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Der Mittlere Kellerhalsteich vielfach auch Grosser Kellerhalsteich genannt ist eine historische Talsperre nordlich von Clausthal Zellerfeld Er wurde im Zusammenhang mit dem Oberharzer Wasserregal von Oberharzer Bergleuten Anfang des 18 Jahrhunderts errichtet Wie alle Bauwerke des Oberharzer Wasserregals ist auch der Mittlere Kellerhalsteich seit dem Jahr 2010 Bestandteil des UNESCO Weltkulturerbes Bergwerk Rammelsberg Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft Mittlerer KellerhalsteichMittlerer Kellerhalsteich Damm und Wasserflache 2008 Mittlerer Kellerhalsteich Damm und Wasserflache 2008 Lage Clausthal Zellerfeld Landkreis Goslar Niedersachsen DeutschlandZuflusse SpiegelbachAbfluss Spiegelbach Spiegeltalgraben Innerste Leine Aller Weser NordseeGrossere Stadte in der Nahe Clausthal ZellerfeldMittlerer Kellerhalsteich Niedersachsen Niedersachsen DeutschlandKoordinaten 51 50 20 N 10 21 48 O 51 838888888889 10 363333333333 Koordinaten 51 50 20 N 10 21 48 ODaten zum BauwerkSperrentyp StaudammBauzeit 1724 1 Hohe uber Grundungssohle 16 50 m 1 Hohe der Bauwerkskrone 580 86 m NN 1 Kronenlange 279 m 2 Betreiber Harzwasserwerke GmbHDaten zum StauseeHohenlage bei Stauziel 579 39 m NNWasseroberflache 0 08 km 2 dep1Gesamtstauraum 470 000 m 2 Einzugsgebiet 1 51 km 2 Bemessungshochwasser 3 0 m s 1 Besonderheiten Trinkwasserteich fur ZellerfeldMittlerer Kellerhalsteich Gewolbebrucke uber die HochwasserentlastungsanlageLuftbild Mittlerer Kellerhalsteich Wasserflache und Damm im Vordergrund 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Funktion 4 Einzugsgebiet und Stauraum 5 Reparaturen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Mittlere Kellerhalsteich liegt etwa drei Kilometer nordostlich vom Zentrum des Clausthal Zellerfelder Stadtteils Zellerfeld Oberhalb befindet sich der Obere Kellerhalsteich unterhalb liegen der Muhlenteich der Untere Kellerhalsteich der Obere Spiegeltaler Teich und der Untere Spiegeltaler Teich die alle Bauwerke des Oberharzer Wasserregals darstellen Gestaut wird der Harteweger Graben der sich spater im Spiegeltalgraben fortsetzt Dieser wiederum fliesst der Innerste zu die nach 12 weiteren Flusskilometern zur Innerstetalsperre aufgestaut wird Unmittelbar am luftseitigen Dammfuss des Mittleren Kellerhalsteiches verlauft in Form einer Haarnadelkurve die Bundesstrasse 241 Clausthal Goslar Der Damm aber nicht die Wasserflache ist von der Strasse aus pragnant zu erkennen Beschreibung BearbeitenMit einer Bauhohe von 16 5 Metern und einem Stauvolumen von 470 000 m gehort der Mittlere Kellerhalsteich zu den funf grossten Stauanlagen des Oberharzer Wasserregals Wie bei allen Oberharzer Teichen im Raum Clausthal Zellerfeld wurde der Staudamm als Erdbauwerk das heisst mit einer Erd und Felsschuttung erstellt Dieses Dammschuttmaterial wurde ortlich gewonnen und ist von uberwiegend steiniger Substanz Zum Teil konnte beim Dammbau Material von einem 100 Meter flussaufwarts gelegenen Vorgangerdamm gewonnen und wiederverwendet werden 1 Verdichtungsarbeit wurde nicht durchgefuhrt zumindest liegen daruber keine Abrechnungsunterlagen vor Das erklart auch warum sich der Damm auch heute nach 300 Jahren immer noch um mehrere Millimeter im Jahr setzt 3 Im Gegensatz zu den meisten anderen Oberharzer Teichen wurde der Damm 1724 vollkommen neu errichtet und gleich auf die heutige Hohe