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Das Kloster Opatovice deutsch Kloster Opatowitz lateinisch Cella Opathovicensis 1 war eine in den Hussitenkriegen untergegangene Benediktinerabtei in Ostbohmen Sie stand im Nordosten der heutigen Ortschaft Opatovice Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Kloster wurde 1073 als Benediktinerniederlassung gegrundet und mit Monchen aus dem Stift Brevnov besiedelt Die Grundungsurkunde bei der es sich um eine Falschung handeln soll wird im Oberosterreichischen Landesmuseum in Linz aufbewahrt Manche Forscher nehmen an dass die Grundung erst 1086 durch Konig Vratislav II erfolgt sein konnte Zur Dotation des Klosters wurden von Anfang an die Ortschaften Opatovice Osice Vysoka und Prelouc ausgewiesen 1129 kamen Stolany Lohenice Brezhrad Dolany und Stezery hinzu 1151 liessen sich in Opatowitz auch die Benediktiner aus dem Kloster Hradisch nieder das sie verlassen mussten nachdem es durch den Olmutzer Bischof Heinrich Zdik an den Pramonstratenserorden ubergeben worden war Von dort brachten sie die Hradischer Chronik mit die sie in Opatowitz weiterfuhrten Erster bekannter Klostervorsteher war 1148 1163 Abt Mysloch Er wurde durch den Prager Bischof Daniel I zum Priester geweiht Anfang der 1150er Jahre soll er in Cluny gewesen sein Nach seiner Ruckkehr errichtete er neue Klostergebaude und eine Klosterkirche aus Stein Nachdem bei der Schlacht bei Wahlstatt 1241 der schlesische Herzog Heinrich II der Fromme getotet worden war grundeten die Herzoginnen Hedwig von Schlesien und Anna von Bohmen auf dem Schlachtfeld eine Benediktinerpropstei deren Betreuung sie Monchen aus Opatowitz ubertrugen Die Propstei sollte als Seelgerat fur den getoteten Herzog dienen Auch das 1242 von der Herzogin Anna von Bohmen gestiftete Kloster Grussau Kresobor wurde mit Benediktinermonchen aus Opatowitz besiedelt die es mit dem Auftrag zur Kolonisierung der Gegend erhielten 1289 musste Abt Tschaska auf die Grussauer Propstei jedoch verzichten als Herzog Bolko I dort die Grundung des Zisterzienserordens plante dessen Grundungsurkunde 1292 erstellt wurde Die im Herzogtum Schweidnitz gelegenen Dorfer Rusik Rauske und Drobnossowe Dromsdorf bei Striegau blieben jedoch weiterhin in Opatowitzer Besitz 2 Vor 1250 entstand im oberen Elbtal zwischen Klasterska Lhota und Dobra Mysl das Tochterkloster Heinrichsau das spater zur Propstei Wrchlab erhoben wurde Sie ging zu Beginn der Hussitenkriege unter Nach dem Tod des Abtes Hroznata z Lipoltic 1347 wurde 1348 Jan Neplach dessen Nachfolger Er gehorte zu den engsten Beratern des Kaisers Karl IV und unterhielt auch ein vertrauensvolles Verhaltnis zum Prager Erzbischof Ernst von Pardubitz der den neu errichteten Maria Magdalena Altar der Klosterkirche weihte 3 1352 erneuerte Karl IV die Privilegien fur das Kloster zu denen auch die Rechtsprechung uber die klosterlichen Besitzungen und deren Untertanen gehorte Die nachsten Klostervorsteher waren 1371 1389 Jan z Orle und 1389 1415 Peter Lazur Ende des 14 Jahrhunderts entstand in Prelouc das zu den Besitzungen des Klosters gehorte eine weitere Propstei von Opatowitz Nachdem Konig Wenzel IV zur Tilgung seiner Schulden bei Johann Mestecky von Opocno diesem die Ertrage des Klosters Opatowitz versprochen aber nicht bezahlt hatte liess Mestecky in der Nacht vom 1 auf den 2 November 1415 das Kloster von seinen Truppen uberfallen und ausrauben Bei dem Uberfall kam Abt Peter Lazur zu Tode 1421 uberfielen die Hussiten unter Divis Borek z Miletinka das Kloster und plunderten es Anschliessend wurde es niedergebrannt Die Monche flohen nach Neumarkt in Schlesien wo ihnen bereits 1349 durch den Breslauer Bischof Preczlaw von Pogarell das Patronat uber das Marienspital ubertragen worden war Hier grundeten sie eine Propstei in der nunmehr die Opatowitzer Abte residierten Letzter Abt war Gregor II Rudiger Weil sich 1535 fur diesen kein Nachfolger fand wurden die Propsteien Neumarkt und Wahlstatt durch den Liegnitzer Herzog Friedrich II eingezogen Das Mutterkloster Opatowitz wurde nach den Zerstorungen von 1421 nicht wieder aufgebaut Literatur BearbeitenJoachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 Weblinks BearbeitenBild Modell Geschichte tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten W Hieke Zur Geschichte von Hohenelbe 1 Wo lag die Opatowitzer Propstei Wrchlab In Mitteilungen des Vereines fur Geschichte der Deutschen in Boehmen Bd 33 1895 S 266 P Ambrosius Rose Kloster Grussau Stuttgart 1974 ISBN 3 8062 0126 9 Zdenka Hledikova Arnost z Pardubic Vysehrad 2008 ISBN 978 80 7021 911 9 S 238 50 150759 15 797762 226 Koordinaten 50 9 2 7 N 15 47 51 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Opatovice amp oldid 228274007