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Okrouhlicti Dvoraci deutsch Okrauhlitzer Hofler auch Hoflern 1939 45 Okrauchlitzer Hofler ist eine ehemalige Gemeinde im Okres Havlickuv Brod in Tschechien Sie wurde am 1 Juli 1960 aufgelost und ihre Gemarkung der Stadt Havlickuv Brod zugeschlagen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenOkrouhlicti Dvoraci bestand aus zahlreichen in ein bis funf Kilometer Entfernung sudlich und westlich der Stadt verstreuten Einschichten und Rotten die sich beiderseits der Staatsstrasse I 38 nach Jihlava und I 34 nach Humpolec zwischen den Talern der Slapanka des Stribrny potok und des Usobsky potok verteilen Geschichte BearbeitenNach der Grundung der Stadt Brod Smilonis wurde in der Mitte des 13 Jahrhunderts in deren Weichbild in ein bis zwei Kilometern Entfernung ein Gurtel von landwirtschaftlichen Einzelhofen der Broder Burger angelegt Die Bewirtschaftung der Hofe erfolgte nicht durch die Burger selbst sondern durch freie Erbpachter die dafur einen festen Schoss zahlten Die Hofler waren anfanglich ganz freie Bauern und wurden im 14 Jahrhundert unter Befreiung von fast allen Verpflichtungen der Grundobrigkeit untertanig Im Gegensatz zu den bohmischen Freihofen waren die Hofler nicht landtaflig belehnt sie standen mit den Eigentumern in einem erblichen emphyteutischen Verhaltnis Die Rechtsstellung der Hofler ist vergleichbar mit den Kunischen Freibauern nirgends sonst im Konigreich Bohmen lagen die Freihofe in einer solchen Dichte wie um Brod Smilonis Im Stadtprivileg von 1278 wurden die Dorfer Podebaby und Gobldorf die Gehofte Senklhof Rausnstan Verneruov Pabianuov Koranduov Hertuov die Hofe von Hayman Rysavy Jindrich Bihus Konrat Biely der Familien Olman und Wilhelm die Felder von Ebhart dem Alteren vier Hufen in Jesuov eine Hufe in Erhartuov eine Hufe und der Wald in Hercuov eine Halbhufe in Arnoltuov die Hofe Werneruov und Beranuov in Veselice sowie der Hof Remelduov in Jernujeves als Zubehor der Stadt aufgefuhrt Im 14 Jahrhundert entstanden weitere Hofe erwahnt wurden 1339 der Hof der Richterswitwe Eliska Verner 1343 der Hof von Stepan Lucie 1379 der Hof von Mikulas Goldner und Hof Tirmanshofen 1382 der befestigte Hof Haderburg und der Chudenhof sowie 1393 der Hof von Mikulas Liphart Zu dieser Zeit waren die Hofler bis auf einen Umkreis von funf Kilometern ausgebreitet Es wird angenommen dass die in Sichtweite der Bergstadt befindlichen Hofe zugleich auch deren Schutz und zur Warnung vor herannahenden feindlichen Truppen dienten Die Hofe Ridluv dvur Mendluv dvur Kocmanuv dvur Novotnuv dvur und Prchaluv dvur lagen unweit der nach Iglau fuhrenden Strasse der Bastinuv dvur an der Strasse nach Polna und Sidlakov die Hofe Rauchstein Haderburg Senklhofy und Sidlakuv dvur an der Strasse nach Pribyslav Kyglhofy an der Strasse nach Zdirec Pelestrov Roznak und Kotlasovy dvory an der Strasse nach Caslav Chudenhof Valentuv dvur Vitkuv dvur und Urbanuv dvur am Weg nach Humpolec Veselice Papsikuv dvur und Spaleny dvur am Weg nach Okrouhlice und Svetla Nachdem die Stadt Deutschbrod 1422 von den Hussiten unter Jan Zizka erobert und zerstort worden war bemachtigte sich Nikolaus Trcka von Lipa der Stadtguter und schlug sie seiner Burg Lipnitz zu Nach der Wiederbesiedlung von Deutschbrod mit tschechischer Bevolkerung erhielt die Stadt mit den Kotlasovy dvory Primatorsky dvur und Obecni dvur nur einen geringen Teil der Hofler zuruck Die ubrigen Hofler machte er seinen Meierhofen Chlistov und Klanecna untertanig Im Jahre 1496 kam es zu einer Rebellion der Hofler die ihre alten Rechte