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Der Riesenhai Cetorhinus maximus ist mit einer Korperlange bis zu zehn Metern und einem Gewicht bis zu rund vier Tonnen nach dem Walhai der zweitgrosste bekannte Fisch der Erde Wie der Walhai und der Riesenmaulhai ernahrt sich auch der Riesenhai von Plankton Im Gegensatz zum Walhai der das Wasser einsaugt und durch seine Kiemenreusen filtriert schwimmt der Riesenhai mit geoffnetem Maul und lasst so das Wasser durch die Kiemen stromen Mit dieser Methode ist er in der Lage rund 1800 Tonnen Wasser in der Stunde nach Nahrung zu filtern RiesenhaiRiesenhai Cetorhinus maximus Systematikohne Rang Haie Selachii Uberordnung GaleomorphiiOrdnung Makrelenhaiartige Lamniformes Familie RiesenhaieGattung CetorhinusArt RiesenhaiWissenschaftlicher Name der FamilieCetorhinidaeGill 1862Wissenschaftlicher Name der GattungCetorhinusBlainville 1816Wissenschaftlicher Name der ArtCetorhinus maximus Gunnerus 1765 Er ist die einzige Art der gleichnamigen Familie innerhalb der Makrelenhaiartigen Lamniformes zu denen einige der grossten und bekanntesten Arten rauberischer Haie wie etwa der Weisse Hai die Makohaie und die Heringshaie gehoren Medial und umgangssprachlich wird der Begriff Riesenhai oft fur andere sehr grosse Arten und Individuen der Haie verwendet etwa fur den Megalodon 1 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Ernahrung und Wanderungen 3 2 Energiehaushalt 3 3 Fortpflanzung und Entwicklung 3 4 Fressfeinde und Parasiten 4 Evolution und Systematik 5 Riesenhaie und Menschen 5 1 Menschen und Riesenhaie 5 2 Wirtschaftliche Bedeutung 5 3 Gefahrdung und Schutz 6 Kryptozoologie 7 Literatur 8 Weblinks 9 BelegeMerkmale BearbeitenDer Riesenhai erreicht als erwachsenes Tier normalerweise eine Korperlange von 6 70 bis 8 80 Metern und kann maximal bis zu 10 Meter 2 nach anderen Quellen auch 12 Meter 3 4 lang werden Er ist damit nach dem Walhai Rhincodon typus die zweitgrosste Hai und zugleich Fischart der Erde Rund 25 Prozent des Korpergewichtes des Riesenhais macht die olhaltige Leber aus die den Tieren den Auftrieb im Wasser ermoglicht 5 Die Farbung ist fast einfarbig dunkelgrau graubraun bis schwarzlich wobei der Rucken dunkler als die Unterseite ist Haufig besitzen die Tiere helle bzw dunkle Flecken auf dem Rucken und den Korperseiten ausserdem unterhalb des Kopfes 2 Auch die Flossenunterseiten sind dunkelgrau gefarbt bei Jungtieren sind sie allerdings weiss mit einer scharfen Abgrenzung gegenuber den dunklen Bereichen In sehr seltenen Fallen kann Albinismus auftreten 6 nbsp Umrisszeichnung eines mannlichen Riesenhais von 1896Die Brustflossen sind sehr breit Der Riesenhai hat zwei Ruckenflossen von denen die erste die zweite deutlich uberragt und hinter dem freien hinteren Ende der Brustflossen ansetzt Ausserdem besitzt er ein Paar Bauchflossen eine Analflosse die fast ebenso gross ist wie die zweite Ruckenflosse und eine mondsichelartige Schwanzflosse mit breiten Seitenkielen auf dem Schwanzflossenstiel und einem sehr langen oberen Lobus wahrend der untere etwas kurzer ist heterozerke Schwanzflosse 6 Die Flosse ist an der oberen Spitze deutlich eingekerbt 2 Die Schnauze ist konisch spitz und langgezogen und ragt weit uber das Maul hinaus die zahlreichen und mehrreihig stehenden einspitzigen Zahne des Ober und des Unterkiefers sind sehr klein und gebogen Sowohl die Augen als auch die Spritzlocher sind sehr klein Das auffalligste Merkmal des Riesenhais sind neben seiner Grosse die funf Paare riesiger Kiemenspalten die seinen Korper hinter dem Kopf wie einen Kragen umgeben