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Die Propsteikirche St Remigius ist eine Kirche auf dem Remigiusberg zwischen Haschbach am Remigiusberg Theisbergstegen und Rammelsbach im Landkreis Kusel Sie ist das einzige erhaltene Gebaude der ehemaligen Benediktinerpropstei St Remigius und wurde um 1127 erbaut Ab 1556 diente sie als Grablege der Grafen von Pfalz Veldenz Seit 1744 ist sie Pfarrkirche der katholischen Pfarrgemeinde Remigiusberg Propsteikirche St Remigius Propsteikirche St Remigius Propsteikirche St Remigius BasisdatenKonfession katholischOrt Haschbach am Remigiusberg DeutschlandDiozese Bistum SpeyerPatrozinium Remigius von ReimsBaugeschichteBaubeginn 12 JahrhundertBaubeschreibungBaustil RomanikBautyp Vierungspfeiler Langhausarkaden ChorflankenturmKoordinaten 49 31 15 4 N 7 26 16 7 O 49 52094 7 43796 Koordinaten 49 31 15 4 N 7 26 16 7 OVorlage Infobox Kirchengebaude Wartung Funktion und Titel fehlt Propsteikirche St Remigius Langhaus und Chor von Westen Propsteikirche St Remigius Langhaus und Lettner von Osten Propsteikirche St Remigius Nordwand des Langhauses und Turm ausgemauerte Arkaden die fruher ins Seitenschiff fuhrten gut zu erkennen Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung 1 1 Langhaus 1 2 Orgel 1 3 Chor und Chorkapelle 1 4 Gruft 1 5 Turm 2 Geschichte 2 1 Grundung als Klosterkirche 2 2 Im Besitz der Grafen von Pfalz Veldenz 2 3 Ubergang an die Kurpfalz 2 4 Zerstorungen durch franzosische Revolutionstruppen 2 5 Restaurierungen bis heute 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 Siehe auch 6 WeblinksBaubeschreibung BearbeitenVon der ehemaligen Klosterkirche ist heute nur noch das Mittelschiff des Langhauses der Chor eine sudlich angebaute Chorkapelle und der Nordturm erhalten Der romanische Grundungsbau war eine flachgedeckte Pfeilerbasilika mit Hauptschiff nordlichem und sudlichem Seitenschiff Querhaus und quadratischem Chor Der Turm stand zwischen dem nordlichen Querarm und dem Chor Das Langhaus wurde beim Umbau auf drei Joche verkurzt 1 Langhaus Bearbeiten In Nord und Sudwand des Langhauses sind von innen und aussen noch die heute ausgemauerten Arkaden zu den ehemals vorhandenen Seitenschiffen sowie Mauerreste und gotische Saulen sichtbar Einige stammen noch aus dem 12 Jahrhundert vom ursprunglichen Bau Die Vierung lasst sich noch an den vier Pfeilern in den Seitenwanden erkennen Im Innenraum des Langhauses befindet sich im Westen der Lettner aus dem 15 Jahrhundert der von seiner ursprunglichen Position zwischen Hauptschiff und Chor hierher versetzt wurde 2 und heute als Empore genutzt wird Die altesten Bauteile sind aus der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts Gewolbe und Strebepfeiler wurden um 1500 erneuert Ebenfalls aus der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts stammen das Masswerkfenster und das Eingangsportal in der Westfassade die 1845 neu errichtet wurde Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde 1996 von der Orgelbaufirma Muhleisen Leonberg erbaut Das Instrument hat 12 klingende Register auf zwei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch Vom II Manual aus lassen sich einzelne Register des I Manuals anspielen 3 I Manual C g31 Rohrflote 8 2 Salicional 8 3 Prinzipal 4 4 Flotgedackt 4 5 Nazard 2 2 3 6 Flote 2 7 Larigot 1 1 3 8 Terz 1 3 5 9 Mixtur 1 1 3 10 Trompete 8 II Manual C g311 Rohrflote Nr 1 8 12 Salicional Nr 2 8 13 Flotgedackt Nr 4 4 14 Nazard Nr 5 2 2 3 15 Flote Nr 6 