gebracht Weitere Ausbaustufen bzw Dammerhohungen wurden nicht durchgefuhrt Er ist eine Anlage der Neuen Bauart das heisst seine Rasensodendichtung befindet sich etwa in Dammmitte und der Grundablass wird durch eine in Dammmitte befindliche Striegelanlage mit Striegelschacht bedient Funktion BearbeitenDas Wasser konnte uber den Grundablass in den Zellerfelder Kunstgraben eingeleitet werden der es uber eine Strecke von ca sieben Kilometern den Zellerfelder Bergwerken u a Grube Regenbogen Grube Ringe zufuhrte Alternativ konnte das Wasser auch uber den Kellerhalser Wasserlauf und Tannhaier Wasserlauf den Bergwerken in Bockswiese u a Grube Herzog August und Johann Friedrich zugefuhrt werden Aufgrund seines fur Oberharzer Verhaltnisse grossen Einzugsgebietes und Stauvolumens war er fur diese Anlagen die zuverlassigste Wasserquelle Etwa ab Beginn des 20 Jahrhunderts wurde der Mittlere Kellerhalsteich auch zur Trinkwassergewinnung des Stadtteils Zellerfeld herangezogen Hierzu wird das Wasser uber ein am luftseitigen Dammfuss befindliches Pumpenhaus zum Oberen Kellerhalsteich hochgepumpt Dort befindet sich eine Aufbereitungsanlage von der aus das Wasser dann uber eine Rohrleitung im freien Gefalle nach Zellerfeld fliesst Nach Stilllegung der Bergwerks und Huttenbetriebe im Jahr 1930 wurde das Wasser uber den Zellerfelder Kunstgraben und eine Kette weiterer Graben und Wasserlaufe dem Kraftwerk Ottiliae Schacht zugefuhrt in dem mittels zweier Pelton Turbinenanlagen von je 750 kW und einer Fallhohe von 241 m Strom erzeugt werden konnte Nachdem die Wasserrechte fur diesen Kraftwerksbetrieb Anfang 1981 ausgelaufen waren wurde das Kraftwerk stillgelegt Seitdem dient der Mittlere Kellerhalsteich in erster Linie der Trinkwasserversorgung Daruber hinaus hat er einen hohen Wert als Industriedenkmal Einzugsgebiet und Stauraum BearbeitenDas Einzugsgebiet besteht ausschliesslich aus Wald der von den Niedersachsischen Landesforsten bewirtschaftet wird Es umfasst die Sudwestseite und Teile des Gipfels des Berges Schalke sowie des Kahleberges Das naturliche Einzugsgebiet wird noch etwas vergrossert durch Beileitungen des Oberen Schalker Grabens der aus Richtung Osten weiteres Wasser heranfuhrt Bei einer vollstandigen Absenkung verbleibt ein Totraum von 3000 m im Teich Bei leerem Teich sind gut fruhere Bodenentnahmestellen zur Gewinnung von Dammschuttmaterial zu erkennen Der Stauraum ist wie das Einzugsgebiet Wasserschutzgebiet und darf nicht betreten werden Baden und Angeln ist untersagt Aufgrund der standigen Entnahme von Trinkwasser schwankt der Wasserstand mit den Jahreszeiten Es kommt aber in jedem Winter zum Uberlauf nbsp Blick uber den Damm des Mittleren Kellerhalsteiches aus Richtung Sudosten nbsp Mittlerer Kellerhalsteich bei entleertem Stauraum 2020 nbsp Mittlerer Kellerhalsteich Gewolbebrucke Ausflut von der LuftseiteReparaturen Bearbeiten1973 wurde eine Teilsanierung der Gewolbebrucke uber den Ausflutgraben durchgefuhrt 1987 erfolgte eine Neuverlegung des Sohlpflasters im Ausflutgraben 1999 wurden beide wasserseitigen Wande der Ausflut aus Grauwacke Bruchsteinen neu aufgebaut Sickerwasser wird seit 1993 regelmassig gemessen 1995 und 1997 erfolgten Reparaturmassnahmen an der Dammdichtung in punktuellen Bereichen 4 Das Striegelhaus wurde 1994 einer Generalsanierung unterzogen 1989 2016 und 2020 wurde der Teich aus unterschiedlichen Grunden vollkommen abgesenkt 