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Die Reichsdiplomatie in den Jahren 1848 1849 war ein Versuch des damals entstehenden Deutschen Reiches gesamtdeutsche auswartige Beziehungen zu anderen Landern zu unterhalten Allerdings wollten die grosseren deutschen Staaten ihre diplomatischen Dienste nicht zugunsten der deutschen Zentralgewalt aufgeben und die europaischen Grossmachte lehnten eine offizielle Anerkennung der Zentralgewalt ab Anerkannt wurde sie allerdings von mehreren kleineren europaischen Landern und den USA So war der Versuch einer Reichsdiplomatie nur sehr bedingt erfolgreich Inhaltsverzeichnis 1 Reichsaussenministerium 2 Voraussetzungen einer Reichsdiplomatie 3 Haltung der Grossmachte und der USA 3 1 Grossbritannien 3 2 Frankreich 3 3 Russland 3 4 Vereinigte Staaten von Amerika 4 Reichsgesandtschaften und Einzelstaaten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 BelegeReichsaussenministerium BearbeitenDer Bundestag hatte die Wahl der Nationalversammlung beschlossen und die Regierungen der Einzelstaaten die Wahlen durchfuhren lassen Der Bundestag hatte dann seine Rechte der Nationalversammlung ubertragen und auch den Reichsverweser anerkannt Allerdings blieb die Lage des Reichsministeriums prekar Es konnte keine direkte Macht ausuben verfugte kaum uber Beamte und war auf die Unterstutzung der einzelstaatlichen Regierungen angewiesen Diese Unterstutzung gaben die Regierungen je nach eigenem Gutdunken nbsp Johann Gustav Heckscher im August September 1848 zweiter Reichsaussenminister DeutschlandsLaut Zentralgewaltgesetz vom 28 Juni 1848 erhielt der Reichsverweser vollziehende Gewalt fur die allgemeine Sicherheit und Wohlfahrt Deutschlands die Oberleitung aller Streitkrafte und vertrat Deutschland volkerrechtlich und handelspolitisch Uber Krieg und Frieden und Vertrage mit dem Ausland entschieden Reichsverweser und Nationalversammlung gemeinsam 1 Der Osterreicher Anton von Schmerling wurde in einem vorlaufigen Rumpfkabinett vom 15 Juli Reichsinnenminister und Reichsminister der auswartigen Angelegenheiten am 5 August ubernahm letzteres Ministerium der neue Ministerprasident Karl zu Leiningen Aus Proporzgrunden bildete der Reichsverweser das Kabinett Leiningen schon am 9 August um dabei wurde Johann Gustav Heckscher Aussen statt Justizminister Heckscher blieb bis zum 5 September im Amt Innenminister Schmerling wurde am 17 September zusatzlich Aussenminister Der neue Reichsministerprasident Heinrich von Gagern ubernahm beide Amter am 17 Dezember Am 16 Mai 1849 wurde August Jochmus Aussenminister im Kabinett Gravell und behielt es im Kabinett Wittgenstein bis zum Ende der Zentralgewalt am 20 Dezember 1849 Wie die meisten anderen Reichsministerien auch musste das Aussenministerium quasi aus dem Nichts aufgebaut werden Ende August 1848 gab es im Aussenministerium einen Ministerialsekretar zwei Kanzlisten und einen Redakteur Bis zum 15 Februar 1849 wuchs die Zahl der Mitarbeiter auf neun an hinzu kamen die Diplomaten 2 Voraussetzungen einer Reichsdiplomatie Bearbeiten nbsp Die Frankfurter Nationalversammlung diente 1848 1849 nicht nur als verfassungsgebende Versammlung sondern auch als Reichsparlament Sie tagte in der Frankfurter Paulskirche und wird daher auch Paulskirchenparlament genannt Die Zentralgewalt bediente sich der These dass der Deutsche Bund nur reformiert werde und daher eine neue Anerkennung nicht erforderlich sei Die Umwandlung eines Staatenbundes in einen Bundesstaat oder die Umbenennung in Deutsches Reich war nach dieser Ansicht unerheblich Der Bund hatte bereits das Recht gehabt uber Bundeskrieg und Bundesfrieden zu entscheiden und Beziehungen zu anderen Machten zu unterhalten Dieses Recht sei der Nationalversammlung vom Bundestag ubertragen worden Allerdings konnte man auch ganzlich