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Heinrich Max Paul Hoff 15 Dezember 1867 in Lubeck 20 Januar 1928 ebenda war sozialdemokratischer Senator der Hansestadt Lubeck Paul Hoff Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Laufbahn 1 3 Beisetzung 1 4 Familie 2 Weblinks 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Paul war das Jungste der sechs Kinder des Schneiders Johs Hoff 1876 Von 1874 bis zum Tode seines Vaters besuchte er die Froh sche Schule 1 danach erhielt er bis 1882 seine Erziehung im Lubecker Waisenhaus Laufbahn Bearbeiten Von 1882 bis 1886 machte Hoff eine Lehre zum Metallarbeiter im Maschinenbau als Dreher bei Johs Hubner In seinen anschliessenden drei Jahren auf der Walz durch einen grossen Teil Deutschlands nahm er mit offenen Augen das auf was er in seinem spateren in der Politik als Beispiele verwenden sollte Zuruck in die Heimat gekehrt arbeitete er auf der Ever schen Werft und in der Lubecker Maschinenbau Gesellschaft Auf der Schiffswerft von Henry Koch trat er der gewerkschaftlichen Bewegung nahe und vertiefte sein Wissen uber die Gewerbearbeit und die Soziale Gesetzgebung Von seinen Arbeitsgenossen wurde er als kluger bereitwilliger und sachlicher Berater geschatzt Seine sachliche Einstellung sollte unter anderen 1905 dadurch zutage treten als er die gegrundete Offentliche Rechtsauskunftsstelle in Hamburg war eine Offentliche Rechtsauskunft und Vergleichsstelle erst 1922 gegrundet worden und deren Bestreben anerkannte und sich jedweder Bekampfung enthielt Ab 1896 war Hoff 2 Vorsitzender des Deutschen Metallarbeiter Verbands und wurde von 1898 bis 1910 Kassierer des Gewerkschaftskartells In jener Zeit war er auch Beisitzer im Gewerbegericht sowie des Schiedsgerichts der Arbeiterversicherung Zudem war er Mitglied des Reichsversicherungsamtes der hochsten Spruchbehorde in Unfall Invaliden und Krankenkassensachen sowie Vorstandsmitglied der Allgemeinen Ortskrankenkasse der Stadt 1909 wurde er zum Arbeitersekretar erwahlt und verblieb in jenem Amt bis zu seiner Wahl in den Senat Auf genossenschaftlichen Gebiet war Hoff Aufsichtsratsmitglied im lubeckischen Konsumverein nbsp Bei den Sitzungen sassen auf den erhohten Sitzen die Kommissare des Senats und die WortfuhrerIm politischen Leben war Hoff Mitglied im Ausschuss der Sozialdemokratischen Partei und gehorte seit 1903 der Presskommission des Vorwarts an Seit 1909 war er wie auch Gustav Ehlers Burgerschaftsmitglied Als solches gehorte er verschiedentlich mit den vorgeschriebenen Pausen dem Burgerausschuss an Er nahm Anteil an den Tatigkeiten der Jugendpflege und wurde spater Vorsitzender des Jugendamtes des Wohlfahrtsamtes und dem Amt fur Anstalten und Werkstatten Nach der Umwalzung in der Stadt fungierte er als erster Stellvertretender Wortfuhrer des Ausschusses Ebenfalls war er Mitglied der Armen und Steuerbehorde Unter dem Vorsitz ihres stellvertretenden Wortfuhrers Hermann Eschenburg wahlte die Burgerschaft nach dem republikanischen Umschwung 2 auf Grund der neuen Verfassung am 31 Marz 1919 funf neue politische Senatoren Eine zum Zwecke der Uberreichung von Vorschlagen gebildete 16 gliedrige Kommission hatte sich daruber geeinigt Hoff soz der sich gegenuber Link dem durchsetzte fur den ausscheidenden Johann Hermann Eschenburg Albert Henze soz fur den bereits ausgeschiedenen Johann Georg Eschenburg Carl Dimpker