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Der Oderteich ist eine historische Talsperre im Harz Er liegt nahe dem Braunlager Stadtteil St Andreasberg im gemeindefreien Gebiet Harz des niedersachsischen Landkreises Goslar und staut das Wasser der Oder auf OderteichLuftbild des Oderteiches von Suden uber den Staudamm vorne verlauft die Bundesstrasse 242 Luftbild des Oderteiches von Suden uber den Staudamm vorne verlauft die Bundesstrasse 242Lage nahe Braunlage Landkreis Goslar Niedersachsen Deutschland Zuflusse OderAbfluss Oder Rehberger GrabenOderteich Niedersachsen Niedersachsen DeutschlandKoordinaten 51 46 6 N 10 32 18 O 51 768333333333 10 538333333333 Koordinaten 51 46 6 N 10 32 18 ODaten zum BauwerkBauzeit 1715 1722Hohe des Absperrbauwerks 17 3 m 1 Hohe uber Talsohle 19 mHohe uber Grundungssohle 22 mHohe der Bauwerkskrone 724 7 m u NNBauwerksvolumen 36 500 42 000 m Kronenlange 153 mKronenbreite 16 1 mBasisbreite 34 6 m 1 Boschungsneigung luftseitig 1 0 625Boschungsneigung wasserseitig 1 0 625Daten zum StauseeHohenlage bei Stauziel 723 35 m u NN 2 Wasseroberflache 30 ha 3 dep1Speicherraum 1 668 Mio m Gesamtstauraum 1 83 Mio m Einzugsgebiet 12 2 km Bemessungshochwasser 31 m s 2 Blick von Nordwesten auf das wasserseitige Mauerwerk des Dammes bei stark entleertem StauraumLuftbild des Dammes von NordenDie Stauanlage des Oderteiches wurde in den Jahren 1715 bis 1722 von Sankt Andreasberger Bergleuten erbaut und wird von den Harzwasserwerken betrieben Sie gehort seit Juli 2010 gemeinsam mit den anderen Bauwerken des Oberharzer Wasserregals unter der Bezeichnung Bergwerk Rammelsberg Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft zum UNESCO Weltkulturerbe 4 Der Oderteich war bis zum Ende des 19 Jahrhunderts die grosste Talsperre Deutschlands 5 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Zweck 3 Geschichte 4 Konstruktion 4 1 Staubauwerk 4 2 Grundablass Striegel 4 3 Die Grosse Ausflut 5 Stauraum 6 Stromerzeugung 7 Grosste Talsperre 8 Touristische Erschliessung 9 Sonstiges 10 Trivia 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 Einzelnachweise und AnmerkungenGeographische Lage BearbeitenDer Oderteich liegt im Oberharz innerhalb des Nationalparks Harz im Ortsdreieck Braunlage Sankt Andreasberg Altenau Sein Staudamm befindet sich 6 8 km nordwestlich der Kernstadt von Braunlage und 6 km nordnordostlich vom Braunlager Ortsteil Sankt Andreasberg Der Stauteich liegt zwischen der Achtermannshohe ca 920 m im Ostsudosten dem Sonnenberg 853 4 m im Sudsudwesten und dem Bruchberg ca 927 m im Westnordwesten Gespeist wird der Oderteich von der von Osten heran fliessenden Oder und der unweit davon von Nordnordwesten kommenden Rotenbeek etwa 350 Bachmeter oberhalb der Einmundung nimmt die Rotenbeek von Westnordwesten den kleinen Bach Sonnenkappe auf Der Stauteich ist langlich von der Rotenbeek im Norden bis zum Staudamm im Suden gestreckt Es gibt keine Ortschaften am Teich aber in seinem Einzugsgebiet liegt 1 2 km ostlich vom Stauraum der kleine Braunlager Ortsteil Oderbruck Uber den Staudamm fuhrt die Bundesstrasse 242 die etwa 800 m sudostlich in die Bundesstrasse 4 mundet Etwa 12 km sudlich liegt oderabwarts die 1934 fertiggestellte grossere Odertalsperre Zweck BearbeitenDer Oderteich wurde errichtet um uber den Rehberger Graben die Wasserrader der Sankt Andreasberger Bergwerke auch in Trockenzeiten zuverlassig mit Aufschlagwasser zu versorgen Sein Fassungsvermogen reichte aus um eine Trockenperiode von etwa drei Monaten zu uberbrucken Er ist der grosste aller Oberharzer Teiche Heute treibt das