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Oskar Niemczyk 8 Januar 1886 in Rybna Tarnowitz Oberschlesien 22 November 1961 in Berlin war ein deutscher Markscheider und Professor an der Technischen Hochschule Berlin Das Grab von Oskar Niemczyk und seiner Ehefrau Margarete geborene Spielvogel auf dem Friedhof Frohnau in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenNach seinem Abitur an einem Realgymnasium in Tarnowitz arbeitete der Sohn eines Lehrers zunachst drei Jahre lang in einem oberschlesischen Eisenerz Bleizink und Steinkohlenbergwerk bevor er ab 1906 an der Bergakademie Berlin sowie an der geodatischen Abteilung der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin die Facher Geodasie und Geophysik studierte Im Jahre 1909 legte er seine Prufung zum Geodaten und ein Jahr spater an der Universitat Breslau die Markscheiderprufung ab In letzterer Funktion arbeitete Niemczyk anschliessend in verschiedenen oberschlesischen Gruben unter anderem bis zum Ersten Weltkrieg in der Vereinigten Konigs und Laurahutte Von 1914 bis 1918 nahm Niemczyk am Ersten Weltkrieg als Leutnant der Reserve teil Nach seinem Militardienst ubernahm ihn ab 1919 die Schlesische Aktiengesellschaft fur Bergbau und Zinkhuttenbetriebe in Lipiny als Direktor der Markscheide Grundstucks und Bergschadensabteilung Nachdem Niemczyk um 1923 erste Publikationen verfasst hatte erhielt er ab 1925 einen Lehrauftrag fur Markscheidekunde an der Universitat Breslau Im Jahre 1929 promovierte er dort bei Serge von Bubnoff zum Dr Phil mit der Dissertation Die Ostrauer Schichten in der Gleiwitzer Sattelzone 1931 erfolgte seine Ernennung zum Honorarprofessor an der TH Breslau 1931 berief ihn die TH Berlin auf den Lehrstuhl fur Markscheidekunde Von 1933 bis 1938 amtierte Niemczyk als Dekan der Fakultat fur Stoffwirtschaft an der TH Berlin 1937 wurde er Mitglied der NSDAP Nachdem er von 1939 bis 1942 Prorektor der TH Berlin gewesen war amtierte er von 1942 bis 1945 als Rektor dieser technischen Hochschule Hier setzte sich Niemczyk massgeblich dafur ein dass das Lehrgebiet Bergschadenkunde als Teilgebiet des Markscheidewesens anerkannt und die Fakultat fur Stoffwirtschaft in Fakultat fur Bergbau und Huttenwesen umgewandelt wurde Diese Differenzierung wurde daraufhin auf alle Berghochschulen Deutschlands ubertragen Noch vor dem Zweiten Weltkrieg unternahm Niemczyk im Jahr 1938 eine umfangreiche geodatische Forschungsreise nach Island die beachtliche geodatische geophysikalische und geologische Resultate erbrachte die er 1943 in seinem Werk Spalten auf Island niederschrieb 1945 wurde Niemczyk von der sowjetischen Besatzungsmacht inhaftiert Im Jahr 1948 folgte die Berufung zum Ordinarius fur Markscheidewesen Bergschadenkunde und Geophysik im Bergbau an die RWTH Aachen wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1953 lehrte In dieser Zeit entstand auch sein bedeutendes und in vielen Bereichen bis heute noch richtungweisendes Standardwerk Bergschadenkunde Mit Beginn seiner Pensionierung zog es ihn wieder nach Berlin wo er mehrere Publikationen zu Problemen der Gebirgsmechanik und des Gebirgsdrucks herausgab und ab 1958 als standiger Gastprofessor an seiner alten Wirkungsstatte lehrte Niemczyk war von 1933 bis 1945 Vorsitzender des Deutschen Markscheider Vereins sowie seit 1952 Mitglied in der Deutschen Geodatischen Kommission Fur seine Verdienste wurde Niemczyk im Jahr 1942 zum Dr Ing E h der Universitat Mailand