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Powellit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate einschliesslich Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Ca MoO4 2 ist also chemisch gesehen Calciummolybdat Powellit kann somit formal als ein Calcium Salz der Molybdansaure aufgefasst werden Da er eine Mischreihe mit dem verwandten Calciumwolframat Scheelit bildet sind in naturlichem Powellit WO3 Gehalte bis uber 10 moglich 6 PowellitPowellit weiss auf Stilbit beige aus Jalgaon Maharashtra Indien Grosse 6 7 4 3 4 2 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Pwl 1 Chemische Formel Ca MoO4 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfate und Verwandte siehe Klassifikation System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VI G 01 VI G 01 010 7 GA 05 48 01 02 02Kristallographische DatenKristallsystem tetragonalKristallklasse Symbol tetragonal dipyramidal 4 m 3 Raumgruppe Nr I41 a 2 Nr 88 Gitterparameter a 5 22 A c 11 43 A 2 Formeleinheiten Z 4 2 Haufige Kristallflachen 111 011 112 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5 bis 4Dichte g cm3 gemessen 4 26 berechnet 4 255 4 Spaltbarkeit undeutlich nach 112 011 und 001 4 Bruch Tenazitat unebenFarbe farblos weiss grau hellgelb grunlichgelb braunlichgelb braun blau bis fast schwarzStrichfarbe grauweissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz Harzglanz bis schwacher Diamantglanz PerlglanzKristalloptikBrechungsindizes nw 1 974ne 1 984 5 Doppelbrechung d 0 010 5 Optischer Charakter einachsig positivPleochroismus sichtbar bei kraftig gefarbten Varietaten O blau E grun 4 Weitere EigenschaftenBesondere Merkmale cremeweisse oder gelbe bis goldgelbe Fluoreszenz unter kurzwelligem UV LichtPowellit entwickelt meist dunntafelige bis dipyramidale Kristalle mit Harzglanz bis schwachem Diamantglanz auf den Oberflachen findet sich aber auch in Form derber Massen Krusten und Anfluge Ebenfalls bekannt sind Pseudomorphosen nach Molybdanit 6 In reiner Form ist Powellit farblos und durchsichtig Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch weiss erscheinen und durch Fremdbeimengungen eine graue hellgelbe grunlichgelbe braunlichgelbe oder blaue bis fast schwarze Farbe annehmen wobei die Transparenz entsprechend abnimmt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Powellit im Kupferbergwerk Peacock nahe Cuprum Adams County im US Bundesstaat Idaho und beschrieben 1891 durch William Harlow Melville der das Mineral nach dem US amerikanischen Forscher John Wesley Powell benannte Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Powellit zur Mineralklasse der Sulfate Chromate Molybdate Wolframate und dort zur Abteilung der Molybdate und Wolframate wo er als Namensgeber die Scheelit Gruppe mit der System Nr VI G 01 und den weiteren Mitgliedern Paraniit Y Scheelit Stolzit und Wulfenit bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Powellit in die erweiterte Klasse der Sulfate Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate dort allerdings ebenfalls in die Abteilung der Molybdate und Wolframate ein Diese ist jedoch jetzt weiter unterteilt nach der moglichen Anwesenheit zusatzlicher Anionen und oder Kristallwasser so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Ohne zusatzliche Anionen oder H2O zu finden ist wo es zusammen mit Fergusonit Ce Fergusonit Nd Fergusonit Y Formanit Y Scheelit Stolzit und Wulfenit unbenannte Gruppe 7 GA 05 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Powellit dagegen in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Molybdate und Wolframate ein Hier ist er nur noch zusammen mit Scheelit in der Scheelit Reihe mit der System Nr 48 01 02 innerhalb der Unterabteilung der Wasserfreien Molybdate und Wolframate mit A XO4 zu finden Kristallstruktur BearbeitenPowellit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I41 a Raumgruppen Nr 88 Vorlage Raumgruppe 88 mit den Gitterparametern a 5 22 A und c 11 43 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften Bearbeiten nbsp Mit UV Licht bestrahlter Powellit gelbweiss und Apophyllit KF blau aus Jalgaon Maharashtra Indien Gesamtgrosse der Stufe 12 0 9 6 6 5 cm Unter kurzwelligem UV Licht zeigen manche Powellite eine cremeweisse oder gelbe bis goldgelbe Fluoreszenz Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Powellit gelb Brochantit grun und Quarz farblos aus dem Kupfertagebau Chuquicamata Region de Antofagasta Chile Sichtfeld 3 cm Powellit bildet sich entweder in kontaktmetasomatischen Lagerstatten oder sekundar als Umwandlungsprodukt von Molybdanit in der Oxidationszone molybdanhaltiger Hydrothermal Lagerstatten Neben Molybdanit treten als Begleitminerale unter anderem noch Apophyllit Ferrimolybdit Laumontit und Stilbit auf Als eher seltene Mineralbildung kann Powellit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein insgesamt ist er aber wenig verbreitet Als bekannt gelten bisher rund 460 Fundorte 5 Neben seiner Typlokalitat Peacock trat Powellit noch an vielen weiteren Stellen in den USA von Alaska bis Wyoming auf In Deutschland fand sich das Mineral bisher unter anderem an einigen Stellen im Schwarzwald in Baden Wurttemberg auf der Hartkoppe nahe Sailauf und bei Stutzersdorf Tittling in Bayern auf der Bangertshohe bei Hochstadten Bensheim und der Kohlplatte bei Sonderbach in Hessen am Ettringer Bellerberg in der Eifel Rheinland Pfalz sowie bei Konigshain in Sachsen In Osterreich trat Powellit bisher nur in der Scheelit Lagerstatte im Felbertal Hohe Tauern in Salzburg auf In der Schweiz konnte das Mineral an einigen Stellen in den Kantonen Graubunden Tessin und Wallis gefunden werden Weitere Fundorte liegen unter anderem in Australien Brasilien Bulgarien Kanada Chile China Finnland Frankreich Griechenland Indien Italien Japan Kasachstan Marokko Mexiko der Mongolei Namibia Nicaragua Norwegen Russland Schweden Simbabwe Somalia Spanien Sudafrika Tschechien der Turkei und dem Vereinigten Konigreich 7 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenW H Melville Powellite Calcium molybdate A new mineral species in The American Journal of Science Band 141 1891 S 138 141 PDF 174 4 kB V B Aleksandrov L V Gorbatyii V V Ilyukhin Crystal structure of powellite CaMoO4 in Soviet Physics Crystallography Band 13 1968 S 414 415 PDF 109 4 kB Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 600 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Powellite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Powellit Wiki Database of Raman spectroscopy PowelliteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 419 Webmineral Powellite a b c d Powellite in John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 63 2 kB a b c Mindat Powellite a b Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 600 Mindat Fundorte fur Powellit Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Powellit amp oldid 237497274