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Okriftel ist ein Stadtteil von Hattersheim am Main im sudhessischen Main Taunus Kreis OkriftelStadt Hattersheim am MainWappen der fruheren Gemeinde OkriftelKoordinaten 50 3 N 8 30 O 50 051507 8 499427 91 Koordinaten 50 3 5 N 8 29 58 OHohe 91 m u NHNFlache 4 06 km 1 Einwohner 6989 31 Dez 2015 2 Bevolkerungsdichte 1 721 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 65795Vorwahl 06190 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Nachbargemeinden 2 Geschichte 2 1 Neugliederung 1972 2 2 Einwohnerentwicklung 3 Religion 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Bauwerke 4 2 Regelmassige Veranstaltungen 4 3 Sport 4 4 Grunflachen und Naherholung 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Wirtschaftsstruktur 5 2 Verkehr 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Okriftel liegt auf einer Niederterrasse am rechten nordlichen Flussufer des Mains Der im Taunus entspringende Schwarzbach mundet am ostlichen Rand der Ortsbebauung in den Main Dieser Bach wurde in der Vergangenheit auch Goldbach 3 oder Kruftelbach genannt an seinem Verlauf liegt auch das namensahnliche Kriftel Der Ort entwickelte im Wesentlichen ein Netz von Ortsstrassen die parallel und rechtwinklig zum Main verlaufen Nachbargemeinden Bearbeiten Okriftel befindet sich sudlich von Hattersheim und ostlich des dritten Hattersheimer Stadtteils Eddersheim Im Osten grenzt Okriftel an den Frankfurter Stadtteil Sindlingen Ebenfalls ostlich aber auf der gegenuberliegenden Mainseite liegt die Stadt Kelsterbach Geschichte BearbeitenDie Alteste erhalten gebliebene urkundliche Erwahnung als Acruftele war 1103 Damals erhielt hier das Kloster St Jakob bei Mainz ein Schiff und zwei Muhlen als Schenkung und zahlte zur Kirchenprovinz Mainz 1478 ging die Gerichtsbarkeit uber Okriftel an die Grafen von Isenberg oder Ysenburg 1545 in den Wirren der Reformation mussten die Einwohner den lutherischen Glauben des Landesherren annehmen Die Reichsgrafen von Isenburg wurden ab 1560 die Landesherren in Okriftel nachdem sie zuvor erheblichen Grundbesitz erworben hatten 1596 wechselte die Landesherrschaft der Isenburg und somit die Einwohnerschaft zur calvinistischen Glaubenslehre 1803 mit der Sakularisation ging Okriftel an Nassau Usingen und gehorte zur Zeit des Herzogtums Nassau zum Amt Hochst 1817 vereinigten sich in Nassau die die lutherischen und die reformierten evangelischen Kirchen Nach der Annexion durch Preussen wurde es 1867 dem Mainkreis und spater dem Kreis Hochst im Regierungsbezirk Wiesbaden zugeordnet Neugliederung 1972 Bearbeiten Anlasslich der Gebietsreform in Hessen schlossen sich am 1 Juli 1972 Hattersheim Okriftel und Eddersheim durch einen Grenzanderungsvertrag freiwillig zur neuen Stadt Hattersheim ab dem 1 Januar 1978 Hattersheim am Main zusammen 4 5 Die Eigenstandigkeit gegenuber der Gesamtstadt beschrankt sich seitdem auf ein eigenes Ortsgericht Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1543 26 Hausgesesse1587 22 Hausgesessevor 1618 28 Hausgesesse1648 6 Hauser1712 42 Hauser1805 35 Gemeindemitglieder und 5 WitwenOkriftel Einwohnerzahlen von 1817 bis 1987Jahr Einwohner1817 3191834 2401840 3551846 4071852 4371858 4701864 5011871 5191875 5391885 6931895 8551905 1 4041910 1 5941925 1 6891939 1 9431946 2 4451950 2 8081956 3 3951961 3 7171967 4 2621970 4 5711987 6 987Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 1 Religion BearbeitenKatholischBis zur Reformation zahlte Okriftel zu Mainz Danach wurde es evangelisch Erst wahrend des Ersten Weltkriegs konnte 1916 wieder ein Grundstuck erworben werden fur das in 1938 Planungen zum Neubau einer ersten katholischen Kirche nach der Reformation begannen Die Planungen wurde jedoch durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen In den Nachkriegsjahren 1951 1953 wurde der Neubau der heutigen Christ Konig Kirche nach den Planungen den Architekten Carl Rummel und Heinrich Horvatin umgesetzt und eingeweiht Katholische Kirche und das Pfarrhaus befinden sich in der Mainstrasse 23EvangelischDie Matthauskirche steht in der Alte Mainstrasse 12 14Ahmadiyya Muslim GemeinschaftIn Okriftel befindet sich auch ein Gebetshaus der Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten nbsp Die Evangelische Kirche in Okriftel von 1809In der Reformationszeit wurde um 1545 der lutherische und 1595 der reformierte Gottesdienst eingefuhrt Die evangelische Pfarrkirche wurde 1809 in klassizistischem Stil neu errichtet Sie tragt einen Haubendachreiter Dach und Giebelflachen sind mit Schiefer verkleidet Im Ortsteil steht ausserdem die katholische Kirche St Martinus Christ Konig die nach Planen von Heinrich Horvatin und Carl Rummel errichtet wurde Im Jahr 1953 erfolgte ihre Kirchweihe 6 Des Weiteren besitzt der Ort ein Gebetszentrum der Ahmadiyya Muslim Jamaat Nordlich befindet sich das 1997 als Attraktion fur den Regionalpark Rhein Main eingeweihte Rosarium Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Alljahrlich wird