und im Jahr 1952 zum Ehrensenator der TU Berlin 1 ernannt Daruber hinaus wurde er im Jahr 1956 mit dem Grossen Verdienstkreuz des Verdienstordens der BRD geehrt Noch im Jahre seines Todes wurde die nach ihm benannte Oskar Niemczyk Stiftung gegrundet die wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet des Markscheidewesens und der Bergschadenkunde unterstutzt und herausragende Diplomarbeiten mit dem Oskar Niemczyk Preis auszeichnet 2 Werke Auswahl BearbeitenDie Ostrauer Schichten in der Gleiwitzer Sattelzone Noske Borna Leipzig 1929 Die Bergschadenkunde als Lehr und Forschungsgebiet Vulkan Verlag Haus der Technik Essen 1938 Die Arbeiten der Deutschen Island Expedition 1938 in Geologische Rundschau Heft 30 Springer Berlin Heidelberg 1939 ISSN 0016 7835 Print ISSN 1432 1149 Online Lexikon der Vermessungskunde zusammen mit Paul Werkmeister Wichmann Berlin 1943 Spalten auf Island Wittwer Stuttgart 1943 Bergschadenkunde Verlag Gluckauf Essen 1949 Die Problematik gebirgsmechanischer Vorgange im Steinkohlenbergbau Westdt Verlag Koln 1955 Bergmannisches Vermessungswesen 3 Bande zus mit Otto Haibach und Paul Hilbig Akademie Berlin 1951 1956 1963 Beitrag zur Wiederherstellung des trigonometrischen Festpunktfeldes in geschlossenen umfangreichen Bergbaugebieten Westdeutscher Verlag Koln 1963Literatur BearbeitenKurschners Deutscher Gelehrtenkalender 1931 Sp 2087 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 124 125 Oskar Niemczyk Rudolf Bals Feierstunde anlasslich des 75 Geburtstages des Herrn EM O Professors Dr Ing E h Dr phil O Niemczyk an der Technischen Universitat Berlin Hrsg TU Berlin 1961 24 S amazon de abgerufen am 8 Juni 2017 Heinz Meixner Niemczyk Oskar In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 233 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Oskar Niemczyk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Homepage Oskar Niemczyk Stiftung mit einer Liste der letzten Preistrager Foto von Oskar Niemczyk in der Deutschen Fotothek Deutsche Geodatische Kommission mit Kurzbiografie von Niemczyk PDF Dokument S 281 22 2 3 MB Einzelnachweise Bearbeiten Catalogus Professorum Prof Dr phil Dr Ing E h Oskar Niemczyk abgerufen am 8 Juni 2017 Homepage O N Stiftung abgerufen am 8 Juni 2017Rektoren und Prasidenten der Technischen Hochschule Universitat Berlin Technische Hochschule Friedrich Karl Hermann Wiebe 1879 1881 Emil Winkler 1881 1882 Bernhard Kuhn 1882 1883 Guido Hauck 1883 1885 Eduard Dobbert 1885 1886 Friedrich Rudorff 1886 1887 Georg Meyer 1887 1888 Julius Schlichting 1888 1889 Johann Eduard Jacobsthal 1889 1890 Franz Reuleaux 1890 1891 Richard Doergens 1891 1892 Emil Lampe 1892 1893 Hermann Rietschel 1893 1894 Adolf Slaby 1894 1895 Heinrich Muller Breslau 1895 1896 Guido Hauck 1896 1897 Otto Nikolaus Witt 1897 1898 Adolf Goering 1898 1899 Alois Riedler 1899 1900 Fritz Wolff 1900 1901 Johann Friedrich Bubendey 1901 1902 Otto Kammerer 1902 1903 Georg Hettner 1903 1904 Adolf Miethe 1904 1905 Oswald Flamm 1905 1906 Max Grantz 1906 1907 Otto Kammerer 1907 1908 Richard Borrmann 1908 1909 Walther Mathesius 1909 1910 Heinrich Muller Breslau 1910 1911 Georg Wilhelm Scheffers 1911 1912 Emil Josse 1912 1913 Friedrich Romberg 1913 1914 Hugo Hartung 1914 1915 George Henry de Thierry 1915 1916 Max Kloss 1916 1917 Hermann Hullmann 1917 1918 Eugen Jahnke 1919 1920 Robert Pschorr 1920 1921 Rudolf Rothe 1921 1922 Erich 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