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Die spatgotische romisch katholische Wallfahrtskirche Notre Dame de l Epine steht in der um sie herum gewachsenen und nach ihr benannten Gemeinde L Epine im franzosischen Departement Marne mitten in der Champagne Die Gemeinde liegt acht Kilometer ostlich von Chalons en Champagne und circa 45 Kilometer sudostlich von Reims 550 m nordlich fliesst in Richtung Reims die Vesle vorbei Die Kirche wurde 1840 als Monument historique klassifiziert 1 Notre Dame de l Epine Westfassade Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Basilika im Flamboyantstil wurde zwischen 1405 und 1527 errichtet Zuvor stand dort eine kleine Marienkapelle die moglicherweise zu einer Grangie der Benediktinerabtei Notre Dame in Laon gehorte Zu dieser Kapelle entwickelte sich eine Wallfahrt zunachst aus Chalons spater aus einem grosseren Einzugsgebiet die durch einen Prozess dokumentiert ist der 1405 1406 um die Einnahmen des Kirchenvorstands und des Offizials gefuhrt wurde Aus jener Zeit sind auch erste Texte uber die Auffindung einer Skulptur der Muttergottes in einem Dorngebusch uberliefert namengebend fur das Heiligtum denn l epine ist der Dorn In manchen Darstellungen wird das Dorngebusch zum brennenden Dornbusch hochstilisiert Die Auffindung wurde als gottliches Wunder aufgefasst Der reale Hintergrund lasst sich heute nicht mehr feststellen Die Stelle lag an der Romerstrasse von Durocatalaunum Chalons nach Mediomatrx Metz Da vor der Christianisierung die Anlage von Grabstatten entlang von Landstrassen nicht unublich war reichen die Moglichkeiten von der fantasievollen Interpretation einer naturlichen Gesteinsformation uber einem umgedeuteten Grabstein fur eine Mutter mit Kind bis zur gezielten Platzierung einer tatsachlichen Marienfigur Der Ausbau des Heiligtums zur heutigen Kirche wurde Anfang des 15 Jahrhunderts durch zahlreiche Vermachtnisse von Burgern von Chalons unterstutzt Dazu kamen Zuwendungen ranghoher Personlichkeiten Herzog Robert von Bar die franzosischen Konige Karl VII und Ludwig XI dazu Philipp der Gute Herzog von Burgund Moglicherweise begunstigte die Unsicherheit des Hundertjahrigen Krieges Wallfahrten aus Chalons zu einem nahe gelegenen Ziel Die Grangie wurde 1564 an den Laien Jacques Clement verkauft der sie zu einem Schloss umbauen liess das bis ins 19 Jahrhundert bestand nbsp Nordostansicht Flachdacher Treppenturme MasswerkbalustradenDie Wallfahrt blieb das 16 Jahrhundert hindurch bedeutend liess aber schon fruhen im 17 Jahrhundert deutlich nach 1624 ubernahmen die Franziskaner die Kirche aber es gelang diesem Predigerorden nicht aus der Wallfahrt von Hilfesuchenden eine Wallfahrt der Mission zu machen Gegen Ende des Ancien Regime und auch in der Restauration des 19 Jahrhunderts kam fast nur Landbevolkerung wahrend die Einstellung des Burgertums zunehmend von den Errungenschaften der Aufklarung gepragt wurde Wahrend der Franzosischen Revolution wurden die grossen Statuen in den Portalen demontiert Die Spitze des nordlichen Kirchturms wurde 1789 abgebrochen um dort einen optischen Telegraphen fur die Strecke Strassburg Paris zu errichten Erst 1868 wurde der Turm wieder errichtet Glucklicherweise hatten die Gebruder Chappe die den Telegraphen betrieben den grossten Teil der Turmspitze eingelagert Ein Stockwerk ging jedoch dabei verloren sodass die ursprungliche Hohe von 55 Metern des sudlichen Turms nicht mehr erreicht wird Den Titel einer Basilica minor erhielt die Kirche in L Epine 1914 Derzeit werden alljahrlich zu Maria Himmelfahrt am 15 August Wallfahrten zur Kirche Notre Dame de l Epine veranstaltet Eine der Seitenkapellen ist dem Apostel Jakobus geweiht Seit 1989 ist die Kirche eines der 71 Objekte des UNESCO Weltkulturerbes Jakobswege in