Wasser des Oderteiches noch mehrere Wasserkraftwerke in Sankt Andreasberg in der Grube Samson und im Sperrluttertal an Geschichte Bearbeiten nbsp Darstellung des Oderteichs im 19 JahrhundertIm Jahre 1703 wurde der Neue Rehberger Graben fertiggestellt der Oderwasser nach Sankt Andreasberg leitete Dies verbesserte deutlich die Aufschlagwasserversorgung der dortigen Bergwerke doch konnte die Oder nach langerer Trockenheit nicht genugend Wasser liefern Dies loste Uberlegungen aus die Kraftwasserversorgung durch die Anlage eines Wasserspeichers weiter zu verbessern 6 Zehn bis 15 Kilometer weiter westlich im Raum Clausthal Zellerfeld und Hahnenklee waren zu diesem Zeitpunkt 50 bis 60 kleine Talsperrenbauwerke in Betrieb Der dortige Baustil liess sich aber nicht kopieren da die fur die Dichtung des Bauwerkes verwendeten Rasensoden in der Umgebung des Oderteiches nicht zur Verfugung standen 5 Zwischenzeitlich war man dabei den nur mit Holzgefludern angelegten Rehberger Graben zu mauern das heisst die Gefluder durch einen aus Erdbaustoffen und Trockenmauerwerk hergestellten wesentlich bestandigeren Kunstgraben zu ersetzen Dabei stellte man fest dass grundlich festgestampfter Granitgrus eine wirksame Dichtung bildet 7 Der Vizebergmeister Caspar Dannenberger schrieb 1712 zwei Briefe an das Bergamt Clausthal und schlug vor den Oderteichdamm aus Granitmauerwerk mit einer Granitgrus Dichtung zu errichten 8 Dieser Vorschlag wurde umgesetzt Dannenberger der geistige Vater des Oderteichdammes erlebte die Umsetzung nicht mehr er starb am 23 April 1713 9 Im August 1714 war die Planung des Projektes beendet Der Markscheider Bernhard Ripking hatte die erste Bauzeichnung erstellt nach der Andreas Leopold Hartzig 1685 1761 einen Kostenvoranschlag verfasste 10 Bereits am 14 September genehmigte Konig Georg Ludwig durch einen allergnadigsten Spezialbefehl den Bau des Oderteichdammes und stellte die veranschlagten Mittel in Hohe von 3048 Thalern 27 gl 11 bereit 12 Im Fruhjahr 1715 begann der Bau Zunachst wurde ein Grundungsgraben ausgehoben an dem die Dammdichtung angeschlossen wurde In kleinen Steinbruchen im kunftigen Stauraum wurden die fur das wasser und luftseitige Mauerwerk erforderlichen Granitsteine und der Granitsand gewonnen Dadurch konnte der kunftige Beckeninhalt zugleich etwas vergrossert werden 13 Die Arbeiten zogen sich bis 1722 hin Da Hochwasser wahrend der Bauzeit weder aufgestaut noch uber den relativ klein dimensionierten Grundablass abgeleitet werden konnten musste man standig eine Hochwasserentlastungsanlage Ausflut vorhalten die mit dem Staudamm mitwuchs 14 Kurz nach Baubeginn wurde erstmals thematisiert den Damm hoher als ursprunglich geplant auszufuhren Letztendlich wurde im Jahr 1717 nach langerer Diskussion genehmigt den Damm anstelle von sieben geplanten auf insgesamt neun Lachter knapp 18 Meter Hohe aufzuschutten Dadurch vergrosserte sich das Dammschuttvolumen um 55 und das Stauvolumen verdoppelte sich auf 1 67 Millionen Kubikmeter 15 Durch die Erhohung und andere Einflusse erhohten sich die Baukosten wahrend der Ausfuhrungszeit erheblich Letztendlich kostete der Oderteichdamm rund 11 700 Reichstaler fast das Vierfache der ursprunglich veranschlagten und genehmigten Summe Das mehrfache Beantragen und Genehmigen der Nachtrage wurde aber vom Konig nicht beanstandet Die drei verantwortlichen Bergmeister und Grabensteiger wurden 1724 mit Geldpramien zwischen 12 und 100 Talern ausgezeichnet 16 Der Sankt Andreasberger Bergbau kam im Jahre 1913 zum Erliegen Fortan nutzte man die Anlagen des Oberharzer Wasserregals