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Roman Andrejewitsch Rudenko ukrainisch Roman Andrijovich Rudenko russisch Roman Andreevich Rudenko wiss Transliteration Roman Andreevic Rudenko 25 Julijul 7 August 1907greg 1 2 in Nossiwka 23 Januar 1981 in Moskau war langjahriger Generalstaatsanwalt der UdSSR und sowjetischer Hauptanklager beim Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher Grabmal Rudenkos auf dem Nowodewitschi Friedhof in Moskau Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben BearbeitenRudenko wurde am 25 Julijul 7 August 1907greg im Dorf Nossiwka heute Ukraine im Bezirk Tschernigow als Sohn einer Bauernfamilie geboren Als 17 jahriger Arbeiter einer Zuckerfabrik 3 wurde er 1926 in die kommunistische Partei aufgenommen 1929 ordnete ihn die Parteifuhrung seines Heimatbezirks zum Studium an die Moskauer Juristenschule ab 4 Anschliessend war er in der Staatsanwaltschaft von Tschernigow mit der Bekampfung des Kulakentums und des angeblichen ukrainischen Nationalismus befasst Nach einem Aufbaustudium an der Rechtsakademie der UdSSR trat er 1937 an die Spitze der Staatsanwaltschaft des Industriebezirks Donezk Als Mitglied einer Troika des NKWD war er an zahlreichen Todesurteilen wahrend des Grossen Terrors beteiligt 5 1942 stieg er zum Stellvertreter des Leiters der Staatsanwaltschaft der Ukrainischen SSR auf und ersetzte diesen zwei Jahre spater 6 Als Generalleutnant des Justizdienstes war er auch fur die Bestrafung von Kollaborateuren mit den deutschen Besatzern zustandig 7 In dieser Funktion arbeitete er eng mit dem Parteichef der Ukrainischen Sowjetrepublik Nikita Chruschtschow zusammen Im Juni 1945 vertrat Rudenko die Anklage im Moskauer Prozess der Sechzehn gegen antikommunistisch eingestellte Fuhrer polnischer Gruppierungen die im Zweiten Weltkrieg den Widerstand gegen die deutschen Besatzer organisiert hatten Die polnischen Politiker und Militarfuhrer unter ihnen Leopold Okulicki der letzte Oberbefehlshaber der Heimatarmee AK waren drei Monate zuvor vom NKWD bei Warschau in eine Falle gelockt und nach Moskau entfuhrt worden 8 Im Nurnberger Kriegsverbrecherprozess von 1945 bis 1946 war er der Hauptanklager der sowjetischen Seite Wie auch Francois de Menthon der franzosische Anklager forderte er Todesstrafen fur alle Angeklagten 9 Bei dem Prozess bezeichnete Rudenko das geheime Zusatzprotokoll zum Hitler Stalin Pakt als Falschung 10 Er drang auch darauf das Massaker von Katyn in die Liste der Anklagepunkte aufzunehmen Doch nach widerspruchlichen Aussagen der von Moskau aufgebotenen Zeugen setzte die amerikanische Seite durch dass dieser Punkt fallen gelassen wurde 11 12 Die in den folgenden Jahren umlaufende Version Rudenko sei wahrend der Anhorungen zu Katyn von Hermann Goring beschuldigt worden selbst zu den Verantwortlichen fur den Massenmord an den polnischen Offizieren zu gehoren und habe daraufhin in einem Wutanfall zwei Pistolenschusse auf Goring abgegeben wird von Fachhistorikern als abwegig bezeichnet 13 Beim Machtkampf in der KPdSU nach dem Tod Stalins 1953 stand er auf der Seite Chruschtschow des neuen Ersten Sekretars Dieser setzte die Ernennung Rudenkos zum Generalstaatsanwalt der UdSSR durch In dieser Eigenschaft fuhr er im August 1953 in das Arbeitslager Workuta um die Initiatoren des Aufstands und Streiks zu bestrafen Nach Augenzeugenberichten erschoss er personlich vor einer Gruppe von Gefangenen einen der Streikfuhrer 14 Er ordnete die Niederschlagung des Aufstands durch Waffengewalt an dabei kamen den Berichten zufolge mehrere Hundert Zwangsarbeiter zu Tode 15 Nach der Verhaftung des bisherigen NKWD Chefs Lawrenti Beria am 26 Juni 1953 war Rudenko mit der offiziellen Untersuchung betraut die diesem eine parteifeindliche Verschworung zu unterstellen hatte 16 1956 ruckte Rudenko als Gefolgsmann Chruschtschows in die erweiterte Parteifuhrung auf er wurde Kandidat des Zentralkomitees der KPdSU Er nahm am XX Parteitag der KPdSU teil auf dem Chruschtschow in seiner Geheimrede die an Parteimitgliedern begangenen Verbrechen Stalins verurteilte In der Folge war Rudenko mit der Rehabilitierung einer begrenzten Gruppe von Mitgliedern der KP befasst von denen allerdings keines fruher der Parteifuhrung angehort hatte 17 Die Namen der im Auftrag Stalins ermordeten fruheren Mitglieder des Politburos wie Nikolai Bucharin Lew Kamenew Karl Radek