dem fur den bereits ausgeschiedenen Eduard Rabe Paul Lowigt fur den verstorbenen Emil Possehl und Fritz Mehrlein soz fur den ausscheidenden Eduard Friedrich Ewers vorzuschlagen In der darauffolgenden von der Burgerschaft vorgenommenen Wahl wurden sie mit 74 74 75 74 und 72 Stimmen zu Senatoren gewahlt 3 Hoff war was nur auf sehr wenige Senatsmitglieder zutraf geburtiger Lubecker Von Beginn an war er der Vorsitzende der Armenbehorde Jenes Amt hatte vorher haufig gewechselt vorher haufig Bis zur Zusammenfassung der sozialen Behorden in der Behorde fur Arbeit und Wohlfahrt deren Vorsitz auch ihm ubertragen wurde blieb Hoff im Amt In der neuen Behorde hatte er das Gluck mit dem Prasidenten Hermann Link einen so bedeutenden Fachmann an seiner Seite zu haben Hoff war auch im Amt der Beamtenkommission im Stadt und Landesamt und in den Vorsteherschaften verschiedener bedeutender Stiftungen wie der Brosenstiftung Keinem war er jedoch so verbunden wie der fur Arbeit und Wohlfahrt nbsp einstiges Mutter und SauglingsheimDas Mutter und Sauglingsheim in der Schildstrasse war ein sogenanntes Lieblingskind der Armenbehorde und ihrem Leiter So hatte das Amt immer auch in trubsten Zeiten der Inflation etwas fur ihre Anstalten und Werkstatten ubrig Das Haus erfuhr eine grundlegende Erneuerung und die Betreuung der Heiminsassen wurde einer vorgeschulten ausgezeichneten Schwesternschaft ubertragen Nun wurden bauliche Veranderungen vorgenommen Es wurde eine grosse Loggia errichtet eine Warmwasserversorgung geschaffen und eine Milchkuche eingebaut Der Hof wurde zu einem Garten umgestaltet und man stellte Hausammen ein Die Anzahl der wegen Erkrankung an das Allgemeine Krankenhaus Uberwiesenen betrug 1921 179 was einem Pflegebestand von 54 entsprach und sank bis 1927 auf 13 9 Als wahrend seiner Zeit bei der Armenbehorde vorgeschlagen wurde dass das von ihm mit verwaltete Kinderheim fur das er viel getan hatte einer anderen Behorde unterstellt werden sollte schmerzte es ihn sehr Er war bei den Veranstaltungen der Jugend zugegen und begleitete Kindertransporte in Erholungsheime nbsp Hoffscher WohnsitzAb 1927 war Hoff mannigfachen sich als unsinnig erweisenden Angriffen in Form von personlichen Verunglimpfungen der Kommunistischen Fraktion der Burgerschaft ausgesetzt gewesen Deren Radelsfuhrer sass zum Zeitpunkt von Hoffs Suizid schon im Gefangnis Hoff ist keine Kampfernatur gewesen Als er in den politischen Wirren um Burgermeister Neumann 1926 das mit Reprasentationen verbundene Amt des stellvertretenden Burgermeisters ubernahm ist niemand unglucklicher und als es ihm wieder abgenommen wurde glucklicher gewesen als er Die Angriffe hatten ihm derart zugesetzt dass seine Krafte als auch seine Nervenkraft zusehends zermurbt seien In einem erschutternden Abschiedsbrief an seine Lebensgefahrtin schrieb er worauf alle lubeckischen Zeitungen hinwiesen dass er einen Nervenzusammenbruch mehr als den Tod furchtete und keinen Ausweg mehr wusste Nachdem er am Vorabend noch eine Behordensitzung mit seiner gewohnten Konzilianz und Umsicht geleitet hatte setzte er am nachsten Morgen um 7 Uhr seinem Leben ein Ende Die offentlichen Gebaude der Stadt setzten rote Fahnen auf halbmast Laut dem Volksboten glich sein tragisches Schicksal dem von Friedrich Ebert Obwohl er sich mit diesem nie gleichstellte ist er ihm doch aufs innigste geistesverwandt