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St Nikolaus die romisch katholische Pfarrkirche von Strassburg in Karnten ist dem heiligen Nikolaus geweiht Sie steht im Nordosten des Ortes Strassburg unter der ehemaligen Bischofsburg In der Kirche sind neun Furstbischofe darunter zwei Kardinale beigesetzt Stadtpfarrkirche St NikolausInnenansichtInnenansicht gegen die Orgelempore links oben Luster von 1739Petrus ClaverGrabstein fur Jakob Maximilian von Thun Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 3 Einrichtung 3 1 Hochaltar 3 2 Seitenkapellen 3 3 Kanzel 3 4 Grabdenkmaler 3 5 Skulpturen 3 6 Orgel 3 7 Bilder und sonstige Einrichtung 4 Maria Elend Kapelle 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenGeschichte BearbeitenErste Erwahnung findet die Kirche 1169 als Kapelle im Besitz des Gurker Domkapitels 1229 ubertrug man ihr die Pfarrrechte der Burgkapelle der Bischofsburg Um 1330 richtete Furstbischof Gerold eine Propstei und ein Kollegiatkapitel ein 1432 1460 erfolgte unter den Bischofen Johannes von Schallermann und Ulrich von Sonnenberg ein weitgehender Neubau Baumeister war vermutlich Hans Chorch Der Turm wurde 1464 vollendet 1630 1643 erfuhr die Kirche unter Bischof Sebastian von Lodron einen barocken Umbau Dabei wurden die Seitenschiffe zu Kapellen umgebaut und 1640 die Fassade neu gestaltet Bauwerk BearbeitenDie Kirche ist ein stattlicher vermutlich ursprunglich zweischiffiger Bau mit zweijochigem Chor mit Dreiachtelschluss Das Mauerwerk des Nordturmes und der Nord und Westwand stammen im Kern aus dem 13 Jahrhundert Vom gotischen Bau sind der Chor mit hohen Spitzbogenfenstern zweifach abgetreppte Strebepfeiler sowie die spatgotische Sakristei mit Netzrippengewolbe erhalten Das einheitlich durchlaufende Satteldach ist uber den Langswanden tiefer herabgezogen Das Langhaus besitzt Lunetten und Rundbogenfenster Der viergeschossige Nordturm ist zwischen Langhaus und Sakristei eingestellt und springt etwas vor das nordliche Seitenschiff heraus Die unteren Geschosse sind mit Fensterscharten das Glockengeschoss mit grossen Schalloffnungen ausgestattet Ein spatbarocker Zwiebelhelm bekront den Turm Die dreigeschossige Giebelfassade mit flachen Voluten einem hohen rechteckigen Mittelfenster wird von Pilastern und Gesimsen gegliedert In vier Blindfenstern sind die vier Evangelisten gemalt dargestellt In der Nische uber dem reich profilierten spitzbogigen Eingangsportal steht die Statue des heiligen Nikolaus Rechts vom Portal ist ein Inschriftenstein mit der Grundungsinschrift fur die von Propst Gottfried Spinker 1454 gebaute Kapelle eingemauert Der Gedenkstein am sudseitigen Wandpfeiler der Westfassade erinnert an den 1584 gestorbenen Andreas Facinello Durch das Westportal gelangt man in die durch die Orgelempore gebildeten Vorhalle mit einem reichen spatgotischen Sternrippengewolbe auf vier schlanken Stutzen Die beiden westlichen sind gebundelte Saulen die beiden ostlichen Achteckpfeiler Das vierjochige Langhaus wurde im Barock zur Wandpfeilerkirche mit nordlich und sudlich jeweils drei Seitenkapellen umgestaltet An der Sudseite befinden sich neben den drei offenen Seitenkapellen noch die westliche Maria Elend Thun Kapelle und die um 1785 errichtete an den Chor angestellte Salmkapelle Uber dem Langhaus erhebt sich ein Netzrippengewolbe uber funfseitigen vor dem barocken Umbau achteckigen kapitelllosen Diensten Die Langhauswande werden durch die Bogenoffnungen zu den Seitenkapellen gegliedert Daruber befinden sich an der Nordseite Blindfenster und an der Sudseite Emporenfenster In Bogenhohe stehen Apostelfiguren Ein leicht eingezogener spitzbogiger profilierter Triumphbogen verbindet das Langhaus mit dem Chor Der Chor mit vier hohen Lanzettfenstern ist um zwei Stufen erhoht Das Sternrippengewolbe im Chor ruht auf Konsolen die zum Teil mit Wappen geschmuckt sind im Chorschluss auf Runddiensten An der Chornordwand fuhrt ein rechteckiges Portal in die netzrippengewolbte zweijochige Sakristei Die Salmkapelle an der Chorsudseite wurde zwischen 1783 und 1787 errichtet Uber dem schmucklosen zweijochigen Raum mit hoch angesetzten Lunettenfenstern spannt sich ein Kreuzgratgewolbe zwischen Gurtbogen Die