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Nikolai Semjonowitsch Golowanow russisch Nikolaj Semyonovich Golovanov 9 Januarjul 21 Januar 1891greg in Moskau 28 August 1953 in Nikolina Gora Rajon Swenigorod war ein russisch sowjetischer Dirigent Komponist und Hochschullehrer 1 2 3 4 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGolowanow stammte aus einer armen burgerlichen Familie Er studierte an der Synodalschule fur Kirchengesang bei Wassili Orlow Nikolai Danilin und Alexander Kastalski mit Abschluss 1909 als Chorleiter 1 Ordnung 2 3 4 Darauf war er Leiter des Moskauer Synodalchors und komponierte Ab 1907 hatte er auch an der Synodalschule unterrichtet Golowanow studierte ab 1900 am Moskauer Konservatorium in Sergei Wassilenkos und Michail Ippolitow Iwanows Klasse fur Komposition mit Abschluss 1914 2 4 1913 war er anlasslich des 100 Jahrestags der Volkerschlacht bei Leipzig in der Sing Akademie zu Berlin aufgetreten 1915 debutierte Golowanow als Dirigent in einem Konzert des Orchesters des Bolschoi Theaters worauf er Chormeister Assistent des Theaters wurde 2 Ab 1916 trat er auch als Pianist auf und begleitete seine Frau Antonina Neschdanowa Iwan Koslowski Mark Reisen Marija Maksakowa und Natalja Schpiller 3 Nach der Oktoberrevolution wurde Golowanow 1919 Dirigent des Bolschoi Theaters Sein Debut war Rimski Korsakows Das Marchen vom Zaren Saltan 1919 organisierte er zusammen mit Konstantin Stanislawski am Bolschoi Theater ein Opernstudio das 1926 das Opernstudiotheater und 1928 das Stanislawski Operntheater wurde 2 4 1923 inszenierte Golowanow zusammen mit dem Regisseur Wladimir Losski Rossinis Barbier von Sevilla als Parodie auf die avantgardistische Regietheater Inszenierungen insbesondere von Wsewolod Meyerhold indem alle Frauenrollen von Mannern und Mannerrollen von Frauen ubernommen wurden Ab 1925 lehrte Golowanow am Moskauer Konservatorium in der Orchester und Oper Klasse 3 Zu seinen Schulern gehorten Leo Ginsburg und Michail Schukow Golowanow leitete 1926 1929 das Symphonieorchester der Moskauer Philharmonie In dieser Zeit gab es eine politische Kampagne gegen Golowanow die sogenannte Golowanowschtschina Mitglieder von Komitees der Gewerkschaft und des Komsomol insbesondere aus dem Bolschoi Theater unterstutzt von dem Komponisten Sergei Wassilenko und dem Dirigenten Ari Pasowski warfen Golowanow vor alte burgerliche Sitten und Arbeitsmethoden auf das sowjetische Theater zu ubertragen junge Kunstler nicht zu fordern und fuhrenden Musikern zu hohe Honorare zuzuweisen 5 6 Tatsachlich hatte er sich der Auffuhrung neuer Opern sowjetischer Komponisten widersetzt Massnahmen der KPdSU und des Komsomol fuhrten 1928 zu Golowanows Entlassung als Dirigent In einem Brief vom 2 Februar 1929 an den Dramatiker Wladimir Bill Belozerkowski bezeichnete Stalin die Golowanowschtschina als antisowjetisch obwohl er eine Verfolgung Golowanows fur normal hielt 7 1929 grundete Golowanow das Opernradiotheater dessen Chefdirigent er in den 1930er Jahren war 1930 erhielt er seine Stellung am Bolschoi Theaters zuruck um 1936 wieder entlassen zu werden 1937 wurde Golowanow als Nachfolger Alexander Orlows kunstlerischer Leiter und Chefdirigent des Grossen Symphonieorchesters des Allrussischen Radiokomitees und des Opernradiotheaters des Allrussischen Radiokomitees Er interpretierte die Musik eigenwillig indem er beispielsweise Tempi anglich Modest Mussorgskis Bilder einer Ausstellung ohne die Zwischenspielpromenaden spielte und in Mozarts Requiem eine Basstrompete einsetzte wie Kurt Sanderling beschrieb 8 Daneben trat Golowanow 1936 1947 mit dem spater