zur Stromerzeugung Das Wasser des Oderteiches fliesst weiterhin nach Sankt Andreasberg und wird dort in mehreren Kraftwerken vor allem in der Grube Samson genutzt 17 Dies gewahrleistet bis heute den wirtschaftlichen Betrieb von Oderteich und Rehberger Graben Zu den Gefallepachtern gehoren heute unter anderem die Unternehmen Harz Energie und Eckold Ende der 1920er Jahre planten die Harzwasserwerke eine deutliche Erhohung des Oderteichdammes Dabei wurden der Damm und die Geologie der Umgebung grundlich untersucht Durch Schurfe wurde auch die Dichtung aus Granitgrus freigelegt und man stellte fest dass diese aufgrund ihrer hohen Festigkeit kaum mit der Kreuzhacke zu bearbeiten war 3 Diese Planungen wurden spater aus unbekannten Grunden nicht weiter verfolgt Konstruktion Bearbeiten nbsp Historische Querschnittszeichnung des Dammes von 1763 Mauerwerk links und rechts mittig die Striegelanlage und Dichtung aus GranitgrusDer Staudamm des Oderteiches unterscheidet sich erheblich von den sonstigen Staubauwerken des Oberharzer Wasserregals Das Dammbauwerk ist deutlich hoher und das Stauvolumen erreicht knapp das Dreifache der Kubatur der grossten Teiche um Clausthal Zellerfeld und Hahnenklee Ausserdem wurden andere Baustoffe eingesetzt 18 Staubauwerk Bearbeiten Die Talsperre wurde von 1715 bis 1722 errichtet Sie ist 17 3 Meter 1 uber der Gewassersohle und 22 m 3 uber der Grundungssohle hoch vom luftseitigen Dammfuss aus gemessen betragt die Hohe 19 Meter 14 Die Krone liegt auf 724 7 m u NN 3 Hohe Das Bauwerk hat unterschiedlichen Angaben zufolge 36 500 bis 42 000 m 3 Volumen Es ist an der Krone 153 m 3 lang und 16 1 m 1 breit der Fuss hat 34 6 m 1 Basisbreite In der Dammmitte befindet sich mit bis zu 11 5 Meter 3 Machtigkeit die Dammdichtung aus festgestampften Granitgrus Links und rechts davon wurde normales Dammschuttmaterial 19 eingebracht Die luft und wasserseitigen Boschungen bestehen aus einem Zyklopenmauerwerk aus grossen Granitsteinen und einer luft und wasserseitigen Boschungsneigung von 1 0 625 3 Die Talsperre erweist sich als ein sehr dauerhaftes Bauwerk und befindet sich wie die gesamte Stauanlage praktisch noch im Originalzustand Grundsatzlich ist es nicht ganz klar ob es sich beim Oderteichstaubauwerk um einen Staudamm oder um eine Staumauer handelt wohl eine Kombination von beiden 20 Grundablass Striegel Bearbeiten nbsp Innenansicht des Striegelhauses An den Vierkantmuttern konnen die Striegel eingestellt werdenDie Absicht fur den Oderteich besonders bestandiges Material zu verwenden zeigt sich am besten an der Striegelanlage An der taltiefsten Stelle wurde in den Damm ein Schacht mit einem Querschnitt von etwa 1 10 1 20 Metern eingebaut Dieser Schacht ist mit grossen behauenen Granitsteinen eingefasst und reicht bis zur naturlichen Talsohle Von der Schachtsohle aus fuhrt ein einlaufendes Gerinne von 0 75 Meter Breite und 0 90 Meter Hohe in den Stauraum Dadurch kommuniziert der Stauraum des Teiches stets mit dem Wasserstand im Schacht Von der Schachtsohle aus fuhren zwei Holzgerenne aus Eichenholz mit quadratischen Querschnitten von etwa 25 25 Zentimetern zum luftseitigen Dammfuss Sie haben an der Schachtsohle einen Einlauf von oben der ahnlich wie mit einem Badewannenstopsel durch einen Striegelzapfen verschlossen wird Uber ein Gestange kann dieser Zapfen vom Striegelhaus uber dem Schacht aus gezogen oder abgesenkt werden Das Eichengerenne ist so eingebaut dass es auch bei geschlossenem Grundablass stets unter Wasser ist und damit kaum verrottet Die gesamte Grundablasskonstruktion wird Striegel genannt 21 