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Schienerberg ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum Landschaftsschutzgebiet siehe Schienerberg Landschaftsschutzgebiet Der Schiener Berg auch Schienerberg geschrieben liegt zwischen Horn im Landkreis Konstanz Baden Wurttemberg Deutschland und Stein am Rhein im Bezirk Stein Kanton Schaffhausen Schweiz Er ist ein 716 9 m u NHN 1 hoher Hohenzug der Bodensee Halbinsel Hori im Sudwesthegauer Bergland Namensgebende Ortschaft ist das etwa im Zentrum der Landschaft gelegene Schienen Schiener BergBlick von einem Aussichtspunkt nahe Schloss Freudenfels zwischen Eschenz und Klingenzell CH uber Eschenz und den Untersee hinweg zum Schienerberg unter anderem mit Wangen rechts Ohningen mittig D und Stein am Rhein links CH Blick von einem Aussichtspunkt nahe Schloss Freudenfels zwischen Eschenz und Klingenzell CH uber Eschenz und den Untersee hinweg zum Schienerberg unter anderem mit Wangen rechts Ohningen mittig D und Stein am Rhein links CH Hochster Gipfel namenlose Kuppe bei Ferdinandslust nahe Schienen D 716 9 m u NHN Lage zwischen Horn Landkreis Konstanz Baden Wurttemberg Deutschland und Stein am Rhein Bezirk Stein Kanton Schaffhausen Schweiz Teil des Sudwesthegauer BerglandsKoordinaten 47 41 N 8 55 O 47 685611111111 8 9198333333333 716 9 Koordinaten 47 41 N 8 55 OGestein Molassep1p5 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Naturraumliche Zuordnung 1 3 Erhebungen 1 4 Fliessgewasser 1 5 Gemeinden 1 6 Kloster und Burgen 2 Geologie 3 Schutzgebiete 4 Fossilienfundstelle Steinbruch von Ohningen 5 Verkehr 6 Verschiedenes 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Schiener Berg erstreckt sich westlich vom Untersee des Bodensees von der namensgebenden Ortschaft Schienen auf ca 600 m Hohe gelegen aus im Uhrzeigersinn beginnend im Nordwesten betrachtet und die naturraumliche Lage mit einbezogen zwischen diesen Ortschaften Arlen im Nordwesten Worblingen im Nordnordwesten Bohlingen im Norden Bankholzen Bettnang Weiler und Iznang im Nordosten Gundholzen und Horn im Osten Gaienhofen im Ostsudosten Hemmenhofen im Sudosten Wangen im Sudsudosten sowie Kattenhorn und Ohningen im Suden sie alle zahlen zum Landkreis Konstanz Deutschland und liegen ausser den vier zuerst genannten Ortschaften am Untersee oder dessen Teil Zeller See Auf Schweizer Gebiet schliessen sich nach vorgenanntem Betrachtungsmuster im Kanton Schaffhausen diese Ortschaften an Stein am Rhein im Sudwesten Hemishofen im Westsudwesten sowie Wilen im Westen und Ramsen im Westnordwesten Der Schiener Berg setzt sich westlich jenseits des Ramsener Quertals durch den Rauhenberg fort Naturraumliche Zuordnung Bearbeiten Der Schiener Berg gehort in der naturraumlichen Haupteinheitengruppe Voralpines Hugel und Moorland Nr 03 in der Haupteinheit Nordliches Bodensee und Hegau Becken 030 031 und in der Untereinheit Sudwesthegauer Bergland 030 031 1 zum Naturraum Schienerberg mit Hori Uferland 030 031 13 Erhebungen Bearbeiten Der Schiener Berg ist maximal 716 9 m hoch was sich auf eine Stelle bezieht die etwa 1 5 km ostlich von Schienen etwas ostnordostlich von Ferdinandslust und etwas nordwestlich oberhalb der Quelle des Klingerbachs liegt Als grosste Hohe wird oft nur 708 m 2 genannt Zu den Erhebungen und Hangspornen des Hohenzugs gehoren sortiert nach Hohe in Meter m uber Normalhohennull NHN 2 D und Meter uber Meer m u M CH namenlose Kuppe bei Ferdinandslust 716 9 m nahe Schienen D namenlose Kuppe bei der Ewigkeit 701 5 m nahe Schienen D Schrotzburg ca 693 m Herrentisch 678 3 m oberhalb von Arlen namenlose Kuppe am Brand Wittmisried 660 4 m bei Bohlingen D namenlose Kuppe im Bannholz 641 2 m bei Ohningen