei Castelli Temp medieval revista da l Associaziun Svizra da Chastels Band 25 Nr 2 Schweizerischer Burgenverein 2020 ISSN 1420 6994 Claire J Schibler Kaegi Marie Elise Bachmann Donatorin des Schlosses Frauenfeld In Thurgauer Zeitung Nr 207 vom 3 September 1960 Einzelnachweise Bearbeiten a b StATG ZA Frauenfeld 1878 79 Eintrag Nr 80 Geburtsregister A des Zivilstandskreises Frauenfeld StATG Geburtsregister A und B des Zivilstandskreises Stettfurt Teil B S 50 Eintrag Nr 9 a b Aline von Raszewski Marie Bachmanns Vermachtnis Schloss Frauenfeld und das Historische Museum Thurgau In Mittelalter Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins Moyen Age revue de l Association Suisse Chateaux Forts Medioevo rivista dell Associazione Svizzera dei Castelli Temp medieval revista da l Associaziun Svizra da Chastels Band 25 Nr 2 Schweizerischer Burgenverein 2020 ISSN 1420 6994 S 39 doi 10 5169 seals 880906 StATG Totenregister B des Zivilstandskreises Stettfurt Band II S 68 Eintrag Nr 5 StATG Geburtsregister A und B des Zivilstandskreises Stettfurt Teil B S 10 Eintrag Nr 4 a b Aline von Raszewski Marie Bachmanns Vermachtnis Schloss Frauenfeld und das Historische Museum Thurgau OCLC 1222891454 S 37 Aline von Raszewski Marie Bachmanns Vermachtnis Schloss Frauenfeld und das Historische Museum Thurgau OCLC 1222891454 S 39 40 a b c d Aline von Raszewski Marie Bachmanns Vermachtnis Schloss Frauenfeld und das Historische Museum Thurgau OCLC 1222891454 S 40 a b c Claire J Schibler Keagi Marie Elise Bachmann Donatorin des Schlosses Frauenfeld In Thurgauer Zeitung Nr 207 Huber Frauenfeld 3 September 1960 Hansruedi Fischer Pfarrer Walter Spengler zum Gedenken In Kirchenbote Evangelische Landeskirche Thurgau 23 Mai 2018 abgerufen am 7 Februar 2023 Normdaten Person GND 1192796683 lobid OGND AKS VIAF 4699156619125328780000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bachmann Marie EliseKURZBESCHREIBUNG StifterinGEBURTSDATUM 4 Juni 1879GEBURTSORT FrauenfeldSTERBEDATUM 10 Juni 1955STERBEORT Meilen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marie Elise Bachmann amp oldid 237763580