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Hermann Heinrich Johannes Link 19 Marz 1879 in Wittingen 8 Januar 1964 in Lubeck war ein deutscher Jurist Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Wirken in Lubeck 3 Wechsel nach Hannover und Dresden 4 Ruhestand 5 Personlichkeit und Bedeutung 6 Familie 7 Ehrungen 8 Literatur 9 EinzelnachweiseAusbildung BearbeitenHermann Link war ein Sohn von Christian Friedrich Link 8 Marz 1845 in Wustrow 12 Juli 1899 in Lubeck und dessen Ehefrau Elisabeth Juliane Johanne geborene Nicolai 15 November 1852 in Gronau 2 Februar 1927 in Lubeck Als Zehnjahriger zog er mit seinen Eltern nach Lubeck wo der Vater die St Jurgen Apotheke ubernahm 1 Er besuchte das Katharineum zu Lubeck und lernte dabei Gustav Radbruch kennen Mit diesem Klassenkameraden verband ihn eine lebenslange Freundschaft 2 1898 verliess Link das Katharineum mit dem Abitur 3 und besuchte sechs Semester Universitaten in Leipzig Marburg Berlin und Gottingen Neben diesem Studium der Rechtswissenschaften besuchte er Vorlesungen anderer Fachrichtungen insbesondere Philosophie und Geschichte Wahrend der Studienzeit in Berlin lernte er auch an der Journalistenhochschule und bereitete damit die Basis fur seine spateren Publikationen In Leipzig machte ihn der Historiker Rudolph Sohm mit Friedrich Naumann bekannt Beide ermutigten ihn sich sozial zu engagieren 4 1903 04 gehorte Link der lebenslang in keine Partei eintrat Naumanns Nationalsozialem Verein an An der Universitat Gottingen wurde er 1902 zum Dr jur promoviert In seiner Promotion schrieb er uber Die Stellung der Einzelhaft im heutigen deutschen Strafvollzuge Die Zeit als Referendar verbrachte er in Lubeck Im April 1905 legte er vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg die zweite juristische Staatsprufung ab 4 Wirken in Lubeck BearbeitenAb der Referendarszeit in Lubeck engagierte sich Link insbesondere in der Volksbildung und Sozialfursorge 1902 03 schrieb er Beitrage fur Zeitschriften mit denen er thematisch an seine Dissertation anknupfte Darin stellte er dar dass der Lubecker Strafvollzug veraltet sei und reformiert werde musse Damit stiess er den Bau der heutigen Justizvollzugsanstalt Lubeck an Daruber hinaus engagierte er sich fur eine bessere Offentliche Bucher und Lesehalle Er gehorte dessen Tragerverein an und wurde 1903 Vorstandsmitglied Von 1906 bis 1903 ubernahm er den Vorstandsvorsitz Bis zum Amtsantritt Bennata Ottens arbeitete Link auch selbst in der Bucherhalle So beschaffte er neue Bucher und kummerte sich um die Ausleihe 4 1902 trat Link in die Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit ein Von 1905 bis 1908 ubernahm er die Redaktion der Lubeckischen Blatter 1904 schrieb er einen Beitrag fur diese Vereinszeitschrift in dem er vorschlug eine offentliche kostenlose Rechtsauskunftsstelle fur bedurftige Personen zu schaffen die bereits in anderen Stadten existierten Diese entstand 1905 getragen zunachst von einem privaten Verein Link ubernahm die Vereinsleitung Ab 1910 erhielten die Trager offentliche Zuschusse Link wurde somit Beamter des Lubecker Stadt und Landamtes 4 Aufgabe der von Link geleiteten Rechtsauskunftsstelle war der Schutz von bedurftigen Personen vor Nachteilen Ausserdem schlichtete sie Streitfalle und half bei sozialen Problemen Diese Aufgaben ubernahm spater das Wohlfahrtsamt Uber seine Erfahrung schrieb Link regelmassig fur die Soziale Praxis Daruber hinaus erstellte er die Jahresberichte seiner