Kressenberg ca 624 m bei Schienen D Olberg 621 5 m oberhalb von Ohningen und Stein am Rhein namenlose Kuppe am Schlossbuhl 617 5 m bei Weiler D Wolkensteinerberg ca 608 m bei Hemishofen CH Hohenklingen 590 6 m Kastenbuhl 587 4 m bei Bohlingen D Salen 581 2 m bei Wangen D namenlose Kuppe am Blatt 503 9 m bei Weiler D Fliessgewasser Bearbeiten Das Wasser von ein paar kurzen Bachen die vom Schiener Berg nach Norden fliessen erreicht uber die nordlich des Hohenzugs nach Osten verlaufende Radolfzeller Aach den Untersee nordostwarts strebende Bache munden direkt in diesen See Zu den Fliessgewassern des Hohenzugs gehoren auch der Tobel der bei Wangen in den Untersee mundet der Klingerbach der bei der Burg Oberstaad zwischen Kattenhorn und Ohningen dem Untersee zufliesst und der Schiener Bach Hemishoferbach der bei Hemishofen in den Rhein mundet Gemeinden Bearbeiten Gebietsanteile am Schiener Berg haben diese Gemeinden und Stadte Rielasingen Worblingen Singen Moos Gaienhofen und Ohningen in Deutschland sowie Stein am Rhein Hemishofen und Ramsen in der Schweiz Innerhalb ihrer Gemeindegebiete verteilen sich am und auf dem Hohenzug zahlreiche Gehofte und Ansiedlungen Kloster und Burgen Bearbeiten Auf dem Schiener Berg befinden sich in Deutschland die ehemaligen Kloster Schienen in Schienen und Grunenberg bei Bankholzen die Ruine Schrotzburg bei Schienen Oberschrotzburg und die Burgstalle Kastenbuhl und Frankenberg nahe Bohlingen sowie Schlossbuhl und Rusbuhl nahe Bankholzen und in der Schweiz die Burg Hohenklingen bei Stein am Rhein und die Burgstall Wolkenstein bei Hemishofen auf dem Wolkensteinerberg Geologie BearbeitenDer Schiener Berg ist hauptsachlich aus Schichten der Oberen Susswassermolasse OSM aufgebaut und hat eine Decke aus eiszeitlichen Schottern Nagelfluh Er gleicht damit den etwa parallel laufenden Hohenzugen Bodanruck im Norden und Seerucken im Suden jenseits des Untersees auf Schweizer Gebiet Der nordliche Steilabfall uberragt die mittlere Hegau Untersee Senke und den Untersee um 250 bis 300 m Er hat seinen Ursprung in der sogenannten Schienerberg Verwerfung die der von Nordwest nach Sudost herzynische Richtung verlaufenden Freiburg Bonndorf Bodensee Storungszone Bonndorfer Graben zugerechnet wird Durch diese Verwerfung sind die Sedimentschichten im Norden um ca 100 m abgesenkt Durch Erosionsvergange der eiszeitlichen Vergletscherungen wurde das Vorland zusatzlich abgetieft Der Sudhang fallt hingegen grosstenteils terrassenformig zum Untersee ab Diese Terrassen sind durch verschiedene Phasen des Vordringens und Ruckzugs der eiszeitlichen Gletscher geformt worden Schutzgebiete BearbeitenAuf dem Grossteil des vielerorts bewaldeten Schiener Bergs liegt das Landschaftsschutzgebiet LSG Schienerberg CDDA Nr 324141 1954 ausgewiesen 41 96 km gross und auf seinen bis an den Untersee reichenden Flanken befinden sich mehrere raumlich voneinander getrennte Teile des LSG Bodenseeufer CDDA Nr 31921 1952 10 13 km Auf Grossteilen des Hohenzugs liegt bis hinunter an den Untersee reichend das Fauna Flora Habitat Gebiet Schiener Berg und westlicher Untersee FFH Nr 8319 341 25 963 km Bis hinauf auf die unteren Flankenbereiche reichen Teile des Vogelschutzgebiets Untersee des Bodensees VSG Nr 8220 401 59 1533 km Ausserdem liegen auf dem Schiener Berg und an seinen bis an den Untersee reichenden Flanken zwolf Naturschutzgebiete von denen manche aneinandergrenzen alphabetisch sortiert 3 Bodenseeufer Gmk Gaienhofen Horn Gundholzen CDDA Nr 555514012 1961 1 5069 km Bodenseeufer Gmk Iznang Moos Bohringen CDDA Nr 555514015 1961 76 75 km Bodenseeufer Gmk Ohningen CDDA Nr 162481 1961 1 0636 km Bodenseeufer Gmk Wangen Hemmenhofen CDDA Nr 555514013 1961 