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Der Aufstand in Nowotscherkassk ereignete sich am 1 und 2 Juni 1962 in der Stadt Nowotscherkassk und stellte die bedeutendsten Arbeiterunruhen in der Sowjetunion dar Staatsprasident Putin am Denkmal in Nowotscherkassk 2008 Chruschtschow hatte infolge einer Versorgungskrise die Preise um bis zu 35 erhoht und gleichzeitig die Lohne um 35 gesenkt Die Arbeiter der Lokomotivfabrik gingen in den Ausstand verbrannten Chruschtschow Bilder und forderten Lohnerhohungen und Nahrungsmittel fur ihre Familien 1 Am 1 Juni 1962 abends fuhren die ersten Panzer auf Tags darauf zogen die Arbeiter von der Fabrik in die Stadt in der ebenfalls Streiks ausbrachen Sie zeigten Lenin Portrats und waren zunachst friedlich ersturmten dann allerdings Gebaude der Miliz und des Exekutivkomitees der Partei Beamte wurden verhohnt und Milizionare verprugelt Angeblich solidarisierte sich etwa die Halfte der Stadtbevolkerung mit den Demonstranten Einheiten der Sowjetarmee hatten mittlerweile die Innenstadt abgeriegelt Ab 11 00 Uhr schoss das Militar auf Demonstranten und beendete den Aufruhr Es gab 24 oder 26 Tote einen Schauprozess und zahlreiche Geheimverfahren 2 Sieben als Radelsfuhrer identifizierte Teilnehmer wurden spater wegen bewaffneten Bandentums zum Tode verurteilt zahlreiche weitere Teilnehmer zu Haftstrafen Die sowjetische Regierung schwieg die Vorkommnisse soweit moglich tot Als verantwortlicher Kommandeur des Militarbezirks Nordkaukasus befahl General Issa Plijew den Einsatz gegen die Demonstranten Generalleutnant Matwei Schaposchnikow weigerte sich damals mit Panzern gegen die Aufstandischen vorzugehen wie vom Kommandeur des Militarbezirks General Plijew befohlen Schaposchnikow wurde 1966 in die Reserve entlassen und 1967 aus der KPdSU ausgeschlossen Im selben Jahr wurde gegen ihn Anklage wegen antisowjetischer Propaganda erhoben er hatte Briefe zu den Ereignissen von Nowotscherkassk unter anderem an mehrere Literaten gesendet die Anklage wurde aber in Anbetracht seiner Kriegsverdienste wieder fallengelassen 1988 wurde Schaposchnikow rehabilitiert und wieder in die Partei aufgenommen Erst 1992 wurden die Akten zu dem Fall geoffnet 20 Leichen wurden 1992 identifiziert und auf dem Friedhof von Nowoschachtinsk beigesetzt Ein Strafverfahren gegen die Verantwortlichen des Militareinsatzes wurde 1992 eingestellt da keiner der Angeschuldigten mehr lebte Mit Erlass des russischen Prasidenten Jelzin vom 8 Juni 1996 wurden alle Verurteilten rehabilitiert In Francis Spuffords Red Plenty 2010 und in Des Teufels Alternative von Frederick Forsyth 1979 wird das Massaker thematisiert Ebenso 2020 in dem russischen Spielfilm Dorogie Tovarischi von Andrei Kontschalowski Siehe auch BearbeitenAufstand von Workuta 1953 Kengir Aufstand 1954 Literatur BearbeitenSamuel H Baron Bloody Saturday in the Soviet Union Novocherkassk 1962 Stanford University Press Stanford 2001 Maurice Gerschon Hindus Die Enkel der Revolution Menschliche Probleme in der Sowjetunion Brockhaus Wiesbaden 1967 N Ya Emelyanenko N A Krpvova R G Pihoya S V Popov Novocherkasskaya tragediya 1962 In Istoricheskij arhiv 1993 Nr 1 S 110 136 und Nr 4 S 143 177 Einzelnachweise Bearbeiten Verena Diethelm Die Warnung von Nowotscherkassk In derStandard at 24 Juli 2009 abgerufen am 9 Marz 2021 Nowotscherkassk Gedenken an Aufstand von 1962 In Russland Aktuell 4 Juni 2002 abgerufen am 9 Marz 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aufstand in Nowotscherkassk amp oldid 223421777