und sich an der Korperober und unterseite fast treffen An der Innenseite sind die Kiemenbogen mit Reusen aus modifizierten Zahnen in einer Schleimhaut ausgestattet die der Ernahrung dienen 6 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Hauptverbreitungsgebiete des Riesenhais 2 Riesenhaie kommen in beiden Hemispharen vor Sie bevorzugen kalte bis massig warme Gewasser wo sie dem jeweiligen Planktonangebot folgen Auf der Grundlage von Sichtungen die in der Regel in Kustennahe erfolgten wurde ihre Verbreitung bisher auf die kustennahen und pelagischen Bereiche des Atlantischen Ozeans Neufundland bis Florida sudliches Brasilien und Argentinien Sudafrika Mittelmeer Nordsee Norwegen und Island und des Pazifiks Japan Korea China die Sudkuste Australiens Neuseeland Tasmanien Chile Peru Ecuador und Golf von Kalifornien bis zum Golf von Alaska eingeschrankt 2 Die Haie dringen bei ihrer Nahrungssuche auch in Buchten und Astuare vor Lebensweise BearbeitenDie Lebensweise der Riesenhaie ist bisher nur sehr wenig erforscht insbesondere uber die Fortpflanzung das Wanderverhalten und die sozialen Strukturen innerhalb der Haischulen liegen nur sehr wenige Beobachtungen vor Sie sind tagaktiv und ausdauernde langsame Schwimmer die mitunter lange Wanderungen unternehmen Sie kommen einzeln oder auch in Gruppen Schulen von bis uber 100 Tieren vor Gelegentlich teilen sich die Gruppen in gleichgeschlechtliche Gruppen mit Individuen etwa gleichen Alters auf 6 Ernahrung und Wanderungen Bearbeiten nbsp Kopf eines RiesenhaisDer Riesenhai ernahrt sich ebenso wie der Walhai von Zooplankton also kleinen tierischen Organismen die im freien Wasser treiben vor allem Kleinkrebse Flugelschnecken Fischeier und larven Zur Nahrungsaufnahme schwimmt er haufig nahe der Wasseroberflache und filtriert mit weit geoffnetem Maul und langsam schwimmend das Plankton aus dem Wasser das sich an den Reusen der Kiemen verfangt und dann abgeschluckt wird Die Kleinkrebse und anderen Planktonorganismen verfangen sich in den schleimbedeckten Reusenzahnen und werden beim Schliessen des Mauls in den Schlund gespult Mit dieser Methode ist der Riesenhai in der Lage rund 1800 Tonnen Wasser in der Stunde nach Nahrung zu filtern wobei ein ausgewachsener Riesenhai bis zu 500 Liter Zooplankton zur Ernahrung am Tag braucht 7 Die Reusen werden in regelmassigen Abstanden von etwa vier bis funf Monaten abgeworfen und durch neue ersetzt Unklar ist ob dies mit einer Fastenzeit der Haie einhergeht wahrend der sich die Tiere in tiefere Wasserschichten zuruckziehen 7 Die Vermutung dass die Tiere eine Art von Winterschlaf in der Phase halten in der sie ihre Kiemenreusen erneuern konnte allerdings widerlegt werden 8 Dabei unterscheiden sich die Reusenzahne des Riesenhais in ihrem Aufbau grundlegend von jenen aller anderen planktonseihenden Knorpelfische da ihnen ein knorpeliger Kern fehlt Dieser ist nicht nur bei den zu siebahnlichen Strukturen umgewandelten Kiemenreusendornen des Walhais und der Mantarochen sondern auch bei den Reusenzahnen des Riesenmaulhais vorhanden welche ausserlich und funktionell mit jenen des Riesenhais vergleichbar sind Dessen zwischen 10 und 15 cm langen Filterborsten bestehen jedoch im Inneren nur aus Keratin weshalb sie wohl umgewandelte Plakoidschuppen darstellen wozu auch die regelmassige Erneuerung passt 9 10 Eine auf drei Jahre angelegte Studie der Marine Biological Association in Plymouth im Jahr 2002 bei der insgesamt 21 Riesenhaie mit Satellitensendern ausgestattet wurden zeigte dass sie bei der Suche nach Nahrung grosse Strecken auch auf dem