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Libcany deutsch Liebtschan auch Libtschan ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt zehn Kilometer sudwestlich des Stadtzentrums von Hradec Kralove und gehort zum Okres Hradec Kralove LibcanyLibcany Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Kralovehradecky krajBezirk Hradec KraloveFlache 505 7632 1 haGeographische Lage 50 12 N 15 42 O 50 1917525 15 6949019 264 Koordinaten 50 11 30 N 15 41 42 OHohe 264 m n m Einwohner 948 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 503 22 503 27Kfz Kennzeichen HVerkehrStrasse Praskacka BoharyneStrukturStatus GemeindeOrtsteile 2VerwaltungBurgermeister Jaroslava Slavikova Stand 2017 Adresse Libcany 80503 22 LibcanyGemeindenummer 570249Website www libcany czOrtsansichtKirche Maria HimmelfahrtGlockenturm Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Partnergemeinden 5 Sehenswurdigkeiten 6 Sohne und Tochter der Gemeinde 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas von Waldern und Obstgarten umgebene Dorf Libcany befindet sich am westlichen Fusse des Hugels Kavkaz 284 m n m in der Vychodolabska tabule Tafelland an der ostlichen Elbe Nordwestlich erhebt sich der Kozi kopec Geisberg 286 m n m Nordlich des Dorfes entspringt der Bach Libcansky potok er wird bei Libcany in den Teichen Brigadnik und Kocar gestaut Zwei Kilometer sudlich verlauft die Silnice I 11 Nachbarorte sind Hradek und Radikovice im Norden Techlovice und Stezery im Nordosten Hribsko und Hvozdnice im Osten Urbanice im Sudosten Lhota pod Libcany im Suden Roudnice im Sudwesten Puchlovice und Zeli im Westen sowie Mlynek Novy Radostov und Stary Radostov im Nordosten Geschichte BearbeitenArchaologische Funde belegen eine fruhzeitliche Besiedlung des Gemeindegebietes Aus der Zeit der Aunjetitzer Kultur wurde ein Korpergrab aufgefunden Die erste schriftliche Erwahnung von Libcany erfolgte 1073 in der Grundungsurkunde des Klosters Opatowitz das Dorf gehorte zur anfanglichen Dotation des Benediktinerklosters Im Zentrum des Ortes befand sich eine mittelalterliche Feste auf einer von einem Teich umgebenen Landzunge die im Jahre 1410 dem Bussek von Libcany gehorte Nachdem das Kloster 1421 wahrend der Hussitenkriege zerstort worden war wechselten sich verschiedene niedere Adlige als Besitzer des Gutes ab Im Jahre 1541 erwarb die Stadt Koniggratz das Gut Libcany Bei der Niederschlagung des bohmischen Standeaufstandes plunderten 1547 kaiserliche Truppen Libcany Die alte Feste Untere Feste brannte nieder und wurde nicht mehr aufgebaut Wegen der Beteiligung der Stadt am Aufstand konfiszierte Kaiser Ferdinand I im selben Jahre samtliche Koniggratzer Stadtguter und verkaufte die meisten der eingezogenen Dorfer an Johann von Pernstein Dessen drei Sohne verausserten den grossten Teil davon gewinnbringend neuer Besitzer von Libcany wurde 1549 Jindrich Nejedly von Vysoka kaiserlicher Burgermeister von Koniggratz der eine neue Feste Obere Feste erbauen liess Um 1600 erwarben die Herren von Daupowitz aus Gut Nach der Schlacht am Weissen Berg wurde das Gut wegen der Teilnahme von Wilhelm d J von Daupowitz am Standeaufstand von 1618 konfisziert und fur 11 396 Schock an Maximilian von Cernowitz verkauft 1642 plunderten schwedische Truppen das Dorf Nach dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges gab es in Libcany nur noch vier Bauern die ubrigen Hofe waren verlassen In dieser Zeit wurde das Gut Tresetitz an Libcany angeschlossen 1674 erbte Myslibor Peter Straka von Nedabylic Libcany von seiner Frau Johanna Dorothea geborene Nejedly von Vysoka Nachfolgender Besitzer war Johann Peter Straka von Nedabylic 1645 1720 er verfugte in seinem 1710 niedergelegten Testament die