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Dieser Artikel behandelt die Oper Zum Moskauer Aufstand siehe Strelizenaufstand 1682 zu weiteren Bedeutungen Chowanschtschina Begriffsklarung Chowanschtschina russisch Hovanshina wortlich Die Sache Chowanski aber mit durchaus pejorativem Einschlag also eher Chowanskerei oder Chowanski Schweinerei mit deutschem Titel auch Die Fursten Chowanski ist eine politische Oper in funf Akten von Modest Mussorgski mit einem Libretto von Wladimir Stassow WerkdatenTitel Die Fursten ChowanskiOriginaltitel Hovanshina ChowanschtschinaOriginalsprache RussischMusik Modest MussorgskiLibretto Wladimir StassowUrauffuhrung Fassung von Nikolai Rimski Korsakow 9 Februarjul 21 Februar 1886greg Ort der Urauffuhrung Musikdramatischer Club Kononow Auditorium St Petersburg Privatauffuhrung Spieldauer ca 3 StundenOrt und Zeit der Handlung Moskau 1682 zu Zeiten des Moskauer Aufstands PersonenFurst Iwan Chowanski Anfuhrer der Strelizen Bass Furst Andrei Chowanski sein Sohn Tenor Furst Wassili Golizyn Tenor Schaklowity Bojar Bariton Dossifei Fuhrer der Altglaubigen Bass Marfa Altglaubige Alt Emma ein Madchen aus dem Deutschen Stadtviertel Sopran Strelizen AltglaubigeDas Werk war weder aufgefuhrt noch fertiggestellt als der Komponist 1881 starb Die Urauffuhrung fand am 9 Februarjul 21 Februar 1886greg in einer von der Zensurbehorde deutlich gekurzten Fassung als private Laienauffuhrung in Sankt Petersburg statt nachdem Nikolai Rimski Korsakow sich der Fertigstellung des Werkes angenommen hatte Die erste offizielle Auffuhrung erfolgte am 20 November 1911 im Mariinski Theater in Sankt Petersburg Sergei Diaghilew bat dann 1912 13 Igor Strawinski seine neu geschriebene Version des Finales zu orchestrieren Die Fassung von Nikolai Rimski Korsakow wurde mit Strawinskis Fassung gemischt einiges von Strawinski gestrichen und gekurzt Der Schlusschor fur den Mussorgski nur das Thema ein russisches Volkslied notiert hatte wurde von Rimski Korsakow ubernommen Dmitri Schostakowitsch uberarbeitete spater die Oper auf Basis der Gesangsstimme in Mussorgskis Partitur Schostakowitschs Uberarbeitung wurde am 25 November 1960 ebenfalls in Sankt Petersburg damals Leningrad uraufgefuhrt In dieser Version wird das Werk heute in der Regel aufgefuhrt Wie schon Mussorgskis fruheres Werk Boris Godunow handelt die Chowanschtschina von einer Episode der russischen Geschichte auf die der Komponist von Wladimir Stassow aufmerksam gemacht wurde Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Vorgeschichte 1 2 I Akt 1 3 II Akt 1 4 III Akt 1 5 IV Akt 1 6 V Akt 2 Literatur 3 WeblinksHandlung BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Gegen Ende des 17 Jahrhunderts steckt Russland in einer tiefen Regierungs und Religionskrise Jahrzehnte zuvor hatte die offizielle Kirche eine Reform durchgefuhrt bei der Kirchenbucher korrigiert und Rituale geandert wurden Viele der Glaubigen akzeptieren diese Reform aber nicht Sie werden abwertend Raskolniki genannt wortlich Spalter im Deutschen meist als Altglaubige bezeichnet von der offiziellen Kirche ausgeschlossen und verfolgt Als Zar Fjodor III stirbt gibt es keinen volljahrigen Thronfolger Auf den Thron werden die beiden Halbbruder Iwan und Peter gesetzt die zu zwei zerstrittenen Familien gehoren und nur durch ihren Vater Alexei I verwandt sind Da sie noch minderjahrig sind wird zunachst Iwans Schwester Sofia als Regentin eingesetzt Sie verlasst sich ganz auf die Strelizen die Palastgarde und deren Anfuhrer Furst Iwan Chowanski Da sie alleinherrschende Regentin werden will provoziert Sofia die Strelizen zu einem Aufstand bei dem im Verlauf einer einzigen Nacht der Grossteil von Peters Familie und Vertrauten getotet wird I Akt Bearbeiten Die Strelizen erinnern sich ihres Aufstands in der Nacht zuvor Der Bojar Schaklowity diktiert einem Schreiber eine Denunziation des Anfuhrers der Rebellion des Fursten Iwan Chowanski der eine Verschworung gegen Zar Peter plane Chowanski ist sehr angesehen und wird vom Moskauer Volk unterstutzt Sein Sohn Andrei bedrangt unterdessen Emma eine junge Frau aus der deutschen Vorstadt die von der Altglaubigen Marfa der fruheren Geliebten Andreis vor Andrei beschutzt wird Auch der Furst Chowanski will Emma fur sich haben und befiehlt den Strelizen sie festzunehmen Andrei wehrt sich gegen Emmas Festnahme Dossifei der geistige Fuhrer der Altglaubigen schlichtet den Streit zwischen Vater und Sohn Er beauftragt Marfa sich um Emma zu kummern