anderer Auffassung sein Das Nationalstaatsprinzip bedeutete einen revolutionaren Bruch gegenuber dem Bund der sich ausdrucklich gegen dieses Prinzip zur Wehr gesetzt hatte Ob die anderen Staaten die Zentralgewalt tatsachlich anerkennen wollten lag in deren eigenem Ermessen Dazu hatten sie eine positive Einstellung zur Politik der deutschen Einigung haben mussen 3 Bei den auswartigen Grossmachte standen jedoch zwei Grunde gegen einen deutschen Nationalstaat Er hatte namlich das Gleichgewicht der Machte zerstort und ihre eigene Vormachtstellung angetastet Konrad Canis Ein Grossdeutschland der Paulskirche signalisierte ihnen einen hegemonialen Drang der die kontinentale Machtstellung vor allem Russlands und Frankreichs aber auch Englands einschranken konnte Zweitens ware der Nationalstaat aus der Revolution geboren und damit unberechenbar wie die Franzosische Revolution von 1789 Dabei dachten die Grossmachte an gesellschaftliche und staatliche Umsturze in Folge von neuen zu erwartenden Krisen 4 nbsp Deutschlandkonzepte Begriffe nbsp Deutschlandkonzepte Plane und VerfassungenSchon am 23 Juli 1848 stellte der vorlaufige Reichsaussenminister Schmerling ein Promemoria auf Sein Ziel war es dass anstelle der deutschen Einzelstaaten das Reich diplomatische Beziehungen mit dem Ausland unterhielt dabei sollten aber Osterreich und Preussen nicht vor den Kopf gestossen werden Daher solle man beide Grossmachte fragen welche Gesandten ihrer Meinung nach vom Reich ubernommen werden konnten Der Reichsverweser wahle dann aus jenen die geeigneten aus die auch Vertreter Osterreichs bzw Preussens bleiben konnten So fiele es den beiden Grossmachten leichter auf die Gesandten in den zweitrangigen Staaten zu verzichten 5 Aussenminister Heckscher allerdings anderte die Vorgehensweise moglicherweise angeregt durch parlamentarische Antrage aus der Nationalversammlung oder die zentralstaatliche Einstellung des Ministerprasidenten Die genauen Grunde und die Diskussionen im Ministerrat dazu sind nicht mehr zu ermitteln Am 21 August berichtete Heckscher der Nationalversammlung es seien bereits ausserordentliche Reichsgesandte ernannt worden um dem Ausland den Regierungsantritt des Reichsverwesers anzuzeigen Viktor Freiherr von Andrian sei wohl schon in London Friedrich von Raumer und Karl Theodor Welcker befanden sich noch auf dem Weg nach Paris bzw Stockholm 6 Grossbritannien Frankreich und auch Russland sollten rasch Reichsgesandte erhalten so Heikaus um damit den Anspruch auf volkerrechtliche Gleichstellung mit diesen Grossmachten zu demonstrieren Schon am 22 Juli hatte die Nationalversammlung einen Gesandten in Paris gefordert und auch die Zentralgewalt hoffte die revolutionare Regierung der Franzosischen Republik sei besonders gewillt einen Reichsgesandten aufzunehmen weil sie dadurch automatisch auch selbst vom neuen Deutschen Reich anerkannt wurde Es stellte sich aber heraus dass Frankreich sein Verhalten gegenuber Deutschland erst mit den anderen Grossmachten abstimmen wollte Dies hatten Leiningen und Heckscher aber fruhzeitig wissen konnen 7 Haltung der Grossmachte und der USA BearbeitenGrossbritannien Bearbeiten nbsp Henry John Temple 3 Viscount Palmerston war von 1846 bis 1851 britischer Aussenminister und ab 1855 Premier In Grossbritannien notierte Aussenminister Palmerston zunachst dass die wesentlichen Interessen seines Landes und Deutschlands dieselben seien Beide hatten einen Angriff von Russland oder Frankreich oder gar beiden gemeinsam zu befurchten England solle daher eine enge Bindung an ein starkes liberales Deutschland anstreben Allerdings gab es einen Handelskonflikt mit dem protektionistischen deutschen Zollverein Der Zollverein wurde zurecht in England als Hindernis fur den Export nach Deutschland gesehen allerdings war dieser Export