gewesen Beisetzung Bearbeiten nbsp Auf dem TrauerzugAm 25 fand im florverhangenen grossen bis auf den letzten Platz gefullten Gewerkschaftshaus Saal wo der Sarg aufgebahrt war die Trauerfeier statt Burgermeister Lowigt hielt seinem Freunde die Gedachtnisrede Unter dem Gelaute vom Reiter der Marienkirche das Glockenspiel wurde nur zum Begrabnis eines Senatoren gelautet setzte sich daraufhin der Trauerzug durch die von tausenden gesaumten Strassen zum Burgtorfriedhof in Bewegung Familie Bearbeiten Hoff hatte mit Anna Maria Wilhelmine geborene Jurs 19 Juli 1870 31 August 1946 zwei Kinder Nach seinem Tode verblieb sie in der Wohnung Margrethe Dorothea Hoff 1897 1993 heiratete einen Danen und lebte mit ihm in Danemark Inga Elisabeth Eeg 1923 2011 Die Versorgungsbezuge der Witwe wurden zum 30 Juni 1933 eingestellt In ihrer Personalakte befindet sich ein Schreiben von ihr vom 20 Juli 1933 in dem sie zur Erlangung von Versorgungsleistungen im Sinne des Nationalsozialismus aussagte dass ihr Mann gegen Julius Leber lubeckischer Reichstagsabgeordneter der SPD ausgesagt hatte Ab dem 1 Oktober 1933 erhielt sie eine widerufliche Rente Auf Anordnung von Wilhelm Frick Reichsminister des Inneren erhielt sie ruckwirkend seit dem 1 April 1932 Witwengeld Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paul Hoff Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografie von Paul Hoff In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Literatur BearbeitenKarl Ernst Sinner Tradition und Fortschritt Senat und Burgermeister der Hansestadt Lubeck 1918 2007 Band 46 der Reihe B der Veroffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lubeck herausgegeben vom Archiv der Hansestadt Lubeck Lubeck 2008 S 118 119 Senator Paul Hoff In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1927 28 Nr 10 Ausgabe vom 5 Februar 1928 S 37 Prasident Dr jur Hermann Link Senator Hoff In Lubeckische Blatter 70 Jahrgang Nr 5 Ausgabe vom 29 Januar 1928 S 77 78 Prof Dr Max Klotz 4 In memoriam Senator Paul Hoff In Lubeckische Blatter 70 Jahrgang Nr 5 Ausgabe vom 29 Januar 1928 S 78 79 Senator Hoff In Lubecker General Anzeiger 47 Jahrgang Nr 18 Ausgabe vom 21 Januar 1928 2 Beilage Paul Hoff In Lubecker Volksbote 35 Jahrgang Nr 17 Ausgabe vom 20 Januar 1928 Emil Ferdinand Fehling Lubeckische Ratslinie Lubeck 1925 Nr 1035 Die neu gewahlten Mitglieder des Senates In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1918 19 Nr 14 Ausgabe vom 13 April 1919 S 53 54 Einzelnachweise Bearbeiten Laut Paul Hoffs Nachruf im Lubecker Volksboten hatte er die Marienschule besucht Verfassungen der Freien und Hansestadt Lubeck Memento des Originals vom 6 Juli 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www verfassungen de Die neu gewahlten Mitglieder des Senates In Vaterstadtische Blatter Jg 1918 19 Nr 14 Ausgabe vom 13 April 1919 S 53 54 Max Klotz Hauptarzt des Kinderhospitals des Allgemeinen Krankenhauses und staatlicher Kinderarzt Normdaten Person GND 1161169342 lobid OGND AKS VIAF 2719152932543509830007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoff PaulALTERNATIVNAMEN Hoff Heinrich Max PaulKURZBESCHREIBUNG Arbeitersekretar und Senator der Hansestadt LubeckGEBURTSDATUM 15 Dezember 1867GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 20 Januar 1928STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Hoff amp oldid 230052989