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Paul von Gonzenbach 21 Juli 1724 in Leipzig 28 Oktober 1799 in Pillau war ein preussischer Oberst und Festungsbauer Paul von Gonzenbach Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk Bearbeiten nbsp Wappen derer von Gonzenbach zu Hauptwyl u FreihertenDas Geschlecht Gonzenbach stammte ursprunglich vom Hof Gonzenbach in Lutisburg und urkundete bereits 1308 1 Paul von Gonzenbach war der Sohn des Textilkaufmanns Antoni 1683 1744 und der vermogenden Anne Marie geborene Pelloutier 1698 1776 aus Lyon Die Familie Gonzenbach war Inhaberin der Gerichtsherrschaft Hauptwil und Freihirten in der schweizerischen Landgrafschaft Thurgau und fuhrte seit 1666 den adeligen Namen Junker von Gonzenbach von und zu Hauptwil und Freihirten 2 Sein Neffe war der Politiker Hans Jakob Gonzenbach Da Gonzenbachs Vater dauernd in Oberitalien war wuchs er die ersten sechs Jahre bei seinem verwitweten Grossvater Pierre Pelloutier in Leipzig auf Nach dessen Tod zog seine Mutter mit ihm und seinen funf Geschwistern nach Hauptwil und von dort 1733 in Begleitung des Schlosspredigers Kunzle zu ihrem Vater nach Verona Dieser kehrte 1736 mit der Familie nach Leipzig zuruck Dort besuchte Gonzenbach fur weitere sechs Jahre die Schule Im letzten Jahr des Ersten Schlesischen Kriegs trat Gonzenbach 1742 nicht ganz 18 jahrig und ohne das Wissen der Eltern in den Dienst Konig Friedrichs II von Preussen ein Er ging in das Infanterie Regiment de Seers mit der Garnison in Neisse 1747 wurde Gonzenbach zum Leutnant befordert Nach zehn Jahren Dienst konnte er 1751 einen dreimonatigen besoldeten Heimaturlaub nehmen 1754 erhielt er mit vierzig Mineuren einen Marschbefehl nach Potsdam wo er unter der Aufsicht des Konigs geheime Sprengarbeiten im grossen Stil vorbereitete Als die Sprengung erfolgreich war gewahrte ihm der Konig anerkennend eine Soldzulage von funfzig Reichstalern Wahrend des Siebenjahrigen Krieges kampfte Gonzenbach an der Seite von Heinrich August de la Motte Fouque Er geriet am 23 Juli 1760 bei Landeshut in Schlesien verwundet in osterreichische Gefangenschaft Nach anderthalb Jahren in Bruck kam er nach dem Frieden von Hubertusburg zusammen mit de la Motte Fouque wieder frei Wahrend seiner Gefangenschaft hatte ihn seine in Hauptwil lebende Schwagerin Sabine Zollikofer mit Geld unterstutzt das ihm die in Wien ansassigen Verwandten uberwiesen Nach der Beforderung zum Kapitan beorderte der Konig Gonzenbach 1764 als Capitaine de l armee a la suite du roi a Potsdam in sein Gefolge nach Potsdam Bei der alljahrlichen Herbstrevue ubertrug er ihm die Leitung des Festungsbaus in Glatz und im Jahr darauf dazu noch diejenige im benachbarten Silberberg Gonzenbach arbeitete mehrere Jahre abwechslungsweise mit nahezu tausend Mann an den Festungsbauten Im November 1775 erteilte ihm Friedrich II den Auftrag im annektierten Westpreussen nordlich von Graudenz eine Festung zu errichten Als Friedrich II 1786 starb waren die Arbeiten beinahe vollendet Gonzenbach war fur Friedrichs Nachfolger Friedrich Wilhelm II kein Unbekannter da dieser ihn bei fruheren Truppenschauen schon kennen gelernt hatte Friedrich Wilhelm II beforderte Gonzenbach zum Major und ein Jahr spater wurde er zum Brigadier und Inspektor der pommerschen Festungen ernannt mit der Auflage sie wenigstens zweimal im Jahr zu inspizieren das Notigste anzuordnen und dem Konig laufend Bericht zu erstatten Im Dienstbereich Gonzenbachs lagen ausser Graudenz die