trotz Zollverein gestiegen Der britische Aussenminister wies am 23 Marz den britischen Bevollmachtigten in Frankfurt an den Umbau und die Stabilitat Deutschlands zu fordern ohne direkt einzugreifen 8 Die Schleswig Holstein Frage sorgte dann dafur dass Sympathien Grossbritanniens fur die deutsche Einheit stark abkuhlten Palmerston war wutend als die Nationalversammlung den Waffenstillstand von Malmo ablehnte Doch die Nationalversammlung war von der offentlichen Meinung abhangig und hatte in diesem Punkt keine Wahl Sie musste hinter den Schleswig Holsteinern stehen 9 Heinrich von Gagern Prasident der Nationalversammlung wendete sich Anfang Juli an die britische Regierung Sie moge Reichsverweser Erzherzog Johann anerkennen so wie dies unter Souveranen gebrauchlich sei Dies sei auch eine Ermutigung Deutschlands das nach einer konstitutionellen Regierung strebt Doch England lehnte eine Anerkennung aus formalen Grunden ab Der Reichsverweser sei durch eine Nationalversammlung eingesetzt worden die selbst noch nicht die dauerhafte Einrichtung fur die Staatsgewalt eines geeinten Deutschlands bestimmt habe Es blieb beim Ausdruck des britischen Wohlwollens fur das Gluck der deutschen Nation 10 Der deutsche Vertreter Andrian wurde in Londoner Regierungskreisen freundlich aufgenommen und am 25 August entgegenkommend von Aussenminister Palmerston empfangen Die formelle Anerkennung blieb aber weiterhin aus weil die englische Regierung zwar die Zentralgewalt als Rechtsnachfolgerin des Bundestages ansah aber es fur ungewiss hielt ob diese Veranderung dauerhaft sei Man konne Andrian daher nur den Status eines offiziosen Vertreters geben 11 Palmerston hatte zwar seit 1830 den Konstitutionalismus gepredigt doch 1848 furchtete er vor allem ein europaweites Chaos durch revolutionare Gewalt Law and order stand fur ihn an hochster Stelle Der Wiener Vertrag von 1815 sicherte ein empfindliches europaisches Gleichgewicht vor dessen Hintergrund Grossbritannien seiner Vorherrschaft auf See am besten nachgehen konnte Diese Position ware durch jede grossere Machtverschiebung auf dem Kontinent gefahrdet gewesen Nur im Falle von Italien machte er eine Ausnahme Der Aufstand in Schleswig Holstein barg in sich die Gefahr eines allgemeinen Krieges in Europa glaubte er 12 Das englische Konigshaus war pro deutsch die Offentlichkeit und die Presse radikal pro danisch da Danemark der underdog sei Palmerston musste zugeben dass einige Klagen der Schleswig Holsteiner berechtigt waren Er konnte aber unter den gegebenen Umstanden und wegen der Unruhe der Chartisten im eigenen Lande sowieso nicht mehr als diplomatisch eingreifen 13 Frankreich Bearbeiten nbsp Friedrich von Raumer Vertreter des Deutschen Reiches in ParisIn Deutschland gab es eine Furcht davor dass das neue revolutionare Frankreich wieder auf Eroberungen aus sein konne Aussenminister Lamartine aber beschwichtigte am 4 Marz 1848 dass auch wenn die Republik die Vertrage von 1815 nicht mehr anerkenne strebe es keine Gebietsveranderungen ohne gemeinsame Vereinbarung an Frankreich wolle mit seiner republikanischen Staatsform Deutschland allenfalls als Vorbild dienen schrieb Lamartine dem franzosischen Gesandten in Frankfurt Dennoch verbreiteten sich im Marz Geruchte in Suddeutschland dass ein Einfall franzosischer Truppen oder deutscher und polnischer Arbeiter von Frankreich bewaffnet bevorstehe 14 Die deutsche Linke hingegen hatte einen deutsch franzosischen Bruderpakt gern gesehen Aber ganz Frankreich von links bis rechts verinnerlichte sehr bald wieder die traditionelle Auffassung dass seine Sicherheit von der Kleinstaaterei in Deutschland abhange Einen deutschen Nationalstaat konnten sich einige hochstens vorstellen wenn Frankreich als Ausgleich das linke Rheinufer bekam 15 Entsprechend kuhl wurde der