wiederhergestellt haben wollten Nach dem Tod von Nikolaus Trcka von Lipa wurde die Herrschaft in der Zeit zwischen 1559 und 1561 aufgeteilt das Gut Svetla mit der Stadt Chotebor und den Stadtchen Smrdov Habry Bela und Dolni Mesto einschliesslich etwa 70 Dorfern fiel Burian Trcka von Lipa zu Im Jahre 1562 erwarb Franz von Thurn und Valsassina die Herrschaft Deutschbrod die Rychta der Hofler wurde dabei von den Deutschbroder Stadtrechten abgetrennt und der Herrschaft Svetla zugeordnet Im Urbar der Herrschaft Svetla von 1591 sind die dem Hofler Rychtar in Veselice unterstehenden Hofe um Deutschbrod aufgefuhrt rechts der Sazava die Hofe Spalene dvory Panuskovy dvory Bastinuv dvur Bartuv dvur Berkuv dvur Senklyfy Raustan Kylgyfy und Klouckovy dvory links des Flusses Bastinuv dvur Kocmanovy dvory Novotnuv dvur Nyklperky Skrlikovy dvory Stedromovy dvory und Pabsikuv dvur Separat aufgefuhrt wurden Podebaby Veselice und Termesivy Jan Rudolf Trcka von Lipa der die Herrschaft Svetla 1597 von seinem Bruder Maximilian geerbt hatte verkaufte 1598 das Dorf Sucha sowie die Hofe Termesivy Spalene dvory Pavuckovy dvory Senklhofy und Kylhofy seinem Swietlaer Hauptmann Johann Guglinger von Kneiselstein Jan Gyglingar z Kneislstejna Die damit von den ubrigen dvoraci na samotach kolem Brodu Hofler in den Einoden um Brod abgetrennten Hofe wurden als dvoraci na vrsich Hofler auf den Hohen bezeichnet Das Gut Termesivy mit den zugehorigen Hofen wurde nach der Schlacht am Weissen Berg aus dem Besitz des Guglinger von Kneiselstein konfisziert und dem Kloster Frauental ubereignet es wurde fortan als Frauentaler Hofler bezeichnet Nach der Ermordung von Adam Erdmann Trcka von Lipa konfiszierte Kaiser Ferdinand II am 29 Marz 1634 dessen Guter und die seines Vaters Jan Rudolf Ferdinand II liess die Herrschaft Svetla in landtaflige Guter zerstuckeln und verkaufte sie Gunstlingen Den verbliebenen Teil der Herrschaft verkaufte er 1636 seinem Kammerer und Kriegsrat Don Aldobrandini der sie dem Sohn des Generals Pappenheim dem Grossprior der Malteser Wolf Adam zu Pappenheim uberliess Nach dessen Tod erfolgte eine Guterteilung In dieser Zeit verloren die Hofler ihre letzten Privilegien Die Pappenheimer Erben erhielten das mit Teilen der Herrschaft Svetla deutlich vergrosserte Gut Okrouhlice dem dabei zusammen mit den Dorfern Podebaby und Veselice auch die Hofler der Rychta Dvoraci zugeordnet wurden Seit dieser Zeit wurden die dvoraci na samotach kolem Brodu als Okrouhlicti Dvoraci bezeichnet Sechs der Hofler lebten in Podebaby vier darunter der Rychtar in Veselice und die ubrigen 14 in den verstreuten Einoden Am 5 Juni 1637 verkauften die Pappenheimer Erben das Gut Okrouhlice an Philipp Adam zu Solms Lich Dieser verschuldete sich wegen der hohen Ausgaben zur Finanzierung des kaiserlichen Heeres und seines Lebens am Kaiserhof und verpfandete die Okrauhlitzer Hofler um 1640 an die Herrschaft Lipnitz In der Seelenliste von 1651 sind fur die Rychta Okrouhlicti Dvoraci 105 Angehorige der Hoflerfamilien und 22 weitere Untertanen aufgefuhrt von denen nur 20 5 Familien Katholiken waren Ein Teil der Hofe lag infolge des Dreissigjahrigen Krieges insbesondere der schwedischen Besetzung der Burg Lipnitz wust 1662 loste Philipp Adam zu Solms Lich die verpfandeten Okrauhlitzer Hofler wieder aus 1670 erbte seine Witwe Helena Elisabeth geborene Raschin von Riesenburg das Gut Okrouhlice einschliesslich der 24 Okrouhlicti Dvoraci sie heiratete spater Ferdinand Rudolf von Waldstein Dieser eignete sich 1675 den Bastinuv dvur und zwei Jahre spater auch den Novotnuv dvur an In der