Errichtung des Straka Gestifts zur Errichtung einer adeligen Ritterakademie fur junge verarmte Adelige In diese flossen neben seinen Gutern Liebtschan Okrauhlitz und Ober Weckelsdorf deren Wert auf 377 000 Gulden taxiert wurde auch ein Barvermogen von 38 542 Gulden ein Nach dem Erloschen des Grafengeschlechts Straka von Nedabylic wurden die drei Guter ab 1771 als Graf Straka Gestift verwaltet Auf Anordnung des Kaisers Joseph I wurde 1782 aus dem Ertrag der drei Guter ein jahrliches Stipendium fur studierende bohmische Junglinge adeligen Standes in samtlichen k k Erblanden ausgelobt das in den niederen Schulen in Hohe 200 Gulden und in den hoheren Schulen in Hohe von 300 Gulden gewahrt wurde Genussberechtigt waren vor allem die Verwandten des Stifters aber auch andere junge bohmische Adlige aus dem Herren und Ritterstand Das Prasentationsrecht stand wechselseitig dem Kaiser und den bohmischen Landstanden zu Beim Bauernaufstand von 1775 verwusteten die Aufstandischen unter Fuhrung von Matej Chvojka das Schloss wobei ein Schaden von uber 2012 Gulden entstand 1792 wurden die drei Stiftungsguter unter die Oberverwaltung des bohmisch standischen Landesausschusses gestellt Die funf Meierhofe in Liebtschan Tresetitz Wosnitz Sedlitz und Krasnitz wurden teils 1792 unentgeltlich an Untertanen verteilt teils 1798 emphyteutisch verkauft Der Weinbau wurde 1792 aufgegeben Das Stiftungsgut Liebtschan umfasste 1833 eine Nutzflache von 3481 Joch 575 Quadratklafter Die zum Gut gehorigen Walder wurden von zwei Forstrevieren dem Praskatschker und dem Tresetitzer Revier bewirtschaftet jedoch waren diese wegen der Nahe zu den Festungen Koniggratz und Josefstadt wahrend der Napoleonischen Kriege fur den Faschinenbau stark gelichtet worden Auf dem Gebiet lebten in den Dorfern Liebtschan Schelly Wosnitz Urbanitz Praskatschka Sedletz Krasnitz Schischkowitz und Tresetitz sowie einem Anteil von Lhota unter Liebtschan 2 Hauser insgesamt 1985 tschechischsprachige Personen darunter zwei judische Familien Die Haupterwerbsquelle bildete die Landwirtschaft und die Pferdezucht 3 Im Jahre 1835 bestand das im Koniggratzer Kreis gelegene Dorf Liebtschan oder Libtschan auch Lipschan Libcan bzw Libcany genannt aus 64 Hausern in denen 519 Personen darunter zwei judische Familien lebten Unter dem Patronat des bohmisch standischen Landesausschusses standen die Kirche Maria Himmelfahrt und die Schule Ausserdem gab es im Ort ein obrigkeitliches Schloss ein zeitlich verpachtetes Brauhaus ein emphyteutisches Branntweinhaus eine emphyteutische Windmuhle und ein Wirtshaus Liebtschan war Pfarrort fur Schelly Wosnitz Urbanitz Hribsko Tiechlowitz Radikowitz Radostow Raudnitz Lhota unter Liebtschan und Hubenitz 4 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war Liebtschan der Amtsort des gleichnamigen Dominiums Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Libcany ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Nechanitz Obwohl das Dorf davon verschont blieb fluchteten die Einwohner wahrend des Deutschen Krieges im Sommer 1866 auf Grund der Nachrichten uber den starken Truppenaufmarsch bei Koniggratz in den Wald Ab 1868 gehorte die Gemeinde zum Bezirk Koniggratz Im Jahre 1886 erfolgte der Verkauf des Gutes an Johann Nepomuk von Harrach Wahrend der deutschen Besetzung bestand in Libcany zwischen 1943 und 1945 ein Kriegsgefangenenlager fur Italiener Die ca 600 Gefangenen arbeiteten am Bau eines Flugplatzes zwischen Zeli und Roudnice 1949 wurde Libcany dem Okres Hradec Kralove okoli zugeordnet dieser wurde im Zuge der Gebietsreform von 1960 aufgehoben seitdem gehort die Gemeinde zum Okres Hradec Kralove 1961 wurden Hvozdnice und Zeli eingemeindet 1985 kamen noch Radikovice und Radostov