Frankfurter Reichsvertreter Friedrich von Raumer in Paris empfangen Frankreich akzeptierte ihn nur als offiziosen nicht als offiziellen Vertreter und genauso sah es seinen eigenen Vertreter in Frankfurt Als von Raumer auf eine Anerkennung drangte hielt die franzosische Regierung ihn erst hin dann lehnte sie ab Nachdem im Dezember 1848 Louis Bonaparte zum Prasidenten gewahlt worden war zog Frankfurt von Raumer ab und beauftragte den badischen Gesandten mit der Vertretung der Reichsinteressen Frankreich wollte kein Deutsches Reich zulassen was zu einer schweren Krise der deutsch franzosischen Beziehungen fuhrte 16 Im Allgemeinen war Frankreichs Haltung zu Deutschland in den Jahren 1848 bis 1850 negativ Man tat nichts um die revolutionare Bewegung 1848 zu unterstutzen und man ermutigte auch nicht die Grundung eines Kleindeutschlands 17 Russland Bearbeiten Bereits im Vormarz war keine andere Grossmacht von den deutschen Liberalen so negativ beurteilt worden wie das despotische Russland In der Revolution traute man ihm zu die deutschen Staaten zur Gegenrevolution zu ermutigen man verdachtigte gewisse deutsche Eliten mit Russland verbundet zu sein und es wurde allenthalben uber einen Krieg spekuliert 18 Der russische Zar Nikolaus I reagierte schon am 14 Marz 1848 auf die Vorgange in Berlin mit einem Manifest das ein russisches Eingreifen anzukundigen schien Nach dem ersten Zorn und unter dem Einfluss seiner Berater wurde seine Haltung abwartend und defensiv 19 Ein blosses Auseinanderbrechen Deutschlands in seine Einzelteile hatte nach Ansicht des russischen Botschafters in Berlin republikanischen Einflussen die Tur geoffnet Diese wurden spater auch die russischen Grenzen erreichen Ferner seien Preussen und Deutschland als Bollwerk gegen das revolutionare Frankreich anzusehen Auch der Zar selbst hatte ursprunglich grossere Sympathien fur Preussen als fur Osterreich ein gewaltsames Niederschlagen der Revolution in Berlin hatte er nicht beanstandet 20 Anfangs plante das Reichsaussenministerium in St Petersburg den preussischen General Hans von Auerswald als Gesandten zu installieren Doch man erfuhr dass der Zar auch die franzosische Regierung noch nicht anerkannt hatte und erwartete Schwierigkeiten Ausserungen eines russischen Diplomaten zufolge wurde Russland hochstens einen offiziosen Verkehr mit Deutschland unterhalten wollen Frankfurt wartete daher Verhandlungen mit Russland uber eine blosse Notifikationsgesandtschaft ab Im September jedoch stand das Scheitern der Verhandlungen fest Auerswald war ubrigens in den Septemberunruhen getotet worden Abermals ohne Erfolg bemuhte das Reichsaussenministerium sich noch um eine standige Reichsgesandtschaft 21 Die Unterstutzung des Aufstands in Schleswig Holstein und das Liebaugeln mit der deutschen Kaiserkrone liessen auch Russlands Sympathien fur Preussen abkuhlen Russland begrusste schliesslich die Wiedererstarkung Osterreichs das im Fruhjahr 1849 eine neue Verfassung als Einheitsstaat erhalten hatte Schliesslich sah Russland es als sein ureigenes Interesse an dass Osterreich uberlebt Die Aufstandischen im osterreichischen Norditalien Ungarn und Siebenburgen wurden von Polen angefuhrt werden die ungarisch polnische Verschworung gefahrde Russland und Osterreich gleichsam 22 Vereinigte Staaten von Amerika Bearbeiten In den USA gab es viel Sympathie fur den sich abzeichnenden deutschen Bundesstaat dem Amerika das Vorbild zu sein schien Die vielen deutschen Einwanderer die sich fast ausnahmslos fur die Revolution begeisterten bedeuteten ausserdem wichtige Wahlerstimmen und drittens glaubte man in den USA dass ein einiges Deutschland gut fur die amerikanischen Handelsinteressen sei 23 Im Laufe der Zeit wurde die Einstellung jedoch negativer als das Einheitsstreben erfolglos blieb Man meinte die