offenen Meer zurucklegen und dabei eine Wassertiefe von uber 700 Metern erreichen Gelegentlich uberqueren sie bei den bis zu 9000 Kilometer langen Strecken sogar den Aquator und sind wahrend der Wintermonate ausserst aktiv wie eine Untersuchung der Massachusetts Division Of Marine Fisheries im Jahr 2009 ergab 8 Wahrend sie im Sommer in Oberflachennahe nach Nahrung suchen folgen sie den Planktonschwarmen auf der Nordhalbkugel in den Monaten vom November bis zum Marz in grossere Tiefen unterhalb des Kontinentalschelfs in denen sich zu dieser Zeit grosse Mengen Zooplankton aufhalten 3 Energiehaushalt Bearbeiten Einige Makrelenhaie sind in der Lage ihre Korpertemperatur uber langere Zeit konstant zu halten Bekannt ist dieser Effekt vor allem von rauberisch lebenden Tieren wie dem Weissen Hai die diese Fahigkeit fur ihre Beutejagd einsetzen Der Riesenhai besitzt einzelne Korpermerkmale die von solchen partiell endothermen Fischen bekannt sind Dazu gehort unter anderem tiefer im Korper sitzendes rotes Muskelfleisch welches der schwimmenden Fortbewegung dient und das bei den meisten anderen eher wechselwarmen Fischen naher zur Korperaussenseite sitzt Ebenso ist das Herz deutlich muskuloser gebaut Messungen an lebenden Riesenhaien ergaben dass dieser ihre Korpertemperatur um 1 bis 1 5 C uber der umgebenden Wassertemperatur halten konnen Moglicherwesie befahigt es die Tiere auch in kalteren Meeresgegenden Nahrung zu suchen 11 Eine ebenfalls partielle Endothermie ist auch vom Walhai bekannt und wird zudem fur Megalodon vermutet 12 13 Fortpflanzung und Entwicklung Bearbeiten Wahrend der Balz folgen die Mannchen den Weibchen um sich mit ihnen zu paaren 7 Bei der Paarung platziert das Mannchen seine Brustflossen uber die erste Ruckenflosse des Weibchens wahrend er die Klaspern in die Kloake einfuhrt 6 Dabei reibt die raue Haut der Partner gegeneinander was bei beiden Geschlechtern zu Abschurfungen der Hautpartien im Bereich der Kloake fuhrt Aufgrund der Untersuchung von Narbenbildungen in der Vagina der Weibchen wird angenommen dass es in einer Paarungssaison zu Mehrfachpaarungen mit verschiedenen Mannchen kommt 7 Die Spermien der Mannchen liegen in Paketen den Spermatophoren mit einem Durchmesser von etwa drei Zentimeter vor Bei der Begattung werden etwa 15 Liter Sperma in das Weibchen ubertragen 14 Die Weibchen besitzen zwei Eierstocke von denen jedoch nur der rechte ausgebildet ist in dem dann die reifen Eier produziert werden 14 Nach der Befruchtung entwickeln sich die befruchteten Eier im Uterus des Weibchens Die trachtigen Weibchen sondern sich von den Haigruppen ab und entfernen sich von den Kustengewassern Angenommen wird eine Tragzeit von mehr als einem Jahr 7 In der Regel werden noch nicht geschlechtsreife und nicht trachtige Weibchen deutlich haufiger gefangen und gesichtet als trachtige Weibchen und auch das Verhaltnis zwischen Mannchen und Weibchen ist deutlich in Richtung der Weibchen verschoben 2 Riesenhaie gebaren lebende Junge die aus Eiern schlupfen die im Mutterleib bebrutet worden sind und sich bereits vor der Geburt offnen sie sind somit ovovivipar Vor der Geburt ernahren sich die Jungtiere wahrscheinlich oophag also durch unbefruchtete Eier der Mutter Ob es beim Riesenhai zu der von verwandten Haiarten bekannten Adelphophagie kommt ist nicht bekannt Der Wurf besteht aus wenigen Jungtieren allerdings ist bislang nur ein Wurf mit 6 Jungtieren tatsachlich dokumentiert Neugeborene Riesenhaie haben wahrscheinlich eine Korperlange von 1 5 bis 1 8 Metern 2 3 Die Geschlechtsreife erreichen die sehr langsam wachsenden