2016 wurde festgestellt dass beide Holzgerenne schadhaft sind Sie wiesen grossere Fehlstellen auf das Wasser hatte sich durch das umgebende Dichtungsmaterial Hohlraume geschaffen wodurch es in grossen Mengen den Weg aus dem Striegelschacht am Verschlussorgan vorbei in die Gerenne fand In beide Gerenne wurde daher jeweils ein Kunststoffrohr eingeschoben der verbleibende Zwischenraum sowie die Hohlraume mit einem Tonmehl Zementgemisch verpresst Das originale Holzgerenne verblieb damit an seiner Stelle auch der Striegel als Verschlussorgan erfullt weiterhin seine ursprungliche Funktion 22 Die Grosse Ausflut Bearbeiten nbsp Die Schussrinne der Grossen Ausflut nbsp Blick uber die Schutzanlage der Hochwasserentlastung auf den teilentleerten Stauraum nbsp Granitstelen vor der Ausflut Dahinter das wasserseitige Zyklopenmauerwerk bei niedrigem WasserstandJede Talsperre benotigt eine Hochwasserentlastungsanlage damit auch aussergewohnlich grosse Hochwasser nicht zum Uberstromen der Dammkrone fuhren 23 Beim Oderteich befindet sie sich am ostlichen Dammende Im Stauraum vor der Ausflut fallen einige hinkelsteinahnliche etwa 2 50 Meter hohe Stelen aus Granit auf Sie dienen dazu Eisschollen vom Uberlauf fernzuhalten da diese den Ablaufquerschnitt verklausen konnten 24 Die Schutzanlage der alten Ausflut wurde 1895 von der Koniglichen Centralschmiede Clausthal gefertigt 25 Sie ermoglicht es das Stauziel noch einmal um einen Meter zu erhohen Ursprunglich fuhrte die Ausflut noch fast 100 Meter weiter geradeaus in Richtung Suden ehe das Wasser zu Tal sturzen konnte Diese Trasse ist fur das geubte Auge im Gelande noch erkennbar Als gegen Ende der Bauarbeiten 1722 noch Steine zur Fertigstellung der Staumauer fehlten sprengte man etwa 60 Meter unterhalb der Schutzanlage im rechten Winkel zu dieser Ausflut die steil abfallende und etwa 80 Meter lange Grosse Ausflut aus dem Fels mit der man sich wohl eine gunstigere hydraulische Leistungsfahigkeit erhoffte Die in den Fels gehauene Schussstrecke ist insbesondere bei Betrieb sehr beeindruckend Die Ausflut war anfangs nicht ausreichend dimensioniert Im Dezember 1760 wurde bei einem aussergewohnlichen Hochwasser der Staudamm uberstromt Durch die stabile Dammkonstruktion traten nur geringe Schaden ein Man reagierte mit einer Dammerhohung um einen Meter die wahrscheinlich lediglich die bis dahin eingetretene Dammsetzung ausgeglichen hat 26 1886 87 kam man zu dem Schluss dass die Leistungsfahigkeit der Ausflut weiter erhoht werden musste Hierzu wurde wenige Meter ostlich der vorhandenen Ausflut eine weitere am Einlauf zwolf Meter breite Ausflut gebaut deren Uberlaufschwelle etwa einen Meter uber der Schwelle der alten Hauptausflut liegt Sie unterquert parallel zur Hauptausflut die B 242 und wird kurz vor dem Uberlaufpegel und der anschliessenden Schussrinne mit dieser zusammengefuhrt 27 Dadurch konnte die Leistungsfahigkeit der Hochwasserentlastungsanlage um etwa 50 erhoht werden Stauraum Bearbeiten nbsp Luftbild des stark entleerten Stauraumes von Nordosten im Hintergrund der Damm nbsp Leergefallener Teich 1989 nbsp Blick uber den Oderteich vom Damm ausDer Oderteich hat eine Flache von 30 ha 3 Sein Stauraum Speicherraum ist 1 668 Millionen m und sein Gesamtstauraum 1 83 Mio m 3 gross Das Stauziel liegt auf 723 35 m u NN 3 Hohe Sein Einzugsgebiet ist 12 2 km 3 gross Das Bemessungshochwasser liegt bei 31 m s 2 Der Ausbaugrad des Oderteiches ist sehr gering Sein Stauraum kann nur 14 des Jahresdurchflusses speichern Dies erklart die hohen Wasserspiegelschwankungen Der Teich kann sich bei