Grigori Sinowjew und Lew Trotzki blieben weiter tabu 1960 leitete Rudenko die internationales Aufsehen erregende Untersuchung gegen Francis Gary Powers den uber sowjetischem Territorium abgeschossenen Piloten eines US amerikanischen Spionage Flugzeuges 18 Auf dem XXII Parteitag 1961 der die Entstalinisierung fortsetzte wurde Rudenko zum Mitglied des Zentralkomitees bestimmt 6 Im folgenden Jahr war er fur die Bestrafung der Teilnehmer des Aufstandes von Nowotscherkassk zustandig sieben von ihnen wurden zum Tode 323 zu Haftstrafen verurteilt 19 In seinem Amt als Generalstaatsanwalt uberstand er auch den Sturz Chruschtschow 1964 Unter dem neuen Parteichef Leonid Breschnew ruckte der Kampf gegen Dissidenten in das Zentrum der Tatigkeit Rudenkos Auf seinen Schreibtisch kamen alle prominenten Falle er arbeitete dabei eng mit dem KGB Chef Juri Andropow zusammen 20 1976 forderte er wegen angeblichen Landesverrats die Todesstrafe fur den Korvettenkapitan Waleri Sablin der durch eine Meuterei auf seinem Schiff einen Radioauftritt erzwingen wollte um das privilegierte Leben der hoheren Parteifunktionare anzuprangern 21 Mit zahlreichen hohen sowjetischen Orden geehrt stand Rudenko bis zu seinem Tod 1981 an der Spitze der sowjetischen Strafverfolgungsbehorden Begraben wurde er auf dem Prominentenfriedhof des Moskauer Neujungfrauenklosters In der DDR erhielt er 1975 den Orden Stern der Volkerfreundschaft in Gold 22 Werke Bearbeiten Die Gerechtigkeit nehme ihren Lauf Anklagerede des Generalleutnants R A Rudenko im Nurnberger Prozess Berlin Verlag der Sowjet Militarverwaltung in Deutschland 1946 Einzelnachweise Bearbeiten Metricheskaya kniga Nikolaevskoj cerkvi m Nosovka 1907 Gosudarstvennyj arhiv Chernigovskoj oblasti F 679 Op 10 D 1325 L 189ob 190 Russisch Vo mnogih istochnikah privodyatsya drugie daty rozhdeniya 17 Julijul 30 Juli 1907greg oder 7 Juli 1907 Der Spiegel 2 Februar 1981 Jurij Orlov Aleksandr Svjagincev Prokurory dvuch epoch Andrej Vysinskij i Roman Rudenko Moskau 2001 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 14 Marz 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www librius net Memorial Dokument 370730 Beschluss des Politburos N P51 94 vom 2 Juli 1937 a b Artikel Roman Andrejewitsch Rudenko in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D097980 2a 3D 2b 3DRoman 20Andrejewitsch 20Rudenko Donetskie Novosti Memento des Originals vom 14 Marz 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink 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Sovetskoj Rossii Jekaterinburg 1997 S 184 Strafkolonien und Gefangnisse in Sowjetrussland Horst Hennig Generalstaatsanwalt Roman Rudenko und der Streik in Workuta vom Juli August 1953 im Lager 10 Schacht 2 in Workuta in Schwarze Pyramiden rote Sklaven Der Streik in Workuta im Sommer 1953 Eine dokumentierte Chronik Hrsg Wladislaw Hedeler Horst Hennig Leipzig 2007 S 55 58 Wladislaw Hedeler 30 Jahre an Stalins Seite Aufstieg und Sturz von Lawrenti Berija Pankower Vortrage Heft 172 Helle Panke e V Berlin 2013 S 31 History Today Vol 53 12 2003 Vadim Rogovin Stalin s Terror of 1937 1938 Political Genocide in the USSR London 2009 S 430 433 Der Spiegel 24 August 1960 Neues Deutschland 2 Juni 2012 Andrew Christopher The Sword and the Shield The Mitrokhin Archive and the Secret History of the KGB New York 1999 S 132 Auszug Memento des Originals vom 2 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rulit net rulit net Snamja 7 1998 Neues Deutschland 1 Mai 1975 S 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Roman Rudenko Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Roman Andrejewitsch Rudenko im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Katyn Ein Massenmord an polnischen Offizieren und die rechtsextreme Propaganda Artikel Roman Andrejewitsch Rudenko in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D097980 2a 3D 2b 3DRoman 20Andrejewitsch 20RudenkoNormdaten Person GND 12413744X lobid OGND AKS LCCN n86045260 VIAF 61677706 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rudenko Roman AndrejewitschALTERNATIVNAMEN Rudenko Roman Andreevich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Jurist Generalstaatsanwalt der UdSSRGEBURTSDATUM 30 Juli 1907GEBURTSORT NossiwkaSTERBEDATUM 23 Januar 1981STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roman Andrejewitsch Rudenko amp oldid 223607136