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Die Harzwasserwerke GmbH HWW ist ein niedersachsischer Wasserversorger und Talsperrenbetreiber mit den Hauptaufgaben Trinkwasserversorgung Energieerzeugung Hochwasserschutz und die Unterhaltung des Oberharzer Wasserregals In sechs zwischen 1930 und 1969 errichteten Talsperren des niedersachsischen Teil des Harzes wird Wasser gespeichert in drei Wasserwerken zu Trinkwasser aufbereitet und uber ein Leitungssystem in grossen Teilen Niedersachsens verteilt Das System wird erganzt durch vier in der norddeutschen Tiefebene platzierte Grundwasserwerke Mit einer Fordermenge von 98 9 Mio m pro Jahr Stand 2020 sind sie der grosste niedersachsische Wasserversorger Harzwasserwerke GmbHLogoRechtsform GmbHGrundung 1928Sitz Hildesheim NiedersachsenLeitung Hendrik RoschLars SchmidtMitarbeiterzahl 252 inkl Auszubildende 2020 1 Umsatz 61 0 Mio EUR 2018 1 Branche Trinkwasserversorger Talsperrenbetreiber HochwasserschutzWebsite www harzwasserwerke de Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Privatisierung 3 Sonstiges 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMassgeblicher Initiator der Harzwasserwerke war Kurt Finkenwirth der dann den Vorsitz des Kuratoriums des Unternehmens ubernahm 2 Die Grundung der Harzwasserwerke erfolgte dann im Jahre 1928 im Zeichen einiger Hochwasser die im Harzvorland auch eine Typhusepidemie ausgelost haben Seinerzeit fuhrten sie die Bezeichnung Harzwasserwerke der Provinz Hannover Als erstes Bauwerk wurde 1931 die Sosetalsperre in Betrieb genommen Vom dortigen Wasserwerk wurde 1934 eine fast 200 km lange Stahlrohrleitung mit einer Nennweite DN von 450 bis 800 mm und 1000 1600 kPa Nenndruck bis Bremen verlegt 3 und Teile der Stadt Bremen mit Trinkwasser versorgt Auch die Stadt Hildesheim bezieht seit 1934 Trinkwasser aus der Sosetalsperre 4 Im April 1935 wurden Wunstorf und Neustadt am Rubenberge an die Harzwasserleitung angeschlossen da der neue Fliegerhorst Wunstorf grosse Wassermengen fur sich beanspruchen wurde 5 Ebenfalls in den 1930er Jahren wurde die Odertalsperre errichtet die allerdings nur dem Hochwasserschutz und der Stromerzeugung dient 1944 wurde die Eckertalsperre fertiggestellt die uber eine knapp 80 km lange Leitung hauptsachlich die Stadt Wolfsburg versorgt 1956 erfolgte die Fertigstellung der Okertalsperre die mit ihrer beeindruckenden Bogenstaumauer das spektakularste Bauwerk der Harzwasserwerke darstellt Die Innerstetalsperre Fertigstellung 1966 und die Granetalsperre 1969 bilden die jungsten Talsperrenbauwerke 6 Mittels eines Anfang der 1970er Jahre errichteten Stollensystems kann Wasser aus der Radau und aus der Okertalsperre im freien Gefalle der Granetalsperre zugefuhrt werden Daruber hinaus wurde Anfang der 1980er Jahre eine Pumpleitung erstellt die Wasser aus der Innerstetalsperre in die Granetalsperre uberleitet Damit konnen in der Granetalsperre grosse Mengen potentiellen Trinkwasser gesammelt und gespeichert werden von wo es dann auch aufbereitet und uber ein weiteres Leitungssystem in Richtung Braunschweig Hildesheim und Hannover geleitet wird 1979 wurde eine weitere Leitung mit dem Rohrdurchmesser 800 900 mm von der Sosetalsperre bis nach Gottingen verlegt 6 Die Grundwasserwerke Schneeren 1960 Ristedt 1963 Ramlingen 1964 und Liebenau 1977 erganzen die Trinkwasserversorgung und ubernehmen die Versorgung vorrangig im Nordwesten des Versorgungsgebietes 6 Anfang bis Mitte der 1980er Jahre verfolgten die Harzwasserwerke Plane auch im Tal der Sieber Talsperrenbauwerke zu errichten doch wurde dem Unternehmen aufgrund starken Widerstands von Seiten der sudharzer Bevolkerung letztlich die Unterstutzung der niedersachsischen Landesregierung versagt so dass das Projekt aufgegeben werden musste Seitdem findet nur noch ein relativ geringfugiger Ausbau der Wasserbauwerke statt 1991 verpflichteten sich die Harzwasserwerke