weitgehend leerem Stauraum innerhalb weniger Stunden bis zum Uberlauf fullen und lauft in der Regel mehrmals im Jahr uber Im Oderteich gibt es keine Fische Vermutlich bietet ihnen das relativ saure Milieu des Wassers keinen Lebensraum 28 Das Wasser kommt zu einem grossen Teil aus Hochmoorgebieten und hat einen hohen Huminsaureanteil Dies setzt die Oberflachenspannung herab und verursacht die braune Farbung des Wassers sowie auffallige Schaumkronen im Zu und Ablauf Stromerzeugung BearbeitenFur die Stromerzeugung werden vom Oderteich stets 200 bis 300 Liter Wasser pro Sekunde in den Rehberger Graben abgegeben Sobald der Zufluss geringer als die Abgabe ist sinkt der Wasserstand im Teich Bei anhaltender Trockenheit uber mehrere Monate kann der Teich auch ganz leerfallen Dies kommt etwa alle funf bis zehn Jahre vor zuletzt geschah es in den Jahren 1999 2003 und 2018 28 Grosste Talsperre BearbeitenDer Oderteich wird oft als alteste Talsperre Deutschlands bezeichnet Dies ist aber nicht korrekt da es bereits im Mittelalter im Erzgebirge und im Oberharz eine Vielzahl von Staubauwerken gab die nach der Talsperrendefinition als Talsperren einzuordnen sind Allerdings war er von seiner Fertigstellung bis zum Ende des 19 Jahrhunderts uber einen Zeitraum von 170 Jahren die grosste Talsperre Deutschlands Bezuglich der Stauhohe wurde er 1891 durch die Eschbachtalsperre im Bergischen Land ubertroffen die eine 23 m hohe Staumauer aufwies 29 In Hinblick auf das Stauvolumen wurde der Oderteich erst 1899 durch die Lingesetalsperre mit einem Stauvolumen von 2 6 Millionen Kubikmetern abgelost Touristische Erschliessung Bearbeiten nbsp Anfang des Rehberger Grabens am Grundablass des Oderteiches Im Hintergrund die Luftseite des DammbauwerkesBadebetrieb ist im sudlichen Drittel des Oderteichs also in Dammnahe erlaubt Der nordliche Bereich wird im Sommer durch eine Schwimmerkette abgegrenzt und soll ausschliesslich der Natur uberlassen werden Es gibt einen etwa 4 5 Kilometer langen Rundwanderweg um den Teich der streckenweise als Bohlensteg durch hochmoorahnliche Flachen fuhrt 30 Der im Norden in den Oderteich mundende Bach Rotenbeek Sonnenkappe ist als Nr 217 31 in das System der Stempelstellen der Harzer Wandernadel einbezogen die Stempelstelle befindet sich an dessen Westufer nahe der Bachmundung in das Staubecken Eissportliche Nutzungen im Winter sind nicht zu empfehlen da der stark wechselnde Wasserstand die Bildung einer stabilen Eisdecke insbesondere im Uferbereich erheblich erschwert 32 Von den Betreibern des Oderteiches den Harzwasserwerken wurde Mitte der 1990er Jahre ein Informations WasserWanderWeg angelegt Dieser fuhrt uber die Dammkrone zu den beiden Ausfluten weist auf die beiden zusatzlichen Sammelgraben hin und geht uber den Uberlaufpegel entlang der grossen Ausflut und deren Schussrinne hinunter zum luftseitigen Dammfuss Von dort aus hat man einen Blick auf das luftseitige Mauerwerk des Staudammes und kann den Auslass des Grundablasses sowie den Beginn des Rehberger Grabens betrachten Informationstafeln entlang dieses Weges erlautern die verschiedenen Bauwerke 33 Sonstiges BearbeitenDie Dammansicht wird durch die auf der Krone verlaufende B 242 gepragt was als wenig denkmalgerecht angesehen wird Bemuhungen seitens des Nationalparks und der Denkmalschutzbehorden die Strasse gefalliger zu gestalten scheiterten regelmassig an dem Sicherheitsverstandnis der fur die Strasse zustandigen Behorden Insbesondere ein Ersatz der Leitplanken durch andere Konstruktionen konnte aus diesen Grunden bisher nicht umgesetzt werden nbsp