rechteckigen Seitenkapellen im Langhaus sind tonnengewolbt die Wande mit Stuckrahmenfeldern gegliedert nbsp Westportal daruber Nischenstatue des hl Nikolaus nbsp Heiliger Nikolaus an der Westfassade nbsp Gewolbe des Langhauses nbsp ChorgewolbeEinrichtung Bearbeiten nbsp Der HochaltarHochaltar Bearbeiten Der 1747 von Erhard Veit gefertigte und 1772 von Johann Peter Marx gefasste Hochaltar ist ein reicher Saulenaltar mit offenen Seitenteilen Johann Nischlwitzer schuf die Statuen fur das Hauptgeschoss des Altars die Heiligen Aloisius von Gonzaga Josef von Nazaret Johannes Nepomuk und Petrus Claver Das Mittelbild malte Josef Ferdinand Fromiller den Rahmen fertigte Balthasar Prandtstatter Das Altarbild zeigt ein brennendes Schiff im Sturm daruber die Glorie des heiligen Nikolaus Den Altaraufsatz bildet eine von Balthasar Prandtstatter geschaffene plastische Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit mit Engeln Der Tabernakel stammt aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Seitenkapellen Bearbeiten Die sechs Altare der Seitenkapellen sind ahnlich aufgebaut Sie bestehen aus einer Adikula uber hohem Sockel und seitlichen flachen Muschelnischen fur Konsolfiguren In der nordwestlichen Sebastiankapelle steht ein um 1665 geschaffener Altar Das Altarblatt ein Olgemalde zeigt das Martyrium des heiligen Sebastian die Seitenfiguren stellen die Heiligen Florian und Rochus dar und stammen vermutlich von Anton Niederl Seitlich hangen Propstbilder aus dem 17 Jahrhundert Der Altar in der mittleren der nordlichen Kapellen der Barbarakapelle zeigt im Altarblatt von 1643 die mystische Vermahlung der heiligen Katharina Das Bild ist eine vereinfachte Kopie eines von Paolo Veronese um 1575 gemalten und heute in der Gallerie dell Accademi in Venedig befindlichen Gemaldes In den Seitennischen stehen die Statuen der Heiligen Barbara und Maria Magdalena Die Olgemalde an den Wanden zeigen den Unterricht Maria in einem Rahmen aus dem 18 Jahrhundert und den Tod der heiligen Anna in einem reichen um 1700 entstandenen Akanthusrahmen In dieser Kapelle ist die Wappengrabplatte von Claudius Schneeweiss von Arnoldstein 1642 und seiner Frau Christina Rottmayr 1647 zu sehen In der nordostlichen Rosenkranzkapelle steht ein mit 1648 datierter Altar Die Altarnische birgt eine Sitzfigur Maria mit Kind eingefasst von Medaillons mit den gemalten Darstellungen der Rosenkranzgeheimnisse In der Predella ist Maria als Furbitterin zwischen den Heiligen Dominikus und Katharina uber der Rosenkranzbruderschaft dargestellt Hinter diesem Altar fuhrt eine Tur ins Turmerdgeschoss Der Altar in der sudostlichen Heilig Kreuz Kapelle stellt im Altarblatt die Kreuzigung dar Die beiden Seitenfiguren die Heiligen Petrus von Verona und Franz von Assisi zeigen den Einfluss des Bildhauers Michael Honel Vor dem Altar befindet sich die Gruftdeckelplatte der Familie Basseyo von Praunsberg 1648 An der Wand hangt ein Gemalde aus dem 17 Jahrhundert den Johannes Nepomuk darstellend Der Altar in der mittleren der sudlichen Kapellen der Georgskapelle ist mit 1665 bezeichnet Das Altarbild stellt den Kampf des heiligen Georg mit dem Drachen dar Seitlich stehen die Statuen der Heiligen Kolomann und Martin die vermutlich von Anton Niederl geschaffen wurden In der sudwestlichen Michaelskapelle steht ein Adikulaaltar von 1668 Das Mittelgemalde gibt den Engelsturz wieder flankiert von den Statuen des Erzengels Raphael links und eines Schutzengels rechts An den Wanden hangen Bilder der Heiligen Gregor Josef und Maria nbsp Barbara Altar nbsp Rosenkranzaltar nbsp Heilig Kreuz AltarKanzel Bearbeiten Die Kanzel wurde 1772 von Georg Hittinger geschaffen und von Johann Peter Marx gefasst Die Sitzfiguren an der Brustung des Kanzelkorbes stellen die christlichen Tugenden Glaube Liebe und Hoffnung dar In den Korbfeldern dazwischen sind in Reliefkartuschen Darstellungen der Predigt des Johannes und der Samann zu sehen Die Kanzelruckwand bildet eine Rocaillekartusche mit dem Relief des Guten Hirten flankiert von hermenahnliche Engelpilastern Die doppelten Voluten des Schalldeckels tragen eine Skulpturengruppe mit der Himmelfahrt des Propheten Elija nbsp Rokoko KanzelGrabdenkmaler Bearbeiten An