Einrichtung die uberregional beachtet wurden 1906 grundete Link den Verband der deutschen gemeinnutzigen und unparteiischen Rechtsauskunftsstellen mit Er ubernahm selbst die Geschaftsfuhrung arbeitete spater als geschaftsfuhrender Vorsitzender und gab die Verbandszeitschrift Gemeinnutzige Rechtsauskunft heraus 5 Wahrend des Ersten Weltkriegs ubernahm Link andere Aufgaben Dazu gehorte die Kriegswohlfahrtspflege und die Kriegsverletztenfursorge Ausserdem gab er eine Lazarettzeitung heraus Da nach Kriegsbeginn zu wenig Arbeitskrafte zur Verfugung standen wehrten sich die Arbeitgeberorganisationen nicht langer gegen eine offentliche Arbeitsvermittlung Daher erhielt Links Rechtsauskunftsstelle einen Arbeitsnachweis in stadtischer Hand der nicht langer von Arbeitgeberverbanden Innungen und Gewerkschaften kontrolliert wurde Link schuf die Gesetzesgrundlagen fur eine offentliche Arbeitsvermittlung und eine Erwerbslosenfursorge die aus seiner Sicht eng miteinander verbunden sein sollten So entstanden 1918 ein Arbeits und ein Wohlfahrtsamt die Link leitete 1925 entwickelten sie sich zur Behorde fur Arbeit und Wohlfahrt unter Paul Hoff 6 mit Link als Prasident weiter 5 Wechsel nach Hannover und Dresden BearbeitenBereits 1922 hatte die Reichsarbeitsverwaltung Link dazu aufgefordert eine Stelle in Berlin zu ubernehmen Link widersprach der Anordnung da er an der Trave grossere Moglichkeiten sah wirken zu konnen Anfang 1928 wechselte er dennoch an das Landesarbeitsamt Niedersachsen in Hannover und ubernahm dessen Leitung Hier folgte er weiterhin seiner Idee der produktiven Erwerbslosenfursorge die er bereits in Lubeck realisieren wollte Dies bedeutete dass Arbeitslose fur die ihnen gewahrten Zahlungen arbeiten mussten Sie halfen mit die Sosetalsperre zu bauen Moore zu kultivieren und an der Nordsee Land zu gewinnen 5 Wahrend Links Dienstzeit entstanden in Niedersachsen ortliche Arbeitsamter Die Arbeitsverwaltung gliederte sich in das Reichsarbeitsministerium ein Dies erforderte deutlich mehr organisatorisches Geschick die Ubersicht uber wirtschaftliche Fragestellungen und Vermittlungsfahigkeit als zuvor in Lubeck 1931 bekam er daruber hinaus die Leitung des Landesarbeitsamtes Nordmark in Hamburg ubertragen Als sich die Doppelbelastung im Folgejahr als zu gross darstellte trennte er sich von der Stelle in Hannover 5 Im Marz 1933 wurde Link beurlaubt Grunde hierfur wurden nicht genannt Wahrscheinlich vermutete man dass er demokratisch gesinnt sei Er forderte erfolglos rehabilitiert zu werden Da aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit sehr gute Praktiker offenbar benotigt wurde versetzten die Nationalsozialisten Link 1934 an das Arbeitsamt Dresden dessen Leitung er bis 1945 innehatte Er trat nicht in die NSDAP ein Trotzdem half ihm der Leiter des sachsischen Landesarbeitsamtes der bei Link gelernt hatte 7 Die Luftangriffe auf Dresden am 13 und 14 Februar 1945 machten Link und seine Familie komplett besitzlos Nach Kriegsende sollte er den Neuaufbau der Dresdener Arbeitsverwaltung leiten Im Oktober 1945 ging er ohne Genehmigung nach Hamburg wo man ihm signalisiert hatte dass er erneut das Landesarbeitsamt Nordmark leiten konne Die britische Kontrollkommission in Berlin teilte ihn im Fruhjahr 1946 der Beratungsstelle fur Arbeit Wohnungs und Siedlungswesen in Westdeutschland zu Diese befand sich anfangs in Bad Oeynhausen und entwickelte sich zum Zentralamt fur Arbeit in Lemgo weiter Link arbeitete hier als