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Johann Mestecky von Opocno auch Johann der Jungere von Opocno tschechisch Jan Mestecky z Opocna auch Jan mladsi z Opocna 1432 1 war ein bohmischer Adliger der sich dem Kriegshandwerk zuwandte 1410 kampfte er in der Schlacht bei Grunwald und ab 1420 als Hauptmann in den Hussitenkriegen Er galt als Anfuhrer der ostbohmischen Adelspartei die sich gegen die Reformbestrebungen der Hussiten wandte und von den Zeitgenossen als Opocno Partei bezeichnet wurde Trotzdem unterwarf er sich zwei Mal den Hussiten Durch Plunderungen wurde er auch als Raubritter bekannt Leben BearbeitenJohann entstammte dem ostbohmischen Adelsgeschlecht der Herren von Dobruska und Opocno Seine Eltern waren Stephan Stepan von Opocno und Katharina von Bergow die eine Schwester des Oberstburggrafen von Bohmen Otto von Bergow war Nach dem tragischen Tod seines Vaters 1397 stand Johann zunachst unter der Vormundschaft seines Onkels Jaroslaw von Opocno Vermutlich zwischen 1408 und 1410 erreichte er die Volljahrigkeit Am 15 Mai 1410 trat er jedenfalls als Zeuge am Hofgericht auf Zu dieser Zeit residierte er auf der Feste seines Onkels Jaroslaw in Hermanuv Mestec von dem sich sein Beiname Mestecky ableitet Dieser wurde zwar schon von seinen Zeitgenossen allerdings niemals von ihm selbst benutzt Im Gegensatz zu seinem Vater und seinem Onkel Jaroslaw strebte Johann kein konigliches Hofamt an Er wandte sich dem Kriegshandwerk zu und kampfte im Juli 1410 wie zahlreiche andere bohmische Adlige auf Seiten des Deutschen Ordens in der Schlacht bei Grunwald wohin er eine eigene Soldnerschaar mitnahm Dort geriet er in polnische Gefangenschaft aus der er erst im Fruhjahr 1412 entlassen wurde Nach der Ruckkehr unterstutzte er in Ostbohmen seinen Vetter Otto von Bergow d J in dessen Kampf gegen Nikolaus von Zampach Nach dem Tod seines Onkels Jaroslaw erbte Johann Hermanuv Mestec und eine Halfte von Dobruska Vermutlich ubernahm er auch dessen Anspruch auf nicht beglichene Schulden aus dem Jahr 1401 fur die ihm der bohmische und Romisch deutsche Konig Wenzel die Steuereinnahmen des Benediktinerklosters Opatowitz uberschrieben aber nicht ausgezahlt hatte Deshalb uberfiel Johann zusammen mit Otto von Bergow d J in der Nacht vom 1 auf den 2 November 1415 das Kloster das ausgeraubt und verwustet und Abt Peter Lazur zu Tode drangsaliert wurde 1416 ist Johann in Dobruska belegt wo er zusammen mit seinem gleichnamigen Onkel Johann d A der Einfuhrung des neuen Pfarrers beiwohnte Es ist nicht bekannt wann und auf welche Weise er wieder an die Herrschaft Opocno gelangte die sein Vater nach 1390 verkaufen musste Vermutlich geschah dies zwischen 1416 und 1419 Nach dem Tod des Konigs Wenzel 1419 unterstutzte er politisch dessen Nachfolger Sigismund Sympathien fur die hussitische Bewegung hegte er vermutlich nicht In seinem Stadtchen Dobruska das Sitz eines grossen Dekanats war pflegte er guten Kontakt zu den Geistlichen Im Fruhjahr 1420 beteiligte sich Johann mit seinen Soldnern am ersten Kreuzzug gegen die Hussiten und kampfte in der Schlacht bei Sudomer auf Seiten des katholischen Adels Nach der Eroberung von Koniggratz durch die Hussiten wurde Johann vom Konig Sigismund zum Hauptmann von Chrudim ernannt das die Hussiten ebenfalls belagerten Dort erhielt er Unterstutzung durch die deutsche Stadtbevolkerung und die Monche des Dominikanerklosters Nachdem er vom Konig den Sold fur seine Truppe forderte uberschrieb ihm dieser am 17 Oktober 1420 pfandweise alle Besitzungen des Klosters Brevnov zu dem neben 41 Hofen 86 ganze und 13 Teildorfer gehorten Nach der Eroberung der ostbohmischen Stadt Chotebor Ende 1420 durch die Taboriten wurde sie von Johann zusammen mit den Truppen des Cenek Hlavac von Ronow Puta von Castolowitz Smil Arnost von Pardubitz und Jan von Chotemice 2 belagert Die Hussiten mussten sich am 2 Januar 1421 ergeben wobei ihnen Johann freien Abzug versprach Dieses Versprechen hielt er jedoch nicht ein An die 300 Gefangene wurden in einer Scheune verbrannt und der Anfuhrer Peter Hromadka sowie zwei weitere taboritische Priester in Chrudim hingerichtet Als sich die Hussiten rachen wollten und Chrudim belagerten entschloss sich Johann zu aussichtslosen Verhandlungen Schliesslich lief er zu ihnen uber und bat um Gnade die ihm vermutlich durch Fursprache des Hauptmanns Hynek Kruschina von