in einem Vertrag mit ihrem damaligen Eigentumer dem Land Niedersachsen die Anlagen des Kulturdenkmales Oberharzer Wasserregal zu ubernehmen zu betreiben und zu unterhalten Diese besondere Aufgabe im Bereich des Erhaltes von Industriedenkmalern kostet die Harzwasserwerke jahrlich einen siebenstelligen Betrag der durch den Trinkwasserverkauf erwirtschaftet werden muss 6 Privatisierung BearbeitenNach Grundung des Landes Niedersachsen 1946 fuhrten die Harzwasserwerke die Bezeichnung Harzwasserwerke des Landes Niedersachsen und bildeten eine Anstalt des offentlichen Rechts mit dem alleinigen Eigentumer Land Niedersachsen 1996 fuhrte das Land unter dem damaligen Ministerprasidenten Gerhard Schroder eine Privatisierung durch und verkaufte die Einrichtung fur 220 Mio DM an ein Konsortium aus Energieversorgern und Kunden der Harzwasserwerke Seitdem lautet die Bezeichnung Harzwasserwerke GmbH 6 Die Konstellation dass mehr als die Halfte der Eigentumer zugleich Kunden der HWW sind macht es den Harzwasserwerken nicht einfach Die Kunden erwarten niedrige Trinkwasserpreise und die Eigentumer hohe Renditen Diese beiden Forderungen widersprechen sich und lassen sich schwer gleichzeitig erfullen Sonstiges Bearbeiten95 der Umsatzerlose erzielen die HWW mit dem Verkauf von Trinkwasser wobei nicht an den Endkunden verkauft wird sondern stets nur bis an die Stadtgrenze an die vor Ort tatigen Versorgungsunternehmen Die grossten Kunden sind heute die BS ENERGY Braunschweiger Versorgungs AG amp Co KG die Stadtwerke Gottingen Bremen Hannover und Hildesheim Kunden sind auch viele kleinere Kommunen und Wasserverbande die in der Nahe des Rohrleitungssystems liegen 5 der Umsatzerlose werden uber die Stromerzeugung erzielt In allen Talsperren befinden sich Wasserkraftwerke Daruber hinaus sind in einigen Rohrleitungen der Trinkwasserversorgung Turbinen eingebaut die das Gefalle zwischen den Harztalsperren und den Verbrauchern im Harzvorland und der norddeutschen Tiefebene in Strom umwandeln Von 1969 bis 1993 wurden die Harzwasserwerke von Martin Schmidt geleitet der damit entscheidende Wachstumsjahre wesentlich beeinflusste Dieser forschte und dokumentierte in seinen letzten Berufsjahren sowie zu Beginn seines Ruhestandes intensiv im Oberharzer Wasserregal und legte damit einen wichtigen wissenschaftlichen Grundstein zur spateren UNESCO Weltkulturerbeanerkennung dieser historischen Wasserbauwerke 7 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Harzwasserwerke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Offizielle WebsiteEinzelnachweise Bearbeiten a b Daten amp Fakten Website der HWW abgerufen am 2 Marz 2020 N N Dr Finkenwirth in Hannoversche Kopfe aus Verwaltung Wirtschaft Kunst und Literatur Bd 1 Verlag H Osterwald Hannover 1929 August Heitmuller zeichnete die Kopfe Wilhelm Metzig entwarf die Gesamtausstattung des Werkes Die Texte haben keine Autoren Nennung im Buch sind keine Seitenzahlen oder ein Inhaltsverzeichnis angegeben Ein starkes Netz Auflistung Wassertransportleitungen Harzwasserwerke abgerufen am 10 Juli 2021 vgl Heinz Rohl Geschichte der Gas und Wasserversorgung in Hildesheim 1861 2001 Erschienen im Selbstverlag Hildesheim 2002 Heiner Wittrock Fliegerhorst Wunstorf Teil 1 Der Fliegerhorst des Dritten Reiches 1934 1945 Satz und Druck www kontor3 de 2 Auflage S 17 f a b c d e Justus Teicke Die Harzwasserwerke GmbH Niedersachsens grosster Wasserversorger im Goslarer Bergkalender Goslar 2013 Martin Schmidt WasserWanderWege Ein Fuhrer durch das Oberharzer Wasserregal Weltkulturerbe Hrsg Harzwasserwerke GmbH 4 Auflage Papierflieger Verlag Clausthal Zellerfeld 2012 ISBN 978 3 86948 200 2 S Klappentext 52 1502 9 93516 Koordinaten 52 9 0 7 N 9 56 6 6 O Normdaten Korperschaft GND 2167094 8 lobid OGND AKS LCCN n2003001191 VIAF 1146824421207630758 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harzwasserwerke amp oldid 233466891