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Oberbobritzsch ist ein Ortsteil der Gemeinde Bobritzsch Hilbersdorf im Landkreis Mittelsachsen Die Gemeinde Oberbobritzsch wurde am 1 Marz 1994 ein Ortsteil der Gemeinde Bobritzsch die am 1 Januar 2012 mit Hilbersdorf zur Gemeinde Bobritzsch Hilbersdorf fusionierte OberbobritzschGemeinde Bobritzsch HilbersdorfKoordinaten 50 52 N 13 28 O 50 8625 13 463055555556 431 Koordinaten 50 51 45 N 13 27 47 OHohe 431 420 460 mEinwohner 1227 31 Dez 2020 1 Eingemeindung 1 Marz 1994Eingemeindet nach BobritzschPostleitzahl 09627Vorwahl 037325Oberbobritzsch Sachsen Lage von Oberbobritzsch in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Verkehr 2 Geschichte 2 1 Kirche Oberbobritzsch 2 2 Entwicklung der Einwohnerzahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage und Verkehr BearbeitenDas sich zu beiden Seiten der Bobritzsch uber einer Lange von etwa 5 5 km hinziehende Dorf grenzt nordlich unmittelbar an Niederbobritzsch westlich an Weissenborn Erzgeb sudlich an Burkersdorf und schliesst ostlich mit der Gemarkung nach Pretzschendorf den Landkreis ab Der etwa 11 km von der Kreisstadt Freiberg entfernte Ort ist an das Netz des offentlichen Personennahverkehrs angeschlossen Daruber hinaus befindet sich im nahtlos ubergehenden Ortsteil Niederbobritzsch ein Bahnhof an der Bahnstrecke Dresden Chemnitz Werdau Geschichte Bearbeiten nbsp Oberbobritzsch um 1900 nbsp Ehemalige Haltestelle Oberbobritzsch der Bahnstrecke Klingenberg Colmnitz Frauenstein 2017 Der Ort wurde im Zuge der Deutschen Ostsiedlung als Waldhufendorf gegrundet und 1280 in einer Rechtshandlung erstmals erwahnt 2 Berthold von Stenzenberg ubertrug dem Hospital zu Freiberg das Lehen uber ein Vorwerk in Bobirtsch Weitere historische Ortsnamenformen sind 1293 Boberiz 1361 Superior Bobritz 1364 Obirsten Babirsch 1445 Grosse Bobriczsch 1555 Ober Boweritzsch und bedeutet oberer Ort am Biberbach Das seit Ende des 13 Jahrhunderts dem Hospital St Johannis zu Freiberg zugehorige Dorf ging 1539 in den Besitz des Freiberger Rates uber Das erklart die fruheren Bezeichnungen des Dorfes erst als Freiberger Hospitaldorf und spater als Freiberger Ratsdorf Landesherrliche Verwaltungsbezirke waren 1445 die Pflege Freiberg um 1696 bis 1856 das kursachsische bzw koniglich sachsische Kreisamt Freiberg 3 danach ab 1856 das Gerichtsamt Freiberg und nach Trennung von Justiz und Verwaltung 1875 die Amtshauptmannschaft Freiberg 4 Wichtigste Erwerbsquelle war die Landwirtschaft Vor allem im 19 Jahrhundert gelangte der Flachsanbau zu einiger Blute Der Bergbau der ab 1511 im Ort nachweisbar ist spielte wirtschaftlich keine Rolle In der Grube Morgensonne nahe der Kirche wurde auf Silbererz und silberhaltiges Kupfererz gegraben Der Weisse Rose Erbstolln am Muhlberg war bis 1924 belehnt brachte aber auch keinen nennenswerten Ertrag Mitte des 17 Jahrhunderts wurde unterhalb der Kirche ein Kunstgraben gefasst der zur Versorgung der Grube St Lorenz Gegentrum in Conradsdorf mit Aufschlagwasser diente Die Zahl der seit langem hier ansassigen Handwerker war beachtlich So wurden 1586 von 60 Maurern vier Meister genannt welche bereits 1575 eine eigene Innung bildeten Vom Bobritzschwasser wurden hier einst funf Muhlen getrieben Noch heute ist die ehemalige Nieder oder Neumuhle in Betrieb und stellt hochwertige kaltgepresste Ole her Charakteristisch fur den Ort sind einige Bruchsteinbrucken aus dem 18 Jahrhundert In der Quellmulde des Sohrbaches befinden sich Reste einer kleinen mittelalterlichen Wehranlage Die Anlage ist an einem hangwarts eingeschnittenen Graben und dem erhohten Kernwerk noch zu erkennen Die 1889 bis 1972 betriebene Schmalspurbahn Klingenberg Colmnitz Frauenstein hatte einen Haltepunkt in Oberbobritzsch und ist von hier bis Frauenstein als Rad und Wanderweg