Materialentnahme am Ostufer Die grossen Granitsteine die im rechten Bereich des Bildes fehlen sind alle in den Damm eingebaut wordenBei abgesenktem Wasserstand werden gut einige Stellen der Materialentnahme fur den Bau erkennbar Das Ostufer ist im nordlichen unbeeinflussten Bereich mit grossen Granitsteinen ubersat Dagegen befinden sich in Dammnahe fast strandahnliche Zustande In diesem Bereich wurden die Granitsteine alle entnommen um sie im Mauerwerk oder als Dammschuttmaterial zu verwerten Auch am Westufer sind ahnliche Verhaltnisse erkennbar bei sehr leerem Teich kann man noch Reste eines Steinbruches erahnen Bis in die 1960er Jahre stand am westlichen Dammende das zuletzt auch als Gaststatte genutzte Teichwarterhaus Nachdem die standige Anwesenheit des Teichwarters als nicht mehr erforderlich angesehen wurde wurde es abgerissen Die Grundmauern des Gebaudes kann man in der Ecke luftseitig der Bundesstrasse noch schwach erkennen Eine Ende der 1940er Jahre errichtete Skihutte des MTV Goslar wird auch als Selbstversorger Gruppenquartier benutzt Bei vollkommener Entleerung des Oderteiches sind im Stauraum zirka 200 Meter oberhalb des Hauptdammes die Reste eines Notdammes zu erkennen Dieser wurde 1898 angelegt um wahrend einer Striegelreparatur den Wasserzufluss in den Grundablass reduzieren zu konnen Der Notdamm soll beim Abschluss der Reparatur gebrochen sein 34 nbsp Sudwestseite mit dem Striegelhauschen bei VollstauEtwa zehn Kilometer flussabwarts sudlich des Oderteiches wurde im Jahre 1934 die Odertalsperre fertiggestellt die gelegentlich mit dem Oderteich verwechselt wird Abgesehen von der Namensahnlichkeit und der Tatsache dass beide Talsperrenbauwerke denselben Fluss aufstauen gibt es aber keine Parallelen Trivia BearbeitenIm Winter 1928 29 landete der Flugpionier Walter Spengler auf dem zugefrorenen Oderteich 35 Siehe auch BearbeitenTalsperren im Harz Liste von Talsperren in Deutschland Liste von Seen in Niedersachsen Bergwerk Rammelsberg Altstadt von Goslar und Oberharzer WasserwirtschaftLiteratur BearbeitenPeter Franke Wolfgang Frey Talsperren in der Bundesrepublik Deutschland Systemdruck Berlin 1987 ISBN 3 926520 00 0 Hugo Haase Kunstbauten alter Wasserwirtschaft im Oberharz Hanggraben Teiche Stollen in Landschaft Wirtschaft und Geschichte Bearbeitet und erweitert von Wolfgang Lampe 5 Auflage Pieper Clausthal Zellerfeld 1985 ISBN 3 923605 42 0 Markus Liebermann Wilfried Liessmann Andreas Rutsch 300 Jahre Neuer Rehberger Graben Jubilaumsfestschrift 300 Jahre Rehberger Graben Beitrage zur Bergbaugeschichte von Sankt Andreasberg Band 3 Selbstverlag Sankt Andreasberg 2003 Martin Schmidt Das Kulturdenkmal Oberharzer Wasserregal Memento vom 19 Juli 2011 im Internet Archive abgerufen am 3 Mai 2016 auf archive org Stand Juli 2010 aus harzwasserwerke de PDF 1 74 MB Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus Schriftenreihe der Frontinus Gesellschaft Heft 13 3 erganzte Auflage Harzwasserwerke Hildesheim 2002 ISBN 3 00 009609 4 S 380 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oderteich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien UNESCO Welterbe im Harz Die Welterbe Route im Harz Querschnitt durch den Damm des Oderteiches Grafik in Wasserwirtschaft auf lehrbergwerk de Der Oderteich auf harzlife de UNESCO Welterbe Oberharzer Wasserwirtschaft Das Oberharzer Wasserregal Faltblatt mit Ubersichtskarte aller aktiven Anlagen auf harzwasserwerke de PDF 525 kB Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c d e Ausschnitt Querschnitt des Oderteichdammes der Informationstafel Der Oderteich