erneuerten berni rula von 1680 sind nur doch 21 Hofler aufgefuhrt neben den vorgenannten Hofen war auch die Muhle in Podebaby in das Eigentum des Grundherrn ubergegangen Nach dem Tode von Ferdinand Rudolf von Waldstein wurden die Guter Heralec und Okrouhlice 1696 an den Grafen Kornel verkauft Dieser verausserte 1704 den Hof Bastinov an das Kloster Frauental das diesen dem Gut Termesivy zuschlug 1708 erwarb Johann Peter Straka von Nedabylic und Libcan das Gut Okrouhlice von Michael Achatius von Kirchner Straka verfugte in seinem 1710 niedergelegten Testament die Errichtung der Straka Stiftung zur Errichtung einer adeligen Ritterakademie fur junge verarmte Adelige In diese flossen neben seinem Gutern Okrauhlitz Liebtschan und Ober Weckelsdorf auch ein Barvermogen von 38 542 Gulden ein Nach dem Erloschen des Grafengeschlechts Straka von Nedabylic wurden die drei Guter ab 1771 als Graf Straka Gestift verwaltet Der Novotnuv dvur und die obrigkeitliche Schaferei wurden in den 1770er Jahren parzelliert auf dem Dominikalgrund entstanden insgesamt 14 neue Chaluppen Da die Straka Akademie nicht zustande gekommen war wurde 1782 auf Anordnung des Kaisers Joseph II aus dem Ertrag der drei Guter ein jahrliches Stipendium fur studierende bohmische Junglinge adeligen Standes in samtlichen k k Erblanden ausgelobt Im Josephinischen Kataster von 1785 sind nur noch 17 Hofler aufgefuhrt die Hofler in Podebaby und Veselice wurden ihren Dorfern zugeordnet neu hinzugekommen waren der Meierhof Dolni Papsikov sowie die zwischen dem Hof und Obciny gelegene Schaferei 1792 wurden die drei Stiftungsguter unter die Oberverwaltung des bohmisch standischen Landesausschusses gestellt Im Jahre 1840 umfasste die im Caslauer Kreis gelegene und teilweise von der Humpoletzer Strasse durchschnittene und aus einzelnen Bauernhofen Einschichten und Dominikalansiedlungen bestehende Streusiedlung Hoflern auch Hofler bzw Dworacy genannt 78 Hauser in denen 600 Personen lebten Zu ihr gehorten die Wohnplatze Pansky Pansky 6 Hauser an der Humpoletzer Strasse darunter ein Wirtshaus Papschikow Papsikov 13 Dominikalisten aus emphyteutisierten Meierhofsgrunden Neuwelt Novy Svet 10 Dominikalisten aus emphyteutisierten Meierhofsgrunden Nowotner Hof Novotnuv Dvur 8 Dominikalisten auf den Grunden des gleichnamigen Hofes Beim Walenta U Straku 2 Bauern Beim Urban und Witak Dolik 3 Bauern Beim Riedel Mendlova Ves 8 Bauern Schafstall Ovcin 6 Chalupner Melichow Melichov 4 Bauern Menauschek Menousek 7 Bauern und 1 Hausler ein obrigkeitliches Hegerhaus Pfarrort war Teutschbrod 1 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Hoflern der Stiftungsherrschaft Okrauhlitz untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Okrouhlicti Dvoraci ab 1849 mit dem Ortsteil Smolovy eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Deutschbrod Die Ansiedlung Papsikov wurde Teil der Gemeinde Podebaby Ab 1868 gehorte die Gemeinde Okrouhlicti Dvoraci zum Bezirk Deutschbrod Am 1 Juli 1960 wurde Okrouhlicti Dvoraci nach Havlickuv Brod eingemeindet der Ortsteil Smolovy wurde der Gemeinde Michalovice zugeordnet und kam mit dieser 1976 zu Havlickuv Brod Weblinks BearbeitenKarel Kysilka Jiri Pavlicek Nastin dejin Okrouhlickych Dvoraku Bestand MNV Okrouhlicti Dvoraci im Bezirksarchiv Havlickuv BrodEinzelnachweise Bearbeiten Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen statistisch topographisch dargestellt Band 11 Caslauer Kreis Ehrlich Prag 1843 S 236 49 5806808 15 5793953 Koordinaten 49 35 N 15 35 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Okrouhlicti Dvoraci amp oldid 235241566