Tiere wahrscheinlich bei einer Korperlange von 5 70 Metern bei den Mannchen und 8 Metern bei den Weibchen 2 3 Fressfeinde und Parasiten Bearbeiten Als Fressfeind der Riesenhaie ist nur der Schwertwal bekannt 15 Es wird davon ausgegangen dass nur sehr wenige Rauber Riesenhaie jagen und erbeuten Von Weissen Haien wurde berichtet dass sie das Aas der Haie fressen 3 Unter den Parasiten sind bislang vor allem die Ektoparasiten erforscht also diejenigen die an der Aussenhaut der Haie parasitieren Dabei spielen vor allem Meerneunaugen Petromyzon marinus eine wichtige Rolle die sich in der Haut der Haie verbeissen ohne diese allerdings zu durchdringen Auch der Zigarrenhai Isistius brasiliensis der dafur bekannt ist dass er mit Hilfe seines Gebisses aus Grossfischen und Meeressaugern Fleischstucke herausbeisst attackiert den Riesenhai 3 Evolution und Systematik BearbeitenFossilreste von Riesenhaien sind relativ haufig in der Regel bestehen sie aufgrund der anatomischen Beschaffenheit der Tiere aus den charakteristischen Kiemenbogen den Zahnen oder einzelnen Wirbeln Die altesten eindeutigen Funde von Riesenhaien stammen aus dem Mittleren Eozan Beispielsweise wurde ein Fund aus der La Meseta Formation auf der Seymour Insel im antarktischen Weddell Meer aus dieser Zeit dokumentiert 16 Weitere Reste kamen aus der Tavda Formation bei Malyshkina im westlichen Sibirien und aus Oregon zu Tage sie datieren vom Eozan bis zum Oligozan Ursprunglich der ausgestorbenen Art C parvus zugeschrieben 17 werden sie heute zur basalen Gattung Kaesius gestellt 18 Auch aus den jungeren Zeitaltern wie dem Miozan liegen Fossilfunde vor 19 die sich auf Nordamerika und Eurasien verteilen Sie gelten zumeist der Gattung Cetorhinus zugehorig Innerhalb dieser wurden mehrere fossile Arten ausgewiesen deren Eigenstandigkeit aber umstritten ist Als einzige anerkannte Art neben C maximus ist C huddlestoni im Jahr 2014 anhand von mittelmiozanen Funden aus dem Sharktooth Hill Bonebed in Kalifornien beschrieben worden Dessen Zahne zeigen mit rund 4 mm Hohe eine vergleichbare Grosse zu denen der heutigen Riesenhaie 20 Andere Funde von ausgestorbenen Riesenhaien verweisen auf etwas kleinere Tiere So wird anhand von assoziierten Wirbeln und Kiemenbogen aus den obermiozanen Abschnitten der Empire Formation in Oregon eine Lange des Tieres von 4 5 bis 5 8 Metern rekonstruiert 21 Wahrend die Funde des Palaogens und des Neogens als sicher den Riesenhaien zugeordnet werden konnen sind obertriassische Reste von Pseudocetorhinus etwa im westlichen Europa aufgedeckt problematisch in ihrer systematischen Beziehung zu den spateren Formen 18 Verwandtschaftsverhaltnisse innerhalb der Makrelenhaiartigen 22 23 Fuchshaie Alopias Riesenhai Cetorhinus maximus Heringshaie Lamna Makohaie Isurus Weisser Hai Carcharodon carcharias Vorlage Klade Wartung StyleDie wissenschaftliche Erstbeschreibung des Riesenhais erfolgte durch den norwegischen Bischof und Naturforscher Johan Ernst Gunnerus im Jahr 1765 unter dem Namen Squalus maximus anhand eines Exemplars vor der norwegischen Kuste Es folgten eine Reihe weiterer Beschreibungen unter unterschiedlichen Namen durch verschiedene Naturforscher die heute als taxonomische Synonyme betrachtet werden Henri Marie Ducrotay de Blainville ordnete den Hai 1816 einer eigenen Gattung zu die er Cetorhinos nannte abgeleitet von dem griechischen ketos das Meeresungetier oder Wal bedeutet sowie rhinos fur Nase die Artbezeichnung maximus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet grosster Die Einordnung in die eigene Familie Cetorhinidae