2 16 Larigot Nr 7 1 1 3 17 Terz Nr 8 1 3 5 Pedal C f118 Subbass 16 19 Gedecktbass aus Nr 18 8 Koppeln II I I P II PChor und Chorkapelle Bearbeiten Auf der Ostseite des Langhauses schliesst sich der Chor aus der Zeit um 1330 an Im Chor sind drei spitzbogige Fenster eingebaut die Verbindung zum Langhaus wird durch einen fensterlosen Langchor hergestellt Der Chor besitzt eine zweijochige Gewolbedecke die Scheitelsteine sind mit einer Darstellung eines Bischofs wohl des Heiligen Remigius und mit einer segnenden Hand versehen Im Suden schliesst sich die Chorkapelle aus dem 15 Jahrhundert an Sie ist durch eine rechteckige Tur in einer spitzbogigen Turoffnung mit dem Langchor verbunden Die Chorkapelle enthalt heute die Grabplatte des Grafen Friedrich I von Veldenz der 1327 starb In einem Schaukasten sind Reste der Sarge und andere Funde aus der Gruft ausgestellt Gruft Bearbeiten nbsp Blick in die GruftUnter dem Chor befindet sich die Gruft Sie wurde bei den Renovierungen 1966 1968 wieder freigelegt und durch einen seitlich angelegten Eingang zuganglich gemacht Sie enthalt heute die Reste der dort beigesetzten Mitglieder der Grafenfamilie sowie weiterer auf dem Gelande gefundenen Gebeine Turm Bearbeiten Vom ursprunglichen Kirchenbau aus dem 12 Jahrhundert hat sich auch der Nordturm erhalten Er ist durch eine spitzbogige Tur vom Langchor aus zuganglich Eingebaute Schiessscharten belegen dass der Turm auch als Wehrturm erbaut und genutzt wurde Wahrend im oberen Teil des Turmes Schlusselscharten zu sehen sind findet man auf Betrachterhohe zwei Maulscharten die erst aus der fruhen Neuzeit stammen Das Dach stammt aus dem 19 Jahrhundert Geschichte BearbeitenGrundung als Klosterkirche Bearbeiten nbsp Grabplatte des Grafen Friedrich I von Veldenz nbsp Gedenkstein fur die hier beigesetzten Wittelsbacher der Linie Pfalz VeldenzDie Propsteikirche St Remigius wurde um 1127 als Klosterkirche der Benediktinerpropstei St Remigius von Monchen des Klosters St Remi in Reims die damals Eigentumer des Remigiuslandes waren erbaut Zuvor hatte die Benediktinerprobstei ihren Sitz in Kusel 4 Die Grundungsurkunde vom 8 Oktober 1127 ausgestellt durch den Mainzer Erzbischof Adalbert I belegt dass zu dieser Zeit schon Gebaude des Klosters standen Vom ersten Kirchengebaude aus dem 12 Jahrhundert sind noch der Turm und einige Arkaden und Pfeiler erhalten In der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts wurde die Westfassade mit dem zentralen Fenster und dem gotischen Eingangsportal die heute noch vorhanden sind erbaut Um 1330 ersetzte der heute vorhandene Chor einen alteren romanischen Vorgangerbau 1327 wurde im Langhaus Graf Friedrich I von Veldenz bestattet Seine Grabplatte wird heute in der Chorkapelle aufbewahrt Die Grafen von Veldenz hatten seit der Grundung des Klosters die Vogteirechte 1526 wird das Kloster aufgelost Im Besitz der Grafen von Pfalz Veldenz Bearbeiten Nach der Auflosung des Klosters 1526 wurde die Kirche bis 1724 Filialkirche der lutherischen Pfarrei Theisbergstegen 1556 kaufte Pfalzgraf Georg Johann I von Pfalz Veldenz das Remigiusland vom Kloster St Remy In der Folgezeit wurden in der Kirche Familienmitglieder der Grafen die eine Residenz auf der benachbarten Michelsburg hatten bestattet Die erste Bestattung in der Gruft unter dem Chor fand 1579 statt Spater wurden neben verschiedenen Kindern auch Anna Maria 9 Juni 1545 3 Marz 1610 die Ehefrau von Georg Johann I von Pfalz Veldenz und Tochter des