hinzu Mit Beginn des Jahres 1992 losten sich Hvozdnice Radikovice und Radostov wieder von Libcany los und bildeten eigene Gemeinden Seit 2002 fuhrt die Gemeinde ein Wappen und Banner 5 In der Grundschule und dem Kindergarten werden heute ca 270 Kinder betreut Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Libcany besteht aus den Ortsteilen Libcany Liebtschan und Zeli Schelly 1939 45 Schell 6 die zugleich auch Katastralbezirke bilden 7 Partnergemeinden BearbeitenLe Mele sur Sarthe Frankreich seit 1995 8 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche Maria Himmelfahrt der romanische Kirchenbau wurde zum Anfang des 13 Jahrhunderts errichtet und am Ubergang vom 15 zum 16 Jahrhundert umgebaut Die Sudwand des Schiffes wird durch ein romanisches Portal und ungleichmassige Arkaden gegliedert An der Westseite befindet sich ein Portal aus dem Ubergang vom 15 zum 16 Jahrhundert Der Chor wird von zwei Saulen getragen Das Interieur stammt aus dem 18 Jahrhundert Den Hochaltar ziert ein in den 1730er Jahren von Matthias Bernhard Braun geschaffenes Grabmal des Erlosers mit Sandsteinfiguren der Jungfrau Maria und der zwolf Apostel Das Wandbild hinter dem Hauptaltar entstand um 1750 Das in eine Saule des Triumphbogens integrierte Grabmal fur Johann Peter Straka von Nedabylic stammt ebenfalls von Braun Umgeben wird die Kirche von einem Friedhof auf ihm wurde 1791 der Bauernanfuhrer Matej Chvojka begraben Holzerner Glockenturm neben der Kirche Pfarrhaus erbaut 1799 Ehemaliges Schloss Libcany zum Ende des 17 Jahrhunderts liessen die Straka von Nedabylic die Obere Feste zu einem kleinen eingeschossigen Barockschloss umgestalten Nach dem Brand von 1762 wurde es wiederaufgebaut und 1775 von aufstandischen Bauern verwustet Nach dem Aussterben der Grafen Straka von Nedabylic diente das Schloss als Sitz der Amtsverwaltung fur das Stiftungsgut Libcany Johann Nepomuk von Harrach der das Schloss 1886 erworben hatte liess darin das Archiv und die Bauverwaltung der Grundherrschaft Sadova unterbringen Zwischen 1893 und 1895 lebte der junge Jaroslav Durych bei seinem Onkel im Schloss Im Besitz der Familie Harrach blieb das Schloss bis 1929 Nach der Verstaatlichung des Schlosses im Jahre 1945 wurde darin ein Kindergarten untergebracht Zwischen 1971 und 1975 erfolgte ein radikaler Umbau des Schlosses zu einer Grundschule mit Kindergarten dabei wurde das Gebaude um ein Stockwerk erhoht und ein Seitenflugel angebaut Dabei gingen auch das historische Erscheinungsbild und der Wert des Gebaudes als historisches Denkmal verloren Einziger erhaltener Gebaudeteil ist der Altan zum Schlossgarten Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenZdenek Wirth 1878 1961 Historiker Vojtech Sedlacek 1892 1973 MalerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Libcany Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Libcany Schloss Libcany auf hrady cz Libcany auf den Seiten des Bezirksarchivs Hradec KraloveEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 570249 Libcany Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Johann Gottfried Sommer Franz Xaver Maximilian Zippe Das Konigreich Bohmen Statistisch topographisch dargestellt Bd 4 Koniggratzer Kreis Prag 1836 S 35 39 Johann Gottfried Sommer Franz Xaver Maximilian Zippe Das Konigreich Bohmen Statistisch topographisch dargestellt Bd 4 Koniggratzer Kreis Prag 1836 S 39 http www libcany cz web index php o obci znak a prapor html http www uir cz casti obce obec 570249 Obec Libcany http www uir cz katastralni uzemi obec 570249 Obec Libcany http www libcany cz web index php o obci partnerske obce htmlStadte und Gemeinden im Okres Hradec Kralove Bezirk Hradec 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