Lichtenburg gewahrt wurde Da er kein uberzeugter Hussit war und auch keinen entsprechenden Eid abgelegt hatte und zudem der Ansicht war dass ein Ketzern gegebenes Versprechen nicht bindend sei wechselte er im Herbst 1421 wiederum zur anti hussitischen Partei Als am 13 Oktober 1421 die Schlesier nach Ostbohmen einfielen schloss er sich ihnen zusammen mit Puta von Castolowitz an Vor dem Olmutzer Bischof Johann von Bucca dem Eisernen entsagte er der Kelchpartei und vor dem Konig verpflichtete er sich zur Treue und Teilnahme am nachsten Kreuzzug Im Januar 1422 fuhrte er das kaiserliche Heer nach Kuttenberg und kampfte im April 1423 in der Schlacht bei Horschitz gegen Jan Zizka Nach der Niederlage brandschatzten und mordeten seine Truppen in der Horschitzer Vorstadt Hradec Die Schlacht bei Bohmisch Skalitz 1424 rieb grosse Teile seiner Leute auf 1425 zogen die ostbohmischen Orebiten die sich nach Zizkas Tod Sirotci Waisen nannten in das Vorland des Adlergebirges Dort eroberten sie im August die Burg Opocno die fur Johann dauerhaft verloren ging sowie die Burgen Dobrany und Frymburk die damals wahrscheinlich Johanns Onkel Johann d A von Opocno gehorten Ausserdem eroberten sie Putas Burg Rychmberk Zwischen 1425 und 1427 verschaffte sich Johann einen Ausgleich fur den erlittenen Verlust Die Burg Lansperk ubernahm er von Wenzel von Duba oder dessen Erben und die Burg Zampach eignete er sich nach dem Tod des Nikolaus von Zampach an Um diese Zeit besass er auch die Burg Lichtenburg an die er moglicherweise schon einige Jahre vorher gelangt war Am 14 Februar 1427 traten Johann Mestecky und Puta von Castolowitz in Strehlen einem militarischen Bundnis bei das die Hussiten in Schlesien bekampfen sollte Dieser Koalition gehorten neben dem Bischof von Breslau und schlesischen Herzogen auch die Stadte Breslau und Schweidnitz an Im Herbst 1429 eroberten die Hussiten nach monatelanger Belagerung die Lichtenburg sowie die Burgen Lansperk und Zampach Vermutlich deshalb wechselte Johann ein zweites Mal zu den Hussiten uber Im Herbst 1430 operierte er auf hussitischer Seite im Pilsner Gebiet Im November war er mit einem hussitischen Heer im Furstentum Neisse wo sie Dorfer plunderten und die Bischofsburg in Ottmachau einnahmen Dadurch brach Johann das Strehlener Bundnis von 1427 und damit seine guten Kontakte mit dem Breslauer Bischof Konrad von Oels sowie zu den schlesischen Verbundeten ab Vermutlich schon 1429 war es zu einem Bruch mit Puta von Castolowitz gekommen der erkennen musste dass es zu einer katholischen Adelskoalition in Ostbohmen nicht mehr kommen wurde was einem Ende der sogenannten Opocno Partei gleichkam Johanns Hoffnung durch den Ubertritt zu den Hussiten wenigstens einen Teil seiner Besitzungen wieder zu erlangen erfullte sich nicht Von seinem gleichnamigen Onkel Johann d A von Opocno der vor 1430 starb erbte er Burg und Herrschaft Frymburk sowie halb Dobruska das ihm nun ganz gehorte Obwohl er nun den Hussiten zugerechnet wurde bestatigte er noch am 21 April 1431 einen neuen katholischen Pfarrer von Markovice bei Zleby Schleb Schloss und Herrschaft Zleby hatten pfandweise Johanns Vater gehort und offenbar ubte er dort noch das Kirchenpatronat aus In der zweiten Halfte des Jahres 1432 starb er Johann war nicht verheiratet und hinterliess keine Nachkommen Es ist nicht bekannt warum er seine Besitzungen dem Georg Jirik von Duba auf Vizmburk vererbte der ein Gegner der Hussiten war Literatur BearbeitenMartin Sandera Pani z Dobrusky a z Opocna Ceske Budejovice 2007 ISBN 978 80 86829 28 9 mit dt Zusammenfassung auf S 183f Joachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 S 189 432 und 491 Einzelnachweise Bearbeiten In der Literatur wird als Todesjahr manchmal 1430 und als Todesort Arnau angegeben Die unterschiedlichen Angaben kommen vermutlich dadurch zustande dass Johann haufig mit seinem Onkel Johann d A von Opocno verwechselt wurde Hussiten im Gebiet von Chrudim tschechisch Memento vom 22 Mai 2011 im Internet Archive PersonendatenNAME Mestecky von Opocno JohannALTERNATIVNAMEN Johann der Jungere von Opocno Jan Mestecky z Opocna Jan mladsi z Opocna tschechisch KURZBESCHREIBUNG bohmischer Adliger Hauptmann in den HussitenkriegenGEBURTSDATUM 14 JahrhundertGEBURTSORT unsicher OpocnoSTERBEDATUM 1432 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Mestecky von Opocno amp oldid 191017668