42 93 ha Buhler Moos CDDA Nr 162633 1997 24 38 ha Graues Ried CDDA Nr 81752 1978 12 17 ha Hangried Schrannen CDDA Nr 163525 1991 12 89 ha Hornspitze auf der Hori CDDA Nr 81941 1997 1 9004 km Kattenhorner Buhl CDDA Nr 164039 1996 32 4 ha Moor am Oberbuhlhof CDDA Nr 82174 1970 1 81 ha Segete CDDA Nr 163525 1991 7 02 ha Stehlwiesen CDDA Nr 82623 1941 9 53 ha Fossilienfundstelle Steinbruch von Ohningen Bearbeiten nbsp Riesensalamander Skelett der Gattung Andrias scheuchzeriAm Sudhang des Schiener Berges befindet sich die beruhmte Fossilfundstelle in den Ohninger Kalken Obere Susswassermolasse Dort fand im Jahre 1726 der Schweizer Johann Jakob Scheuchzer 1672 1733 Zurcher Stadtarzt und Naturforscher das etwa ein Meter grosse versteinerte Skelett eines vor 14 Millionen Jahren lebenden Riesensalamanders Andrias scheuchzeri Dieses Fossil wurde von ihm als Homo diluvii testis ein betrubtes Beingerust von einem alten Sunder eines in der Sundfluth Sintflut gedeutet schon damals galt der Riesensalamander als der das grosste Aufsehen erregende Fund im Steinbruch von Ohningen und war Fundament der Scheuchzer schen Theorie des Sintflutmenschen 4 Erst im Jahr 1809 gelang es dem franzosischen Naturforscher Georges Cuvier 1769 1832 diesen Irrtum zu korrigieren und die Knochen als Reste eines Amphibiums richtig zu deuten spater gelang es dem Niederlander Jan van der Hoeven 1801 1868 Naturforscher das Skelett in die richtige Stelle des Systems einzuordnen 5 6 Das Original befindet sich heute im Teylers Museum der niederlandischen Stadt Haarlem Verkehr BearbeitenDurch die rund um den Schiener Berg gelegenen Ortschaften fuhren mehrere Landes L und Kreisstrassen K in Deutschland und weitere Strassen in der Schweiz Etwa in Nordnordost Sudsudwest Richtung verlauft von Bankholzen durch das auf dem Hohenzug gelegene Schienen nach Ohningen die L 193 zudem ist Schienen uber die K 6156 mit Wangen verbunden Verschiedenes BearbeitenDer Hohenzug war fruher Austragungsort des Schienerberg Rennens einer Motorrennsportveranstaltung des 20 Jahrhunderts Literatur BearbeitenMax Pfannenstiehl Die palaontologischen Ausgrabungen der Universitat Freiburg i Br am Schienerberg 1947 1950 In Landesverein Badische Heimat Hrsg Badische Heimat Mein Heimatland Zeitschrift fur Landes und Volkskunde Natur Umwelt und Denkmalschutz Band 30 1950 1 2 S 25 30 Freiburg im Breisgau 1950 ISSN 0930 7001 Schiener Berg S 214 224 In Otto F Geyer Thomas Schober Matthias Geyer Sammlung geologischer Fuhrer 94 Die Hochrhein Regionen zwischen Bodensee und Basel Gebr Borntraeger Berlin Stuttgart 2003 ISBN 978 3 443 15077 8 Schiener Berg Zwischen Hegauvulkanen und Bodensee In Pocketguide Burgen Blicke und Vulkane 3 Tourentipps im Hegau Beilage im Wandermagazin Ausgabe 130 August September 2006 O F Geyer M P Gwinner Geologie von Baden Wurttemberg Schweizerbart Stuttgart 2011 5 Auflage ISBN 978 3 510 65267 9 Albert Schreiner Hegau und westlicher Bodensee Sammlung geologischer Fuhrer 62 Gebr Borntrager Berlin Stuttgart 2008 3 Auflage ISBN 978 3 443 15083 9 Michael Losse Hans Noll Michael Greuter Hrsg Burgen Schlosser Festungen im Hegau Wehrbauten und Adelssitze im westlichen Bodenseegebiet Verlag Michael Greuter Hilzingen 2006 ISBN 3 9806273 2 2Einzelnachweise Bearbeiten Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg LUBW Hinweise a b Geoportal Baden Wurttemberg Hinweise Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Anatol Hennig Die Tropen bei Ohningen Singener Wochenblatt Alter als die Dinosaurier In scinexx Das Wissensmagazin vom 10 Dezember 2004 Andrias Scheuchzeri In Meyers Konversationslexikon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schiener Berg amp oldid 229147651