erfolgte 1862 durch Theodore Nicholas Gill Der Riesenhai stellt die gegenwartig einzige Art der damit monotypischen Gattung Cetorhinus sowie ebenfalls den einzigen Vertreter der Familie der Cetorhinidae dar Dies ergibt sich durch seine sehr abgeleiteten Merkmale und die innerhalb seiner Verwandtschaft den Makrelenhaiartigen einzigartige Lebensweise mit entsprechenden Anpassungen Andere Gattungen und Arten der Makrelenhaiartigen sind durchweg fleischfressende Jager und gehoren zu den grossten und bekanntesten fleischfressenden Haien darunter der Weisse Hai Carcharodon carcharias die Fuchshaie Gattung Alopias die Makohaie Gattung Isurus und die Heringshaie Gattung Lamna Auf der Basis von morphologischen Merkmalen wurde der Riesenhai als Schwesterart eines aus den Gattungen Isurus Carcharodon und Lamna gebildeten Taxons betrachtet 22 Diese Verwandtschaftsbeziehungen wurden auch durch molekularbiologische Untersuchungen bestatigt wobei die anatomischen Ahnlichkeiten mit dem Riesenmaulhai Megachasma pelagios als konvergente Anpassungen an eine vergleichbare Lebensweise identifiziert wurden 23 Riesenhaie und Menschen BearbeitenMenschen und Riesenhaie Bearbeiten nbsp Riesenhai und SchwimmerinRiesenhaie stellen als Planktonfresser trotz ihrer Grosse keine Gefahr fur Menschen dar Sie sind nicht aggressiv und greifen Taucher und Boote nicht an Aufgrund ihrer Grosse besitzen sie allerdings eine enorme Kraft und von harpunierten Riesenhaien wurde berichtet dass sie Boote angreifen konnen Taucher konnen sich an der durch die Hautzahne sehr rauen sandpapierartigen Haut verletzen Wirtschaftliche Bedeutung Bearbeiten International hat die Bejagung vor allem historische Bedeutung Die Haie wurden wegen ihres Fleisches ihres Ols sowie der vitamin und squalenreichen Leber gejagt Heute wird der Riesenhai vor allem im Nordostatlantik und im Ostpazifik von Booten aus mit Harpunen bejagt wobei diese Form des Fischfangs vor China und Japan noch weit verbreitet ist Dabei dient die Leber des Fisches der Olgewinnung aber auch die Flossen das Fleisch und die Haut werden verwertet Die Flossen bilden gemeinsam mit denen anderer Haiarten die Basis fur die Haifischflossensuppe die in China beliebt ist Ein Paar frischer Flossen hat auf dem Fischmarkt einen Wert von etwa 1000 US Dollar getrocknet sind sie etwa 350 US Dollar pro Pfund wert Die Leber wird in Japan als Aphrodisiakum und Heilmittel verkauft und das Ol dient als Bestandteil fur Kosmetikartikel Ein grosser Riesenhai mit etwa acht Metern Lange liefert etwa eine Tonne Fleisch und etwa 380 Liter Ol 3 Eine moderne wirtschaftliche Nutzung wird heute beispielsweise auf der Isle of Man in der Irischen See im Rahmen des Okotourismus betrieben Ahnlich wie beim Whale Watching werden Touristengruppen zu den Riesenhaien gefahren Gefahrdung und Schutz Bearbeiten Durch die Harpunenjagd und auch durch die Fischerei mit Netzen in denen sich die Tiere verfangen nehmen die Bestande der Riesenhaie rasch ab Durch sein langsames Wachstum die lange Tragzeit eine geringe Nachwuchsrate und die spate Geschlechtsreife ist der Riesenhai nicht in der Lage die Verluste aufzufangen Er gilt unter Wissenschaftlern als gefahrdete Art Aus diesem Grund wurde von der SSG Shark Specialist Group der IUCN International Union for Conservation of Nature and Natural Resources ein Antrag bei der CITES erwogen die Art in die Rote Liste der gefahrdeten Tierarten aufzunehmen Dort ist der Riesenhai seit 2005 gelistet und ist aktuell als gefahrdet vulnerable eingestuft 24 In der EU ist der Fang quotiert es durfen nicht mehr als 400 