Auch erzahlt er allen dass jeden Augenblick der offentliche Streit uber den Glauben zwischen den Altglaubigen und den Anhangern der offiziellen Kirche ausbrechen kann II Akt Bearbeiten Furst Golizyn ein wichtiges Mitglied der Regierung Oberbefehlshaber der Armee und Liebhaber der Zarewna Sofia erhalt einen Liebesbrief von ihr Er erwartet Iwan Chowanski und Dossifei zu einem Treffen in dem sie ihre Verschworung besprechen wollen Zuvor ruft Golizyn Marfa zu sich die ihm wahrsagen soll Sie prophezeit ihm seinen baldigen Untergang und dass er verbannt werden wird Der erzurnte Golizyn befiehlt Marfa heimlich zu ermorden um offentliches Aufsehen zu vermeiden Chowanski trifft ein und beginnt sofort Streit mit Golizyn wirft ihm militarische Misserfolge und fur ihn erniedrigende Beschlusse vor Dossifei mahnt an die Zukunft der Regierung des Reichs zu denken Aufgrund ihrer anhaltenden Zwistigkeiten kommen die Verschworer zu keiner gemeinsamen Entscheidung Marfa kommt wieder zuruck in Golizyns Haus um den Mannern von den Truppen des Zaren Peter zu berichten die sie vor Golizyns Anschlag gerettet haben Die unerwartete Ankunft des Bojaren Schaklowity zerstort die letzte Hoffnung der Verschworer Schaklowity ebenso Liebhaber Sofias wie Golizyn meldet in deren Namen dass der Hof von der Verschworung der Chowanskis weiss die von Zar Peter als die Sache Chowanski Chowanschtschina bezeichnet worden ist Der Zar ordnet eine Untersuchung dieser Verschworung an III Akt Bearbeiten Marfa wird von einigen Altglaubigen angegriffen die ihre Liebe zu Andrei Chowanski als sundhaft verurteilen Dossifei verteidigt Marfa die ihrerseits Dossifei gesteht wie sehr ihre Leidenschaft sie qualt Sie mochte sich zusammen mit Andrei verbrennen um endlich Erlosung zu erlangen Doch Dossifei meint dass es noch zu fruh sei aufzugeben Schaklowity ist bei Zarewna Sofia Er erzahlt ihr wie besessen er von der Idee der Rettung Russlands sei Seine ganze Hoffnung gilt einer starken Alleinherrschaft Betrunkene Strelizen wuten und randalieren Nicht einmal ihre Frauen konnen sie beruhigen Als die Randale in vollem Gange ist verbreitet der Schreiber die Nachricht von den sich nahenden Truppen der Petrowzen der Leibgarde Zar Peters Panik breitet sich in den Reihen der Strelizen aus Iwan Chowanski aber befiehlt ihnen keinen Widerstand zu leisten nicht zu kampfen und sich in ihren Hausern einzuschliessen IV Akt Bearbeiten Erstes BildIn seinem Haus versucht Iwan Chowanski seine Angst zu betauben die durch die Warnung vor seinem baldigen Untergang noch verstarkt wird Alle Bemuhungen seiner Untergebenen ihn zu zerstreuen bleiben erfolglos Unerwartet uberbringt Schaklowity eine ehrenvolle Einladung an Chowanski bei der Zarewna Sofia Doch diese Einladung erweist sich fur den Fursten als Botschaft des Todes Zweites BildGolizyn wird in die Verbannung geschickt und teilnahmsvoll vom Moskauer Volk verabschiedet Marfa erzahlt Dossifei aufgeregt dass die Regierung die Vernichtung der Altglaubigen angeordnet hat Dossifei beschliesst den Tod durch kollektive Selbstverbrennung Marfa berichtet Andrei Chowanski uber den Tod seines Vaters und davon dass er selbst von den Petrowzen gesucht wird Andrei glaubt ihr nicht und beschuldigt sie mit ihrer Lugerei sein Leben zerstort zu haben Doch die Glockenschlage die den Beginn der Hinrichtung der verurteilten Strelizen verkunden bestatigen Andrei dass Marfa die Wahrheit gesagt hat Nun ist er bereit ihr uberallhin zu folgen Im letzten Augenblick aber begnadigt Zar Peter die Strelizen V Akt Bearbeiten Da sie keinen Ausweg mehr sehen verbrennen sich Dossifei Marfa Andrei und weitere Altglaubige Dadurch erhoffen sie sich ein besseres Leben in einer anderen Welt Literatur BearbeitenMario Baroni Chovanscina In Heinz Klaus Metzger Rainer Riehn Hrsg Modest Musorgskij Aspekte des Opernwerks Musik Konzepte 21 edition text kritik Munchen 1981 ISBN 3 88377 093 0 S 68 94 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Khovanshchina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chowanschtschina Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Libretto russ Handlung und Libretto von Chowanschtschina in deutscher Sprache bei Opera Guide Inhalt Handlung Chowanschtschina und Chowanschtschina in der Oper Stuttgart und Chowanschtschina in der Hamburger Staatsoper bei 8ung infoNormdaten Werk GND 300246862 lobid OGND AKS LCCN n85077993 VIAF 310636898 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chowanschtschina amp oldid 225208316