der nordlichen Chorwand befindet sich ein Marmorepitaph mit figurlichem Schmuck von 1715 fur den in Rom bestatteten Bischof Johann von Goess das Angelo de Putti aus Padua zugeschrieben wird Daneben steht ein um 1465 von einem Salzburger Kunstler vermutlich Eybenstock geschaffener Doppelgrabstein aus Adneter Marmor der Bischofe Ulrich von Sonnenberg 1469 und Johann von Schallerman 1453 Daneben befindet sich die 1554 also schon zu seinen Lebzeiten gefertigte Wappengrabplatte des Bischofs Johann von Schonburg 1555 An der sudlichen Chorwand steht der Wappengrabstein des Bischofs Urban Sagstetter 1573 Auch dieser Grabstein wurde zu dessen Lebzeiten angefertigt Daneben steht der Grabstein von Kardinal Franz Salm Reifferscheidt nbsp Epitaph fur Bischof GoessSkulpturen Bearbeiten Uber dem Triumphbogen hangt ein Kruzifix vom Anfang des 16 Jahrhunderts An der sudlichen Triumphbogenwand steht eine grosse Statue der schmerzhaften Muttergottes aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Orgel Bearbeiten nbsp Johann Cyriac Werner Orgel 1743An der vorschwingenden marmorierten Orgelempore sind an der Brustung Szenen aus der Nikolauslegende zu sehen Die Orgel wurde 1743 von Johannes Cyriacus Werner aus Graz geschaffen Das doppelturmige Gehause wurde 1748 von J F Fromiller gefasst Darauf sind die barocken Statuen der heiligen Cacilia und des Konigs David zu sehen 1969 musste es wegen Holzwurmbefalls vom Orgelbauer Reinisch Pirchner vollstandig restauriert werden Bilder und sonstige Einrichtung Bearbeiten Im Chor hangt ein mit 1573 bezeichnetes Gemalde das Jesus lehrend darstellt im Hintergrund ist vermutlich die Stadt Strassburg zu sehen Das mit 1573 bezeichnete Votivbild des Bischofs Urban Sagstetter stellt die Aussendung der Junger durch Jesus vor dem Hintergrund der Burg und der Stadt Strassburg sowie dem Gurker Dom dar Das Gemalde mit einem protestantischen Thema ist ein Denkmal fur die konfessionelle und kirchenpolitische Situation unter Maximilian II Die silberne Rokokoampel im Chor wurde um 1760 gefertigt Der Luster der Pfarrkirche ist ein Geschenk des osterreichischen Kaiserhauses Er besitzt ein prachtvolles Turkenornament mit osterreichischem Wappen Bronzenes Taufbecken mit Deckel Die Kirchenbanke mit geschnitzten Wangen stammen von 1725 nbsp Votivbild von Bischof Sagstetter nbsp Taufbecken nbsp Wange einer KirchenbankMaria Elend Kapelle Bearbeiten nbsp PietaDie Kapelle wurde 1721 zur Grabkapelle fur Furstbischof Jakob Maximilian von Thun 1741 umgebaut Das Muldengewolbe mit Stichkappen hat reichen um 1730 entstandenen Banderrankenstuck und ein gemaltes Bischofswappen in einem stuckgerahmten Oval Am kleinen barocken Altar des 17 Jahrhunderts steht eine um 1425 gefertigte spatgotische Pieta aus Sandstein flankiert von den Statuen Mariens und Johannes In der Wand ist der Grabstein mit Stuckbaldachin fur Jakob Maximilian von Thun eingelassen In einer Maria Elend Kirche wird der Flucht nach Agypten vor dem Kindsmorder Herodes gedacht diese Begebenheit zahlt zur zweiten der Sieben Schmerzen Mariens 1 Literatur BearbeitenDehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Karnten Anton Schroll Wien 2001 ISBN 3 7031 0712 X S 926 929 Gottfried Biedermann und Karin Leitner Gotik in Karnten Mit Fotos von Wim van der Kallen Verlag Carinthia Klagenfurt 2001 ISBN 3 85378 521 2 S 102 Barbara Kienzl Wilhelm Deuer Renaissance in Karnten Mit einem Beitrag von Eckart Vancsa Verlag Carinthia Klagenfurt 1996 ISBN 3 85378 438 0 S 116f Barbara Neubauer Kienzl Wilhelm Deuter und Eduard Mahlknecht Barock in Karnten Mit einem Beitrag von Eva Berger Universitatsverlag Carinthia Klagenfurt 2000 ISBN 3 85378 489 5 S 41 68 113 und 175f Barbara Kienzl Die barocken Kanzeln in Karnten Verlag des Karntner LandesarchivsWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Strassburg Stadtpfarrkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche auf Hemmapilgerwege PDF 94 kB Webseite der PfarreAnmerkungen Bearbeiten Patroziniumstag im katholischen liturgischen Kalender ist der 15 September 46 895833333333 14 331872222222 Koordinaten 46 53 45 N 14 19 54 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Strassburg Karnten amp oldid 236267554