1989 und 2016 wurden Reparaturarbeiten am Holzausbau des Striegelschachtes durchgefuhrt 2020 gab es einen Schaden am Grundablassgerenne aus Holz Betreiber des Mittleren Kellerhalsteiches sind seit 1991 die Harzwasserwerke GmbH Literatur BearbeitenMartin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus In Schriftenreihe der Frontinus Gesellschaft e V 3 erganzte Auflage Heft 13 Harzwasserwerke Hildesheim 2002 ISBN 3 00 009609 4 Walter Knissel Gerhard Fleisch Kulturdenkmal Oberharzer Wasserregal Eine epochale Leistung 2 Auflage Papierflieger Clausthal Zellerfeld 2005 ISBN 3 89720 725 7 Martin Schmidt WasserWanderWege Ein Fuhrer durch das Oberharzer Wasserregal Weltkulturerbe Hrsg Harzwasserwerke GmbH 4 Auflage Papierflieger Verlag Clausthal Zellerfeld 2012 ISBN 978 3 86948 200 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mittlerer Kellerhalsteich Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Deutsches Talsperrenkomitee Hrsg Talsperren in Deutschland SpringerVieweg Wiesbaden 2013 Seite 221 a b c d Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus In Schriftenreihe der Frontinus Gesellschaft e V 3 erganzte Auflage Heft 13 Harzwasserwerke Hildesheim 2002 ISBN 3 00 009609 4 Justus Teicke Kulturdenkmal Oberharzer Wasserregal Historische Wasserbauanlagen unter angepasster Instandhaltung in H E Minor Moderne Methoden und Konzepte im Wasserbau ETH Zurich Zurich 2002 Justus Teicke Rainer Tonn Dichtungssanierungen an historischen Erddammen in WasserWirtschaft Vieweg Teubner Verlag Wiesbaden Heft 7 8 2006 onlineOberharzer Teiche im Harz Alter Wasserlaufer Teich Auerhahnteich Barenbrucher Teich Carler Teich Einersberger Teich Oberer Einersberger Teich Mittlerer Einersberger Teich Unterer Entensumpf Eschenbacher Teich Oberster Eschenbacher Teich Oberer Eschenbacher Teich Unterer Eulenspiegler Teich Flambacher Teich Oberer Flambacher Teich Unterer Flossteich Oberer Flossteich Unterer Flossteich Pisstal Fortuner Teich Grumbacher Teich Neuer Grumbacher Teich Oberer Grumbacher Teich Mittlerer Grumbacher Teich Unterer Haderbacher Teich Hahnebalzer Teich Oberer Hahnebalzer Teich Unterer Hasenbacher Teich Hasenteich Hausherzberger Teich Oberer Hausherzberger Teich Unterer Haus Sachsener Teich Herzberger Teich Hilfe Gottes Teich Hirschler Teich Huttenteich Zellerfeld Huttenteich Altenau Huttaler Teich Oberer Huttaler Teich Unterer Jagersbleeker Teich Johann Friedricher Teich Karpfenteich Hahnenklee Kellerhalsteich Oberer Kellerhalsteich Mittlerer Kellerhalsteich Unterer Kiefholzer Teich Klein Clausthaler Teich Kranicher Teich Kleiner Kranicher Teich Grosser Kreuzbacher Teich Kuttelbacher Teich Lange Teich Langer Teich Nassenwieser Teich Oberer Nassenwieser Teich Unterer Neue Teich Lautenthal Oderteich Okerteich Kleiner Pfauenteich Oberer Pfauenteich Mittlerer Pfauenteich Unterer Pixhaier Teich Polstertaler Teich Prinzenteich Rohrenteich Unterer Schalker Teich Schalker Teich Mittlerer Schalker Teich Oberer Schlackentaler Teich Oberer Schroterbacher Teich Schwarzenbacher Teich Semmelwieser Teich Silberteich Spiegeltaler Teich Oberer Spiegeltaler Teich Unterer Stadtweger Teich Stuffentaler Teich Sumpfteich Buntenbock Than Teich Wasserlaufer Teich Wiesenbeker Teich Bad Lauterberg Zankwieser Teich Zechenteich Oberer Zechenteich Mittlerer Ziegenberger Teich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mittlerer Kellerhalsteich amp oldid 238705329