schwedischen Konigs Gustav I Wasa und ihr Sohn Georg Gustav Pfalzgraf und Herzog von Bayern 5 Februar 1564 3 April 1634 bestattet Ubergang an die Kurpfalz Bearbeiten Nach Erloschen des Hauses Pfalz Veldenz 1694 fielen Kirche und Umland 1724 bzw endgultig 1733 durch den Mannheimer Vertrag politisch wieder an die Kurpfalz wodurch das Gotteshaus 1724 wieder katholisch wurde Ab 1744 konnte durch eine zuvor erfolgte finanzielle Stiftung des kurpfalzischen Generals Anton Otto von Closs darin wieder eine regulare katholische Pfarrei eingerichtet werden 5 6 Zerstorungen durch franzosische Revolutionstruppen Bearbeiten Nach dem Einmarsch franzosischer Truppen in die Pfalz 1794 die Gegend gehorte zum Departement de la Sarre wurden Teile der Kirche zerstort unter anderem wurden die Seitenschiffe abgerissen Nur die Erklarung zum franzosischen Nationalgut verhinderte den kompletten Abriss Ursachen fur die Zerstorung waren einerseits wohl die dort vorhandenen Graber der Grafenfamilie zum anderen auch die Tatsache dass die Kirche immer noch als Hofkapelle bezeichnet wurde Damals wurde auch die Gruft und die Sarge auf der Suche nach verwertbaren Grabbeigaben aufgebrochen Die Gebeine wurden in der Gruft verstreut Restaurierungen bis heute Bearbeiten Nach der Zerstorung durch franzosische Truppen wurden die ubrig gebliebenen Baureste gesichert Die durch den Abriss der Seitenschiffe offenen Bogen des Langhauses wurden zugemauert Die Chorkapelle wurde zeitweilig als Sakristei und als Klassenzimmer genutzt 1842 42 wurde an die Chorkapelle ein Pfarrhaus angebaut 1845 wurde der Westgiebel erneuert Bei weiteren Umbauten im 19 Jahrhundert wurde die Gruft mit Bauschutt verfullt Sie wurde in den 1960er Jahren wieder freigelegt die Decke wurde gesichert und ein neuer seitlicher Eingang angelegt Die in der Gruft und auf dem Gelande aufgefundenen Knochen und Kleidungsreste wurden in drei Sargen neu bestattet Seit 1960 wurde die Kirche innen und aussen umfassend restauriert Dabei wurde die historische Bausubstanz freigelegt und manche Umbauten wieder zuruckgenommen Die Kirche dient heute wieder als Pfarrkirche der katholischen Pfarrei Remigiusberg Das ehemalige Pfarrhaus wird als Gaststatte genutzt Einzelnachweise Bearbeiten Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Rheinland Pfalz Saarland bearbeitet von Hans Caspary Wolfgang Gotz und Ekkart Klinge Deutscher Kunstverlag 1972 S 290f Dehio 1972 S 291 Informationen zur Orgel Memento des Originals vom 20 November 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www orgelbau muehleisen de PDF 621 kB Handbuch der historischen Statten Deutschlands Rheinland Pfalz Saarland Kroner Stuttgart 1988 S 304f Zum Ubergang an die Kurpfalz Memento vom 25 August 2014 im Internet Archive Zur Neuerrichtung einer kath Pfarrei Memento vom 25 August 2014 im Internet Archive Literatur BearbeitenChristian Schuler Beigang Bearb Kreis Kusel Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 16 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1999 ISBN 3 88462 163 7 Siehe auch BearbeitenPropstei St Remigius Michelsburg Pfalz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Remigiusberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Michelsburg der Propstei und der Kirche mit Bildern Memento vom 7 Oktober 2007 im Internet Archive Rekonstruktionszeichnung von Propstei und Michelsburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Propsteikirche St Remigius amp oldid 238524427