ausgebaut Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde Oberbobritzsch im Jahr 1952 zum Kreis Freiberg im Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt der ab 1990 als sachsischer Landkreis Freiberg fortgefuhrt wurde und 2008 im Landkreis Mittelsachsen aufging Am 1 April 1974 wurde der Nachbarort Sohra eingemeindet 5 Am 1 Marz 1994 schlossen sich die Gemeinden Oberbobritzsch mit Sohra Niederbobritzsch und Naundorf zur Gemeinde Bobritzsch zusammen 6 Zum 1 Januar 2012 schlossen sich wiederum die Gemeinden Bobritzsch und Hilbersdorf zur Gemeinde Bobritzsch Hilbersdorf zusammen wodurch Oberbobritzsch ein Ortsteil dieser neuen Gemeinde wurde Kirche Oberbobritzsch Bearbeiten Hauptartikel St Nikolai Oberbobritzsch nbsp St Nicolai Kirche OberbobritzschDie im unteren Teil des Ortes gelegene Dorfkirche St Nicolai wurde 1361 erstmals erwahnt Trotz des Umbaus von 1915 enthalt die Kirche noch Bausubstanz aus dem Mittelalter Im Jahr 1667 wurde die Doppelempore eingebaut und umfasste einst den Gesamtraum des nach dem Umbau dreiseitig geschlossenen Saales Die Kanzel in der Nordempore stammt von 1658 Die 1716 von dem sachsischen Orgelbaumeister Gottfried Silbermann geschaffene Orgel hatte bis zum Umbau 1915 eine barocke Gestalt 7 Sie wurde im Jahr 2001 einer Generalreparatur unterzogen 8 Zur hervorragenden Ausstattung der Kirche gehort der 1521 bezeichnete sechsflugelige Schnitzaltar eines unbekannten Freiberger Kunstlers Hinsichtlich der Entstehungszeit ist die moderne Renaissanceornamentik des Schnitzwerkes beachtlich Von 1988 bis 1994 erfolgte die Sanierung des Kirchturmes und 1998 wurde die Kirchendecke restauriert Entwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten 1546 96 besessene Mann und Hausler 175 Inwohner1764 71 besessene Mann 45 Gartner 16 Hausler 88 Hufen je 24 Scheffel 9 Stand jeweils 31 Dezember 1834 bis 1925 1834 1323 1871 1884 1890 1977 1910 1970 1925 1941 1939 bis 1990 1939 1855 1946 2246 1950 2211 1964 1858 1990 16381974 wurde Sohra nach Oberbobritzsch eingemeindet Der Zusammenschluss als Landgemeinde Bobritzsch erfolgte 1994 mit Naundorf und Niederbobritzsch Literatur BearbeitenFreiberger Land Werte unserer Heimat Band 47 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1988 Oberbobritzsch In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 7 Band Schumann Zwickau 1820 S 428 Christian Friedrich Seyfert Chronik von Oberbobritzsch Sohra und Sussenbach Selbstverlag Freiberg 1882 Richard Steche Oberbobritzsch In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 3 Heft Amtshauptmannschaft Freiberg C C Meinhold Dresden 1884 S 112 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberbobritzsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Urkundenbuch der Stadt Freiberg in Sachsen im Codex diplomaticus Saxoniae Regiae CDS Oberbobritzsch im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Webseite der Gemeinde Bobritzsch darin Oberbobritzsch Bobritzschtal bei Oberbobritzsch im Naturfuhrer OsterzgebirgeEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinde Bobritzsch Hilbersdorf Einwohner Abgerufen am 2 November 2022 Urkundenbuch der Stadt Freiberg in Sachsen Band II 12 des Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 72 f Die Amtshauptmannschaft Freiberg im Gemeindeverzeichnis 1900 Sohra auf gov genealogy net Oberbobritzsch auf gov genealogy net Oberbobritzsch Orgel von 1716 Auf der Website der Gottfried Stilbermann Gesellschaft abgerufen am 22 Mai 2017 Wieland Josch Experten inspizieren Oberbobritzscher Orgel In Freie Presse 22 Mai 2017 Oberbobritzsch im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenOrtsteile der Gemeinde Bobritzsch Hilbersdorf Hilbersdorf Naundorf Niederbobritzsch Oberbobritzsch Sohra Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberbobritzsch amp oldid 237381399