nach Nikolai Ossipow benannten Volksmusikinstrumentenorchester auf und 1937 1940 mit dem Staatlichen Blasorchester der UdSSR 1938 wurde Golowanow Leiter der Opernabteilung des Stanislawski Operntheaters Zusammen mit dem Regisseur Michail Kedrow inszenierte er Puccinis Madame Butterfly Otto Nicolais Die lustigen Weiber von Windsor Wladimir Krjukows Dmitri Donskoi 1946 Wassili Dechterjows Furstin Mary 1947 2 Wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges war Golowanow in Moskau geblieben hatte Konzerte gegeben am Moskauer Konservatorium gelehrt und fur den Rundfunk gearbeitet Ab 1948 war er als Nachfolger Ari Pasowskis Chefdirigent des Bolschoi Theaters bis zu seinem Tode 4 Sein Nachfolger war Alexander Melik Paschajew Unter Golowanows Leitung waren uraufgefuhrt worden 3 Alexander Gretschaninows Nachtwache 1912 Moskauer Synodalchor Nikolai Mjaskowskis 5 6 1924 20 1940 22 1942 Moskau und 23 Sinfonie Sergei Prokofjews 5 Klavierkonzert 1932 und 4 Sinfonie 1933 Tichon Chrennikows 2 Sinfonie 1942 Moskau 2 Version 1943 und Sergei Rachmaninows Sinfonische Tanze 1943 und 3 Sinfonie 1943 Golowanow starb in Nikolina Gora und wurde auf dem Moskauer Nowodewitschi Friedhof begraben Golowanows Nachfolger als Leiter des Tschaikowsky Symphonieorchester des Moskauer Rundfunks wurde Alexander Wassiljewitsch Gauk Golowanows Kompositionen wurden nach seinem Tod kaum noch aufgefuhrt Erst in der Spielzeit 2009 2012 wurde eine Reihe von Orchesterwerken vom Russischen Nationalorchester unter Michail Pletnjow aufgefuhrt Der Moskauer Synodalchor prasentierte geistliche Werke und seine Klaviermusik erklang nun wieder regelmassig in Konzerten Ehrungen BearbeitenVerdienter Kunstler der RSFSR Orden des Roten Banners der Arbeit 1937 Volkskunstler der RSFSR 1943 Medaille Fur heldenmutige Arbeit im Grossen Vaterlandischen Krieg 1941 1945 9 Stalinpreis I Klasse 1946 fur die Konzerttatigkeit 3 Volkskunstler der UdSSR 1948 Medaille Fur die Verteidigung Moskaus 1949 Stalinpreis I Klasse 1949 fur die Auffuhrung der Oper Boris Godunow Modest Mussorgskis 3 Stalinpreis I Klasse 1950 fur die Auffuhrung der Oper Sadko Nikolai Rimski Korsakows 3 Stalinpreis I Klasse 1951 fur die Auffuhrung der Oper Chowanschtschina Modest Mussorgskis 3 Leninorden 1951 Weblinks BearbeitenKatalog der Russischen Nationalbibliothek Golovanov Nikolaj SemyonovichEinzelnachweise Bearbeiten NIKOLAJ GOLOVANOV abgerufen am 10 Juli 2021 a b c d e f Klassicheskaya muzyka Nikolaj Semyonovich Golovanov Nikolay Golovanov abgerufen am 9 Juli 2021 a b c d e f g h i Moskauer Konservatorium Golovanov Nikolaj Semyonovich abgerufen am 9 Juli 2021 a b c d e Bolschoi Theater Nikolaj Golovanov abgerufen am 10 Juli 2021 Komsomolskaja Prawda Nr 81 866 5 April 1928 S 4 Komsomolskaja Prawda Nr 127 912 3 Juni 1928 Stalin vremya lyudi Imperiya Otvet Bill Belocerkovskomu abgerufen am 9 Juli 2021 Intervyu Zanderlinga internet izdaniyu Russkij zhurnal 2007 Vremya sereznoj muzyki proshlo Muzyka skazala vse chto mogla skazat abgerufen am 10 Juli 2021 L Mamaeva Poyu Bogu moemu In Nauka i Religiya Nr 8 2011 1 abgerufen am 10 Juli 2021 Normdaten Person GND 134883802 lobid OGND AKS LCCN n83143526 VIAF 69115628 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Golowanow Nikolai SemjonowitschALTERNATIVNAMEN Golovanov Nikolaj Semyonovich russisch KURZBESCHREIBUNG russisch sowjetischer Dirigent Komponist und HochschullehrerGEBURTSDATUM 21 Januar 1891GEBURTSORT MoskauSTERBEDATUM 28 August 1953STERBEORT Nikolina Gora Rajon Swenigorod Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolai Semjonowitsch Golowanow amp oldid 232734889