Deutschen seien daran selbst schuld und unreif fur liberale Einrichtungen und obendrein wenig praktisch veranlagte Traumer Trotz der Sympathien fur das Volk und Hass auf den preussischen Konig waren viele Amerikaner feindselig gegenuber der Nationalversammlung eingestellt die Presse machte vor allem auf ihre Fehler aufmerksam und nicht auf die Schwierigkeiten mit denen sie zu kampfen hatte 24 Jedoch schrieb der Journalist Kendall im Marz 1849 verstandnisvoll 25 Wenn der grossartige Kongress d h die Nationalversammlung der in Frankfurt versammelt ist all die verschiedenen Elemente vereinen und versohnen kann die den ungeheuren Deutschen Bund ausmachen dann kann er sicherlich Wunder vollbringen nbsp Andrew Jackson Donelson ein demokratischer Politiker aus Tennessee war 1848 1849 amerikanischer Gesandter in Frankfurt Bildnis etwa aus den 1860er JahrenPrasident James K Polk ernannte am 5 August 1848 in einer Note an den Kongress Andrew Jackson Donelson zum Envoy Extraordinary and Minister Plenipotentiary to the Federal Government of Germany 26 Dieser blieb nebenbei Gesandter in Berlin Aussenminister Buchanan gab ihm den Auftrag mit er solle vorsichtig sein dass seine neue Akkreditierung nicht als Schritt gegen Preussen interpretiert wird 27 Der Abgeordnete Friedrich von Ronne wurde offizieller Gesandter des Reiches Frankfurt und Berlin vereinbarten dass er dafur den preussischen diplomatischen Dienst verliess und allein die Zentralgewalt in Washington vertrat Wegen Schwierigkeiten auf der Reise kam er erst am 26 Januar 1849 an seinem Bestimmungsort an 28 Wegen ihrer Neutralitatspolitik hielten die USA sich im Allgemeinen zuruck die Frankfurter Zentralgewalt zu offen zu unterstutzen Zwar unterschrieb der Prasident im Juli 1848 ein Auslieferungsabkommen mit Preussen nicht mehr weil es bald zu einer Deutschen Union kame und im August uberlegte der Aussenminister einen einzigen Handelsvertrag nur mit der Zentralgewalt abzuschliessen Spater im Jahr aber verwarf er den Gedanken weil die deutschen Staaten ihre Macht noch nicht abgetreten hatten und er sich nicht dem Vorwurf aussetzen wollte sich unerwunscht in deutsche Angelegenheiten einzumischen 29 Auch ging Polks Amtszeit dem Ende zu die neue Prasidentschaft ab Marz 1849 von Zachary Taylor fuhrte schliesslich zu einem volligen Kurswechsel Donelson wurde wieder von Frankfurt nach Berlin beordert 30 Reichsgesandtschaften und Einzelstaaten BearbeitenAm 20 September 1848 forderte das Reichsministerium die deutschen Einzelstaaten dazu auf ihre Auslandsmissionen zuruckzuziehen Kunftig sollte nur noch Reichsgesandte deutsche Interessen vertreten Der neue Aussenminister Anton von Schmerling schlug gerade gegenuber den Grossmachten Osterreich und Preussen einen sehr moderaten Ton an und machte beispielsweise den Vorschlag jeweils gemeinsam zu beraten welche Gesandtschaften am besten zu Reichsgesandtschaften verschmolzen werden konnten 31 Preussens Bevollmachtigter bei der Zentralgewalt Camphausen verwies auf den Grossmachtstatus Preussens den es dazu verwenden wolle um den deutschen Bundesstaat in die europaische Staatenfamilie einzufuhren Zunachst einmal musse ein deutsch preussisches Einvernehmen uber die kunftigen Auslandsbeziehungen Deutschlands hergestellt werden Bei aller Zuruckhaltung war dies eine grundsatzliche Bereitschaft Preussens an der Anerkennung des Deutschen Reichs im Ausland mitzuwirken 32 Im Oktober informierte der Senat der Freien Stadt Frankfurt den Reichsaussenminister die Stadt werde ihren einzigen Diplomaten zuruckziehen und zwar den Geschaftstrager in Paris der die vier freien deutschen Stadte dort reprasentiert Wurttemberg zog seine Gesandten aus St Petersburg Paris London Brussel und Den Haag zuruck nur in St Petersburg und Paris beliess es zunachst Geschaftstrager Die