in Anlehnung an den Frankfurter Waldchestag um Pfingsten das Okrifteler Waldchesfest gefeiert Im Mai 2018 wurden zur 68 Veranstaltung erstmals alle Zufahrten zum Festgelande zum Schutz vor Terroranschlagen mit Betonbarrieren und LKWs abgesperrt Sport Bearbeiten Sportvereine Okriftels sind der Turnverein 1886 Okriftel am Main e V sowie der Fussballverein FC Germania 1911 Okriftel e V Grunflachen und Naherholung Bearbeiten Im Westen des Ortes befindet sich der Baggersee ein Teil des Landschaftsschutzgebietes Hessische Mainauen Im Norden zwischen Okriftel und Hattersheim verlauft die Wasserwerkschaussee zum im Jugendstil erbauten Wasserwerk Planetenweg In Okriftel endet auch der Schwarzbach Planetenweg der in Kriftel beginnt nbsp Baggersee nbsp nbsp Schmucke Fachwerkhauser in der Altstadt nbsp Kriegerdenkmal Erster Weltkrieg nbsp Alte PapierfabrikWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWirtschaftsstruktur Bearbeiten Bis in das 19 Jahrhundert hinein war Okriftel landwirtschaftlich gepragt Fur die industrielle Entwicklung Okriftels war die Grundung einer Zellstoff und Papierfabrik der spateren Cellulosefabrik Phrix im Jahr 1884 von entscheidender Bedeutung Von 1885 bzw 1886 an wurde sie vom judischen Unternehmer Philipp Offenheimer 1930 betrieben dessen Familie nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten emigrierte und 1938 im Rahmen der Arisierung enteignet wurde 7 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Fabrik an die Familie Offenheimer ruckubertragen aber kurze Zeit spater an die Phrix Werke AG verkauft Im Jahr 1961 beschaftigte die Phrix um die 1000 Mitarbeiter in Okriftel wurde dann aber 1970 stillgelegt unter anderem weil die Erfullung von Umweltauflagen zu hohe Investitionen erfordert hatte 8 Die Phrix wurde jedoch nicht abgerissen sondern blieb eine weitgehend ungenutzte Industrieruine Grossere ortsansassige Industrie Unternehmen sind heute die Hilscher Gesellschaft fur Systemautomation mbH oder die Hessische Bewehrungsstahl GmbH Viele Einwohner sind Berufspendler Zu den wichtigsten Arbeitgebern gehoren der Frankfurter Flughafen Opel in Russelsheim oder die Nachfolgeunternehmen der ehemaligen Firma Hoechst im Industriepark Hochst Verkehr Bearbeiten nbsp Die Mainfahre ist 1716 nachgewiesen Okriftel liegt an der Landesstrasse L 3006 die von Eddersheim im Sudwesten nach Frankfurt Sindlingen im Nordosten fuhrt In Hohe des Ortskerns zweigt von dieser Strasse die Landesstrasse L 3011 als Mainstrasse nach Norden ab in Richtung der Kernstadt Hattersheim In Okriftel gibt es seit 1716 die Mainfahre Okriftel uber den Main die nach Kelsterbach fuhrt Im Jahr 2022 wurde der Betrieb bis auf Weiteres eingestellt 9 Von Walldorf fuhrt die Kreisstrasse K 152 als Okrifteler Strasse genau zur Fahrrampe auf das Okriftel gegenuber liegende Mainufer zu Allerdings musste diese Strasse durch den Ausbau des Flughafens Frankfurt und der Startbahn West erheblich umgebaut und neu trassiert werden Am Mainufer verlaufen mehrere Radwanderwege Der Hessischen Radfernweg R3 Rhein Main Kinzig Radweg fuhrt unter dem Motto Auf den Spuren des Spatlesereiters entlang von Rhein Main und Kinzig uber Fulda nach Tann in der Rhon Der Main Radweg fuhrt von den Quellen des Weissen und Roten Mains bis nach Mainz zur Mundung in den Rhein Die D Route 5 Saar Mosel Main von Saarbrucken uber Trier Koblenz Mainz Frankfurt am Main Wurzburg und Bayreuth bis zur tschechischen Grenze 1 021 km Personlichkeiten BearbeitenDaniel Spiess 1800 1872 Verwaltungsjurist und ArchivarWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Okriftel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Okriftel im Internetauftritt der Stadt Hattersheim am Main Okriftel Main Taunus Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Literatur uber Okriftel nach Register nach GND In Hessische BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten a b c Okriftel Main Taunus Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 9 Februar 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hattersheim am Main Einwohnerzahlen Memento vom 15 September 2016 im Internet Archive Goldbach statt Schwarzbach Abgerufen am 8 Januar 2023 Gemeindegebietsreform in Hessen Zusammenschlusse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21 Juni 1972 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1972 Nr 28 S 1197 Punkt 851 Abs 1 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 4 4 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 370 und 372 Darstellung zur Kirche St Martinus Christ Konig in Okriftel Gesellschaft fur Christlich Judische Zusammenarbeit im Main Taunus Kreis e V CJZ Main Taunus abgerufen am 2 Dezember 2011 Cellulosefabrik Phrix Memento vom 11 Februar 2012 im Internet Archive abgerufen am 1 Dezember 2011 Fahrmann ist ein extremer Nischenberuf fnp de abgerufen am 27 September 2023 Normdaten Geografikum GND 4102054 6 lobid OGND AKS VIAF 157748139 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Okriftel amp oldid 237671899