Frankreich 2 Bauwerk Bearbeiten nbsp ChorgewolbeDie Gesamtlange der Kirche betragt 58 50 m das Langsschiff hat eine Breite von 15 50 m das Querschiff 25 m Die Gewolbe haben eine Innenhohe von 16 60 m Die Wallfahrtskirche weist einige Ahnlichkeiten mit der 180 Jahre alteren Kathedrale von Reims auf In der Westfassade ist es vor allem die Gruppe der Portale Andererseits schliessen die Reimser Westturme flach und denen von L Epine fehlen die laubenformigen Eckturmchen Umgekehrt ist die eigentliche Basilika in Reims mit Sattel und Pultdachern gedeckt in L Epine flach Die Triforien sind in L Epine wie in Reims fensterlose Galerien wahrend man sie seit der Kathedrale von Amiens in Frankreich vorzugsweise als Galerien mit Fenstern ausfuhrte so auch in der gerne als Musterbau der Flamboyantgotik genommenen Abteikirche von Vendome Nach dem Vorbild der Kathedrale von Reims sind auch die Pfeiler der Arkaden zu beiden Seiten des Mittelschiffs gestaltet als runde Saulen mit nur vier halbrunden Vorlagen die ubrigen Dienste beginnen erst in Hohe der Kampfer der Arkaden Auch die Rippenprofile und Schlusssteine der Kreuzrippengewolbe von L Epine entsprechen mehr denen der Kathedrale von Reims als der Spatgotik des 15 Jahrhunderts Der Chor ist durch einen Lettner zwischen den beiden ostlichen Vierungspfeilern vom Laienbereich des Kirchenraums abgetrennt allerdings ermoglichen drei grosse Bogen den Sichtkontakt In seinem rechten Bogen steht eine Skulptur der Namenspatronin also eine Maria mit Jesuskind Das Gewolbe uber dem Binnenchor besteht aus drei Jochen von denen das ostlichste als Mittelding aus Stern und Netzgewolbe sowohl ein Rechteck als auch den polygonalen 5 8 Schluss uberspannt nbsp Mittelschiff zum Chor nbsp Lettner und Triumphkreuz nbsp ChorumgangAussen erheben sich an den Ecken der Querhausarme statt der Laubenturme der Reimser Kathedrale achteckige Treppenturme Das spatgotische Masswerk der Fenster unterscheidet sich deutlich von dem der Kathedrale ebenso der Figurenschmuck der Portale Literatur BearbeitenLuc Benoist unter seinem Pseudonym Luc Benoist Notre Dame de L Epine Henri Laurens Paris 1933 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Basilique Notre Dame de L Epine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien WHC Nomination Documentation PDF 89 MB Bewerbungsunterlagen fur die Ernennung zum Welterbe hier Abschnitt L Epine Basilique Notre Dame Sanctuaires Notre Dame de L Epine Notre Dame de L Epine franzosische Webseite uber den Chappe Telegraphen Actes du colloque international Notre Dame de L Epine 1406 2006 Memento vom 13 August 2006 im Internet Archive erschienen als Etudes marnaises 2007 der Societe d Agriculture Commerce Sciences et Arts du departement de la MarneEinzelnachweise Bearbeiten Eglise Notre Dame in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch UNESCO Chemins de Saint Jacques de Compostelle en France Cartes number 1019Weltkulturerbe am Jakobsweg in Frankreich Kirche Saint Jacques le Majeur in Asquins Sainte Marie Madeleine in Vezelay Sainte Croix Notre Dame Kathedrale Saint Etienne von Bourges Stiftskirche Saint Etienne in Neuvy Saint Sepulchre Kirche von Saint Leonard de Noblat Kathedrale von Perigueux Abtei Cadouin Kirche von Saint Avit Senieur Ehemalige Kathedrale Saint Jean Baptiste von Bazas Abtei Saint Sever Champagne Basilika Notre Dame in L Epine Notre Dame en Vaux Via Turonensis Via Podiensis Via Tolosana Weitere Bauwerke Notre Dame du Port Clermont Ferrand Mont Saint Michel Siehe auch Jakobsweg und Via Lemovicensis 48 97709 4 470408 Koordinaten 48 58 37 5 N 4 28 13 5 O Normdaten Geografikum GND 7556596 1 lobid OGND AKS LCCN nr93024659 VIAF 151714110 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notre Dame de l Epine amp oldid 228501737