Festungen Pillau Friedrichsburg bei Konigsberg Memel Lyck Stettin und Kolberg Seit 1791 hatte Gonzenbach die Leitung bei der Wiederherstellung der Festung Pillau die 645 000 Taler kostete 3 1789 wurde Gonzenbach zum Oberstleutnant und 1792 zum Obersten befordert Noch als 70 Jahriger begab sich Gonzenbach von seinem Sitz in Pillau auf wochenlangen Inspektionsfahrten nach Nord und Ostdeutschland Am 4 Januar 1793 trat er eine Urlaubsreise an die ihn uber Konigsberg Kustrin Frankfurt an der Oder Leipzig Bayreuth Augsburg Lindau Rorschach Gossau nach Hauptwil fuhrte wo er am 24 Januar eintraf Hier besuchte er fur drei Wochen seine Schwester und seinen Bruder Hans Jacob IV Gonzenbach 1754 1815 mit ihrer Familie Hans Jacob wurde 1799 zum ersten Statthalter des neuen Thurgaus ernannt also zum Haupt der Kantonsregierung Wahrend der kurzen Besatzungszeit des Thurgaus durch die osterreichischen Truppen im Jahre 1799 unternahm er den umstrittenen Versuch die vorrevolutionaren Zustande teilweise wiederherzustellen Sein missglucktes politisches Abenteuer bezahlten er und seine Verwandten in Hauptwil mit dem Verlust eines grossen Teils ihres Vermogens 4 Gonzenbachs Neffe Daniel 1769 1853 wurde an der Universitat Erlangen zum Geometer ausgebildet und fuhrte spater in Hauptwil eine Baumschule mit speziellen Arten von Pflanzen ein Ein anderer Neffe war Anton der mit seiner Nichte Ursula verheiratet war Zusammen waren sie Eltern des Georg Leonhard 1772 1808 Bei seiner Ruckkehr kam nachdem 1793 in der Zweiten Teilung Polens Danzig an Preussen gefallen war als weitere Aufgabe die Befestigung Neufahrwassers hinzu Gonzenbach ging bis zu seinem Tod seinen gewohnten Beschaftigungen nach Im Beisein von Vertretern des Konigs der Armee besonders der Ingenieurkorps und seiner Brigade sowie der Garnison wurde Paul von Gonzenbach am 4 November 1799 unter militarischen Ehren in der Garnisonkirche von Pillau beigesetzt Die von Gonzenbach erbaute Festung Graudenz gehorte im Krieg mit Frankreich 1807 unter General Courbiere zu den wenigen preussischen Festungen die den Belagerern bis zum Tilsiter Frieden standhielten Literatur BearbeitenWalter Gonzenbach Ein Thurgauer im Dienste Friedrich des Grossen In Thurgauer Jahrbuch 44 Jg 1969 S 65 86 Digitalisat Jean Baptiste Ladvocat Historisches Hand Worterbuch Band 9 S 407 Weblinks BearbeitenPeter Letkemann Gonzenbach Paul In Kulturportal West Ost Stiftung deutsche Kultur im ostlichen Europa OKR Ernest Menolfi Die Geschichte von Hauptwil Gottshaus Das Gonzenbachsche Zeitalter 17 18 Jahrhundert Website der Gemeinde Hauptwil Gottshaus Mai 2012Einzelnachweise Bearbeiten Marcel Mayer Gonzenbach In Historisches Lexikon der Schweiz 12 Juli 2007 Ubereinkommen des Stifts mit Gerichtsherr Gonzenbach von Hauptwil uber die Nutzung der Stiftsweiher 1785 1793 Staatsarchiv des Kantons Thurgau Karl Gottfried Hagen Karl Heinrich Hagen Hrsg Beitrage zur Kunde Preussens Hartung 1824 google de abgerufen am 22 Marz 2020 Marco Badilatti Gonzenbachs Lektion an die St Galler In Thurgauer Jahrbuch 75 Jg 2000 S 72 73 abgerufen am 22 April 2020 Normdaten Person GND 1079241655 lobid OGND AKS VIAF 70144898620350290309 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gonzenbach Paul vonKURZBESCHREIBUNG preussischer Oberst und FestungsbauerGEBURTSDATUM 21 Juli 1724GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 28 Oktober 1799STERBEORT Pillau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul von Gonzenbach amp oldid 215807846