Ministerialdirektor im Arbeitsbereich der ehemaligen Reichsanstalt fur Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung Seine Dienstzeit endete im Marz 1949 8 Ruhestand BearbeitenNach Dienstende ging Link erneut nach Hamburg 1953 zog er in sein eigenes Haus in Lubeck und blieb dort bis Lebensende Bis zum Herbst 1954 engagierte er sich noch als Vorsitzender der Vereinigung Pro Honore und in der Deutschen Zentralstelle zur Bekampfung der Schwindelfirmen in Hamburg Diese Einrichtungen und der Verband der Rechtsauskunftsstellen ernannten ihn zum Ehrenvorsitzenden 8 Personlichkeit und Bedeutung BearbeitenLink folgte in seiner Arbeit immer den Grundgedanken einer volkstumlichen Rechtspflege und einer sozialen Rechtsauffassung Die kleine Lubecker Rechtsauskunftsstelle baute er bis zur Behorde fur Arbeit und Wohlfahrt aus Die Wirksamkeit dieser Institution galt als Vorbild fur andere Stadte In Konflikten galt Link als unparteiischer Schlichter Nebenberuflich arbeitete er daher von 1923 bis 1927 fur das Reichsarbeitsministerium als Schlichter bei Arbeitskampfen in den Bezirken Hamburg Schleswig Holstein Lubeck und Mecklenburg Auch ausserhalb dieses Themengebiets wurde er als Schlichter tatig 8 Familie BearbeitenLink war verheiratet mit Elise Lies Schumacher 10 November 1880 in Leer 12 Oktober 1958 Seine Ehefrau war eine Tochter des Ernst Christian Schumacher 1830 1908 und dessen zweiter Ehefrau Ulrike Emilie Louise Neumann 1845 1918 Das Ehepaar Link hatte drei Tochter und zwei Sohne 2 Ehrungen BearbeitenLink wurde fur seine Tatigkeiten wiederholt ausgezeichnet 4 1916 erhielt er das Friedrich August Kreuz 2 Klasse 1917 bekam er die Rote Kreuz Medaille 3 Klasse verliehen 1949 wurde er mit der Goldenen Denkmunze der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit ausgezeichnet 1954 erhielt er das Grosse Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Sein Freund Radbruch widmete ihm das Buch Der Mensch im Recht das nach Links Tod erschien 4 Literatur BearbeitenHetta Zagarus Dr Hermann Link 1879 1964 In Der Wagen 1975 S 136 140 Hartmut Freytag Link Hermann In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 246 250 Einzelnachweise Bearbeiten Unsere Apotheke abgerufen am 31 Oktober 2017 Nach dem fruhen Tod des Vaters ubernahm Hermann Links Bruder Otto die Apotheke a b Hartmut Freytag Link Hermann in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 246 247 Hermann Genzken Die Abiturienten des Katharineums zu Lubeck Gymnasium und Realgymnasium von Ostern 1807 bis 1907 Borchers Lubeck 1907 Digitalisat Nr 1068 Neben Radbruch war Gustav Brecht sein Mitabiturient a b c d e f Hartmut Freytag Link Hermann in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 247 a b c d Hartmut Freytag Link Hermann in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 248 Prasident Dr jur Hermann Link Senator Hoff In Lubeckische Blatter 70 Jahrgang Nr 5 Ausgabe vom 29 Januar 1928 S 77 78 Hartmut Freytag Link Hermann in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 248 249 a b c Hartmut Freytag Link Hermann in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 249 Normdaten Person GND 117034479 lobid OGND AKS VIAF 37682828 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Link HermannALTERNATIVNAMEN Link Hermann Heinrich Johannes vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 19 Marz 1879GEBURTSORT WittingenSTERBEDATUM 8 Januar 1964STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Link amp oldid 214171448