Tonnen Lebendgewicht pro Jahr erzielt werden In Norwegen einem Nicht EU Mitglied wird unabhangig von dieser Quote Jagd auf die Tiere gemacht Rund um die Isle of Man steht der Riesenhai ganzjahrig unter Schutz Da allerdings zu wenig uber die Lebensgewohnheiten der Art bekannt ist wurde in Grossbritannien ein Antrag gestellt den Fang in den gesamten Hoheitsgewassern zu untersagen Kryptozoologie Bearbeiten nbsp Seeschlange Olaus Magnus Historia de Gentibus Septentrionalibus Rom 1555 nbsp Der wonderful fish in Harper s Weekly am 24 Oktober 1868Riesenhaie schwimmen in teilweise grosseren Verbanden an der Wasseroberflache wobei die hohen und nicht starren Ruckenflossen der Korper sichtbar sind Dabei schwimmen haufig mehrere Tiere hintereinander so dass diese Verbande in der Vergangenheit gelegentlich als Seeschlangen oder andere Seeungeheuer interpretiert wurden 7 Auch die Kadaver der Tiere im Zustand der Verwesung konnen schnell den Eindruck seltsamer Tiere erwecken da sich auf Grund ihrer Anatomie die Kiemen der Unterkiefer und der untere Teil der Schwanzflosse relativ schnell vom Korper losen Verschiedene Untersuchungen unter anderem der DNA zeigen beispielsweise dass es sich bei dem als New Nessie bekannt gewordenen Kadaver den der japanische Trawler Zuiyo Maru 1977 vor der neuseelandischen Kuste auffand allen anderslautenden Berichten zum Trotz um einen Riesenhai gehandelt hat 25 Viele auch in der jungsten Vergangenheit angespulte Kadaver von vermeintlich unidentifizierbaren Seeungeheuern haben sich bei naherer Betrachtung ebenfalls als die Kadaver von Riesenhaien herausgestellt eben weil sich die nur lose mit dem restlichen Korper verbundenen Kiefer und Kiemen nach dem Tod sehr schnell losen und der kleine fest an der Wirbelsaule verbundene Hirnschadel den Eindruck eines kleinen Kopfes an einem langen Hals erweckt Dadurch entsteht eine gewisse Ahnlichkeit mit den ausgestorbenen Plesiosauriern 25 Literatur BearbeitenLeonard Compagno Marc Dando Sarah Fowler Sharks of the World Princeton Field Guides Princeton University Press Princeton und Oxford 2005 S 181 ISBN 978 0 691 12072 0 Leonard Compagno Sharks of the world An annotated and illustrated catalogue of shark species known to date Volume 2 Bullhead mackerel and carpet sharks Heterodontiformes Lamniformes and Orectolobiformes FAO Species Catalogue for Fishery Purposes No 1 Vol 2 FAO Rom 2001 Cetorhinus Cetorhinus maximus Vollstandiges PDF Alessandro de Maddalena Harald Bansch Haie im Mittelmeer Franckh Kosmos Verlags GmbH Stuttgart 2005 S 139 141 ISBN 3 440 10458 3 David W Sims Sieving a Living A review of the Biology Ecology and Conservation Status of the Plankton feeding Basking Shark Cetorhinus maximus Advances in Marine Biology 54 Academic Press 2008 Google Books zum grossten Teil verfugbar Ralf M Hennemann Haie und Rochen weltweit Jahr Verlag Hamburg 2001 S 63 64 68 ISBN 3 86132 584 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Riesenhai Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Riesenhai Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Riesenhai auf Fishbase org englisch Forschungsprojekt auf der Isle of Man zum Riesenhai englisch Belege Bearbeiten science orf at Riesenhai starb durch Beutemangel a b c d e f g h Leonard Compagno Marc Dando Sarah Fowler Sharks of the World Princeton Field Guides Princeton University Press Princeton und Oxford 2005 S 181 ISBN 978 0 691 12072 0 a b c d e f g C Knickle L Billingsley amp K DiVittorio Basking Shark Florida Museum of Natural History Aufgerufen am 5 April 2010 Craig R McClain Meghan A Balk Mark