gleiche vorbehaltlose Bereitschaft zeigten Nassau Kurhessen das Grossherzogtum Darmstadt beide Mecklenburg Sachsen Weimar Braunschweig und Oldenburg Eine grundsatzliche Bereitschaft zeigten neben Wurttemberg auch Bayern Sachsen und Baden wollten aber noch eine gemeinsame Erklarung aller deutschen Staaten und die tatsachliche Einsetzung von Reichsgesandten an den entsprechenden Orten abwarten 33 Zu diesem Zeitpunkt so Heikaus lief die Entwicklung gut fur das Reichsministerium auch wenn es fraglich war ob die Mittelstaaten wie Bayern und Sachsen nach Erstarken der Einzelstaaten ab Herbst 1848 noch zu einer gemeinsamen Erklarung bereit sein wurden 34 Ab Herbst waren die Einzelstaaten allerdings weniger zur Kooperation mit der Zentralgewalt geneigt Anerkannt wurde die Provisorische Reichsgewalt durch die Akkreditierung eines Botschafters ausser von den USA auch von Schweden den Niederlanden Belgien der Schweiz Sardinien Neapel und Griechenland Reichsgesandte waren meist Frankfurter Abgeordnete diese Tendenz sollte den entstehenden diplomatischen Dienst des Reiches parlamentarisieren Sie fuhrte allerdings dazu dass viele Abgeordneten die meist in Frankfurt blieben ihre Funktionen als Diplomaten vernachlassigten 35 Siehe auch BearbeitenProvisorische Zentralgewalt Liste der Reichsgesandten und auslandischen Gesandten 1848 1849 Aussenpolitik in Deutschland 1848 1851 Diplomatie des Deutschen BundesLiteratur BearbeitenRalf Heikaus Die ersten Monate der provisorischen Zentralgewalt fur Deutschland Juli bis Dezember 1848 Diss Frankfurt am Main Peter Lang Frankfurt am Main u a 1997 ISBN 3 631 31389 6 Gunter Wollstein Das Grossdeutschland der Paulskirche Nationale Ziele in der burgerlichen Revolution 1848 1849 Droste Verlag Dusseldorf 1977 ISBN 3 7700 0474 4 Weblinks BearbeitenListe der Reichsgesandten und Geschaftstrager BundesarchivBelege Bearbeiten Ernst Rudolf Huber Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 Band II Der Kampf um Einheit und Freiheit 1830 bis 1850 3 Auflage Verlag W Kohlhammer Stuttgart u a 1988 S 626 Ralf Heikaus Die ersten Monate der provisorischen Zentralgewalt fur Deutschland Juli bis Dezember 1848 Peter Lang Frankfurt am Main u a 1997 S 113 114 Ernst Rudolf Huber Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 Band II Der Kampf um Einheit und Freiheit 1830 bis 1850 3 Auflage Verlag W Kohlhammer Stuttgart u a 1988 S 634 635 Konrad Canis Bismarcks Aussenpolitik 1870 bis 1890 Aufstieg und Gefahrdung Ferdinand Schoningh Paderborn u a 2004 S 20 Ralf Heikaus Die ersten Monate der provisorischen Zentralgewalt fur Deutschland Juli bis Dezember 1848 Peter Lang Frankfurt am Main u a 1997 S 108 109 S 147 Ralf Heikaus Die ersten Monate der provisorischen Zentralgewalt fur Deutschland Juli bis Dezember 1848 Peter Lang Frankfurt am Main u a 1997 S 108 109 S 149 151 Ralf Heikaus Die ersten Monate der provisorischen Zentralgewalt fur Deutschland Juli bis Dezember 1848 Peter Lang Frankfurt am Main u a 1997 S 152 153 Werner Eugen Mosse The European Powers and the German Question 1848 71 With Special Reference to England And Russia University Press Cambridge 1958 S 15 16 Werner Eugen Mosse The European Powers and the German Question 1848 71 With Special Reference to England And Russia University Press Cambridge 1958 S 25 Werner Eugen Mosse The European Powers and the German Question 1848 71 With Special Reference to England And Russia University Press Cambridge 1958 S 22 23 Ralf Heikaus Die ersten Monate der provisorischen Zentralgewalt fur Deutschland Juli bis Dezember 1848 Peter Lang Frankfurt am Main u a 1997 S 158 159 Keith A P Sandiford Great Britain and the Schleswig Holstein Question 1848 64 a study in diplomacy politics and public opinion University of Toronto Press Toronto Buffalo 1975 S 24 Keith A P Sandiford