Fotos auf myheimat de a b c Deutsches Talsperrenkomitee e V Hrsg Talsperren in Deutschland Springer Vieweg Verlag 2013 S 166 a b c d e f g h i j k l Aus dem Wasserrechtsantrag des Forstamtes Sankt Andreasberg vom 15 Januar 1965 unveroffentlicht Oberharzer Wasserregal zum Weltkulturerbe ernannt Nicht mehr online verfugbar tagesschau de 1 August 2010 archiviert vom Original am 4 August 2010 abgerufen am 2 Oktober 2012 a b Martin Schmidt Das Kulturdenkmal Oberharzer Wasserregal 2005 Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus 2002 S 147 Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus 2002 S 148 Briefe von Caspar Dannenberger an das Bergamt Clausthal vom 24 Dezember 1712 und 27 Februar 1713 Niedersachsisches Bergarchiv Clausthal Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus 2002 S 150 152 Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus 2002 S 155 und 181 Anmerkung Reichstaler und Mariengroschen siehe auch Deutsche Wahrungsgeschichte vor 1871 Das Geld und Munzwesen sowie Groschen Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus 2002 S 156 Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus 2002 S 170 a b Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus 2002 S 177 Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus 2002 S 174 176 Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus 2002 S 179 180 Hugo Haase Kunstbauten alter Wasserwirtschaft im Oberharz 5 Auflage Pieper Clausthal Zellerfeld 1985 ISBN 3 923605 42 0 S 128 131 Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus 2002 S 147 ff Anmerkung Gemeint ist leicht in der Nahe zu gewinnender und einzubauender Boden ohne Rucksicht auf seine sonstigen Eigenschaften Anmerkung Diese Aussage ist insbesondere damit gerechtfertigt dass das Absperrbauwerk statisch nicht bemessen wurde Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus 2002 S 162 165 Justus Teicke Katharina Malek Der Oderteich Eine 300 Jahre alte Talsperre und ihre Reparatur in Unser Harz Geschichte und Geschichten Kultur und Natur aus dem gesamten Harz Clausthal Zellerfeld Heft 1 2017 Bretschneider Lecher Schmidt Taschenbuch der Wasserwirtschaft Paul Parey Verlag Hamburg und Berlin 1982 S 627 Justus Teicke Talsperren auf dem Weg zum Weltkulturerbe Das Oberharzer Wasserregal In Tagungsband zum 14 Deutschen Talsperrensymposium Berichte des Lehrstuhls und der Versuchsanstalt fur Wasserbau und Wasserwirtschaft TU Munchen Munchen September 2007 grabenwaerter de PDF 1 6 MB online Memento vom 18 Mai 2016 im Internet Archive Schild an der Schutzanlage welches in den 1980er Jahren verschwunden ist Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus 2002 S 187 188 Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus 2002 S 189 a b Oderteich fast leer Pressemitteilung vom 7 August 2003 auf oderteich harzwasserwerke de PDF 43 6 KB Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus 2002 S 182 Rundwanderweg Oderteich auf nationalpark harz de Harzer Wandernadel Stempelstelle 217 Sonnenkappe Oderteich auf harzer wandernadel de Warnschilder des Betreibers Harzwasserwerke an den Ufern Martin Schmidt WasserWanderWege Ein Fuhrer durch das Oberharzer Wasserregal Weltkulturerbe Hrsg Harzwasserwerke GmbH 4 Auflage Papierflieger Verlag Clausthal Zellerfeld 2012 ISBN 978 3 86948 200 2 Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus 2002 S 191 Boblinger Flughafengeschichten Walter Spengler einer der vier Flieger die beim Absturz des Flugakrobaten Fritz Schindler ums Leben kamen auf flughafenbb 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