www.wikidata.de-de.nina.az
Der Zellerfelder Kunstgraben ist ein kunstlich angelegter Graben im Oberharz und Bestandteil des Oberharzer Wasserregals Seine Hauptaufgabe war die Wasserversorgung der Gruben des mittleren Zellerfelder Gangzuges Zellerfelder Kunstgraben im Bereich des Stadtweger TeichesDennert Tanne 145 am sogenannten Teilerhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Verlauf 2 Gewolbebogen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte und Verlauf BearbeitenUm die Gruben des Zellerfelder Gangzuges mit ausreichend Aufschlagwasser zu versorgen legte man den Zellerfelder Kunstgraben vor 1673 1 an Der Graben fuhrte sein Wasser einer sogenannten Teilung am Einlaufmundloch des Winterwieser Wasserlaufes zu Von dort konnte es entweder in Richtung Suden durch den Winterwieser Wasserlauf zunachst unterirdisch und anschliessend uber einen teils abgedeckten Graben zum Mittleren Zechenteich geleitet werden der es der Grube Regenbogen zufuhren konnte Alternativ bestand die Moglichkeit das Wasser weiter in Richtung Westen der Grube Joachim zuzufuhren 2 Mitte des 19 Jahrhunderts hatte der weitgehend hohenlinienparallel verlaufende Graben eine Gesamtlange von 4867 Lachtern 9363 Meter wovon 550 Meter zum Winterwieser Wasserlauf zahlten 3 Sein Wasser bezog er vor allem aus dem Spiegelbach sowie aus der Schalke es konnte im Mittleren Kellerhalsteich 1724 sowie vor allem im Kiefholzer Teich vor 1671 zwischengespeichert werden Ende des 19 Jahrhunderts wurde das 2700 Meter lange Teilstuck bis zur Grube Joachim resp Neuer St Joachim abgeworfen nachdem der Betrieb bei den am weitesten westlich gelegenen Gruben eingestellt worden war Die Gesamtlange betrug dann noch etwa 6800 Meter Nach Stilllegung des Bergbaus in Zellerfeld im Jahr 1930 wurde das Wasser des Grabens ab 1940 uber eine Rohrleitung durch das Zellerfelder Tal gefuhrt und dem Ottiliae Schacht zugeleitet wo sich bis 1980 in etwa 360 Meter Teufe ein Wasserkraftwerk befand 1 1944 verlangerte man seine Wassergewinnung weiter nach Norden indem man eine Verbindung uber Rohrleitungen Wasserlaufe und teilweise neuen Graben vom Oberen Grumbacher Teich bis zum Beginn des Zellerfelder Kunstgrabens am Mittleren Kellerhalsteich neu erstellte Diese Strecke war unter Nutzung vorhandener Bauwerke grosstenteils aber mit Umkehr der Fliessrichtung bis 1980 in Betrieb Das im Kraftwerk Ottiliae Schacht genutzte Wasser floss dann uber den Ernst August Stollen an den Harzrand ab Im Rahmen der Unterhaltung des Oberharzer Wasserregals wird der Zellerfelder Kunstgraben auch heute noch auf der Strecke zwischen Kiefholzer Teich und Winterwieser Wasserlauf von den Harzwasserwerken betrieben und mit Wasser beaufschlagt Die hydraulische Leistungsfahigkeit des Grabens betragt etwa 200 Liter pro Sekunde Das mittlere Gefalle zwischen dem Mittleren Kellerhalsteich und dem Einlauf in den Winterwieser Wasserlauf betragt etwa 1 65 dies entspricht einem Hohenunterschied von 1 65 Meter pro Kilometer 4 nbsp Gewolbebogen uber dem Zellerfelder Kunstgraben nbsp Teilerhaus am Ende des Zellerfelder KunstgrabensGewolbebogen BearbeitenMarkant sind im Bereich der Strassenmeisterei sudostlich des Stadtweger Teiches die Gewolbebogen uber dem Graben Diese Bogen aus Grauwacke Natursteinen hat es bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts an wesentlich mehr Graben gegeben Sie dienten als Auflager fur eine Abdeckung des Grabens im Winter die als Frostschutz wirken sollte An vielen Graben sind aber zumindest beiderseits die Kampfersteine zu erkennen die im Abstand von etwa 2 5 Metern im Trockenmauerwerk eingebaut sind 5 Siehe auch BearbeitenOberharzer GrabenLiteratur BearbeitenJustus Teicke UNESCO Welterbe Oberharzer Wasserwirtschaft Das Oberharzer Wasserregal das bedeutendste vorindustrielle Energiegewinnungs und Energieversorgungssystem der Welt Harzwasserwerke Clausthal Zellerfeld 2011 24 S harzwasserwerke de PDF 2 8 MB U Dumreicher Gesammtuberblick uber die Wasserwirthschaft des nordwestlichen Oberharzes Verlag der Grosse schen Buchhandlung Clausthal 1868 Wilfried Liessmann Historischer Bergbau im Harz 3 Auflage Springer Berlin 2010 ISBN 978 3 540 31327 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b Dennert Tanne 146 Abgerufen am 30 November 2015 Dumreicher Gesammtuberblick uber die Wasserwirthschaft des nordwestlichen Oberharzes 1868 S 27 Dumreicher Gesammtuberblick uber die Wasserwirthschaft des nordwestlichen Oberharzes 1868 S 28 Preussag AG Wasserrechtsantrage fur das Oberharzer Wasserregal unveroffentlicht Goslar 1964 Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus Schriftenreihe der Frontinus Gesellschaft Heft 13 3 erganzte Auflage Harzwasserwerke Hildesheim 2002 ISBN 3 00 009609 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zellerfelder Kunstgraben amp oldid 238116664