Great Britain and the Schleswig Holstein Question 1848 64 a study in diplomacy politics and public opinion University of Toronto Press Toronto Buffalo 1975 S 24 25 Raymond Poidevin Jacques Bariety Les relations franco allemandes 1815 1975 Paris Armand Colin 1977 S 26 27 Ernst Rudolf Huber Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 Band II Der Kampf um Einheit und Freiheit 1830 bis 1850 3 Auflage Verlag W Kohlhammer Stuttgart u a 1988 S 636 Ernst Rudolf Huber Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 Band II Der Kampf um Einheit und Freiheit 1830 bis 1850 3 Auflage Verlag W Kohlhammer Stuttgart u a 1988 S 636 637 Raymond Poidevin Jacques Bariety Les relations franco allemandes 1815 1975 Paris Armand Colin 1977 S 29 Manfred Kittel Abschied vom Volkerfruhling National und aussenpolitische Vorstellungen im konstitutionellen Liberalismus 1848 49 In Historische Zeitschrift Band 275 Heft 2 Oktober 2002 S 333 383 hier S 371 373 Werner Eugen Mosse The European Powers and the German Question 1848 71 With Special Reference to England And Russia University Press Cambridge 1958 S 14 Werner Eugen Mosse The European Powers and the German Question 1848 71 With Special Reference to England And Russia University Press Cambridge 1958 S 16 17 Ralf Heikaus Die ersten Monate der provisorischen Zentralgewalt fur Deutschland Juli bis Dezember 1848 Peter Lang Frankfurt am Main u a 1997 S 160 161 Werner Eugen Mosse The European Powers and the German Question 1848 71 With Special Reference to England And Russia University Press Cambridge 1958 S 26 27 John Gerow Gazley American Opinion of German Unification 1848 1871 Diss Columbia University New York 1926 S 26 35 John Gerow Gazley American Opinion of German Unification 1848 1871 Diss Columbia University New York 1926 S 36 44 If the great Congress assembled at Frankfort can unite and reconcile all the different elements which make up the immense confederation of Germany they can certainly work miracles Massachusetts Quarterly Review Marz 1849 Zitiert nach John Gerow Gazley American Opinion of German Unification 1848 1871 Diss Columbia University New York 1926 S 44 John Gerow Gazley American Opinion of German Unification 1848 1871 Diss Columbia University New York 1926 S 24 Henry M Adams Prussian American Relations 1775 1871 Press of Western Reserve University Cleveland 1960 S 60 Henry M Adams Prussian American Relations 1775 1871 Press of Western Reserve University Cleveland 1960 S 60 John Gerow Gazley American Opinion of German Unification 1848 1871 Diss Columbia University New York 1926 S 23 31 John Gerow Gazley American Opinion of German Unification 1848 1871 Diss Columbia University New York 1926 S 26 Ralf Heikaus Die ersten Monate der provisorischen Zentralgewalt fur Deutschland Juli bis Dezember 1848 Peter Lang Frankfurt am Main u a 1997 S 267 269 Ralf Heikaus Die ersten Monate der provisorischen Zentralgewalt fur Deutschland Juli bis Dezember 1848 Peter Lang Frankfurt am Main u a 1997 S 270 272 Ralf Heikaus Die ersten Monate der provisorischen Zentralgewalt fur Deutschland Juli bis Dezember 1848 Peter Lang Frankfurt am Main u a 1997 S 270 Ralf Heikaus Die ersten Monate der provisorischen Zentralgewalt fur Deutschland Juli bis Dezember 1848 Peter Lang Frankfurt am Main u a 1997 S 272 Ernst Rudolf Huber Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 Band II Der Kampf um Einheit und Freiheit 1830 bis 1850 3 Auflage Verlag W Kohlhammer Stuttgart u a 1988 S 638 Geschichte der deutschen Diplomatie Deutscher Bund Deutsches Reich der Revolutionszeit Norddeutscher Bund Deutsches Kaiserreich Weimarer Republik Nationalsozialistischer Staat Deutsche Demokratische Republik Bundesrepublik Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichsdiplomatie 1848 1849 amp oldid 232857637