C Benfield Trevor A Branch Catherine Chen James Cosgrove Alistair D M Dove Leo Gaskins Rebecca R Helm Frederick G Hochberg Frank B Lee Andrea Marshall Steven E McMurray Caroline Schanche Shane N Stone Andrew D Thaler Sizing ocean giants patterns of intraspecific size variation in marine megafauna PeerJ 3 2015 S e715 doi 10 7717 peerj 715 Artportrat zum Riesenhai auf hai swiss a b c d e Alessandro de Maddalena Harald Bansch Haie im Mittelmeer Franckh Kosmos Verlags GmbH Stuttgart 2005 S 139 141 ISBN 3 440 10458 3 a b c d e f Ralf M Hennemann Haie und Rochen weltweit Jahr Verlag Hamburg 2001 S 63 64 68 ISBN 3 86132 584 5 a b Gregory B Skomal Stephen I Zeeman John H Chisholm Erin L Summers Harvey J Walsh Kelton W McMahon Simon R Thorrold Transequatorial Migrations by Basking Sharks in the Western Atlantic Ocean Current Biology 19 2009 E W Misty Paig Tran amp A P Summers Comparison of the Structure and Composition of the Branchial Filters in Suspension Feeding Elasmobranchs The Anatomical Record 297 2014 S 701 715 1 Alfred Goldschmid III Chondrichthyes Knorpelfische S 217 241 inSpezielle Zoologie Teil 2 Wirbel oder Schadeltiere Hrsg Wilfried Westheide amp Reinhard Rieger ISBN 978 3 8274 2039 8 Haley R Dolton Andrew L Jackson Robert Deaville Jackie Hall Graham Hall Gavin McManus Matthew W Perkins Rebecca A Rolfe Edward P Snelling Jonathan D R Houghton David W Sims und Nicholas L Payne Regionally endothermic traits in planktivorous basking sharks Cetorhinus maximus Endangered Species Research 51 2023 S 227 232 doi 10 3354 esr01257 Itsumi Nakamura Rui Matsumoto und Katsufumi Sato Body temperature stability in the whale shark the world s largest fish Journal of Experimental Biology 223 11 2020 S jeb210286 doi 10 1242 jeb 210286 Michael L Griffiths Robert A Eagle Sora L Kim Randon J Flores Martin A Becker Harry M Maisch IV Robin B Trayler Rachel L Chan Jeremy McCormack Alliya A Akhtar Aradhna K Tripati Kenshu Shimada Endothermic physiology of extinct megatooth sharks PNAS 120 27 2023 S e2218153120 doi 10 1073 pnas 2218153120 a b L H Mathews Reproduction in the Basking Shark Cetorhinus maximus Gunner Philosophical Transactions of the Royal Society London B 234 1950 S 247 316 Abstract Ingrid N Visser First Observations of Feeding on Thresher Alopias vulpinus and Hammerhead Sphyrna zygaena Sharks by Killer Whales Orcinus orca Specialising on Elasmobranch Prey In Aquatic Mammals 31 2005 S 83 88 doi 10 1578 AM 31 1 2005 83 PDF Memento vom 9 August 2017 im Internet Archive Alberto L Cione M A Reguero A middle Eocene basking shark Lamniformes Cetorhinidae from Antarctica Antarctic Science 10 1998 S 83 88 Abstract Malgorzata Bienkowska Wasiluk Andrzej Radwanski A new occurrence of sharks in the Menilite Formation Lower Oligocene from the Outer Flysch Carpathians of Poland PDF 1 9 MB Acta Geologica Polonica 59 2 2009 S 235 243 a b Bruce J Welton A new archaic basking shark Lamniformes Cetorhinidae from the late Eocene of western Oregon U S A and description of the dentition gill rakers and vertebrae of the Recent basking shark Cetorhinus maximus Gunnerus New Mexico Museum of Natural History and Science Bulletin 58 2013 S 1 48 Michael D Gottfried Miocene Basking Sharks Lamniformes Cetorhinidae from the Chesapeake Group of Maryland and Virginia Journal of Vertebrate Palaeontology 15 2 1995 S 443 447 JSTOR Bruce J Welton A new fossil basking shark Lamniformes Cetorhinidae from the Middle Miocene Sharktooth Hill Bonebed Kern County California Contributions in Science 522 2014 S 29 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